RE: Editorial Naturfoto 3/200

#1 von Rhamsis , 05.03.2004 08:09

Das Editorial von Hans-Peter Staub in der aktuellen Naturfoto ist bemerkenswert. Ich darf hier mal zitieren:

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"Hobbys dienen gemeinhin dazu, sich zu entspannen, Abwechslung in ansonsten gleichförmige Alltage zu bringen, Kreativität auszuleben. Fotografie kann eine Freizeitbeschäftigung sein, die all das und vielleicht sogar ein bisschen mehr ermöglicht. Die Betonung allerdings liegt auf dem "kann". Hört man sich in einschlägigen Amateur-Kreisen um, so erfährt man, dass viele gar nicht so entspannt mit ihrem Hobby umgehen. Da geht es um Termine für Wettbewerbe, die man nicht verpassen darf, um Erfolge, die man erzielen möchte, um Neid und Missgunst. Der Wechsel von analog zu digital bereitet zudem vielen schlaflose Nächte: Soll ich oder soll ich nicht? Was, wenn ich den Anschluss verpasse? Mit meinem alten Krempel kann ich doch keinen Blumentopf mehr gewinnen! Für nicht wenige, so scheint es, entsteht in der Freizeit mehr Stress als am Arbeitsplatz. Wie wäre es daher, mal einen Moment innezuhalten und darüber nachzudenken, was man sich damit eigentlich antut, um dann beherzt auf die Bremse zu treten. Digital oder analog? - Egal, hauptsache das Bild ist gut! Wettbewerb und Leistungsdruck? In Maßen hilfreich, aber muss man das in der Freizeit haben? Den Anschluss an die neueste technische Entwicklung verpassen? Technik ist zweitrangig, Sehen und gestalterisches Können sind dagegen entscheidend, und dabei ist es egal, ob Sie mit einer 50 Jahre alten Rollfilmkamera oder dem neuesten Megapixelwunder unterwegs sind. Mit dem alten Schätzchen ist es allerdings meist etwas leichter, das Beruhigende der Langsamkeit zu entdecken. Was in unserer hektischen Zeit allgemein als Makel gilt, kann doch in vieler Hinsicht sehr vorteilhaft sein. Wer sich langsam durch die Natur bewegt, sieht mehr, wer mehr sieht, entdeckt mehr potenzielle Motive und wer sich mit diesen in aller Ruhe befasst und auseinandersetzt, belohnt sich letztendlich selbst mit schönen Bildern. Die kann man dann zum Beispiel bei einem guten Glas Wein oder Bier schön groß projiziert mit einem dieser fürchterlich altmodischen Diaprojektoren genießen."
[Stop]

Gruß
Jürgen B.

Nachtrag: 3/2003 natürlich, die 3 ist in der Überschrift verlorengegangen /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />



 
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RE: Editorial Naturfoto 3/200

#2 von ingobohn , 05.03.2004 08:16

Als ich das Vorwort gelesen habe, dachte ich auch "ja, eigentlich hat der Kerl doch recht." /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



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