Vorab: die Demos der Filmsimulationssoftware-Produkte von DXO und Nik-SW hatte ich installiert, leider in einem Zeitraum, in dem meine Zeit nicht ausreichte mich ausreichend damit zu beschäftigen. Die Laufzeiten sind abgelaufen und eine erneute Installation zu Testzwecken ist frühestens erst wieder mit neuen Versionen der Programme möglich. Kurzum: ich habe momentan keine Möglichkeit, die Programme vor einem Kauf zu evaluieren.
Beim allfälligen Aufräumen meiner Fotosammlung habe ich wieder richtig Spass beim Anschauen meiner auf Film und Dia fotografierten und gescannten Aufnahmen gehabt.
Am Korn der Aufnahmen liegts nicht, dass ich die Aufnahmen der Digitalkameras weniger attraktiv finde, da ich die Fotos als ganzes und nicht im pixel-peep Vergrösserungsmasstab anschaue und in der Regel auf niedrigempfindliches Filmmaterial fotografierte, also kein Korn sichtbar ist.
Die Digitalaufnahmen wirken vergleichsweise klinisch rein, die Formulierung 'wirken vergleichsweise tot' wäre zu hart, als vergleichsweise 'zu' perfekt könnte ich die Digitalbilder auch charakterisieren.
Worauf könnte sich ursächlich diese Wahrnehmung begründen?
Meine Interpretation dazu ist die, dass Farben fliessender ineinander verschmelzen und die Filmcharakteristik die Farben von den realen Farben des Motivs ein Stück weit weghebt, was aus dem Foto ein Bild im Sinne von Gemälde macht, anstatt sich wie ein Digitalbild darum zu bemühen, die Realität 1:1 genau abzubilden. Klar, dass ein Gemälde besser wirkt und interessanter anzuschauen ist.
Gelesen habe ich dazu, dass Helligkeiten des Motivs nicht 1:1 bzw. nach einer linearen Kurve vom realen Motiv auf Film übertragen werden, sondern nach einer nichtlinearen 'Übersetzungskurve'. In Bereichen starker Helligkeiten wird häufig vom sanften Auslaufen der Tonwerte gesprochen. Wie diese Kurven in mittleren und niedrigen Bereichen aussehen wird seltener erwähnt. Ich denke, es wird sich um abschnittsweise bestimmbare Funktionen handeln. Ein Sensor hingegen erzeugt proportional zu Menge der aufgefangenen Photonen ein Signal, die im Digitalbild vorhandenen Werte verhalten sich linear zu Lichtmenge.
Eine gute Filmsimulationssoftware müsste das Digitalbild als das reale Motiv interpretieren und die eben erwähnten filmspezifischen Funktionen darauf anwenden, um einen bestimmten Film zu simulieren. Die Qualität der Simulation hinge also von der Kenntnis der die Filme beschreibenden Funktionen ab. Also habe ich auf den websites der Filmhersteller Kodak und Fuji nachgeschaut und leider keine Filmsimulationssoftware gefunden.
Vor längerer Zeit las ich bei einem Filmsimulationssoftware-Hersteller, dass er erfahrene Profifotografen mit umfangreicher Filmerfahrung einbindet, um die Qualität der Filmsimulationsergenisse zu bewerten und in die Optimierung einfliessen zu lassen.
Welche Software liefert nun tatsächlich die filmähnlichsten Ergebnisse, wäre meine Frage. Insbesondere bezogen auf Nik-Software und DXO Filterpaket.