Ich fotografiere seit einiger Zeit wieder mit meiner XD-7 und habe mir vor kurzem 10stk. Kodak BW400C/N gekauft - also ein Schwarz-Weiss Film der im C41 Prozess entwickelt wird. Jetzt meine eigentliche Frage: Wie lagert man Filme eigentlich am besten , bei welcher Temperatur etc. ... . Macht es im Kühlschrank Sinn oder ist es zu "feucht-kalt" in einem Kühlschrank? Also mein Kühler läuft bei 4Grad . Ist das zu kalt? Denn auf den Filmen steht etwas von 13Grad. Und wie ist es mit der gewissen "Feuchtigkeit in einem Kühler halten die kleinen Filmdosen aus Kunststoff da dicht? Wie lange vor dem fotografieren muss man den Film aus dem Kühlschrank holen? Fragen über Fagen... . Ich wäre über ein paar Tips sehr dankbar .
Also ohne jetzt Experte zu sein glaub ich, dass die Lagerung im Kühlschrank dem BW400C/N nicht schaden wird. Ich lagere meine Farbfilme auch im Kühlschrank und hatte da noch nie Probleme damit. Ich denk auch, dass sich der BW400C/N da nicht anders verhalten wird, da er ja gleich wie ein Farbfilm entwickelt wird.
ZITAt (Yammat @ 2008-05-05, 20:01) Ich fotografiere seit einiger Zeit wieder mit meiner XD-7 und habe mir vor kurzem 10stk. Kodak BW400C/N gekauft - also ein Schwarz-Weiss Film der im C41 Prozess entwickelt wird. Jetzt meine eigentliche Frage: Wie lagert man Filme eigentlich am besten , bei welcher Temperatur etc. ... . Macht es im Kühlschrank Sinn oder ist es zu "feucht-kalt" in einem Kühlschrank? Also mein Kühler läuft bei 4Grad .[/quote] Die allermeisten Filme kann man sogar einfrieren und so viele Jahre bis hin zu Jahrzehnten lagern. Es gibt wenige Ausnahmen, etwa Polaroid-Sofortbildfilme für das Kleinbildformat (ja, sowas gab es ;-) Die vertragen keinen Frost, wohl aber Temperaturen bis knapp über den Gefrierpunkt.
Wichtig ist natürlich, daß Du vor dem Einlagern der Filme die Filmdose (also die Kunststoffdose ;-) nicht öffnest. Hast Du diese einmal geöffnet, würde ich die Filme nicht mehr einfrieren.
ZITATWie lange vor dem fotografieren muss man den Film aus dem Kühlschrank holen?[/quote] Solange vorher, daß sich kein Kondenswasser mehr bildet. Erst wenn der Film auf Umgebungstemperatur ist, würde ich die Dose öffnen und den Film einlegen. D.h. in der Praxis mindestens ein paar Stunden.
Ich selbst lagere meine Filme nicht im Gefrierfach, sondern im normalen Bereich des Kühlschranks und nehme die Filme, die ich voraussichtlich brauche, meist einen Tag vorher raus.
Viele Grüße,
Matthias
"All the important human advances that we know of since historical times began have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition." --Bertrand Russell
Hi Ich kann nur für Farb-Diafilme schreiben. Ich habe eingefrorene Filme benutzt, die 6 Jahre über Verfalldatum waren. Die wurden allerdings gleich nach dem Kauf in die Kühltruhe verfrachtet. Bei dem Kauf eingefrorener Filme weiß man allerdings nie, ob die 'Kühlkette' nicht mal unterbrochen wurde. Aber selbst wenn Filme normal gelagert wurden oder nur im Kühlschrank aufbewahrt, habe ich mit denen, die schon 2 Jahre abgelaufen waren, nie Probleme gehabt.
