#1 von
guenterfrank
(
gelöscht
)
, 15.04.2004 12:37
Hallo Forum,
ich kann leider keine Umfrage starten, vielleicht wär der Beitrag dort besser aufgehoben. Als Neuling beschäftige ich mich gerade mit dem Thema "der goldene Schnitt".
Jetzt hab ich mir mal ein paar Seiten Landschaftsaufnahmen angeschaut und den Eindruck gewonnen, dass offensichtlich dieser Art der Bildeinteilung manchmal beachtet wird, in den meisten Fällen aber nicht, wobei es wiederum in manchen Fällen trotzdem gut ausschaut, (Sonnenutergang dierekt hinter einem Baum, zentriert).
Mich würde Euere Meinung zu dem Thema interessieren, wie wichtig ist für Euch der "goldene Schnitt".
Nett wär auch, wenn sich jetzt nicht nur die äussern, die meinen für mich ist das wichtig, (das verfälscht das Bild), sondern auch die die meinen, interesseirt mich nicht oder in etwa, mit dem Thema habe ich mich nicht befasst.
Hallo Günter, Regeln sind da, um gebrochen zu werden und in der Bildgestaltung gibt es viele solche Regeln. Mir hilft es in vielen Fällen, wenn ich mir vor der Aufnahme solche Regeln noch mal vergegenwärtige ung prüfe ob sich z.B. der Goldene Schnitt irgendwie im Bild realisieren läßt und ob das dem Bild was bringt - wenn nicht, dann lasse ich es eben. Mein persönlicher Eindruck ist, daß solche Formalien immer dann an Bedeutung gewinnen, je abstrakter ein Bild ist. Manfred
Es gibt verschiedene Arten den goldenen Schnitt zu legen. In der Landschaftfotografie kann man mit dem Horizont mit dem goldenen Schnitt spielen. Wenn du den Horizont in den unteren Drittel legst, dann dominiert der Himmel und umgekehrt hat auch seine Wirkung. Jetzt kommt einen dominierenten Baum dazu. Dieser würde ein "Knipser" schön in die Mitte stellen. Aber der Baum wirkt besser, wenn man dieser Asymetrisch anordnet, eben in den goldenen Schnitt.
Man könnte noch lange darüber diskutieren. Man kann besser darüber beurteilen, wenn wir es an kongrete Bildbeispiele anschauen.
Eben ich fotografiere aus Gefühl und achte eigentlich wenig auf die Regeln.
in 25 Jahren Fotografie habe ich mich nie um den "Goldenen Schnitt" geschert und trotzdem bin ich mit meinen Bildern zufrieden und habe immer nur nach meinem Gefühl / Intuition entschieden. Wie schon gesagt wurde: Regeln sind da um gebrochen zu werden !
Gruss
Alex /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
sicher soll man auch mal Regeln brechen, sonst hätten wir uniformierte Bilder, Voraussetzung ist aber erst mal, dass man die Regeln beherrscht.
Wer den "Goldenen Schnitt" mit der Drittel-Regel verwechselt oder sich noch nie Gedanken über Bildgestaltung gemacht hat, sollte vielleicht noch mal in die Theorie schauen oder alte Meister studieren...
sicher soll man auch mal Regeln brechen, sonst hätten wir uniformierte Bilder, Voraussetzung ist aber erst mal, dass man die Regeln beherrscht.
Wer den "Goldenen Schnitt" mit der Drittel-Regel verwechselt oder sich noch nie Gedanken über Bildgestaltung gemacht hat, sollte vielleicht noch mal in die Theorie schauen oder alte Meister studieren...
Auch mit EBV kann man nicht alles retten...
Grüße Erhard
find ich auch so.
erst muss man wissen, was welche regel bewirkt, dann kann man entscheiden, welche man für sein motiv braucht. und wenn keine geeignet ist, sucht man eben eine, die man brechen muss um das gewünschte ergebnis zu bekommen.
regeln sind da, um sie zu brechen - und nicht um sie zu ignorieren!
und grad wenn man man in gelegenheiten kommt, in denen man nicht viel zeit zum komponieren seiner bilder hat, ist es doch vom vorteil, wenn man intuitiv gestaltet (objekte nicht mittig, etc).
etwas beschäftigung mit der theorie bringt einem viel mehr, als die zeit/geld in equipment zu investieren!
Wenn ich das schon wieder höre: "Alte Meister" - was soll das denn, wir leben im 21 Jahrhundert und heute sind ganz andere Gegebenheiten, als wie vor 50 Jahren usw. und man sollte alte Zöpfe abschneiden und sie dann auch ruhen lassen und nicht bei jeder sich passenden oder auch nicht Gelegenheit wieder hervorholen. Jede Zeit hat (te) Ihre Revolutionäre, aber was vorbei ist ist vorbei. Sicher stimme ich dem zu, dass man eine gewisse Basis haben sollte, aber man sollte daraus keine Religion machen, denn Religion ist Gift - sie will Dich nur unter ein Dogma stellen und das lehne ich kategorisch ab!
