ZITAT(01af @ 2008-12-11, 11:30) ZITAT(matthiaspaul @ 11. 12. 2008, 1.38 h) Abgesehen davon ist es ineffizient, da in der Praxis insgesamt weniger als die Summe der beiden Kapazitäten zur Verfügung steht.[/quote]
Wie bitte!? In der Praxis ist es genau umgekehrt: Es steht mehr als die Summe der beiden Einzel-Kapazitäten zur Verfügung. Jedenfalls dann, wenn der Benutzer keinen Unfug treibt -- also stets zwei Akkus gleichen Typs und gleichen Ladezustandes als Pärchen einsetzt.
Die "wundersame" Kapazitätserhöhung des Akkupaares bei Parallelbetrieb beruht darauf, daß die Entladedauer eines Akkus nicht exakt reziprok zum Entladestrom ist. Stattdessen ist die praktisch nutzbare Kapazität umso höher, je niedriger der Entladestrom ist (innerhalb gewisser Grenzen). Und bei gleicher Last halbiert die Parallelschaltung zweier Akkus die Stromentnahme pro Akku. Man könnte auch sagen, der Innenwiderstand des Paares, als ganzes betrachtet, halbiert sich effektiv.
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Das ist wahr, ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Eigentlich wollte ich darauf abheben, daß bei Parallelschaltung zweier wahlfreier Akkus ein Teil der eigentlich zur Verfügung stehenden Energie durch Ausgleichsvorgänge in Wärme umgewandelt wird und somit nicht mehr als nutzbare Energie für die Kamera zur Verfügung steht. Das tritt immer dann auf, wenn die Akkus nicht den gleichen Ladezustand, eine ähnliche Nutzung in der Vergangenheit und die gleiche Chemie besitzen. Genau deshalb schreibst Du ja auch, daß man die Akkus für den Parallelbetrieb paaren und von Anfang bis Ende der Lebensdauer immer nur zusammen verwenden sollte. Der normale Anwender wird das aber meiner Einschätzung nach nicht machen, stattdessen werden zwei x-beliebige Akkus (gleicher Bauart) aus der Menge der gerade "freien" Akkus kombiniert. Diie nutzbare Gesamtkapazität zwei wahlfrei kombinierten Akkus in beliebigen Ausgangszustand ist also geringer als die erzielbare Gesamtkapazität zweier gezielt kombinierter Akkus "im gleichen Zustand".
Trotzdem halte ich eine einfache Parallelschaltung zweier beliebiger Akkus, wie im Travos-Griff, für suboptimal aufgrund der obigen Nachteile. Wenn man denn die Vorteile einer Parallelschaltung zweier Akkus nutzen will, sollte man sie meiner Meinung nach direkt von Anfang an in einem Akkupack kombinieren und ihre gesamte Lebendauer über so verwenden. Die richtige Kombination der Verantwortung des Anwenders zu überlassen, entspricht für meinen Geschmack nicht dem Gedanken einer sauberen Kapselung eines elektrotechnischen Problems, jedenfalls dann nicht, wenn man sowieso schon gezwungen ist, mit proprietären Akkupacks zu hantieren. Anders würde ich das sehen, wenn die Nutzung von Standardakkus (etwa in Mignon-Größe) vorgesehen wäre. Hier ist der Anwender selbst verantwortlich dafür, die Akkus geeignet zu gruppieren. Aber wenn schon proprietäre Technik eingesetzt wird, dann nur, um Probleme auch wirklich zu lösen. Ansonsten handelt man sich die Nachteile beider Realisierungen ein...
Viele Grüße,
Matthias