RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#16 von derScheuch , 28.09.2009 19:51

QUOTE (minca @ 2009-09-28, 18:52) Die Objektibbaukunst, zumindest fuer die "ueblichen" Festbrennweiten, war Ende der 70er des letzten Jahrhunderts schon soweit fortgeschritten, dass technische Unterschiede gering ausfallen, und eindeutige Sieger nur schwer bestimmt werden konnten, zumindest mit den Mitteln, die wir verwendeten. Das war zumindest mein Resumee damals. Die Tests muessen wir in der 2. Haelfte der 80er Jahre gemacht haben.

Jorg[/quote]

Wenn es nur um Schärfe geht vielleicht. Mir fällt bloß auf, dass wenn ich auf flickr mal ein wenig rumschaue und mir ein gruseliges Bokeh auffällt, dass das oftmals ein Nikon-Objektiv gebaut hat... Da hab ich auf jeden Fall eine Art Tendenz zu erkennen glauben können :-)
Anderer Fall:
An meiner alten Dynax D7 hab ich ja das Carl Zeiss 16-80 dran gehabt. Diese T* Vergütung knallt wirklich rein in die Bilder. Wie in dem weiter oben angeführten Link schon drin steht, hat das mit "Minoltafarben" so nichts zu tun. Einerseits vermisse ich dieses Carl Zeiss Feeling jetzt an meiner A900, andererseits haben meine Bilder jetzt irgendwie einen anderen "weicheren" (nicht unbedingt unschärferen) Look. Das mag auch an der Kamera liegen, auf jeden Fall passten die ganzen Lightroom Presets, die man sich so zusammengebastelt hatte nicht mehr und alles wirkt in meinem neuen Workflow (wie es neudeutsch heißt) ein wenig altmodischer. Deswegen spar ich momentan auch gar nicht auf ein CZ24-70 (glaub ich zumindest... so sicher bin ich da nicht ) eher noch ein paar alte Minolta FBs... 20mm, 135mm, 85mm.

Ciao Oli


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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#17 von Manni-Z. ( gelöscht ) , 28.09.2009 20:46

ZITAT(derScheuch @ 2009-09-28, 19:51) An meiner alten Dynax D7 hab ich ja das Carl Zeiss 16-80 dran gehabt. Diese T* Vergütung knallt wirklich rein in die Bilder. Wie in dem weiter oben angeführten Link schon drin steht, hat das mit "Minoltafarben" so nichts zu tun. Einerseits vermisse ich dieses Carl Zeiss Feeling jetzt an meiner A900, andererseits haben meine Bilder jetzt irgendwie einen anderen "weicheren" (nicht unbedingt unschärferen) Look.
Ciao Oli[/quote]

So isses, was die eigentliche Auflösung angeht, wird da kein großer Unterschied sein, es ist der Schärfeeindruck, der durch den höheren Kontrast entsteht, ohne daß Zeiss Objektive so wie Nikkore dabei leicht hart werden, es ist eine angenehme, aber trotzdem ins Auge springende Schärfe.

MfG

Manni


Manni-Z.

RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#18 von BKUE ( gelöscht ) , 30.09.2009 17:40

im Threadmiranda Forum "Alternative Gear and Lenses" http://www.fredmiranda.com/forum/board/55 befassen sich massig Leute mit massig alten Festbrennweiten an DSLR adaptiert. Das ist irgendwie nochmal ein neuer Dreh für die Fragestellung.

Die alten Minolta Sahnestückchen 1.2/58mm, 1.7/85mm sind besonders beliebt wegen des einfachen Umbaus, doch auch Andere (20mm etc.) werden gelobt. Ansonsten sind dort u.a. Zeiss, Leica und Olympus sehr beliebt.

Vergleiche wie "welches ist das beste manuelle 28er" sind an der Tagesordnung. Wissenschaftlich sind die Vergleiche dort nicht...

Gruß, Boris


BKUE

RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#19 von Schwupp , 01.10.2009 09:16

ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-09-28, 13:27) Alleine der Titel hat früher™ ausgereicht, einen fürchterlichen Flamewar auszulösen. Und zwar
unmittelbar. Vielleicht kann man sogar sagen, dass es sich zur Zeit des zuendegehenden Usenet als
Netiquette eingebürgert hat, eine so pauschale Frage nicht in den Raum zu werfen...

Sei's drum: hier findest du das für mich beste Statement zu dem Thema.

Ansonsten: selbst ausprobieren! - es bringt nichts, sich über Performance-Unterschiede von
Objektiven aufzuregen, die man selbst in seinen Bildern nicht sehen kann. Ist zumindest
meine Meinung.

Viele Grüsse
Peter

PS: da andere Hersteller mit ihren Altkunden schonender umgegangen sind und radikale Sprünge
im Bajonett vermieden haben, sind die Rokkore heute die mit Abstand günstigste Variante, um mit
wirklich guter Optik zu fotografieren. Analog und ohne Autofokus.[/quote]

Hallo Peter und an alle, die hier geantwortet haben.

