RE: Photography is not a crime

#1 von opelgt , 04.04.2008 23:53

Diskussion über eine umstrittene Kampagne in England:

PR Kampagne in England


 
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RE: Photography is not a crime

#2 von matthiaspaul , 05.04.2008 01:33

Anzeige der Londoner Polizei:
ZITATTHOUSANDS OF PEOPLE TAKE PHOTOS EVERY DAY.
WHAT IF ONE OF THEM SEEMS ODD?

Terrorists use surveillance to help plan attacks, taking photos and making notes about security measures like the location of CCTV cameras. If you see someone doing that, we need to know. Let experienced officers decide what action to take.

TERRORISM. IF YOU SUSPECT IT, REPORT IT.
CALL 0800 789 321 ANTI-TERRORIST HOTLINE[/quote]
Freie Übersetzung:
ZITATJEDEN TAG SCHIESSEN TAUSENDE MENSCHEN FOTOS.
DOCH WAS IST, WENN SICH EINER DABEI SELTSAM VERHÄLT?

Terroristen führen Beobachtungen durch, um Anschläge zu planen, und machen Fotos und Notizen von Sicherheitseinrichtungen wie den Standorten von Überwachungskameras. Wenn Sie jemanden dabei beobachten, müssen wir davon erfahren! Lassen Sie unsere erfahrenen Beamten über die notwendigen Maßnahmen entscheiden.

TERRORISMUS. WENN SIE EINEN VERDACHT HABEN, MELDEN SIE DAS!
Rufen Sie die vertrauliche Anti-Terror-Hotline an: 0800 789 321[/quote]


"All the important human advances that we know of since historical times began
have been due to individuals of whom the majority faced virulent public opposition."
--Bertrand Russell

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RE: Photography is not a crime

#3 von Mark , 05.04.2008 09:57

ZITAt (matthiaspaul @ 2008-04-05, 0:33) ZITATTERRORISMUS. WENN SIE EINEN VERDACHT HABEN, MELDEN SIE DAS!
Rufen Sie die vertrauliche Anti-Terror-Hotline an: 0800 789 321[/quote]
[/quote]

*england prevails*

Wenn das nicht so ernst wäre, könnte man meinen es stammt aus einem Roman.

Mark


Der Optimist ist meist genauso im Irrtum wie der Pessimist, aber er ist glücklicher dabei.

Kurt Neff


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RE: Photography is not a crime

#4 von matthiaspaul , 05.04.2008 10:03

ZITAt (Mark @ 2008-04-05, 9:57) Wenn das nicht so ernst wäre, könnte man meinen es stammt aus einem Roman.[/quote]
Tut es ja... :-(

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Photography is not a crime

#5 von Mark , 05.04.2008 10:55

ZITAt (matthiaspaul @ 2008-04-05, 9:03) ZITAt (Mark @ 2008-04-05, 9:57) Wenn das nicht so ernst wäre, könnte man meinen es stammt aus einem Roman.[/quote]
Tut es ja... :-(

Viele Grüße,

Matthias
[/quote]

Ich hätte es jetzt eher mit einem Marvel Comic in Verbindung gebracht, ich bin mir nicht so sicher ob es denn aus 1984 stammt. Aber die englische Polizei hat in den letzten jahren ja eh einen merkwürdigen Sinn für Humor .

Mark


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RE: Photography is not a crime

#6 von opelgt , 05.04.2008 14:53

ZITATIch hätte es jetzt eher mit einem Marvel Comic in Verbindung gebracht, ich bin mir nicht so sicher ob es denn aus 1984 stammt. Aber die englische Polizei hat in den letzten jahren ja eh einen merkwürdigen Sinn für Humor .

Mark[/quote]


Die Antwort auf diese Kampagne entspringt allerdings eindeutig dem englischen Sinn für schwarzen Humor


 
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RE: Photography is not a crime

#7 von poessi , 06.04.2008 13:05

Ich bin Extremverdächtig, weil ich mich immer seltsam verhalte wenn ich Bilder mache...

Wenn's nicht so traurig wäre könnte man wirklich darüber lachen...

Gruß,
Reinhard


I've seen things you people wouldn't believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion.
I watched c-beams ... glitter in the dark near Tanhauser Gate.
All those ... moments will be lost ... in time, like tears ... in rain. Time ... to die.


