ich habe mir auf einem Flohmarkt eine X-500 gekauft. Der Verkäufer meinte, sie wäre in einem super Zustand und hätte bis vor kurzem klasse Fotos gemacht.
Das Problem ist jetzt nur, dass ich mich mit der analogen Spiegelreflextechnik nicht so gut auskenne und einige Mängel entdeckt, von denen ich nicht weiß, ob sie sehr schlimm sind und Auswirkungen auf die Qualität der Fotos haben wird.
Einmal ist die Fotoandruckplatte verschmiert und scheint kleine Spuren von Klebstoff o. ä. zu enthalten. Kann ich die Andruckplatte reinigen? Wenn ja: wie?
Dann scheint noch die Dichtung (mit Blick auf die geöffnete Klappe an deren linken Seite) ziemlich abgenutzt zu sein. Ist sie gegen Feuchtigkeits- oder gegen das Eindringen von Licht? Was sollte ich tun?
Gibt es Ersatzteile oder kann ein herkömmlicher Fotograf vielleicht Reparaturen vornehmen oder ist es in dem Fall nicht nötig? Soll ich Fotos hochstellen?
willkommen im Forum und Glückwunsch zu der X-500. Es ist eine durchaus empfehlenswerte Kamera.
Die Schmiere an der Filandruckplatte stammt von der zersetzten Lichtdichtung, die Du auch an der Scharnierseite der Rückwand ausgemacht hast. Vermutlich sind auch die horizontalen Ränder der Rückwand versaut, die tauchen in Nuten am Body ein, in denen sich eben falls Dichtungsstreifen befinden.
Entferne zunächst alle Dichtungen. Es ist dabei wichtig, das Klebeband der ehemaligen Dichtungen mit der Pinzette zu erwischen, dann kann man sie vorsichtig abziehen. Zur Reinigung verwende ich Wundbenzin aus der Apotheke. Das greift weder Lack noch Kunststoff an und hinterlässt keine Rückstände.
Einen kompletten Dichtungssatz bekommst Du hier: http://www.kameradoktor.de Der Preis dürfte mit Porto bei rund 10,- € liegen und Instruktionen sollten auch auf dieser Seite zu finden sein.
ZITAT(jumake85 @ 2010-04-27, 13:43) Einmal ist die Fotoandruckplatte verschmiert und scheint kleine Spuren von Klebstoff o. ä. zu enthalten. Kann ich die Andruckplatte reinigen? Wenn ja: wie?
Dann scheint noch die Dichtung (mit Blick auf die geöffnete Klappe an deren linken Seite) ziemlich abgenutzt zu sein. Ist sie gegen Feuchtigkeits- oder gegen das Eindringen von Licht? Was sollte ich tun?
Gibt es Ersatzteile oder kann ein herkömmlicher Fotograf vielleicht Reparaturen vornehmen oder ist es in dem Fall nicht nötig? hochstellen?[/quote]
Hallo Julian
wie MinolDi schon schrieb, eignet sich Wundbenzin oder Isopropylalkohol aus der Apotheke bestens zum Reinigen der Filmandruckplatte oder der Nuten und Rillen für die Lichtdichtungen. Bei der Reinigung der Filmandruckplatte ist aber äußerste Vorsicht geboten, sie sollte behandelt werden wie ein rohes Ei. Zu viel Druck auf die Filmandruckplatte kann nämlich zur Folge haben, dass die Platte hinterher minimal dejustiert ist und die Planlage des Films nicht mehr gegeben ist. Unscharfe Fotos könnten dann eine Folge davon sein, also schön sachte.
Bitte überprüfe auch mal den Spiegelanschlagsdämpfer. Der ist meist im Einklang mit den bröselnden, verschmierten Lichtdichtungen auch in einem bedauernden Auflösungszustand. Auch hier gilt äußerste Vorsicht beim Entfernen und Anbringen des neuen Spiegelanschlagdämpfers. Es besteht die Gefahr, dass Rückstände der zu entfernenden alten Dichtung oder Alkohol auf den Spiegel oder die Einstell-/ Mattscheibe gelangen. Dann wird es meist schwierig, den Schmutz da wieder herunter zu bekommen.
