RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#1 von clintup , 16.01.2010 15:41

Diesen Tip wollte ich zunächst in die Kuschelecke stellen, aber hier findet man ihn leichter:

Was tun, wenn der Fokus klemmt?

Zum Problem: Offensichtlich kommt es bei älteren (ich vermute: seit langem nicht gebrauchten) Autocords gerne vor, daß die Optikeinheit, fest sitzt, vorzüglich natürlich in der eingefahrenen Unendlich-Einstellung. Vermutlich liegt das an der recht großen Einheit bei geringen Toleranzen: Etwas Schmutz, leichtes Korrodieren, vielleicht auch nur Temperaturbelastungen kommen als Grund in Frage. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, das Problem anzugehen:

1. Man nehme den Fokushebel und drücke, so stark es geht, in Richtung kürzerer Entfernungen. Nachteil: Die Linsen werden sich vermutlich keinen Millimeter bewegen. Vorteil: Man weiß nachher genau, ab welcher Belastung diesern empfindliche Hebel bricht. (Bitte Ergebnis hier bekanntgeben!

2. Man spanne die Kamera in einen Schraubstock und versuche, die Optikeinheit mit einer großen Rohrzange frei zu machen. Vorteil: Die Linsen werden sich bewegen. Nachteil: Es wird sich noch einiges andere bewegen und beweglich bleiben, was eigentlich fest sein sollte.

3. Man möchte keine Nachteile? Dann sollte man zunächst ganz vorsichtig den Hebel drücken und parallel mit der anderen Hand die Optikeinheit an den Längsseiten fassen und versuchen, daran zu wackeln. Nach Möglichkeit (und Geschick) kann man dabei die Einheit auch nach oben/vorne ziehen. Hat man Glück, bewegt es sich vielleicht schon. Dann hat man schon gewonnen (einfach vorsichtig weiter wackeln/ziehen und dabei leicht am Hebel drücken, dann kommt es.) Ist die Einheit noch nicht frei, dann kann man GANZ VORSICHTIG einen kleinen Schraubendreher ansetzen, um die Einheit vom Gehäuse wegzuhebeln. Dabei immer leichten Druck auf den Fokushebel geben. Sowie sich das Ding bewegt, absetzen und von Hand weitermachen. Das einmal gelöste Teil mittels des Hebels drei-, viermal von unendlich auf nah und zurück, dann ist das Problem gelöst. So schon zweimal mit Erfolg durchgeführt. Das alles mit irgendwelchen Schmiermitteln zu unterstützen, habe ich mich bisher nicht getraut.


Gruß, clintup


 
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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#2 von klaga , 16.01.2010 17:34

ZITAT(clintup @ 2010-01-16, 15:41) Diesen Tip wollte ich zunächst in die Kuschelecke stellen, aber hier findet man ihn leichter:

Was tun, wenn der Fokus klemmt?

Zum Problem: Offensichtlich kommt es bei älteren (ich vermute: seit langem nicht gebrauchten) Autocords gerne vor, daß die Optikeinheit, fest sitzt, vorzüglich natürlich in der eingefahrenen Unendlich-Einstellung. Vermutlich liegt das an der recht großen Einheit bei geringen Toleranzen: Etwas Schmutz, leichtes Korrodieren, vielleicht auch nur Temperaturbelastungen kommen als Grund in Frage. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, das Problem anzugehen:

1. Man nehme den Fokushebel und drücke, so stark es geht, in Richtung kürzerer Entfernungen. Nachteil: Die Linsen werden sich vermutlich keinen Millimeter bewegen. Vorteil: Man weiß nachher genau, ab welcher Belastung diesern empfindliche Hebel bricht. (Bitte Ergebnis hier bekanntgeben!

2. Man spanne die Kamera in einen Schraubstock und versuche, die Optikeinheit mit einer großen Rohrzange frei zu machen. Vorteil: Die Linsen werden sich bewegen. Nachteil: Es wird sich noch einiges andere bewegen und beweglich bleiben, was eigentlich fest sein sollte.