@Peter:

Mir war durchaus bewußt, das so eine Überschrift evtl. zu Grabenkämpfen führen könnte. Das dieses aber nicht passiert ist, zeugt durchaus davon, das den "Rokkoren" wenig entgegen zu setzen ist und die meisten es wohl auch wissen. Ebenso sind andere japanische Bauten von Nikon, Canon usw auf gleicher Ebene. So lese ich das hier in den Antworten heraus.

Der Begriff "Usenet" sagt mir nichts - "Netiquette" schon. Dieser hat aber m.e. nichts mit dem Inhalt eines Titels zu tun, sondern nur mit den Einträgen darauf.

Die vielen Antworten haben mir einen deut mehr zum Verständnis verholfen, wie es um die Qualität der Rokkor Objektive im Vergleich zu anderen Herstellern steht. Es ist doch ein wirklich lesenswerter Tread geworden, wie ich finde.

Ich habe vor einigen Monaten selbst eine Testreihe mit 14 verschiedenen Objektiven gemacht. Das meiste waren natürlich die Rokkore. Aber auch ein 300mm und ein 70-210 von Tokina. Ebenso der Konverter 300s von Minolta. Ich kann über die Tokina Objektive bisher nichts schlechtes berichten. Ich habe auch das 28mm/F=2,8 von Minolta und Vivitar mit gleichem Motiv direkt verglichen. In "Stellung Offenblende" war das Vivitar sogar minimal am Rand in der Schärfe besser. Abgeblendet widerrum war das 28mm/2,8 Rokkor einen Tacken besser. Echte negative Ausreißer waren ein Zoom von Sigma, welches das DIA Bild gelblich erscheinen lies und ein Soligor Zoom im unteren Brennweiten Bereich. Unscharf und klapperig. Von da an wußte ich was der Begriff "Scherbe" bedeutet.... das ist eine echte Feststellung aus meinem vergleichenden Praxistest.

In guter Erinnerung ist mir das 300mm F = 1:5,5 von Tokina geblieben. Das mag auch daran gelegen haben, das ich es für 5 Euro ersteigert hatte (übrigens bei Hood.de). Aber nicht nur: Es war selbst in offenerer Blende schon ne Wucht. Leicht abgeblendet rattenscharf. Deshalb suche ich auch noch ein 300mm Rokkor oder auch was deutsches in der Brennweite zum Vergleich. Das RF 250mm ist auch nicht schlecht aber die Donats - die Kringel - die teilweise auf den Bildern enstehen, haben mich total abgeschreckt. Das hatte ich von einem Nachbarn ausgeliehen.

In meinem letzten Urlaub habe ich 25 Filme "durch gezogen". Darunter 15 Stk Velvia 50, 4 Stk Provia 400F, 2 Stk Ektachrom 200, 2 Stk E100VS.... den Extracolor von Kodak und einen Agfa Scala für S/W. Als Kamera "natürlich die XD7. Nein - es waren sogar zwei XD7 davon. Nämlich eine für 50 ASA und eine für 400 ASA bzw. in einer Heidenarbeit immer wieder "zurückspulenderweise" für den AGFA Scala. Als Objektiv hatte ich das MD 200mm 1:4, das MD 24mm 1.2,8 und mein Lieblingsobjektiv - das MC 50mm PG 1:1,4 mit. Dazu den Konverter 300s.

Kurzum: Das MD 200mm 1:4 ist einfach eine Wucht. Rattenscharf und als Tele ein must have. Das 50mm PG 1:1,4 Rokkor ist schon fast erschreckend, weil es gegenüber einem fast baugleichen Minolta 50mm F=1:1,4 mit 49mm Filtergewinde (Cosina) für mich wirklich sichtbar einiges an Schärfe auf dem DIA hinterlässt. Es ist überhaupt extrem scharf. Das hatte ich schon in meinem Vergleichtest als Projektion gesehen. Die Schärfe finde ich - als eher Neuling - fast schon aufdringlich, weil ich die Objekte/Landschaften so gar nicht in Erinnerung hatte.

Das MD 24mm 1:2,8 ist ebenfalls für meine Begriffe rattenscharf. Aber es ist auch das erste Objektiv für mich, womit ich bei der Motivwahl noch einiges lernen muß. Viele Bilder damit wirken leer und fast sinnlos. Es scheint so zu sein, das es unterhalb von 35mm Brennweite eine unsichtbare Grenze gibt, wo die Motivauswahl eine ganz andere sein muß, um die Brennweite von 24mm optimal aus zu schöpfen. Wohl ein ganz eigenes Thema...

Letztes Jahr habe ich auch ein Berg und Tal 58mm mit 1:1,4 von Rokkor bekommen. Ich habe ganz bewußt damit einige Fotos gemacht. Und zwar mit offener Blende. Ich finde das Objektiv einfach nur faszinierend. Erst durch die Bilder die ich damit machte, wurde mir der Begriff "Bokeh" verdeutlicht. Von der Verarbeitung her ist es das beste und schlüssigste Objektiv was ich habe bzw. was vielleicht von Minolta gebaut wurde. Feinmechanik pur.

