ZITAT(Giovanni @ 2010-10-19, 20:03) Also das Video, das Benny Rebel hier selbst in YouTube eingestellt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=YcBetXgzYYM
spiegelt weder sein eigentliches Vorgehen, noch seine Art wider.
Ich nehme es zur Kenntnis.
Warum würde jemand ein Video über sich und seine Arbeit in YouTube stellen, das weder seine Art, noch sein eigentliches Vorgehen widerspiegeln soll? Es gibt 3 Möglichkeiten: Entweder er hat keine Ahnung, wie man sich und seine Arbeit korrekt präsentiert, oder er will die Zuschauer an der Nase herumführen, oder es ist doch wahr.
Die Tiere in seinen Fotos sprechen jedenfalls eine deutliche (Körper-)Sprache. Sie sagen: "Ich kenne dich nicht. Du bist mir zu nah." Ich möchte eigentlich gar keine Beschwichtigungen mit dem Verweis auf irgendwelche geheimen Tricks dazu hören. Die Aussage "weil man halt eben die Tiere nicht stören will" überzeugt nicht wirklich. Zwar sind genau die Aufnahmen mit dem Oktokopter offensichtlich die mit dem geringsten Eingriff in das Leben der aufgenommen Tiere (hier ist tatsächlich in erster Linie Neugierde seitens der aufgenommenen Raubkatzen auszumachen) und zwar zeigt er nur bei einem Tier selbst, wie er es persönlich von seinem Liegeplatz verscheucht - aber gerade die 19 Szenen in seinem Video, in denen sich jeweils ein Tier drohend der Kamera entgegenstellt, sind allesamt definitiv das, was ich als "invasiv" bezeichne. Es besteht angesichts dieser Bilder keinerlei Zweifel, dass die Tiere in diesen Situationen diese Haltung wegen der Gegenwart seiner Kamera eingenommen haben - also ist es ein Eingriff. Das lässt sich wohl kaum wegdiskutieren.
Nichts desto trotz - ich denke nicht, dass Benny Rebel mit seinem Vorgehen ernsthaften Schaden angerichtet hat. Es gibt sicherlich schwerer zu bewältigende Momente im Leben eines Leoparden als einen Fotografen, der irgendwann einmal vorbeikommt und ihm zu nah auf die Pelle rückt. Wenn angesichts seiner Aufnahmen jemandes Respekt oder Wertschätzung der Schöpfung gestärkt wird, ist der Nutzen sicherlich größer als der m.E. vermutlich vernachlässigbare Schaden durch die Störung. Gut finden muss ich diese Art von Aufnahmen persönlich trotzdem nicht.
Generell bin ich eher zurückhaltend, Störungen von Wildtieren schon beim geringsten Anlass anzuprangern - diejenigen, die sich am meisten über solche Störungen aufregen, sind meist die, welche die besagten Wildtiere später ungestört abknallen wollen ... huch, ich meinte natürlich, welche später ungestört die Population dieser Wildtiere regulieren möchten. Diese Heger und Pfleger haben natürlich kein Interesse daran, dass andere Menschen als solche, die mit einem Gewehr herumlaufen, Wildtieren begegnen, und auch in den seltensten Fällen, dass sie fotografiert werden. Jedenfalls hierzulande.[/quote]
Dem kann ich mich grundsätzlich anschließen: Die Tiere werde gestört. Allerdings ist das sicherlich nicht artgefährdend - wie zum Teil im SUF behauptet wird. Die Tiere erfahren tagtäglich in vielen Situationen mehr Stress.
Abgesehen davon bevorzuge ich Bilder von ungestörten Motiven, daher ich finde es besser, wenn die Bilder nicht gestellt sind. Das betrifft Portraits - wobei es da natürlich Ausnahmen gibt - und Tierfotos. Aber das mag Geschmacksache sein.