3. Man möchte keine Nachteile? Dann sollte man zunächst ganz vorsichtig den Hebel drücken und parallel mit der anderen Hand die Optikeinheit an den Längsseiten fassen und versuchen, daran zu wackeln. Nach Möglichkeit (und Geschick) kann man dabei die Einheit auch nach oben/vorne ziehen. Hat man Glück, bewegt es sich vielleicht schon. Dann hat man schon gewonnen (einfach vorsichtig weiter wackeln/ziehen und dabei leicht am Hebel drücken, dann kommt es.) Ist die Einheit noch nicht frei, dann kann man GANZ VORSICHTIG einen kleinen Schraubendreher ansetzen, um die Einheit vom Gehäuse wegzuhebeln. Dabei immer leichten Druck auf den Fokushebel geben. Sowie sich das Ding bewegt, absetzen und von Hand weitermachen. Das einmal gelöste Teil mittels des Hebels drei-, viermal von unendlich auf nah und zurück, dann ist das Problem gelöst. So schon zweimal mit Erfolg durchgeführt. Das alles mit irgendwelchen Schmiermitteln zu unterstützen, habe ich mich bisher nicht getraut.[/quote]
4. Nehme WD 40


Viele Grüße Klaus

knipst Du noch? oder fotografierst Du schon?

ich mache beides

"Wer nur einen Hammer besitzt, für den ist jedes Problem ein Nagel" (Abraham Maslow)


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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#3 von fwiesenberg , 16.01.2010 17:48

ZITAT(klaga @ 2010-01-16, 17:34) 4. Nehme WD 40[/quote]

Wenn überhaupt, dann Ballistol. WD 40 harzt ziemlich schnell aus und dann klebt es erst richtig!

Aber das Problem ist hier, daß man zunächst an die Mechanik gar nicht richtig rankommt. Am Fokushebel unter dem Aufnehmeobjektiv sieht man nix, also würde man da auf Geratewohl hineinölen. Und seitlich ist auf Anhieb auch nichts von der Mechanik zu erkennen.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#4 von clintup , 16.01.2010 18:31

ZITAT(clintup @ 2010-01-16, 15:41) 1.

2.

3.[/quote]

Nachtrag: Nur um hier niemanden zum Bösen zu verführen: Methoden 1. und 2. sind nicht unbedingt zu empfehlen.

Und Frank hat recht: Zunächst 'mal kommt man an gar nichts ran.


Gruß, clintup


 
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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#5 von cbethge , 16.01.2010 19:46

Oder man schickt sie zu PEGO, die reparieren auch Autocords, haben aber leider auch keine Fokushebel mehr!
Nur so am Rande: es gibt auch bei flickr einen bebilderte Reparaturanleiung für gebrochene Fokushebel!
Gruß Christian


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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#6 von sven_hiller , 03.02.2010 17:29

Habe heute das gleiche Problem gehabt. Meine gerade hereingeschneite Autocord (RG?) hatte neben einer moderat verschmutzten Mattscheibe einen extrem schwergängigen Fokussierhebel.
Das war ob des ansonsten beinahe unberührten Zustandes völlig inakzeptabel.

Nachdem ich mir das gesamte Internet zweimal durchgelesen hatte, stieß ich auf einen Link zu einem hilfreichen Dokument. Ohne dieses hätte ich das gar nicht erst begonnen, obwohl ich im Nachhinein sagen muß, daß es in diesem konkreten Fall so sehr nützlich nun auch nicht war. Jedenfalls war die Hemmung überwunden...

Das Problem ist ja, man kommt ohne Schrauberei nicht ran und sieht auch nix. Jedoch ist es mit minimalem Aufwand möglich, den Helizoid neu zu fetten. Reinigen ist auf diese Art nicht möglich, aber eine vorsichtige Ölung geht schon.