Komme ich zum Schluß. Eine Frage bleibt bzw. habe ich noch: Gibt es ein gutes 50mm Objektiv von Zeiss, welches ich an meine XD7 anbringen kann? Keine Sorge.... ich werde nicht Rokkor-Untreu. Aber von Zeiss wurde ja hier auch berichtet und ich möchte es einfach mal gegen das 50mm F=1 : 1,4 PG Rokkor in in einer DIA Projektion vergleichen. Aber selbst das gerade genannte Rokkor Objektiv dürfte in der Schärfe kaum noch zu schlagen sein. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, es auf Dauer gegen das 58mm F : 1:1,4 (Berg und Tal) aus zu tauschen. Den das Objektiv hat einfach den Vorteil des Bokeh als auch abgeblendet eine tolle schärfe. Zudem wirken die Bilder irgendwie natürlicher - ansprechender.

Nach nun 10 Monaten analoger Fotografie habe ich übriegens mit den obig genannten Objektiven und Kameras eine neue, sehr interessante Brennweite für mich entdeckt. Und zwar 35mm. Ein Berg und Tal Rokkor mit glaube ich F=1:2,8. Damit komme ich eigentlich zur Zeit am besten klar, zumal ich auch häufig nah an Motiv gehe. Das Motiv sieht auf einer Projektion irgendwie noch natürlich aus - aber es hat auch einen Hauch von etwas besonderem. Schwer zu erklären aber die "Probleme" mit dem 24er sind dann eher nicht vorhanden.

Übrigens, vielen Dank für den verlinkten Text der Zeitung "Zeit". War das schön....


Grüße, Oliver


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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#20 von ChristophPeterS , 01.10.2009 10:35

ZITAT(Schwupp @ 2009-10-01, 8:16) Der Begriff "Usenet" sagt mir nichts - "Netiquette" schon. Dieser hat aber m.e. nichts mit dem Inhalt eines Titels zu tun, sondern nur mit den Einträgen darauf.[/quote]

Hallo Oliver,

das Usenet war die gute alte Zeit des Internet. Eine Art von Mailinggroups, nur etwas anders. Google hat alles gesammelt und archiviert. Als ich mit den Rokkoren angefangen habe, hab ich mit groups.google.de das Usenet durchstöbert. Hängen geblieben bin ich in der Gruppe de.rec.fotografie. Namen die dann auffallen sind: Dennis Lohmann, Olaf Ulrich aber auch Hans Weber. Du merkst also schon, dass irgentwann eine Verlagerung ins Minolta-Forum stattgefunden hat. In jedem Fall fördert eine Suche dort schon einiges zutage. Obwohl sich in der MF-Kuschelecke und hier im der Abteilung SR-Bajonett inzwischen noch mehr geballtes Wissen angesammelt hat.

ZITATIn "Stellung Offenblende" war das Vivitar sogar minimal am Rand in der Schärfe besser.[/quote]

Das hört sich sehr nach einem schlecht eingestellten Fokus an. Objektivtests sind schwierig... Die besten Test haben früher™ Fokusreihen aufgenommen, um dann das Negativ mit dem optimalen Fokus herauszufischen. Beim 1.2/58 ist das ganze nochmal deutlich schlimmer. Der optimale Fokuspunkt ist fast nicht zu erwischen.

ZITATIn guter Erinnerung ist mir das 300mm F = 1:5,5 von Tokina geblieben.[/quote]

Auch das ist sehr erstaunlich, da hier die Minolta-Linsen einen schlechten Ruf haben (eine der wenigen Brennweiten), was generell auf das Fehlen einer apochromatischen Korrektur geschoben wird. Nun kann ich mir kaum vorstellen, dass Tokina bei dem kleinen 300er (von dem ich bisher nichts gehört habe) derart in die Vollen gegangen wäre, und Apo-Glass eingebaut hätte.

ZITATDas MD 200mm 1:4 ist einfach eine Wucht. Rattenscharf[/quote]

Ja. Und das oft für nur schlappe 20 Euronen...

ZITATDas 50mm PG 1:1,4 Rokkor ist schon fast erschreckend, weil es gegenüber einem fast baugleichen Minolta 50mm F=1:1,4 mit 49mm Filtergewinde (Cosina) für mich wirklich sichtbar einiges an Schärfe auf dem DIA hinterlässt. Es ist überhaupt extrem scharf. Das hatte ich schon in meinem Vergleichtest als Projektion gesehen. Die Schärfe finde ich - als eher Neuling - fast schon aufdringlich, weil ich die Objekte/Landschaften so gar nicht in Erinnerung hatte.[/quote]

Auch das ist keine wirkliche Überraschung. Ich verwende das MC Rokkor-PG 1.4/50 nur, wenn ich eben diese gnadenlose Schärfe von vorne bis hinten und von rechts bis links haben will. Genau dafür ist es gut. In den unscharfen Bereichen ist es nicht schön, und wahrscheinlich hat Minolta deswegen auch bald die Konstruktion geändert. Du hast also mehrere Möglichkeiten:

- das MD Rokkor 1.4/50 mit 55mm Filtergewinde. Das ist der direkte Nachfolger des MC-PG 1.4/40. Es ist auch sehr scharf, hat aber nicht diese Härte. Das Bokeh ist ganz gut.

- das MC/MD Rokkor 1.7/50 (55mm Filtergewinde): spätestens wenn man auf etwas abblended ist das Objektiv fast schon ideal. Ebenfalls sehr scharf, ohne hart zu sein, mit neutralem Bokeh.

