ZITAT(01af @ 2009-02-11, 9:21) ZITAT(bossi @ 11. 2. 2009, 6.57 h) Akku geladen: Anzeige 99 %.[/quote]
Dann hast du ihn offenbar nicht richtig vollgeladen. Es ist sehr ungünstig, einen Akku beim ersten Ladevorgang nicht vollständig aufzuladen; das merkt der sich für den Rest des Lebens ... oder zumindest für eine lange Zeit. Zwar haben Lithium-Akkus im Betrieb (fast) keinen Memory-Effekt, aber die beim ersten Laden erfolgende "Formatierung" ist trotzdem wichtig.
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Hm, das wundert mich etwas. Meinem Kenntnisstand nach benötigen Lithium-Ionen-Akkus im Gegensatz etwa zu NiCd- oder NiMH-Akkus keine Formierung, wenn sie auch in den ersten Zyklen noch nicht ihre volle Kapazität entfalten.
Ein durch Selbstentladung möglicherweise entladener, weil lange gelagerter Akku muß natürlich zunächst einmal besonders behandelt werden, nämlich im Rahmen der Vorladung (Präqualifikation) sehr schonend auf Spannung gebracht bzw. "geweckt" werden, aber das ist Teil des ganz normalen Ladeverfahrens, wenn die Spannung beim Einlegen in das Ladegerät unter etwa 2,9V pro Einzelzelle liegt (ca. 2,6V bei einigen neuartigen Typen wie z.B. LiFePos).
Werden mehrere Zellen in Reihe geschaltet und als Akkupack geladen, dann verwendet man oft Cell-Balancing-Verfahren, bei denen über Abgriffe zwischen allen Einzelzellen die Zellenspannungen aller Einzelzellen einzeln gemessen und überwacht werden. Verhalten sich die Zellen eines Akkupacks im Laufe der Zeit unterschiedlich, dann kann über das Balancing sichergestellt werden, daß alle Zellen am Ende der Ladung trotzdem gleichvoll sind, so daß bei der späteren Entladung keine Zelle vorzeitig zusammenbricht. Während der Entladung erlauben die Balancing-Abgriffe auch die individuelle Überwachung der Einzelzellen. Erreicht eine Zelle ihre Entladeendspannung, muß sie entweder elektronisch aus der Schaltung "entfernt" werden (sofern das angeschlossene Gerät mit der dann um ca. 3V verringerten Spannung noch arbeiten kann) oder der Akkupack schaltet als Ganzes ab. Eine Tiefentladung der Zellen muß in jedem Fall vermieden werden, da sich dabei Kupferfädchen im Innern der Zelle ausbilden können, wodurch die Kurzschluß- und damit Brand- oder Explosionsgefahr stark ansteigt. (Bei den Sony-Akkus NP-FM500H und NP-FM55H handelt es sich um solche in Reihe geschalteten Zellen, ob hier allerdings schon Balancing zum Einsatz kommt, kann ich nicht sagen - vermutlich nicht, handelt es sich doch noch um Akkus relativ niedriger Kapazität.)
Kann es sein, daß Du diese Präqualifikation oder das Balancing meintest?
Möglicherweise ist der erste Ladevorgang für den Chip eines InfoLithium-Akku aber trotzdem besonders wichtig, um eine vernünftige Ausgangsbasis für spätere Kapazitätsabschätzungen zu liefern (wobei sich das meinem Verständnis nach eigentlich auch problemlos durch späteres Volladen erreichen lassen müßte).
ZITATWenn am Ladegerät (dem zur Kamera mitgelieferten) die Kontrolleuchte ausgeht, ist der Ladevorgang noch lange nicht abgeschlossen. Man muß noch mindestens eine weitere Stunde weiterladen, insgesamt also mindestens vier Stunden (bei Kälte noch etwas länger).[/quote]
Das liegt daran, daß das Ladegerät in diesem Moment von der Hauptladephase mit hohem Konstantstrom (mit Strom- und Spannungsbegrenzung) in die Phase der Ladung mit Konstantspannung (bei kontinuierlich sinkendem Strom) übergeht. Dieser Übergang findet zwischen 75% und 95% der Nennkapazität des Akkus statt und praktisch alle Laderegler können dies signalisieren. Allerdings: Je höher der Stromfluß in der Konstantstromphase war, desto schneller kommt der Akku zwar auf Spannung, desto länger dauert bei üblichen Lithium-Ionen-Akkus aber auch die sich daran anschließende Phase sinkenden Stromflusses, in der erst die Volladung erreicht wird. Konventionelle Lithium-Ionen-Akkus sind von daher nur begrenzt schnelladefähig, es gibt aber wohl einige ganz neue Entwicklungen, bei denen diese Probleme (angeblich) gelöst sind.
ZITATEs wäre vernünftiger, die Ladekontrolleuchte erst bei 100 % erlöschen zu lassen und den Benutzer in der Bedienungsanleitung darauf hinzuweisen, daß er den Ladevorgang bei Bedarf (Eile) auch früher abbrechen darf ... außer bei den ersten paar Ladezyklen.[/quote]
Das sehe ich ähnlich. Noch besser wäre es, wenn beide Zustände angezeigt würden, der Übergang von Konstantstromladung auf Ladung bei Konstantspannung als Ende der Hauptladephase, und das Unterschreiten der 3%-Schwelle des sinkenden Stroms als Volladesignal. Ich vermute, daß Sony aber einen Laderegler-IC einsetzt, der dieses Endsignal einfach nicht liefert. Möglicherweise resultiert auch der Hinweis in der Anleitung, daß man den Akku nach Ablauf der Zeit unbedingt aus dem Ladegerät entnehmen soll, aus einer solchen Einschränkung. Bessere Laderegler-ICs verfügen über entsprechende Zeitgeber, die bei Unterschreiten der 3%-Schwelle den Ladevorgang hart beenden und erst bei Unterschreiten einer bestimmten Spannung (Hysterese) wieder nachzuladen beginnen. Sinkt der Strom jedoch nicht, wird die Ladung nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne ebenfalls hart abgebrochen - damit es nicht zu einer gefährlichen Überladung kommt. Sowas wie "Erhaltungsladung" ist für Lithium-Ionen-Akkus schädlich, ideal sind relativ flache, aber dennoch "saubere" Zyklen.
Viele Grüße,
Matthias
EDIT: Siehe auch: http://www.mi-fo.de/forum/index.php?showto...st&p=246625