 
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RE: Photography is not a crime

#8 von opelgt , 23.04.2008 13:29


 
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RE: Photography is not a crime

#9 von kzk , 24.04.2008 14:04

QUOTE (poessi @ 2008-04-06, 12:05) Ich bin Extremverdächtig, weil ich mich immer seltsam verhalte wenn ich Bilder mache...

Wenn's nicht so traurig wäre könnte man wirklich darüber lachen...

Gruß,
Reinhard[/quote]

auch ich verhalte mich extrem verdächtig (jetzt sind wir schon zwei, also können wir einen Verein gründen). Meistens schließe ich beim Fotografieren ein Auge - für Gewöhnlich das linke - und nehme abnormale Körperhaltungen dabei ein. Manchmal kommt es sogar vor, daß ich zum Fotografieren die ausgewiesenen Wege verlasse und Grünflächen betrete
Wenn das kein Festnahmegrund ist, weiß ich auch nicht weiter.


schöne Grüße,
Krystian


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RE: Photography is not a crime

#10 von clintup , 24.04.2008 14:24

Dann schließe ich mich 'mal als Dritter an (wir ja ein richtiges Coming-Out hier!:

Ich benutze manchmal auch seltsame, an archaische Waffen erinnernde Geräte, die ich zur Tarnung unten an meinen Apparat schraube.

Dann kommt es immer wieder vor, daß ich Menschen mit merkwürdigen Lichtstrahlen zu beeinflussen suche. In vielen Fällen landen die Ergebnisse meiner Experimente anschließend sogar im Computer, wo ich dann wild herummanipuliere - und das alles ohne Nachfrage bei den derart Manipulierten!

clintup


Gruß, clintup


 
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RE: Photography is not a crime

#11 von matthiaspaul , 06.05.2008 10:39

ZITAt (opelgt @ 2008-04-23, 13:29) Eine gewisse Vorsicht scheint auch in Deutschland geboten :

"Die fotografierte Person darf auch zur Verhinderung von weiteren Aufnahmen oder der ersten Aufnahme überhaupt handgreiflich werden..." - fotofenster.de[/quote]
Dort steht:
ZITATWird eine Person durch Fotografieren in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt, kann sie sich mit Notwehr dagegen zur Wehr setzen. Dieses Recht zur Abwehr folgt aus einer Vielzahl einzelner Vorschriften. Die fotografierte Person darf auch zur Verhinderung von weiteren Aufnahmen oder der ersten Aufnahme überhaupt handgreiflich werden und die Herausgabe des Films, heutzutage auch der Speicherkarte, verlangen. Die Gewalt darf dabei aber nicht so weit gehen, dass die Kamera zu Bruch geht, das wäre in den meisten Fällen nicht verhältnismäßig.

Die Voraussetzungen für eine solche Notwehr sind im Einzelnen:

- die Kenntnis des Betroffenen von der unzulässigen Veröffentlichung
- die Veröffentlichung muss unmittelbar bevorstehen
- eine andere, rechtzeitige Hilfe ist nicht zu bekommen (z.B. Polizei, Rechtsanwalt)

Die Aufnahmen dürfen anschließend herausverlangt und zerstört, respektive gelöscht werden. So erlaubt es dann das Selbsthilfe-Recht aus § 229 BGB, selbst wenn nur das Persönlichkeitsrecht betroffen ist.
Doch Vorsicht! Wer sich irrt, riskiert, sich schadensersatzpflichtig zu machen.[/quote]
Leider wird der Autor des Textes nicht genannt, so daß man den Eindruck gewinnen könnte, es handle sich um ein unumstößliches Faktum, nicht um eine (Fach-)Meinung. Aufgrund ähnlicher Formulierungen scheint der Text jedoch den gleichen Ursprung zu haben, wie dieser Text bei photoscala:

http://www.photoscala.de/Artikel/Fotografi...ch-hau-ich-Dich

Demnach steht zu vermuten, daß der Ursprung bei der Zorn Reich Wypchol Rechtsanwältesozietät in Gießen liegt.

Ich betätige mich nun wahrlich nicht als "Paparazzi" und habe vollstes Verständnis für Menschen, die sich nicht gerne fotografieren lassen (es geht mir selbst genauso). Das ist ein sensibeles Thema. Allerdings finde ich dennoch die in den Artikeln geäußerte Rechtsauslegung bedenklich, halte sie aber zumindest in der obigen Form für leicht mißverständlich, weil man die Voraussetzungen für einen Notwehrakt leicht übersieht (so auch in Thomas Maschkes unzulässig verkürzter Überschrift "Fotografierst Du mich, hau ich Dich". In den allerwenigsten Fällen liegt nämlich eine solche echte Notwehrsituation vor, selbst dann nicht, wenn einen jemand in einer unangemessenen Situation fotografieren würde.