- das MC Rokkor-PG 1.2/58: das Überobjektiv. Nur der Preis verlangt Überwindung. Viel Überwindung...


ZITATDas MD 24mm 1:2,8 ist ebenfalls für meine Begriffe rattenscharf. Aber es ist auch das erste Objektiv für mich, womit ich bei der Motivwahl noch einiges lernen muß. Viele Bilder damit wirken leer und fast sinnlos. Es scheint so zu sein, das es unterhalb von 35mm Brennweite eine unsichtbare Grenze gibt, wo die Motivauswahl eine ganz andere sein muß, um die Brennweite von 24mm optimal aus zu schöpfen. Wohl ein ganz eigenes Thema...[/quote]

Das ist absolut richtig. 28mm sind noch harmlos. Unterhalb verändert sich die Sache. Man bekommt mehr auf das Bild als man mit einem Blick erfasst. Es ist dann schwerer, das Motiv zu sehen. Und man muss zum optimalen Aufnahmepunkt hinlaufen. Dabei ist das 24iger noch relativ harmlos (obwohl es prinzipiell in die Gattung Superweitwinkel gehört), wirklich diffizil wird es noch weiter unterhalb. Und speziell für Landschaftsaufnahmen geht dann nicht mehr oft etwas. Ich hab bisher nur einmal mit dem 17er eine wirklich gute Landschaftsaufnahme hinbekommen. Und das lag mehr an der Landschaft als an mir...

ZITATGibt es ein gutes 50mm Objektiv von Zeiss, welches ich an meine XD7 anbringen kann?[/quote]

Auch wenn ich nicht verstehen kann, was dir in der Rokkor-Palette abgeht, so hast du nur eine Chance: du musst nach einem M42 Objektiv suchen.

ZITATNach nun 10 Monaten analoger Fotografie habe ich übriegens mit den obig genannten Objektiven und Kameras eine neue, sehr interessante Brennweite für mich entdeckt. Und zwar 35mm. Ein Berg und Tal Rokkor mit glaube ich F=1:2,8. Damit komme ich eigentlich zur Zeit am besten klar, zumal ich auch häufig nah an Motiv gehe. Das Motiv sieht auf einer Projektion irgendwie noch natürlich aus - aber es hat auch einen Hauch von etwas besonderem. Schwer zu erklären aber die "Probleme" mit dem 24er sind dann eher nicht vorhanden.[/quote]

Das wird ein MC W.Rokkor-HG 2.8/35 sein. Der direkte Nachfolger ist noch etwas besser, da er weniger Probleme mit Steulicht hat.

Die Brennweite hat viele Anhänger. Es ist die klassische "Street"-Brennweite. Und auch in der Landschaftsfotografie ist sie oft genau passend.

Viele Grüße
Peter


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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#21 von Schwupp , 11.10.2009 03:11

Hallo Peter.

Vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort. Ich komme leider erst jetzt dazu zu antworten. Ich wollte das nicht nur in 2 Sätzen tun...

Die Information bezgl. des früheren Usenet finde ich sehr Interessant. Ich werde mich mal im Internet nach den früheren Texten auf die Suche machen. Die MF-Kuschelecke und der Bereich in der Abteilung SR Bajonett hier im Forum ist wirklich eine sehr umfangreiche Fundgrube. Ich möchte die Informationen die ich dadurch gewonnen habe nicht mehr missen.

Jaaaa - vielleicht war der Fokus mit dem Vivitar wirklich nicht genau getroffen. Ich gebe Dir aber recht: Objektivtests sind nicht einfach. Ich habe selbst 72 DIAs gemacht, wo ich mit diversen Objektiven mit SR Bajonett das selbe Motiv fotografiert habe. Auf der Leinwand kann man zwar schon einiges beurteilen aber es ist wohl schon so, das man auch ein Mikroskop nehmen sollt. Trotzdem kann man echte "Scherben" auch schon auf der Leinwand erkennen. Der eine oder andere würde vielleicht sogar jetzt sagen: "Um das zu erkennen brauch man mit einigen Objektiven gar kein Foto mehr machen"

Wegen dem 300mm von Tokina: Mich hat es einfach überrascht. Ich konnte an der Bildqualität nicht bemängeln. Die Bilder mit diesem Tokina waren im Diamagzin zwischen Bilder, die ich mit MD 200mm 1:4, RF 250mm und MD 1:3,5 135mm mit 300s Telekonverter gemacht hatte. Es fällt dabei nicht negativ auf - eher positiv. Ob es ein Apochromat oder ein Halbapochromat ist, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest scheint es so, das vorderes Linsensystem nicht nur aus einer Linse besteht sondern aus mindestens zwei Stück. Dafür müßte ich es aber außeinander schrauben. Aber zumindest ein wirklich schönes Teil:

[attachment=6104:300mm_Tokina.jpg]

ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-10-01, 9:35) Ich verwende das MC Rokkor-PG 1.4/50 nur, wenn ich eben diese gnadenlose Schärfe von vorne bis hinten und von rechts bis links haben will. Genau dafür ist es gut. In den unscharfen Bereichen ist es nicht schön, und wahrscheinlich hat Minolta deswegen auch bald die Konstruktion geändert. Du hast also mehrere Möglichkeiten:

- das MD Rokkor 1.4/50 mit 55mm Filtergewinde. Das ist der direkte Nachfolger des MC-PG 1.4/40. Es ist auch sehr scharf, hat aber nicht diese Härte. Das Bokeh ist ganz gut.

