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Hallo zusammen!

Ich habe mich am Samstag bei meinem Eltern auf die Suche nach einer alten Sofortbildkamera gemacht und dabei eine

ADOX POLOMAT 1S

und eine

KODAK RETINA AUTOMATIC II

gefunden (...die Sofortbildkamera hingegen nicht). Ich hab das schonmal bei Google eingegeben, aber viel hab ich nicht gefunden. Kleinkram-Infos wie zB Bauzeit (beide Anfang der 60er), Stückzahl und technische Daten, die ich aber natürlich auch den Inschriften im jew. Schneider-Kreuznach-Objektiv entnehmen kann (beide 45mm f/2,8)

Hat jemand von euch mal eine der Kameras besessen oder nutzt sie noch heute ab und an?
Die Adox könnte noch funktionieren, die Kodak hat offenbar mal Feuchtigkeit abbekommen, die sieht nimmer so frisch aus und der Verschluß klemmt. Darum Anschlußfrage: Lohnt es sich, so ein altes Schätzchen noch reparieren zu lassen? Da muß man sicher einen Fotoladen finden, wo noch jemand arbeitet, der diese Dinger kennt...wenn ich damit zu Foto Erhardt oder so gehe, die schauen mich wahrscheinlich an wie ein Pferd - "wie, Film?!"

Falls einer von euch was zu den beiden Fundstücken sagen kann - ich bin an allem interessiert.
Viele Grüße und besten Dank im Voraus! Die Adox werd ich diese Tage mal testen.

Nico

Also ich hab mein erstes Bild mit einer Polomatic 3 gemacht ... vor ca. 2 Jahren hat sie noch funktioniert, vorausgesetzt man drückt den Auslöser etwas zügig durch. Anderfalls kann es zu unbelichteten Bildern kommen.

Mit der Polomat 1 habe ich einst angefangen. Das war die einzige Kamera in der Familie. Ich habe sie immer noch :-) Sozusagen 1. Hand, da ich sie als Kind bis zur ersten XG-9 fast alleine genutzt hatte.
Momentan ist sie teilzerlegt, weil der Sucher vergilbt ist - 45 Jahre Raucherhaushalte haben ihren Preis. Neben ihr steht jetzt ein für 2,50 ersteigerter Zwilling, der für eine Suchertransplantation herhalten muß.

Die beiden haben aber ein 2,8/45-Objektiv!

Was soll man sonst groß erzählen? Wirklich Großartiges gibts da nicht zu erzählen. Wenn Du die Kamera in der Hand hast, ist sie eigentlich selbsterklärend. Geheimnisse birgt sie keine.

Guckst Du hier: Optiksammlung

Ich kenne sie seit ich denken kann, und kannte nichts anderes, bis ich mir endlich eine SLR leisten konnte. Seitdem lag sie bis vor ein paar Jahren bei meiner Mutter rum. Seit ihrem Tod ist sie wieder bei mir.

Hm - besten Dank erstmal für die beiden Kommentare. Ich dachte halt, jemand unter uns nutzt diese Schätzchen noch regelmäßig / kennt Stärken und Schwächen...sowas in der Art. Aber ich probier die einfach selbst mal aus.

Nochmal Danke und viele Grüße - Nico

Habe diese Kameras nie gehabt, kann daher auch keine Angabenn zum Gebrauch machen (habe mit Dacora angefangen, kennt heute keiner mehr...)

Hier aber noch ein paar allgemeine Angaben zur Kodak:
Kodak Retina Automatic II
Vorgestellt auf der Photokina 1960
Bauzeit 1960 – 1962
Damaliger Preis: 398,00 DM

Retina Xenar 1:2,8/45 mm (4-Linser)
Großbildsucher mit eingespiegelter Motivbegrenzung

Entfernungseinstellung
Meterskala mit Schärfenbereichsanzeige
Dreipunkt-Lichtsignalsystem im Sucher

BelichtungsautomatikAutomatische Auslösesperre gegen Fehlbelichtungen
"Stop"-Signal im Sucher
Compur (1/30 – 1/500 Sek., B, programmgesteuert, mit Zeitwahl und Blendenkontrolle auf Kameraoberseite).
Automatik abschaltbar für Blitz- und Zeitaufnahmen
11° - 31° DIN
(aus "Deutsche Kameras 1945 - 1986", 2. Auflage 8/1988 von Willi Kerkemann)

Siehe auch Kameramuseum Tauber


Gruß Horst

Besten Dank dafür! Wenn ich die ersten Testbilder gemacht habe, werde ich berichten
Viele Grüße - Nico

ich habe vor einiger Zeit von meinem Opa eine Kodak Retina Reflex geerbt.

Es ist zwar eine Spiegelreflex-Kamera, hat aber erstaunliche Parallelen zu Sucherkameras:
Sie hat keinen Verschluss kurz vor der Filmebene, wie man das z.B. aus der Minolta-Familie von den Kameras des SR-Bajonetts gewohnt ist. Statt dessen ist der "Verschluss" zweigeteilt: der Spiegel und ein Zentralverschluss vor den Blendenlamellen teilen sich die Aufgabe.
Beim Spannen der Mechanik klappt zuerst der Spiegel herunter, der das Kameragehäuse gegen den Film lichtdicht schließt; daraufhin öffnet sich die Blende (Offenblenden-"Arbeit" und der Zentralverschluss. Beim Auslösen läuft's entsprechend umgekehrt ab: der Spiegel klappt mit nem deutlich wahrnehmbaren Ruck nach oben, gleichzeitig schließt die Blende auf den eingestellten Wert, und nach Ablauf der Zeit schließt der Zentralveschluss.


Ich finde diese "Zwitterlösung" aus Spiegelreflex- und Meßsuchertechnik recht interessant, darum hab ich's mal beschrieben. Es hilf Dir bei Deinen Fragen wohl erstmal nicht weiter...

Da die Zeiten unregelmäßig ablaufen, und ich mich noch nicht getraut habe, die Kamera zwecks Reparatur zu öffnen, habe ich auch noch keine großen Erfahrungen im Bezug auf die Nutzung der Kamera..


schönen Gruß
alexander