ZITAt (Shootist @ 2008-12-03, 22:49) Einen Vorblitz macht die Kamera nicht. Ansonsten steig ich noch nicht ganz durch.
Die Automatik funktioniert ganz gut, sowohl mit ADI, als auch mit TTL. Jedenfalls auf kurzen Distanzen, 2-3m. Egal wie der Blitz geschwenkt ist, die Stimmung ist zwar unterschiedlich, aber das Bild ist immer richtig belichtet. Wie und warum weiß ich nicht...[/quote]
In diesem Beitrag habe ich vor längerer Zeit mal versucht, die verschiedenen grundsätzlichen Blitzbetriebsarten, die im AF-System zur Verfügung stehen, mit ihren jeweiligen Arbeitsbereichen gegenüberzustellen:
http://www.mi-fo.de/forum/index.php?s=&...st&p=165614
Da DSLRs technisch bedingt (anderes Reflexionsverhalten des Sensors im Vergleich zu Film) leider kein TTL-OTF (through-the-lens off-the-film) mehr unterstützen, bleiben neben dem manuellen Betrieb und dem mit einigen Fremdblitzen möglichen Automatikbetrieb über eine im Blitz selbst eingebaute Fotodiode (etwas, was die AF-Blitzgeräte von Minolta und Sony nicht bieten), nur die Betriebsarten P-TTL (pre-flash through-the-lens) und ADI (advanced distance integration).
ADI benötigt z.B. zwingend die Entfernung des Blitzgerätes vom Motiv. Diese Entfernung kann die Kamera nur dann erkennen, wenn das Blitzgerät "zufälligerweise" gerade im Kamera-Blitzschuh sitzt, denn dann entspricht die Entfernung des Blitzes vom Motiv der Entfernung der Kamera vom Motiv, und letzere Entfernung ist über den Autofokus bzw. einen mitlaufenden Entfernungsencoder im Objektiv (oder im Kameragehäuse) bekannt.
In dem Moment, wo Du den Blitz entfesselt benutzt (also über Kabel anschließt oder drahtlos betreibst), fehlt diese für den ADI-Betrieb wichtige Information und die Kamera deaktiviert diese Blitzbetriebsart automatisch. Stattdessen arbeitet sie dann (an einer DSLR) in P-TTL. Das Gleiche passiert übrigens auch, wenn Du den Blitzkopf drehst, denn auch dann fällt das Licht ja nicht mehr direkt auf das Motiv, sondern indirekt über eine reflektierende Fläche. Da die Entfernung des Blitzes vom Motiv entlang des Strahlengangs damit nicht mehr identisch mit der Entfernung Motiv zu Kamera ist, fehlt der Kamera auch in diesem Moment die für die ADI-Betriebsart notwendige Information.
Du schreibst oben, daß Deine Kamera bei Dir keinen Vorblitz macht. Sei versichert, sie tut's (außer, Du arbeitest im vollmanuellen Modus). ;-) Der Vorblitz ist nur so kurz vor dem Hauptblitz, daß er vom menschlichen Auge praktisch nicht als eigenständiger Blitz wahrgenommen werden kann (oder wird). Weiter schreibst Du, daß der Blitz bei Dir auch geschwenkt in ADI-Betrieb arbeiten würde. Nun, ich kenne den HVL-F42AM nicht, aber aufgrund der obigen Überlegungen gehe ich davon aus, daß er sich genauso (sinnvoll) verhält wie die Minolta-Vorgänger, d.h. ADI zu deaktivieren, wenn Du den Blitzkopf schwenkst.
Es gibt allerdings eine Konfiguration, die das System nicht automatisch erkennen kann, und hier muß der Fotograf dann mitdenken: Zumindest in der Theorie müßte es zu deutlichen Fehlbelichtungen kommen, wenn man auf einen Blitz, der gerade in ADI-Betriebsart arbeitet, einen Diffusor steckt. Möglicherweise ist das der Grund, warum Sony die Rastnasen vorne am Blitzkopf, über die frühere Modelle verfügten, weggelassen hat. Allerdings hätte man das besser durch einen Schalter lösen können, der vom Zubehörteil gedrückt wird, wenn man solches Zubehör anbringt, und der dann ADI deaktiviert. (Solche kleinen Kontaktschalter gab es beim Minolta Program Flash 4000 AF - allerdings nicht für ADI, sondern für die Blitzbereichsanzeige im Display des Blitzes. Der Schalter wurde gedrückt, wenn man den Bounce Reflector montierte oder die Weitwinkelstreuscheibe ansetzte.)
Viele Grüße,
Matthias