- das MC/MD Rokkor 1.7/50 (55mm Filtergewinde): spätestens wenn man auf etwas abblended ist das Objektiv fast schon ideal. Ebenfalls sehr scharf, ohne hart zu sein, mit neutralem Bokeh.

- das MC Rokkor-PG 1.2/58: das Überobjektiv. Nur der Preis verlangt Überwindung. Viel Überwindung...[/quote]

Das kommt meinen Erfahrungen entgegen. Du hast wie ich finde es genau passend beschrieben. Das MC Rokkor PG 1,4/50 wirkt wirklich gnadenlos scharf und hart. Das MC/MD Rokkor 1.7/50 (ich habe das MD) ist ein wirklich gutes Objektiv. Ich habe damit 10 Filme voll gemacht und war darüber sehr überrascht. Wie Du schon geschrieben hast: "Ebenfalls sehr scharf, ohne hart zu sein, mit neutralem Bokeh." Wenn man bedenkt, das man es mit am günstigsten auf dem Gebrauchtmarkt bekommt... für 5-10 Euro ist es immer zu bekommen. Der Preis ist wie bei allen "analogen" Objektiven nur deshalb so günstig, weil der Markt geradezu überschwemmt wird. Zu dem MC Rokkor-PF 1.2/58 kann ich nichts sagen. Aber ich habe es als MC Rokkor-PF 1.4/58 (einskommavier) und auch das finde ich schon eine Wucht. In offener Blende hat es ein wunderschönes Bokeh. Oder um es simpler zu sagen, es macht außerhalb der Fokussierung einen sehr schönen verschwommenen Hintergrund. Einen direkten Vergleich zwischen dem 1,2er und 1,4er würde ich gerne mal sehen. Ob der Unterschied überhaupt zu sehen ist? Und wenn - ist der Unterschied positiv zu gunsten des "1,2er"?

Das Landschaftsbild, welches Du oben als Link eingefügt hast, habe ich auch schonmal irgendwo woanders im Internet gesehen. Möglicherweise in einem anderem Forum. Ich meine, das Du damals geschrieben hast, das es mit einem 24er Rokkor gemacht wurde. Aber auf jedefall ein ganz tolles Motiv. Ich habe genau dieses Bild öfters auch im Hinterkopf gehabt, wenn ich mein 24er auf der Kamera hatte. Ebenso ein Schwarzweißbild von ich glaube Christian SteveMark. Kann mich aber auch mit dem Namen vertun. Zumindest war es gutes S/W Bild, welches einen Wasserlauf zeigte. Die Kamera ganz nah über dem Wasser
gehalten. Selbst mit dem MD Rokkor 28 mm F=1,2,8 habe ich am Anfang meine Schwierigkeiten gehabt. Sehr schnell wirkt das Motiv wie verloren. Interessant finde ich 24er aber auch für Innenaufnahmen. Da bekommt doch schon sehr viel von einem durchschnittlich großen Raum auf das Bild. Ich werde es auf jedenfall behalten.


ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-10-01, 9:35) ...Das wird ein MC W.Rokkor-HG 2.8/35 sein. Der direkte Nachfolger ist noch etwas besser, da er weniger Probleme mit Steulicht hat. Die Brennweite hat viele Anhänger. Es ist die klassische "Street"-Brennweite. Und auch in der Landschaftsfotografie ist sie oft genau passend...[/quote]

Richtig. Genau das Objektiv ist es. Zudem ist es recht handlich... ja es wirkt fast zierlich. Ich war übrigens recht verdutzt, als ich meine Filter.- und Gegenlichtblenden Sammlung nicht aufgeschraubt bekam. Es hat ja ein 52mm Filtergewinde. Ich war vorher irgendwie felsenfest davon überzeugt das ALLE "Berg und Tal" Objektive 55mm Filtergewinde haben. ardon:

Wegen meiner Frage zu einem Zeiss Objektiv: Sagen wir mal so - eigentlich brauch ich keines. Es wäre nur pure Neugier. Aber im 50mm Bereich wird ein Zeiss Objektiv ein Motiv nicht schärfer abbilden können als das MC Rokkor-PG 1.4/50. So vermute ich es zumindest. Und welches Zeiss, Nikon usw. Objektiv würde einen so schönen Hintergrund abbilden, wie die Minolta Rokkore mit F=1,2 oder F=1,4 58mm PF. Halt reine Neugier.

So - heute ist Regenwetter angesagt. Da wir Herbst haben, werde ich heute statt einem Fuji Film etwas von Kodak nehmen. Vielleicht einen E100G oder einen E200. Damit kommen die braun/rötlichen Blätter mit Sicherheit besonders gut aufs Bild.