Aber nur keine Angst, es ist wirklich nicht so schwierig, die Dichtungen zu tauschen.
ZITAT(minolDi @ 2010-04-27, 15:28) Es ist dabei wichtig, das Klebeband der ehemaligen Dichtungen mit der Pinzette zu erwischen, dann kann man sie vorsichtig abziehen.[/quote] Es hat sich bewährt, den Versuch zu machen, mit einem Zahnstocher unter das Klebeband zu kommen. Eine Pinzette wäre mir für diese Stelle zu "grob". Wenn Du den Anfang erwischt hast, kannst Du dann mit der Pinzette weiterziehen. Ich habe immer versucht, das Zeug nicht mit den Fingern anzufassen, das klebt und schmiert nämlich.
"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)
ZITAT(BerndFranzen @ 2010-04-27, 20:31) ZITAT(minolDi @ 2010-04-27, 15:28) Es ist dabei wichtig, das Klebeband der ehemaligen Dichtungen mit der Pinzette zu erwischen, dann kann man sie vorsichtig abziehen.[/quote] Eine Pinzette wäre mir für diese Stelle zu "grob". [/quote]
Solche Pinzetten gibt es natürlich auch. Nur kommt man damit sicherlich nicht in die Nuten an der Gehäuse Rückseite.
ZITAT(BerndFranzen @ 2010-04-27, 20:31) Es hat sich bewährt, den Versuch zu machen, mit einem Zahnstocher unter das Klebeband zu kommen.[/quote]
Ich persönlich verwende dazu stets einen Schraubendreher mit 1 mm Klingenbreite, ohne dabei irgendwelche Beschädigungen anzurichten. Allerdings empfehle ich das normalerweise nicht, wegen der erhobenen Zeigefinger, die sich umgehend bemerkbar machen!
Das Werkzeug richtet von sich aus keinen Schaden an, es ist immer das Händchen des Benutzers daran beteiligt.
Nach mehr als hundert erfolgreich abgedichtete Gehäuse sprechen dafür.
edit: Das Wichtigste ist gutes Licht, dass mach auch wirklich sieht, was man macht, und für mich eben auch die Kopfbandlupe.
ZITAT(jumake85 @ 2010-04-28, 16:12) Bekomme ich den Spiegelanschlagsdämpfer auch unter den genannten Links?
Ist es ok, ein Brillenputztuch für das Reinigen der Filmandruckplatte zu benutzen?[/quote]
Der Spiegelanschlagdämpfer ist meist Gegenstand eines ganzen Dichtungssets, welches man unter den schon aufgeführten Bezugsadressen bestellen kann. Da gibt es vorgefertigte, auf Pass geschnittene Dichtungen und eben auch den Spiegelanschlagdämpfer. Auf Anfrage kann man aber auch einzelne Dichtungen bestellen, die gerade benötigt werden.
Ob man die Filmandruckplatte mit einem Brillenputztuch reinigen sollte, kann ich jetzt auch nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht erst einmal einen Q-Tip in Wundbenzin oder Isopropylalkohol eintauchen und vorsichtig die Andruckplatte bearbeiten. Lieber wenig Alkohol benutzen, um die Schmutzpartikel zu entfernen. Nach mehreren Wiederholungen müsste der gröbste Schmodder runter sein. Danach kann man ja sachte noch mit einem Brillenputztuch hinterherwischen.