Unser Ex-Chemiker Ingo müßte doch eine Patent-Antwort parat haben, oder?
bin zwar nicht Ingo ;-) Die Chemie von Filmen reagiert temperaturabhängig. Matthias hat ja schon viel dazu gesagt. Ich kaufe gerne bei bestimmten Fotoversandhäusern, weil ich dort recht frische Filme bekomme. Da ist die Zeit, in der die Filme ungünstig gelagert worden sein könnten, recht kurz. Bei "alten" Filmen habe ich immer Angst, dass die lange Lagerung nicht immer bei passender Temperatur geschah. Richtig niedrige Temperaturen (da sind 4 Grad Celsius gut) bremsen mögliche chemische Reaktionen im Filmmaterial deutlich. Die Temperaturabhängigkeit gilt bei dem unentwickelten Filmen immer , so sollten die Filme nach der Entnahme aus dem Kühlschrank nicht zu großer Wärme ausgesetzt sein, auch nicht in der Kamera: weg von der Heizung, aus dem warmen Auto, von längerer direkter Sonnen-Einstrahlung auf schwarze Kameragehäuse (übertreiben braucht man das natürlich auch nicht). Dann nach der Belichtung möglichst schnell entwickeln lassen, das sollte reichen, um den Temperatureinfluss auf die unbelichteten Filme unwesentlich zu halten.
Grüße torfdin
Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken
QUOTE (torfdin @ 2008-05-05, 22:07) ... Dann nach der Belichtung möglichst schnell entwickeln lassen, das sollte reichen, um den Temperatureinfluss auf die unbelichteten Filme unwesentlich zu halten.[/quote]
Da hab ich doch gleich eine Frage dazu! Wielange darf der Zeitraum zwischen Belichtung und Entwicklung wirklich sein?
Ist es nachteilig, einen belichteten Film sagen wir mal 3 oder 4 Wochen noch in den Kühlschrank (ist Kühlschrank da überhaupt noch sinnvoll?) zu legen und erst dann gemeinsam mit anderen entwickeln zu lassen?
ZITAt (anna_log @ 2008-05-05, 21:19) Unser Ex-Chemiker Ingo müßte doch eine Patent-Antwort parat haben, oder?[/quote] Vor allem zwei Dinge beeinflussen den Zerfall der Filmemulsion: - Temperatur - Licht Letzteres ist durch die Lagerung in der Verpackung schon mal nahe Null. Lagert man nun die Filme auch noch im Kühlschrank oder gar der Tiefkühltruhe, kann man auch die Thermodynamik merklich abbremsen. Das Kühlen schadet nicht, eher schädlich sind zu schnelles Auspacken des Films (vor Akklimatisation), weil sich dann Kondenswasser bilden könnte) und zu schnelles Verwenden des noch nicht akklimatisierten Filmes in der Kamera (womöglich noch unterstützt von einem Winder oder Motor), denn dann reißt ganz schnell der Filmträger.
"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)
QUOTE (ingobohn @ 2008-05-06, 7:14) QUOTE (matthiaspaul @ 2008-05-05, 21:03) Hast Du diese einmal geöffnet, würde ich die Filme nicht mehr einfrieren.[/quote] Warum? [/quote] Weil durch das Öffnen Feuchtigkeit in die Filmdose gelangen kann, die dann beim Einfrieren kondensiert.
Hier findet ihr eine interessante, englischsprachige Information von Kodak über die Lagerung von belichteten und unbelichteten Filmen. Weiterhin gibt es Empfehlungen zu den Auftauzeiten für verschiedene Filmtypen:
ZITAt (miatzlinga @ 2008-05-06, 6:37) Wielange darf der Zeitraum zwischen Belichtung und Entwicklung wirklich sein?[/quote] Man sagt allgemeinhin, daß man belichtete Filme sobald wie möglich entwickeln sollte, um das latente Bild zu fixieren. Ob jetzt eine Woche oder vier Wochen (bei guter Lagerung) dazwischen vergehen, ist praktisch egal. Aber drei Monate würde ich auch nicht unbedingt mehr warten wollen, wenn Du allerhöchste Ansprüche stellst.