Grüße,
Oliver


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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#22 von fwiesenberg , 11.10.2009 08:40

ZITAT(Schwupp @ 2009-10-11, 2:11) Wegen dem 300mm von Tokina: Mich hat es einfach überrascht. Ich konnte an der Bildqualität nicht bemängeln. Die Bilder mit diesem Tokina waren im Diamagzin zwischen Bilder, die ich mit MD 200mm 1:4, RF 250mm und MD 1:3,5 135mm mit 300s Telekonverter gemacht hatte. Es fällt dabei nicht negativ auf - eher positiv.[/quote]
Die Bilder des RF250/2,5 kann man ggf. durch das Bokeh raussortieren.

ZITATZu dem MC Rokkor-PF 1.2/58 kann ich nichts sagen. Aber ich habe es als MC Rokkor-PF 1.4/58 (einskommavier) und auch das finde ich schon eine Wucht. In offener Blende hat es ein wunderschönes Bokeh. Oder um es simpler zu sagen, es macht außerhalb der Fokussierung einen sehr schönen verschwommenen Hintergrund. Einen direkten Vergleich zwischen dem 1,2er und 1,4er würde ich gerne mal sehen. Ob der Unterschied überhaupt zu sehen ist? Und wenn - ist der Unterschied positiv zu gunsten des "1,2er"?[/quote]
Ja.

ZITATWegen meiner Frage zu einem Zeiss Objektiv: Sagen wir mal so - eigentlich brauch ich keines. Es wäre nur pure Neugier. Aber im 50mm Bereich wird ein Zeiss Objektiv ein Motiv nicht schärfer abbilden können als das MC Rokkor-PG 1.4/50.[/quote]
Irgendwo kursieren im Netz ein paar zeitgenössische Testberichte, bei denen sich ein 50er Zeiss und ein 50/1,4er Minolta Rokkor auflösungsmäßig nichts tun. Vom Rest mal ganz zu schweigen.

Aber die reine Auflösung ist bestimmt nocht das, weshalb ich von Nikon wieder zu Minolta zurück gekommen bin. Es ist eher die Abbildungscharakteristik insbesondere des 58/1,2 und des 85/1,7. Da habe ich weder bei Nikon, Canon oder Olympus etwas Vergleichbares gefunden. Und da auch die 24mm und 135mm Rokkore alles andere als schlecht sind war der Umstieg recht einfach zu rechtfertigen.

ZITATUnd welches Zeiss, Nikon usw. Objektiv würde einen so schönen Hintergrund abbilden, wie die Minolta Rokkore mit F=1,2 oder F=1,4 58mm PF.[/quote]
IMHO keins. ardon:


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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... zur Interpunktion:
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(Terry Pratchett in "Schöne Scheine")

... zur Groß- und Kleinschreibung:
Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.


 
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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#23 von Schwupp , 11.10.2009 11:08

ZITAT(fwiesenberg @ 2009-10-11, 7:40) ...Die Bilder des RF250/2,5 kann man ggf. durch das Bokeh raussortieren...[/quote]

Stimmt. Für die "Straße" werde ich es bestimmt nicht mehr benutzen:
[attachment=6106:rf250kringel.jpg]

Ok. Dann muß ich mir mal ein "1,2er" irgendwo besorgen. Mehr als 50 Euro gebe ich aber nicht. Angebote per PM bitte (lach).

ZITAT(fwiesenberg @ 2009-10-11, 7:40) ...Testberichte, bei denen sich ein 50er Zeiss und ein 50/1,4er Minolta Rokkor auflösungsmäßig nichts tun...[/quote]
Ich werde mal danach suchen gehen.

ZITAT(fwiesenberg @ 2009-10-11, 7:40) ...da habe ich weder bei Nikon, Canon oder Olympus etwas Vergleichbares gefunden...24mm und 135mm Rokkore alles andere als schlecht ...[/quote]

Gut es so zu lesen. Ich habe leider keinen Vergleich zu anderen Objektiv-Herstellern wie Nikon usw. Ich habe zwar früher eine Canon AE1 gehabt aber das war es dann auch schon. Dann kam die XD-7, die mir sofort gefiel und damit auch das beschäftigen und sammeln der Rokkore. Schön das sie alle wirklich gut sind. Das Minolta dann in den 80er Jahren die Objektive bei Cosina herstellen lies, zeigt vielleicht auch einen Zeitabschnitt in der Weltwirtschaft auf. Denn die Konkurenz wurde größer und die Ansprüche bezüglich der mechanischen Qualität wurde seitens der Käufer geringer. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

Grüße,
Oliver


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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#24 von weberhj , 11.10.2009 11:56

Auch ich sehe die Minolta Sahnestücken in aller erster Front stehen.

Ich traue mir inzwischen auch ein einigermaßen fundamentiertes Urteil zu,
denn ich kann diese Objektive meist an der gleichen Kamera (Canon 40D)
1:1 vergleichen.

1.4/50iger:
MC Rokkor PG 1.4/50mm ist in der Schärfe dem Contax/Zeiss Planar 1.4/50mm mindestens
ebenbürtig eher sogar noch einen winzigen (völlig Praxis irrelevanten 200%-400% Ansicht
mit direktem hin- und herschalten) Hauch vorraus und auch ein Pentax SMC Takumar 1.4 50mm
hält bestenfalls mit.