ZITAT(BerndFranzen @ 2010-04-27, 21:31) ZITAT(minolDi @ 2010-04-27, 15:28) Es ist dabei wichtig, das Klebeband der ehemaligen Dichtungen mit der Pinzette zu erwischen, dann kann man sie vorsichtig abziehen.[/quote] Es hat sich bewährt, den Versuch zu machen, mit einem Zahnstocher unter das Klebeband zu kommen. Eine Pinzette wäre mir für diese Stelle zu "grob". Wenn Du den Anfang erwischt hast, kannst Du dann mit der Pinzette weiterziehen. Ich habe immer versucht, das Zeug nicht mit den Fingern anzufassen, das klebt und schmiert nämlich. [/quote]
Mein Tip auch hier wieder: Holz-Pommesgabeln (z.B. McDonald's) der Länge nach halbieren. Das ergibt zwei paßgenaue "Dichtungsschaber".
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
... zur Groß- und Kleinschreibung: Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.
ZITAT(fwiesenberg @ 2010-04-28, 18:12) Mein Tip auch hier wieder: Holz-Pommesgabeln (z.B. McDonald's) der Länge nach halbieren. Das ergibt zwei paßgenaue "Dichtungsschaber". [/quote]
Wenn ich für Schab- Reinigungs- oder sonstige Zwecke Holzstäbchen benötige, verwende ich von Fackelmann die Bambus-Schaschlik-Spießchen, erhältlich im Haushaltswaren Geschäft. Sie haben einen Durchmesser von 2,5 mm, sind auf der einen Seite angespitzt und deutlich härter und abriebfester als diese Weichholzfastfoodesshilfen.
Für die SRT bis XE Modelle sind tatsächlich "Dichtungsschaber" hilfreich. Die Schmiere muss man richtiggehend herauslöffeln, doch ab XD reicht es normalerweise, den Klebestreifen der Dichtung mit der Pinzette zu fassen zu bekommen und ihn vorsichtig und mit konstanter Zugkraft zu entfernen.
ZITAT(minolDi @ 2010-04-28, 19:59) ZITAT(fwiesenberg @ 2010-04-28, 18:12) Mein Tip auch hier wieder: Holz-Pommesgabeln (z.B. McDonald's) der Länge nach halbieren. Das ergibt zwei paßgenaue "Dichtungsschaber". [/quote]
Wenn ich für Schab- Reinigungs- oder sonstige Zwecke Holzstäbchen benötige, verwende ich von Fackelmann die Bambus-Schaschlik-Spießchen, erhältlich im Haushaltswaren Geschäft. Sie haben einen Durchmesser von 2,5 mm, sind auf der einen Seite angespitzt und deutlich härter und abriebfester als diese Weichholzfastfoodesshilfen. [/quote]
Die Pommesgabeln, die ich hier vor mir liegen habe, bestehen offensichtlich aus Buchenholz, welches ich nicht zu den Weichhölzern zählen möchte.
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
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ZITAT(fwiesenberg @ 2010-04-29, 5:54) Die Pommesgabeln, die ich hier vor mir liegen habe, bestehen offensichtlich aus Buchenholz, welches ich nicht zu den Weichhölzern zählen möchte.[/quote]
ZITAT(minolDi @ 2010-04-29, 8:27) ZITAT(fwiesenberg @ 2010-04-29, 5:54) Die Pommesgabeln, die ich hier vor mir liegen habe, bestehen offensichtlich aus Buchenholz, welches ich nicht zu den Weichhölzern zählen möchte.[/quote]
Pommes zum Frühstück? [/quote]
Ich hatte leider noch keine Zeit zum Frühstücken ... zur Not würden natürlich auch Pommes gehen ... aber die Pommesgabeln gehören mittlerweile in meinen "Feinwerkzeugkoffer". ardon:
... zur Interpunktion: "Als Mitglied der Uralten und Ehrwürdigen Loge ... war es für Herrn Parker Ehrensache, seine Satzzeichen niemals an die richtigen Stellen zu setzen." (Terry Pratchett in "Schöne Scheine")
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ZITAT(fwiesenberg @ 2010-04-29, 8:48) ... aber die Pommesgabeln gehören mittlerweile in meinen "Feinwerkzeugkoffer".[/quote] Bei mir auch drin [attachment=7699:Werkzeugkoffer.JPG]
"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)
Bernd
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