ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-09-28, 13:27) Alleine der Titel hat früher ausgereicht, einen fürchterlichen Flamewar auszulösen. Und zwar
unmittelbar. Vielleicht kann man sogar sagen, dass es sich zur Zeit des zuendegehenden Usenet als
Netiquette eingebürgert hat, eine so pauschale Frage nicht in den Raum zu werfen...
Sei's drum: hier findest du das für mich beste Statement zu dem Thema.
Ansonsten: selbst ausprobieren! - es bringt nichts, sich über Performance-Unterschiede von
Objektiven aufzuregen, die man selbst in seinen Bildern nicht sehen kann. Ist zumindest
meine Meinung.
Viele Grüsse
Peter
PS: da andere Hersteller mit ihren Altkunden schonender umgegangen sind und radikale Sprünge
im Bajonett vermieden haben, sind die Rokkore heute die mit Abstand günstigste Variante, um mit
wirklich guter Optik zu fotografieren. Analog und ohne Autofokus.[/quote]
Hallo Peter und an alle, die hier geantwortet haben.
@Peter:
Mir war durchaus bewußt, das so eine Überschrift evtl. zu Grabenkämpfen führen könnte. Das dieses aber nicht passiert ist, zeugt durchaus davon, das den "Rokkoren" wenig entgegen zu setzen ist und die meisten es wohl auch wissen. Ebenso sind andere japanische Bauten von Nikon, Canon usw auf gleicher Ebene. So lese ich das hier in den Antworten heraus.
Der Begriff "Usenet" sagt mir nichts - "Netiquette" schon. Dieser hat aber m.e. nichts mit dem Inhalt eines Titels zu tun, sondern nur mit den Einträgen darauf.
Die vielen Antworten haben mir einen deut mehr zum Verständnis verholfen, wie es um die Qualität der Rokkor Objektive im Vergleich zu anderen Herstellern steht. Es ist doch ein wirklich lesenswerter Tread geworden, wie ich finde.
Ich habe vor einigen Monaten selbst eine Testreihe mit 14 verschiedenen Objektiven gemacht. Das meiste waren natürlich die Rokkore. Aber auch ein 300mm und ein 70-210 von Tokina. Ebenso der Konverter 300s von Minolta. Ich kann über die Tokina Objektive bisher nichts schlechtes berichten. Ich habe auch das 28mm/F=2,8 von Minolta und Vivitar mit gleichem Motiv direkt verglichen. In "Stellung Offenblende" war das Vivitar sogar minimal am Rand in der Schärfe besser. Abgeblendet widerrum war das 28mm/2,8 Rokkor einen Tacken besser. Echte negative Ausreißer waren ein Zoom von Sigma, welches das DIA Bild gelblich erscheinen lies und ein Soligor Zoom im unteren Brennweiten Bereich. Unscharf und klapperig. Von da an wußte ich was der Begriff "Scherbe" bedeutet.... das ist eine echte Feststellung aus meinem vergleichenden Praxistest.
In guter Erinnerung ist mir das 300mm F = 1:5,5 von Tokina geblieben. Das mag auch daran gelegen haben, das ich es für 5 Euro ersteigert hatte (übrigens bei Hood.de). Aber nicht nur: Es war selbst in offenerer Blende schon ne Wucht. Leicht abgeblendet rattenscharf. Deshalb suche ich auch noch ein 300mm Rokkor oder auch was deutsches in der Brennweite zum Vergleich. Das RF 250mm ist auch nicht schlecht aber die Donats - die Kringel - die teilweise auf den Bildern enstehen, haben mich total abgeschreckt. Das hatte ich von einem Nachbarn ausgeliehen.