Das neue Sigma 1.4 50mm, mit seiner zusätzlichen achten Linse, ist bei Offenblende noch etwas
kontrastreicher. Vermutlich gilt das auch für die asphärischen Leicas, da hab ich aber keine
persönliche Erfahrung. Mein Sigma konnte dann aber abgeblendet nicht mehr ganz mithalten,
mir persönlich ist der Bereich um f2-f5.6 aber wichtiger als die Leistung bei offener Blende,
deshalb hab ich das Sigma wieder abgegeben.

Das MD Rokkor 1.4 50mm ist hinsichtlich der Schärfe auch sehr, sehr nah dran, wie
auch gute Exemplare des Minolta AF 1.4/50mm. Mein Minolta AF 1.4/50mm hat bei Blenden
f2.8-f5.6 an der A100, so meine ich, das Contax/Zeiss Planar 1.4 50mm an der C40D auch
noch geschlagen, da ist der Vergleich aber schon mit deutlichen Fragezeichen zu versehen
(CCD 1,5 Crop A100, CMOS 1,6 Crop C40D, die CCD Bilder sehen auch ohne jede Schärfung einfach
kontrastreicher, frischer und schärfer aus).

Da sind die Minoltas hier also zu 100% aller erste Sahne.

58iger:
Beide 58iger sind einen winzigen Hauch hinter den 50igern, was die absolute Schärfe angeht. Das 1.2 ist bei mir
noch etwas besser als das 1.4 vor allem bei Blenden bis f2.8. Ja und f2.8 ist meine Lieblingsblende beim
MC Rokkor 1.2 58mm weil es da von der ganzen Wiedergabecharakteristik Bokeh/Farbwiedergabe/Anmutung
einfach die besten Bilder aller 50iger macht (nur meine Meinung...).

Auch hier sind die Minoltas Spitze, gut es gibt heute praktisch auch kein Konkurrenz mehr...

85iger:
Das MD Rokkor 2/85mm ist gnadenlos scharf wie die 1.4/50iger, aber das MC Rokkor 1.7/85mm ist praktisch
gleich auf, hat aber ein schöneres Bokeh zu bieten. Bei offener Blende ist ein CZ 1.4/85mm an der A900 aber
schon etwas vorraus (bei jeweils gleicher Blende), vor allem im Kontrast, aber die Bilder werden mit dem alten
MC Rokkor 1.7 85mm trotzdem immer noch schöner, sie gefallen mir einfach besser, auch hier liebe ich die f2.8...

135:
Der MC/MD Rokkor 2.8 135mm Vierlinser ist auch nach heutigen Maßstäben 1A, aber Zeiss hat hier mit dem
1.8/135mm schon noch mal eine Schippe draufgelegt und IMHO ein Objektiv gebracht, dass derzeit wohl weltweit
eine Sonderstellung inne hat.

200mm:
So gut das lange MD Rokkor 4/200mm auch ist, ein Minolta AF 2.8/200mm ist noch mal besser.

Im Weitwinkelbereich ist die Sache problematischer.

35mm:
Mein schärfstes Rokkor in der Bildmitte ist das MD Rokkor 2.8/35mm, das aufgrund von Bildfeldwölbung aber
am Rand meinem MC Rokkor 1.8/35mm unterliegt. Auch in der gesamten Charakteristik gefällt mir das
MC Rokkor 1.8 35mm besser, mein MD Rokkor 1.8 hat weder die Schärfe des 2.8 in der Bildmitte,
noch den Charakter des MC 1.8.
Trotzdem auch hier das Minolta AF 2/35mm ist inzwischen mein Top 35mm.

24mm, 21mm:
Beide Brennweiten sind mit den Rokkoren MC/MD Rokkor 2.8 24mm und MC Rokkor 2.8 21mm sehr gut abgedeckt,
ich sehe mein 24iger in der Schärfe noch etwas vor meinem 21mm.

Aber moderne Zooms haben hier verdammt gut aufgeholt. Ich selbst arbeite noch mit einem
Konica/Minolta 2.8-4 17-35mm, das in der Bildmitte mit den Rokkor Festbrennweiten mühelos mithält,
zum Rand hin aber schon zu CAs neigt. (Wenigstens hab ich ein frühes aus Japan-Produktion das
wenigstens einwandfrei zentriert ist). Wenn man sich die Mühe macht, diese CAs aus den RAWs
rauszurechnen würde ich sogar diese Consumer-Linse nahezu auf eine Ebene mit den Rokkor
Festbrennweiten stellen.

Ein Zeiss 2.8/24-70mm wie auch ein Zeiss 2.8/16-35mm (das ich auch probieren konnte), ist aber
eine andere Liga, auch hier CA Korrektur (z.B. mit DxO) vorrausgesetzt.

So fällt das Fazit IMHO schon etwas differenzierter aus. Jedoch, selbst bei anspruchsvoller Diaprojektion
z.B. sind die Unterschiede fast nie erkennbar, schön für uns.

