ZITAT(GBayer @ 2010-12-24, 13:55) ...
Die Leica Camera AG, Solms, hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres (1. April bis 30. September 2010) ihren Umsatz nahezu verdoppelt
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Umsatztreiber sind die Messsucherkamera Leica M9 und das Profisystem Leica S2.
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"Nach dem erfolgreichen Turnaround im vergangenen Geschäftsjahr und der Markteinführung von neuen Produkten in den letzten Monaten verläuft die Geschäftsentwicklung für Leica mehr als positiv."[/quote]
Nun ja, wenn man etwas mehr oder weniger Durchdachtes auf den Mark bringt, ist die Resonanz in der Regel positiv. Insofern überrascht es mich nicht, dass die M9 eine ganz andere Resonanz hat als die M8 oder das DMR. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass man eine R10 mit FF-Sensor nach wie vor vermarkten könnte, auch wenn man keine Objektive mehr dazu anbietet.
ZITAT(GBayer @ 2010-12-24, 13:55) "Die photokina im September 2010 hat uns sogar Auftragseingänge in Rekordhöhe beschert", so Alfred Schopf, Vorstandsvorsitzender der Leica Camera AG.[/quote]
Auch das freut mich, und auch das wundert mich nicht. Der Stand von Leica war einsame Spitze, und man spürte, dass hier Fotografie noch etwas bedeutet, trotz der eher sinnfreien Titan-M9. Wie armselig wirkten dagegen die winzigen elektronischen Sony-Bilderrahmen, die irgendwo verloren verloren mit ein paar Bilder herumhingen - nicht mit irgendwelchen Bildern, wohlgemerkt, sondern mit den Siegerbildern des Sony-Awards - dazu nicht enden wollendes Gerumpel gebumse (im akustischen Sinn ) und Getöse, das jede vernünftige Unterhaltung im Keim zu ersticken drohte ...
Und dann als Vergleich Leica: Riesige, technisch und ästhetisch perfekte s/w-Aufnahmen, der ganze Stand in edlem Schwarz gehalten, damit die Bilder auch zur Geltung kommen, eine ruhige Atmosphäre, die zum Verweilen einlud ... Nun ja, um es kurz zu machen - auch ich hab mir die M9 angeschaut, und zwar ernsthaft. Und den Umstieg doch noch etwas herausgeschoben ... . Die winzigen Hochleistungsobjektive sind absolut faszinierend in ihrer Haptik und Qualität (man vergleiche ein 2.8/21mm oder gar ein 1.4/21mm mit dem ZA 2.8/16-35mm ...), aber der aufsteckbare WW-Sucher konnte mich ebensowenig überzeugen wie der grausliche Screen, der an die Dynax 7D erinnert. Ein weiteres wichtiges Handicap der M9 dürfte die eingeschränkte Allwettertauglichkeit sein; zumindest im Gebirge bin ich darauf angewiesen, dass die Kamera Nässe verträgt.
Aber, um es nochmals deutlich zu sagen, am Leica Stand fühlte ich mich zuhause, am Sony-Stand nicht. Interessanterweise wurde ich auch - obwohl von Sony Schweiz zur Buchpräsentation des Sony-Alpha-Systembuchs offiziell eingeladen - von der deutschen Standleiterin des Platzes verwiesen...
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben; für den Moment habe ich ich mich aber zu einer zweiten A900 entschlossen (die für meine Bedürfnisse nach wie vor das Richtige ist). Und wenn dann der A900-Nachfolger spruchreif wird, wird man sehen, ob ich bei Minolta/Sony bleibe oder aber zur M-Leica oder ins digitale Mittelformat wechsle .
Gr Steve