ZITAT(sven_hiller @ 2010-07-04, 10:13) Nein, eine mechanische Entkopplung gibt es nicht. Es ist ohne weiteres möglich, beide Schalter gleichzeitig zu schließen.
[...]
Habe gerade nochmal in das Benutzerhandbuch geschaut, da steht:
"Turn the Hi-Low selector to off position. Press the checker button (B.C.). If the exposure meter needle moves into the small silver area in the meter window, then the battery is still usable."
Das könnte bedeuten, daß eine gleichzeitige Schließung der beiden Teilstromkreise nicht vorgesehen war.[/quote]
Das nehme ich dann auch an. In jedem Fall handelt es sich um einen "unzulässigen" Zustand, der zwar keinen Schaden anrichtet, aber auch keine korrekte Anzeige liefert.
Wieso heißt der Schalter denn "Hi-Low"? Handelt es sich etwa um einen Bereichsumschalter, nicht um einen echten Ein-/Aus-Schalter wie in der Schaltskizze? Für eine Bereichsumschaltung müßte die Schaltung nämlich anders aussehen...
ZITATZITAT(matthiaspaul @ 2010-07-03, 22:27) ...
Ich vermute, daß die Widerstände keinen Farbcode tragen. Steht denn irgendein Wert drauf?[/quote]
Ein richtiger Farbcode scheint es nicht zu sein. Aber die genannten Werte stehen drauf und konnten durch Messung bestätigt werden.
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Ach so, alles klar.
ZITATZITAT(matthiaspaul @ 2010-07-03, 22:27) In jedem Fall empfehle ich beim Ersatz der Widerstände 1%-Metallfilmwiderstände aus der E96-Reihe.[/quote]
Danke für den Tip. Sollte man mal in die Verlegenheit kommen, diese ersetzen zu müssen, kann man gleich was "ordentliches" nehmen.
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Kostet auch nur wenige Cent mehr, insofern... ;-) Abgesehen davon ließe sich zumindest der Wert 13k4 sonst auch kaum zuverlässig treffen, ohne Unmengen von Widerständen aus verschiedenen Chargen ausmessen zu müssen. In der E96-Reihe nimmst Du für 5k6 einen 5k62 Widerstand und für 13k4 einen 13k3 Widerstand bzw., wenn Du den gemessenen Wert noch genauer treffen willst, eine Reihenschaltung aus zwei Widerständen (eine Parallelschaltung ist hier nicht angezeigt, da man einen Defekt/Wackelkontakt dann nicht sofort sehen würde).
ZITATZITAT(matthiaspaul @ 2010-07-03, 22:27) Dabei sollte die Schaltung mit stabilen 1,35V gespeist werden, wenn man nach wie vor (die inzwischen verbotenen und in der EU nicht mehr gehandelten) Quecksilberknopfzellen benutzen möchte. Ansonsten empfiehlt es sich, die Schaltung mit 1,55V zu speisen, dann kann man nach dem Neuabgleich Silberoxidbatterien verwenden.[/quote]
Gibt es Möglichkeiten, die Widerstände für die Schaltung mit 1,55V zu berechnen?
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Die meßtechnisch perfekte Lösung würde darin bestehen, der Kamera einen Spannungsregler auf 1,35V zu verpassen - Platz dafür müßte bei der Minolta Autocord CDS ja vorhanden sein. Solche Spannungsregler haben wir ja schon in diversen Threads im Forum diskutiert, etwa hier:
http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=11119
Eine Behelfslösung, die ohne Spannungsregler auskommt, könnte wie folgt aussehen:
Ich nehme an, daß es sich um ein Drehspulinstrument handelt. Der Zeigerausschlag eines Drehspulinstruments ist proportional zum Stromfluß durch das Instrument. Der Ausschlag für "Batterie voll" wird hier offenbar ziemlich genau bei einem Stromfluß von 100 µA durch das Instrument erreicht. Wenn der richtige Widerstandswert bei 1,35V also 13k4 beträgt, muß er bei 1,55V 15k4 betragen.
Im Falle des Batteriemeßkreises ist es also überhaupt kein Problem, einen passenden Widerstandswert zu finden, schwieriger wird es jedoch im Belichtungsmeßzweig der Schaltung:
Der Widerstand eines CdS-Widerstands ändert sich mit der Stärke der Bestrahlung. Bei Maximalbestrahlung kann er bis auf einige hundert Ohm runtergehen, aber auch durchaus noch einige Kiloohm betragen. Ohne Bestrahlung wird er irgendwo zwischen einigen 10 Kiloohm und etlichen Megaohm liegen, das hängt vom jeweiligen CdS-Widerstand ab.
Angenommen, der Widerstand würde bei voller Bestrahlung so klein werden, daß wir ihn vernachlässigen können, dann würde die Schaltung in diesem Zustand nur noch aus dem 5k6-Widerstand bestehen. Das entspräche einem Stromfluß von etwa 241 µA bei 1,35V. Wenn Du also den gleichen Stromfluß bei 1,55V erreichen willst, müßtest Du den Widerstand auf z.B. 6k49 erhöhen.
Leider ist das nur die halbe Miete, denn im Falle geringerer Beleuchtung kommt natürlich zunehmend der CdS-Widerstand zum Tragen und der Einfluß des von uns geänderten Festwiderstandes nimmt ab, so daß sich hier mit geringer werdender Lichtstärke durch den Betrieb an der "falschen" Spannung von 1,55V wieder ein zunehmend größer werdender Meßfehler ergibt.
Um das zu verdeutlichen, müssen wir in einem Gedankenexperiment mal irgendwelche konkreten Werte annehmen: Gesetzt den Fall, der CdS-Widerstand hätte bei voller Bestrahlung einen Widerstand von 0R und ohne Bestrahlung einen Widerstand von 100k, dann hättest Du in der Schaltung für 1,35V effektiv Widerstandswerte von 5k6 und 105k6 (100k + 5k6). Bei 1,55V müßten sich die beiden Extremwerte auf 6k49 (s.o.) und 121k2 für volle Bestrahlung und keine Bestrahlung ändern, damit der Stromfluß jeweils gleich bleibt. 121k2 - 6k49 ergibt aber 114k8, nicht 100k, die unser CdS-Widerstand ohne Bestrahlung in diesem hypothetischen Beispiel angenommenerweise gerade hätte. Am unteren Ende der Skala lägen wir hier also 14k8 neben dem gewünschten Wert.
Sehe ich das richtig, daß beide Anschlüsse des Drehspulinstruments isoliert vom Chassis sind und die Verbindung zur Batterie in einem Stückchen Draht besteht? Dann könnte man die Schaltung des Belichtungsmessers u.U. umkonstruieren und z.B. eine Brückenschaltung realisieren.
Interessant wäre in jedem Fall, den minimalen und maximalen Widerstand des CdS-Widerstandes mal auszumessen.
Viele Grüße,
Matthias