1. Rückteil der Kamera demontieren. Auf einer Seite des Scharniers zwei Schrauben lösen und sie läßt sich abnehmen.

2. Jetzt hat man freien Blick auf die Rückseite der unteren Linse. Hier ist eine schwarze Blende zu sehen, welche Aussparungen für einen Spannschlüssel hat. Sie ist aus matt beschichtetem Kunbststoff, also vooorsichtig den Spannschlüssel ansetzen und sachte drehen. Diese kleine Plastikblende ist nicht verschraubt sondern nur leicht hineingeklebt. Also wenn sie sich bewegt, kann sich auch glech nach oben abgezogen werden.

3. Jetzt schaut man schon auf den rückwärtigen Teil des aus Messing gefertigten Helizoiden. Er steckt in einer Aluminium-Fassung.

Der Rest ist eine Fingerübung.
Ich habe mir einen Zahnstocher genommen, diesen relativ weit oben mit einem Tropfen Öl (harz- und säurefrei) benetzt, ihn mit der unteren Spitze an die Trennlinie zwischen dem Helizoid und seiner Aluminium-Fassung gehalten und gewartet, bis das Öl am Zahnstocker heruntergelaufen ist um am Bestimmungsort zu "versickern". Das ganze an verschiedenen Stellen rundherum wiederholen und "zärtlich" den Fokussierhebel betätigen, damit das Schmiermittel sich verteilt.
Sollte anfänglich zuviel Kraft nötig sein, lieber darauf verzichten. Es hilft die Heizung. Wenn die Kamera handwarm ist, ist das alte Fett etwas geschmeidiger und läßt eher eine Bewegung zu als in kaltem Zustand.

Wichtig: Absolut sparsam dosieren!!!

Übrigens erhält die Mattscheibe mit ein paar "streichelnden" Ohrenstäbchen und einer zurückhaltenden Wasser-Spülmittel-Lösung wieder alten "Glanz".

Gruß Sven

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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#7 von opelgt , 03.02.2010 17:50

Hallo Sven,

vielen Dank für die anschauliche Dokumentation

Bei Bedarf kann man dann noch mit dem Spannschlüssel das hintere Linsenelement herausschrauben und reinigen.


 
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RE: Fokus bei Minolta Autocord klemmt?

#8 von Minomanu , 04.02.2010 09:15

Hallo zusammen,

ich greife das Thema Öl noch einmal auf. (Ich habe vor einiger Zeit an einem Uhrenseminar teilgenommen. Die Aufgabe bestand darin, ein mechanisches Armbanduhrenwerk - 3-Zeigerwerk mit Datum - komplett zu zerlegen und wieder zu remontieren. Hat riesig Spaß gemacht!

Je größer die Bauteile und damit auch die Betriebskräfte, desto dickflüssiger sollte das Öl sein. Andersherum: Je feiner die Teile, desto dünnflüssiger soll der Schmierstoff sein.

Es gibt Uhrenöl in verschiedenen Viskositäten, d.h. für die Ankerhemmung (sehr dünnflüssiges) und für die Lager des Federhauses (dickflüssigeres). Uhrenöl für Wecker (für Kameras ideal) und Großuhren ist noch dickflüssiger.

Uhrenöl kann man im Internet oder bei Uhrmachern beziehen. Hier geht man, sofern man sich auf das Schmieren von Metallteilen beschränkt, kein Risiko ein. Die Verwendung eines Ölgebers kann ich nur empfehlen. Damit lässt sich ein Überschmieren wirkungsvoll verhindern. Überschmieren ist mitunter schädlicher als ein Trockenlauf.

Und: Nur Zapfen, Wellen und Achsen schmieren. Zahnräder lässt man trocken laufen. Öl würde hier die Abwälzbewegung stören. So die Infos des Uhrmachers.

Viele Grüße!
Herbert


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