Meiner Rechtsauffassung nach kann hieraus keinesfalls abgeleitet werden, daß jemand, der nicht fotografiert werden möchte, die physische Herausgabe des Films oder der Speicherkarte verlangen kann - und schon gar nicht durch Gewaltandrohung. Allenfalls kann es um das Löschen der entsprechenden Bilder (aber nicht der gesamten Karte) oder das Vernichten der betroffenen Negative/Dias (nach der Entwicklung, vorher ist eine verlustfreie Trennung ja nicht möglich) gehen, nicht aber um den gesamten Film. Aber selbst das halte ich - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - für äußerst fragwürdig.
In der Regel dürfte es sich lediglich darauf beschränken, daß man ein explizites Verbot ausspricht, ein Bild zu veröffentlichen (was, je nach Inhalt des Bildes sowieso nicht ohne Zustimmung der abgebildeten Personen oder der Rechteinhaber abgebildeter Gegenstände erlaubt wäre, eines expliziten Verbots also gar nicht mehr bedürfte).

Alles andere würde ich (ohne die juristisch korrekten Fachtermini verwenden zu können) in die Kategorie Raub/Erpressung/Diebstahl, ggfs. auch Körperverletzung einsortieren. Wer ein (u.U. nur vermeindtliches) Unrecht mit Unrecht erwidert, macht sich selbst strafbar.

Würde ich (ohne böse Absicht) jemand fotografieren, der nicht fotografiert werden will und dann zur Herausgabe des Films aufgefordert werden, ich würde mich standfest weigern (bei einem Terroristen sowieso ;-). Sehr wohl würde ich hingegen zustimmen, das betreffende Bild nicht zu veröffentlichen (selbstverständlich! oder - in Ausnahmefällen - auch, es nach der Entwicklung zu vernichten bzw. der Person zuzuschicken.

Was meint Ihr?

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Photography is not a crime

#12 von Dynax 79 , 06.05.2008 14:10

QUOTE (opelgt @ 2008-04-04, 22:53) Diskussion über eine umstrittene Kampagne in England:

PR Kampagne in England[/quote]
Nun, in England gehen momentan die Wogen zum Thema innere Sicherheit ziemlich hoch nachdem mehrere Jugendliche auf offener Straße von anderen Jugendlichen erschoßen/erstochen wurden.
Die Law-and-Order-Politiker der Insel haben ja bereits vor etlichen Jahren eine flächendenkende und mehrere Milliarden teure Überwachung mit Kameras durchgesetzt die sich, auch laut Scotland Yard, als völlig nutzlos erweist. Deswegen liegen auf der Insel zur Zeit die Nerven etwas blank, da sich auch das immens teure Gesichtserkennungssystem in englischen Flugplätzen als grandioser Flopp entpuppt. Die Erkennungsrate liegt dort bei nicht mal 40%.

Jetzt versuchen diese Law-and-Order-Deppen die sinnlosen Ausgaben für die Kameras plus Infrastruktur mit Terrorabwehrmaßnahmen zu begründen, Schauble läßt grüßen.
Und da passen natürlich Fotografen, die ja von Hause aus suspekt sind, prima ins Schema.

QUOTE Meiner Rechtsauffassung nach kann hieraus keinesfalls abgeleitet werden, daß jemand, der nicht fotografiert werden möchte, die physische Herausgabe des Films oder der Speicherkarte verlangen kann - und schon gar nicht durch Gewaltandrohung.[/quote]
Zur Herausgabe meines Eigentums wird mich niemand zwingen können, das Einbein ist meist griffbereit. ardon:

Auf Nachfrage des Fotografierten bin ich allerdings gerne bereit die entsprechende Datei zu löschen, das entspannt die Lage oft erheblich. Für was hat man denn zu Hause Rescue Pro Deluxe?


Servus
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Nächster Minolta-Stammtisch in München: 01.12.2009!!!


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RE: Photography is not a crime

#13 von anna_log , 06.05.2008 16:54

Das funktioniert auch in Deutschland. Sogar ohne Telefonnummer. Hier sind wir den Insulanern weit voraus. Einfach mal damit anfangen, die Empfangs- und Wartehallen eines Flighafens zu vorgerückter Stunde zu fotografieren...


Gruß
Matthias

Wir können klagen ohne zu leiden.


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