Wobei Leute noch Filme entwickelt haben, die Jahre zuvor belichtet, aber unentwickelt gelagert wurden, und sie konnten immer noch was erkennen. ;-) ZITATIst es nachteilig, einen belichteten Film sagen wir mal 3 oder 4 Wochen noch in den Kühlschrank (ist Kühlschrank da überhaupt noch sinnvoll?) zu legen und erst dann gemeinsam mit anderen entwickeln zu lassen? [/quote] Das ist durchaus sinnvoll. Aus den Überlegungen zu Kondenswasser heraus würde ich die Filme allerdings nicht mehr einfrieren, sondern nur kühl lagern.
Viele Grüße,
Matthias
"All the important human advances that we know of since historical times began have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition." --Bertrand Russell
ZITAt (Peanuts @ 2008-05-06, 10:01) ZITAt (ingobohn @ 2008-05-06, 7:14) ZITAt (matthiaspaul @ 2008-05-05, 21:03) Hast Du diese einmal geöffnet, würde ich die Filme nicht mehr einfrieren.[/quote] Warum? [/quote] Weil durch das Öffnen Feuchtigkeit in die Filmdose gelangen kann, die dann beim Einfrieren kondensiert. [/quote] Filme werden in "stinknormalen" Kunststoffdosen gelagert, die alles andere als gasdicht sind, d.h. die normale Luftfeuchtigkeit dringt auch so in die Kunststoffbehälter ein und kann im Kühlschrank oder Gefrierschrank kondensieren - ohne vorher den Deckel öffnen zu müssen.
"Das mit dem Leben habe ich nicht so drauf. Ich sehe lieber anderen dabei zu." (Frank Goosen, So viel Zeit)
QUOTE (miatzlinga @ 2008-05-06, 6:37) QUOTE (torfdin @ 2008-05-05, 22:07) ... Dann nach der Belichtung möglichst schnell entwickeln lassen, das sollte reichen, um den Temperatureinfluss auf die unbelichteten Filme unwesentlich zu halten.[/quote]
Da hab ich doch gleich eine Frage dazu! Wielange darf der Zeitraum zwischen Belichtung und Entwicklung wirklich sein?
Ist es nachteilig, einen belichteten Film sagen wir mal 3 oder 4 Wochen noch in den Kühlschrank (ist Kühlschrank da überhaupt noch sinnvoll?) zu legen und erst dann gemeinsam mit anderen entwickeln zu lassen? [/quote]
Dazu kann ich ganz aktuell etwas sagen.
Ich habe erst vor wenigen Wochen einen Schwarzweißfilm (Ilford Delta 400(*)) entwickeln lassen, dessen erste Aufnahmen ich Anfang 2006 zur Geburt meines Sohnes belichtet hatte. Danach ist der Film in meiner Dynax 700si verblieben. Die zweite Hälfte des Films enthält Bilder von meinem Sohn, als er bereits über zwei Jahre alt war.
Zwischen den Bildern von 2006 und 2008 gibt es keine signifikanten Unterschiede im Kontrast, Tonwertumfang oder in der Detailschärfe! Das latent belichtete Bild ist also über zwei Jahre lang stabil geblieben, obwohl der Film sogar lediglich in der Kamera "gelagert" worden war.
Mein (spätes) Fazit: zumindest Schwarzweißfilme scheinen recht robust zu sein, was die Stabilität des latent belichteten Bildes angeht. Daß dieses Vorgehen trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen wird, sollte klar sein. Ich hatte damals aber genug digitale Bilder gemacht, so daß ich auf die analogen nicht unbedingt angewiesen war.
gruß, erik.
*) wurde vor der Verwendung im Kühlschrank gelagert, offizielles Haltbarkeitsdatum läßt sich leider nicht mehr rekonstruieren, dürfte aber < 2008 gewesen sein