Hallo Surkan,
hier meine Erfahrungen:
Die Schottkydiodenlösung funktioniert mit Negativfilm (größerer Belichtungsspielraum) sehr gut. Ich hab's auch mit Diafilm probiert, mit Erfolg. Das mag aber Zufall gewesen sein. Ob Du den Adapter selbst baust, oder die Diode unter der Bodenplatte direkt in den Stromkreis einlötest, ist wurscht. Die Wirkung ist dieselbe. Wichtig ist, eine Silberoxyd-, keine Alkalizelle als Stromquelle zu benutzen.
Umkalibrieren auf 1,5V ist bei der SRT recht einfach, da es nur einen Trimmpoti für den Messmodus gibt. Es gibt Schaltungen (Rollei, Leica) die sind mit 2 Potis bestückt, einen für den unteren und einen zweiten für den oberen Messbereich. Da wird's dann kompliziert. Aber wie gesagt, die SRT ist unkritisch. Benötigt wird eine variable Lichtquelle und einen genau gehenden Handbelichtungsmesser. Vorsicht beim Verstellen des Trimmers. Die Dinger sind filigran und können leicht zerbrechen! Auch beim Umkalibrieren gilt: Alkalizellen sind tabu!
Das Testen der Verschlusszeiten mit der Soundkartenlösung funktioniert gut. Voraussetzung ist aber, dass Du die Fotodiode durch ein möglichst kleines Loch schauen lässt, d.h. maskierst. Ansonsten führt seitliches Streulicht zu erheblichen Fehlmessungen, insbesondere bei den kurzen Zeiten. Ich habe mir ein dünnes Brettchen angefertigt und dieses mit einer Bohrung versehen, die die Fotodiode aufnimmt. Vorn habe ich einen schwarzen Fotokarton aufgeklebt und mit einer Stopfnadel ein kleines (Mess-)Loch hineingepiekt. Alles zusammen befestige ich mit zwei Gummibändern am Kameragehäuse. Das Ausmessen jeder einzelnen gemessenen Zeit am PC-Bildschirm ist umständlich, insbesondere wenn Du mehrere Messdurchgänge machst.
Besser ist der Verschlusszeitenmesser, der in der Zeitschrift Elektor, Ausgabe 12.2005 beschrieben ist. Der misst auf 10 Mikrosekunden genau und zeigt das Messergebniss direkt in Millisekunden an. Mehrere Messungen werden gleich aufaddiert, bequemer geht's nicht. Den Bausatz gab's (oder gibt's noch) bei Fa. Geist Elektronik. Ist aber ein wenig fummelig, den Schaltkreis zusammenzulöten.
Ich habe beide Messverfahren verglichen, die Ergebnisse sind nahezu deckungsgleich.
Ich habe bisher einige meiner SRT's repariert. Bei ungenauen oder hängenden Verschlüssen half immer, das Hemmwerk für lange und für kurze Zeiten zu reinigen und zu schmieren. Mit ein wenig Geschick ist noch die eine oder andere Bronzebuchse (Lager der Verschlusswellen) für eine Schmierung zugänglich. Beim Schmieren beachten: "Nur Wellen und Achsen schmieren, keine Verzahnungen! Nur sehr wenig Schmierstoff (Uhrenöl für Wecker) verwenden. Ölgeber für Uhren verwenden" Diese Hinweise gab mir ein hiesiger Uhrmacher. An die Vorspannung der Verschlusstücher würde ich nicht herangehen. Damit kann man, wie schon von anderen Forenteilnehmern erwähnt, einiges verderben.
Wenn Du selbst reparieren willst, nimm Dir Zeit. Die meisten Fehler werden unter Zeitdruck gemacht.
Gutes Gelingen und viel Spaß mit der SRT, es ist eine tolle Kamera!
Grüße!
Minomanu