Gruss
Alex /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Zitat von AlexDragonWenn ich das schon wieder höre: "Alte Meister" - was soll das denn, wir leben im 21 Jahrhundert und heute sind ganz andere Gegebenheiten, als wie vor 50 Jahren usw. und man sollte alte Zöpfe abschneiden und sie dann auch ruhen lassen und nicht bei jeder sich passenden oder auch nicht Gelegenheit wieder hervorholen.
also die regeln der bildgestaltung wurden schon in der antike benutzt. einige sichtweisen sind sicher der mode unterworfen, aber regeln wie der goldene schnitt werden ja nicht einfach formuliert, dass man was hat, woran man sich orientieren kann, sondern es ist einfach so, dass eine derartige komposition angenehm anzuschauen ist.
und durch einfach-drauf-los-fotografieren wird man wohl weniger gute bilder machen (wenn überhaupt), als wenn man die fotografie "erlernt".
also die regeln der bildgestaltung wurden schon in der antike benutzt. einige sichtweisen sind sicher der mode unterworfen, aber regeln wie der goldene schnitt werden ja nicht einfach formuliert, dass man was hat, woran man sich orientieren kann, sondern es ist einfach so, dass eine derartige komposition angenehm anzuschauen ist.
Also von drauflosknipsen war ja auch nicht die Rede - Wie mit vielen Dingen im Leben, so halte ich es auch hier mit LBD - learning by doing - und damit fährt man nicht schlecht - Der beste Lehrmeister ist das Leben selber.
Gruss
Alex /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Die Aussage des goldenen Schnittes besagt auf der mathematischen Seite, dass sich jede Strecke in einem solchen Verhältnis teilen ("schneiden" lässt, dass sich der kürzere Teil zum längeren so verhält wie der längere Teil zum Ganzen. Euklid hat den goldenen Schnitt zum ersten mal mathematisch formuliert, bekannt war er aber schon sicher einigen "Universalgenies" ( Wissenschaftler waren damals ja noch inderdisziplinär;-) ) zuvor.
Beobachtungen in der Natur und verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen finden den golden Schnitt universell, quasie als "Naturprinzip" verwirklicht. In Künsten, nicht nur der Malerei, sondern auch der Musik bewirkt er eine harmonische Wahrnehmung von Tönen oder eben optischen Eindrücken.
Auch 24x 36 ist nicht zufällig gewählt, entsprechend kann man das Format weiter im Verhältnis des goldenen Schnitts dritteln. Man erhält also 9 Rechtecke im gleichen Seitenverhältnis. Für einen Fotografen ist es sicher nicht verkehrt, wenn er den Zweck der "Drittelregeln" kennt, am realen Motiv kann man dann erkennen, welche Bildelemente auf den Schnittpunkten der Linien liegen sollten oder auch ob überhaupt. Wenn man sich die verschiedenen Fotoforen und Bildkommentare anschaut, scheint die Drittelregel häufig pathologisch auf das Hauptelement eines Bildes bezogen zu werden, auch die absolute Forderung, den goldenen Schnitt anwenden zu müssen, kann schon sehr einschränkend wirken. andbaum sagte es schon richtig, erst muss man eine Regel verstehen, bevor man sie anwendet, sonst macht man vermutlich sein Leben lang langweilige harmonisch Bilder ohne zu wissen, warum /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
#13 von
guenterfrank
(
gelöscht
)
, 18.04.2004 10:35
Hallo zusammen,
es freut mich, wenn ich ein Thema aufgreifen konnte, das auch für Andere interessant zu sein scheint.
Ich glaube, die Beiträge hier spiegeln ziemlich genau das, was mir in der Landschaftsgalerie aufgefallen ist.
Fasziniert hat mich eine Abhandlung über den goldenen Schitt und, wie Eugene geschrieben hat, geometrische Figuren die in der Natur vorkommen, (Blatt eines Baumes u. a.), die scheinbar genau dieses Prinzip wiedergeben.
Ein jeder soll seinen eigenen Ansatz haben, an die Dinge heranzugehen, ich halte es da mit Konfuzius der sagte so sinngemäß:
Es gibt drei Wege etwas zu erreichen, der erste ist durch nachahmen, das ist der einfachste, durch Überlegung, das ist der edelste aber auch der schwierigste und durch das lernen aus Fehlern und das ist der bitterste.
Stammt übrigends aus einem Pölke Buch über Naturfotografie, tja die Bannerwerbung hat sich für Amazon gelohnt:-)
Ja das 21. Jahrhundert: Digitale Aufbruchstimmung, Fotos im Vorbeilaufen gemacht, mit Handys geknipst, den Horizont quer im Bild positioniert, etc p. p. Diese Bilder schaut sich in 10 Jahren kein Mensch mehr an, oder doch?
Aber die "alten Zöpfe" - wir haben uns in Frankfurt gerade "Idealbild einer Frau" von Sandro Botticelli (um 1460) angesehen - oder, wenn's moderner sein soll, die Impressionisten des 19. Jahrhunderts oder gar August Sander um 1900 bis 1940, die haben die nächsten Jahrhunderte immer noch Bestand, warum nur?
Vergess nicht: wir leben in einer "Wegwerfgesellschaft" und daran wird so schnell keiner von uns was ändern und ich und auch kein anderer hier aus dem Forum ist daran Schuld. Damit müssen wir einfach leben - was vorbei ist ist vorbei und das holt auch keiner mehr zurück und man kann die Kunst ganz allgemein, heute und damals nicht miteinander vergleichen: Wandel der Zeiten! wenn das vielleicht auch bedauerlich ist! und es ist heute um ein vieles schwerer ein Bild (Sprich Kunstwerk) für die "Ewigkeit" zu machen!
Gruss
Alex /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" />