[Das folgende hatte ich noch gestern abend geschrieben, aber nicht mehr abgeschickt, da ich nochmal drüber schlafen wollte. Den Artikel von Michael Reichmann zur NEX-5, den ich dann heute morgen gefunden habe, sehe ich allerdings als volle Bestätigung meiner Einschätzung.]
ZITAT(stevemark @ 2010-05-24, 20:23) Genau diese Kernaussagen waren auch an der Vorstellung der NEX in Luzern (Mi 19. Mai) zu hören. Ich gehe deshalb davon aus, dass die geleakten Fotos echt sind.[/quote]
Ich auch.
ZITATbesonders das stylish versenkte Programmwählrad gefällt.[/quote]
Das mag modisch sein (kann ich nicht beurteilen), aber ich halte es für keine besonders gute Lösung. Es gibt bestimmt Tragischeres, aber warum sollte man die Anwender dazu zwingen, mit dem Zeige- oder Mittelfinger der linken Hand seitlich an einem Rad zu drehen, wenn man auch ganz einfach einen erhabenen Knopf greifen und drehen könnte?
Sony macht meiner Ansicht nach immer wieder den Fehler, hübschem Design eine höhere Priorität einzuräumen, als der Handhabbarkeit. Auch wenn sie zwischendurch immer wieder auch gute Einfälle haben (Quick-Navi ist z.B. so eine, wenn hier auch eindeutig noch Minolta die Vorlage geliefert hat, auf der Sony aufgebaut hat), so gibt es insbesondere bei den kleineren Modellen eine Vielzahl von Punkten, bei denen sich Usability-Experten jede Menge Haare ausreißen würden, wenn sie nur mal befragt werden würden.
Ein Musterbeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte, sind z.B. die neuen NEX-Menüs. Kunterbunten Icons und vom Wesentlichen ablenkenden Effekten wurde hier ein höherer Stellenwert eingeräumt als klar strukturierten, informativen und in sich logisch gestalteten Menüs. An den Effekten sieht man sich schnell satt und dann wird ein solch vermurkstes Menüsystem einfach nur noch zum Dauerärgernis.
Ein Fotoapparat ist kein Handy, und bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche sollte man sich dementsprechend auch an anderen Anforderungen orientieren. (Und es sei nochmal dahingestellt, ob ein Handy mit so einer Oberfläche gut bedienbar wäre - ich würde sagen: Nein!
Wenn Sony die NEX-Kameras an Fotografen verkaufen will, die die in den Menüs versteckten Funktionen auch tatsächlich nutzen wollen und sollen, werden sie das System nochmal komplett überarbeiten müssen. Das kann man (selbst unter Beibehaltung des bisherigen Knöpfchen-Layouts, an dem sich ja jetzt leider nichts mehr ändern läßt) wesentlich besser lösen, so daß es für völlige Anfänger genauso intuitiv bedienbar wird, wie für erfahrene Benutzer - im Moment ist die Kamera für niemand vernünftig bedienbar, außer für Leute, die sowieso nur auf den Auslöser drücken. Aber wenn das Sonys einzige Zielgruppe wäre, hätten sie noch jede Menge Knöpfchen mehr einsparen können und hätten der Kamera auch keine Hilfefunktion spendieren müssen...
ZITATUnd vielleicht sollte man sich - als Sammler - nochmal ne A230 holen ... die ist in 10 Jahren mit Sicherheit eine der selteneren Sony-DSLR [/quote]
Hm, schon in fünf Jahren wird der Akku für die Kamera nicht mehr funktionieren, da Lithium-Ionen-Akkus unabhängig von der Benutzung altern. Da proprietär, denke ich, daß es spätestens in zehn Jahren auch keinen passenden Ersatzakku mehr geben wird. Insofern sind DSLRs, die sich nicht mit Standardakkus betreiben lassen, auch für Sammler nicht wirklich interessant. Wer will sich - als echter Sammler - schon Geräte in die Vitrine stellen, die nicht mehr funktionieren?
Viele Grüße,
Matthias