RE: Olympus E-1

#1 von u. kulick , 24.05.2008 02:12

Meine DSLR-Ausstattung ist komplett, zunächst kam die Kamera mit Tasche und Zubehör incl. Zusatzakku, dann aus League City ein M42-Adapter, dann aus Bejing der Cirrus Minolta SR/MC/MD-Adapter, dann aus Indien ein Rückdeckel vom Hersteller ACE, und ein M42-Objektiv aus Bonn, schliesslich noch ein Olympus-Rückdeckel aus Bremerhaven und gestern aus League City, weils so schön billig war, der zweite M42 Adapter. Die Objektiv-Ausstattung ist jetzt ein MD Rokkor 1:1,4 50mm, ein Meyer Lydith 1:3,5 30mm und ein Jupiter 1:2 85mm. Alle Objektive behalten ihre Eigenschaften auf der Kamera, der kleine CCD kann aber nur den mittleren Ausschnitt der vom Film gewohnten 36x24mm darstellen, so etwa als hätten die Objektive die doppelte Brennweite. Aber in der Kameratasche ist gerade noch Platz für meine weitwinklige Minolta Vectis UC, so dass Weitwinkelmotive mit dieser Ausrüstung auch abgedeckt sind. Meine Minolta Nahlinse und mein Pol-Filter passen auf alle drei Objektive. Das Lydith wird evtl. noch durch ein bauähnliches Pentacon ausgetauscht, das mit modernerem Äußerem noch besser zu der Kamera passt. Minolta- und Jupiter-Objektiv sowie Filter, Nahlinse und Vectis-Kamera waren schon da, so dass die Aktion für mich einen sehr preisgünstigen Einstieg in die DSLR-Welt darstellt, und die Chance können auch andere haben, zumal jetzt viele E-1-Besitzer zur E-3 überwechseln. Gesamtkosten (ohne schon vorhanden gewesene Teile) 350 €. Manueller Fokus und Verschluss-Automatik lassen sich jeweils mittels eines Wählhebels fest einstellen. Damit habe ich praktisch eine Manuell-Fokus-DSLR. Bei Olympus natürlich auch mit Spotbelichtungsmessung, und einer zusätzlich wählbaren ISO 100-400 Automatik. Die Bilder lassen sich meist gut nachbearbeiten.

Falls Appetit aufkommt: Die Kamera ist laut Hersteller für 150.000 Verschlussauslösungen konstruiert. Wenn der Verkäufer versichern kann, dass erst ein Bruchteil davon erfolgt ist und der Kamerazustand dem auch nicht widerspricht, und man am besten für zwei verschiedene manuelle Linsen-Systeme Adapter erwirbt, für die man nicht gerade nur Tele-Objektive vorrätig hat, und die außerdem manuelle Blendeneinstellung zulassen, ohne auf Blendenauslösung seitens der Kamera angewiesen zu sein, dann hat man wahrscheinlich Spaß damit. Manche Adapter gibt es nicht von der billigen Sorte, z.B. die für Exakta und Topcon nur von einem renommierten japanischen Hersteller. Mancheiner wird vielleicht für Minolta auch das Cameraquest-Original des Adapters bevorzugen. Bajonett-Adapter sollten auf jeden Fall nicht aus reinem Aluminium sein, das ist vielleicht zu schwach. Selbst an meinen verchromten Messing-Adapter häng ich nicht die schwersten Objektive dran - vorsichtshalber. Der Adapter findet übrigens "von alleine den Ausgang nicht" aus dem 4/3-Bajonett, das braucht etwas Feingefühl. Die M42-Adapter machen dieses Problem nicht. Je dicker die Adapterkonstruktion sein kann, desto weniger Kompromisse geht man ein. Der Minolta-Adapter, egal welcher Hersteller, ist übrigens nur auf der E-1 fast ohne Kompromisse benutzbar. Bei anderen Four-thirds-Kameras muss man irgendwas an Bajonett oder Objektiv manipulieren, eine eher abschreckende Idee.


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RE: Olympus E-1

#2 von fwiesenberg , 24.05.2008 08:01


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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RE: Olympus E-1

#3 von u. kulick , 24.05.2008 17:03

QUOTE (fwiesenberg @ 2006-05-12, 14:25) Aber wenn ich das richtig sehe (habe die Beiträge aber auch nur "quergelesen", gibt es bis dato noch keine definitiven Erfahrungsberichte von Mitgliedern dieses Forums. [/quote]

Meine Erfahrung: Der Cirrus Minolta-Adapter ist zufriedenstellend. Ein 58mm 1:1.2 hält er auch aus, doch ist das Objektiv etwas kopflastig. Mit etwas leichteren oder auch nur weniger kopflastigen Objektiven liegt die Kamera optimal in der Hand. Der Preis ist fair, nur ein Drittel des Adapter-Preises der vielleicht bekannteren Marken Cameraquest und Kindai, der Novoflex scheint nie auf den Markt gekommen zu sein, und wäre evtl noch teurer.

Evtl. wertet die E-1 sogar manche Objektive auf, denn das kleinere Bildformat schwächt Vignettierung bei Offenblende natürlich und auch andere Bildrandschwächen etwas ab. Ein gewöhnliches 50er-Objektiv wird auf der Kamera zur Portraitlinse. Insofern ist zumeist aus dem Fundus und mit billigen Zukäufen ein Objektivset machbar. Nur auf Weitwinkel muss man evtl. verzichten, denn ein Normal-Objektiv muss schon eine zwischen 20 bis 28mm liegende Brennweite haben, lichtstarke 24mm und erst recht 20mm gehören schon zur teureren Wahl.

Wiegesagt, die Idee mit der E-1 wird vor allem Besitzer mehrerer manuell zu fokussierender Objektivsysteme begeistern, bei mir sind es Minolta SR/MC/MD und M42, andere haben vielleicht Olympus OM und Leica R als manuelle Objektive vorrätig, wieder andere Nikon F und Topcon. Dieser Rat gilt, falls der eine Adapter nicht so überzeugt, dann der andere, so dass das Risiko für das Experiment, dafür extra eine alte E-1 anzuschaffen, gering bleibt.


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