BG Hans


In the mind of Minolta...


weberhj  
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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#25 von Manni-Z. ( gelöscht ) , 12.10.2009 18:21

Mal so 'ne ganz blöde, aber doch ernsthafte Frage, es wird hier öfter von Minolta-typischen Abbildungseigenschaften gesprochen, auch habe ich den Ausdruck "Minolta-Farben" schon gehört, es sind wahrscheinlich Eigenschaften, die ich vielleicht noch nicht kenne und darum auch nicht zu schätzen weiß, was hat es damit auf sich?
Das immer wieder erwähnte Bokeh spielt für mich als Eisenbahn- Gebäude- Landschaftsfotograf keine Rolle.

MfG

Manni


Manni-Z.

RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#26 von ChristophPeterS , 13.10.2009 15:01

[Minolta-typischen Abbildungseigenschaften]

Die Abbildungen haben hohe Auflösung, aber in den feinen Details nicht immer einen extrem hohen Kontrast.
Dadurch erscheinen die Bilder zwar scharf, aber nicht überschärft. Ausserdem ist der Übergang in die unscharfen
Bildbereiche wesentlich harmonischer, als das bei einem Objektiv der Fall wäre, das z.B. durch Überkorrektur
der sphärischen Aberation einen extrem starken Schärfeeindruck zu erzeugen versucht.

Ein wenig kannst du das auf Rokkorfiles im Artikel über das Varisoft sehen. Das ist in Stellung "0" auch etwas
überkorrigiert. Es erscheint dadurch als ausgesprochen scharf, jedoch leidet das Bokeh immens. Kurz, der
wahre Rokkor-Enthusiast wird es immer mindestens in Stellung 0.5 einsetzen ... (sorry für die Abschweifung).


["Minolta-Farben"]

Die Farbwiedergabe der Rokkore ist zum ersten über die gesammte Objektivpalette extrem homogen. Du
kannst kein bestimmtes Rokkor am Farbstich heraussortieren. Das merke ich jedesmal aufs schmerzlichste,
wenn ich das Tokina AT-X 2.9/90 Macro benutzt habe, bei dem die Bilder einen leicht grünlichen Farbstich
haben. Sowas machen die Rokkore nicht.

Es mag sein, dass die Rokkore alle etwas wärmer abgestimmt sind. Aber ich kenne kein anderes System
wirklich gut genug, um das zuverlässig zu sagen...

MfG
Peter


ChristophPeterS  
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RE: Wie gut sind Minolta-ROKKOR-Objektive eigentlich?

#27 von Manni-Z. ( gelöscht ) , 17.10.2009 15:34

ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-10-13, 15:01) [Minolta-typischen Abbildungseigenschaften]

Die Abbildungen haben hohe Auflösung, aber in den feinen Details nicht immer einen extrem hohen Kontrast.
Dadurch erscheinen die Bilder zwar scharf, aber nicht überschärft. Ausserdem ist der Übergang in die unscharfen
Bildbereiche wesentlich harmonischer, als das bei einem Objektiv der Fall wäre, das z.B. durch Überkorrektur
der sphärischen Aberation einen extrem starken Schärfeeindruck zu erzeugen versucht.[/quote]

Das habe ich auch schon gemerkt, ganz besonders, wenn meine Augen nach einem langen Tag angestrengt sind, dann wird das Ansehen von Dias eher zum Schärfesuchspiel, das merkwürdige daran aber ist, sehe ich mir Aufnahmen an, die ich früher mit einer Contax gemacht habe, fällt es mir deutlich leichter Details zu erkennen, an Tagen wiederum, wo meine Augen nicht strapaziert wurden, sind die Unterschiede wesentlich geringer, ich weiß nicht, vielleicht versucht das Gehirn "nachzuschärfen" und manchmal gelingt es eben nicht? Ich weiß, ziemlich laienhaft ausgedrückt, aber eine Erklärung muß es schon dafür geben.
Aber nicht nur der Kontrast bei feinen Details ist nicht gar so ausgeprägt, sondern auch bei groben Kanten, irgendwie wirken die Contax Dias "plastischer", man hat eher den Eindruck von einem dreidimensionalen Bild, wobei das durchaus eine Eigenschaft ist, die man mögen muß und gewiß nicht allen Aufnahmesituationen förderlich ist.

ZITAT(ChristophPeterS @ 2009-10-13, 15:01) ["Minolta-Farben"]

Die Farbwiedergabe der Rokkore ist zum ersten über die gesammte Objektivpalette extrem homogen. Du
kannst kein bestimmtes Rokkor am Farbstich heraussortieren. Das merke ich jedesmal aufs schmerzlichste,
wenn ich das Tokina AT-X 2.9/90 Macro benutzt habe, bei dem die Bilder einen leicht grünlichen Farbstich
haben. Sowas machen die Rokkore nicht.

Es mag sein, dass die Rokkore alle etwas wärmer abgestimmt sind. Aber ich kenne kein anderes System
wirklich gut genug, um das zuverlässig zu sagen...

MfG
Peter[/quote]


Das stimmt, bin ich auch immer wieder erfreut drüber, Pentax aus den 70/80ern hatte da schon deutlich sichtbare Unterschiede, Mamiya (645) war ebenfalls sehr konstant, bei Contax hatte ich nur beim 3,5/200 den Eindruck, daß es minimal kühler war als die anderen.

MfG

Manni


Manni-Z.

   


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