In meinem letzten Urlaub habe ich 25 Filme "durch gezogen". Darunter 15 Stk Velvia 50, 4 Stk Provia 400F, 2 Stk Ektachrom 200, 2 Stk E100VS.... den Extracolor von Kodak und einen Agfa Scala für S/W. Als Kamera "natürlich die XD7. Nein - es waren sogar zwei XD7 davon. Nämlich eine für 50 ASA und eine für 400 ASA bzw. in einer Heidenarbeit immer wieder "zurückspulenderweise" für den AGFA Scala. Als Objektiv hatte ich das MD 200mm 1:4, das MD 24mm 1.2,8 und mein Lieblingsobjektiv - das MC 50mm PG 1:1,4 mit. Dazu den Konverter 300s.
Kurzum: Das MD 200mm 1:4 ist einfach eine Wucht. Rattenscharf und als Tele ein must have. Das 50mm PG 1:1,4 Rokkor ist schon fast erschreckend, weil es gegenüber einem fast baugleichen Minolta 50mm F=1:1,4 mit 49mm Filtergewinde (Cosina) für mich wirklich sichtbar einiges an Schärfe auf dem DIA hinterlässt. Es ist überhaupt extrem scharf. Das hatte ich schon in meinem Vergleichtest als Projektion gesehen. Die Schärfe finde ich - als eher Neuling - fast schon aufdringlich, weil ich die Objekte/Landschaften so gar nicht in Erinnerung hatte.
Das MD 24mm 1:2,8 ist ebenfalls für meine Begriffe rattenscharf. Aber es ist auch das erste Objektiv für mich, womit ich bei der Motivwahl noch einiges lernen muß. Viele Bilder damit wirken leer und fast sinnlos. Es scheint so zu sein, das es unterhalb von 35mm Brennweite eine unsichtbare Grenze gibt, wo die Motivauswahl eine ganz andere sein muß, um die Brennweite von 24mm optimal aus zu schöpfen. Wohl ein ganz eigenes Thema...
Letztes Jahr habe ich auch ein Berg und Tal 58mm mit 1:1,4 von Rokkor bekommen. Ich habe ganz bewußt damit einige Fotos gemacht. Und zwar mit offener Blende. Ich finde das Objektiv einfach nur faszinierend. Erst durch die Bilder die ich damit machte, wurde mir der Begriff "Bokeh" verdeutlicht. Von der Verarbeitung her ist es das beste und schlüssigste Objektiv was ich habe bzw. was vielleicht von Minolta gebaut wurde. Feinmechanik pur.
Komme ich zum Schluß. Eine Frage bleibt bzw. habe ich noch: Gibt es ein gutes 50mm Objektiv von Zeiss, welches ich an meine XD7 anbringen kann? Keine Sorge.... ich werde nicht Rokkor-Untreu. Aber von Zeiss wurde ja hier auch berichtet und ich möchte es einfach mal gegen das 50mm F=1 : 1,4 PG Rokkor in in einer DIA Projektion vergleichen. Aber selbst das gerade genannte Rokkor Objektiv dürfte in der Schärfe kaum noch zu schlagen sein. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, es auf Dauer gegen das 58mm F : 1:1,4 (Berg und Tal) aus zu tauschen. Den das Objektiv hat einfach den Vorteil des Bokeh als auch abgeblendet eine tolle schärfe. Zudem wirken die Bilder irgendwie natürlicher - ansprechender.
Nach nun 10 Monaten analoger Fotografie habe ich übriegens mit den obig genannten Objektiven und Kameras eine neue, sehr interessante Brennweite für mich entdeckt. Und zwar 35mm. Ein Berg und Tal Rokkor mit glaube ich F=1:2,8. Damit komme ich eigentlich zur Zeit am besten klar, zumal ich auch häufig nah an Motiv gehe. Das Motiv sieht auf einer Projektion irgendwie noch natürlich aus - aber es hat auch einen Hauch von etwas besonderem. Schwer zu erklären aber die "Probleme" mit dem 24er sind dann eher nicht vorhanden.
Übrigens, vielen Dank für den verlinkten Text der Zeitung "Zeit". War das schön....
Grüße, Oliver