RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#1 von fwiesenberg , 04.01.2008 14:06

Moin zusammen!

Hier sozusagen als Nachfolger meiner Anschlußkabelsuche MINOLTA-FORUM - Suche Blitz-Anschlußkabel für Minolta 450, ...für Minolta Auto-Electroflash 450 ein kurzer Erfahrungsbericht über den meines Wissens einzigen Stabblitz von Minolta, dem Minolta Auto Electroflash 450 aus den 70er Jahren.

Über die Blitzlsietung brauche ich nicht viele Worte verlieren - eine 45er Leitzahl spielte zu dieser Zeit in der Profiliga (wie auch die Metz 45CT) und recht auch heute allemal aus.

Die Bedienung ist recht einfach und man kommt ohne Bedienungsanleitung gut aus. Rückseitig befindet sich am Blitzkopf ein Doppel-Drehrad für ASA/DIN sowie die 5 "Computerblenden" und die manuelle Stellung. Daneben ein Hebel zur Skalenumstellung für Benutzung der Weitwinkelstreuscheibe.

Diese liegt übrigens nicht lose bei wie beim Metz 45CT beigelegt - ist aber leider auch nicht so verliersicher herauszieh- und klappbar befestigt wie beim Metz 60CT1. Beim 450er Minolta ist die Diffusorscheibe über dem Reflektor von vorne zur Aufbewahrung hineingeschoben und muß zur Benutzung herausgenommen und vor den Reflektor geklemmt werden. Das geht einfacher als die Scheibe wieder abzunehmen...

Ein-/Aus-Schalter, Testauslöse-Knopf, Kontrolleuchte und Netzteilbuchse sind vorhanden und geben auch keine Rätsel auf.

Zum Anschluß an die Kamera ist wie bei den Metzen ein Verbindungskabel nötig, welches "lose" wohl kaum beschaffbar ist, weswegen ich zur Komplettierung meines ersten AE450 einen zweiten kompletten kaufen mußte. Aber das bereue ich nicht. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Das mir nun vorliegende Kabel verfügt übrigens über einen zweiten Sensor (der andere ist im Blitzkopf), der in den Blitzschuh der Kamera eingeschoben wird. Sollte diese keinen Mittenkontakt dort haben, dann bleibt der Anschluß über ein PC-Adapterkabel, für welches eine Buchse am Sensorkabel ist.
Das Sensorkabel ist ausreichend lang so daß der Blitz auch auf einem separaten Stativ neben der Kamera plaziert weren kann. Um die Flexibilität bei Kameras ohne Blitzschuh (zB Minolta SR) zu erhöhen verfügt die Blitzschiebe noch über eine Aufnahme des Sensors. So etwas muß man bei Metz separat bezahlen.

Für den Blitz gibt es wohl auch NC-Akkus samt Ladegerät, über die ich aber (noch?) nicht verfüge. Diese sollten aber heutzutage überarbeitungebedürftig sein...
Das Batteriefach ist per Bajonettverschluß abnehmbar. Das Abnehmen geht sehr fix - das Ansetzen weniger. Im Vergleich zum 45er Metz ein Patt.
Der AE450 braucht sage und schreibe sechs AA-Batterien (oder Akkus). Der Metz kommt mit vier aus.
So ist der Minolta zwar etwas schwerer, müßte aber theoretisch ergiebiger sein. Da stehen Vergleiche noch aus.
Durch das unter der Blitzschiene angebrachte Batteriefach ist der AE450 etwas klobiger als die 45er Metz.

Leider kann die Halteklammer der Blitzschiene des AE450 nicht ganz nach unten geschoben werden. So kann der Blitz leider nicht weit nach oben geschoben werden. Durch den Schnellverschluß der Blitzschiene ist der Blitz auch recht weit seitlich von der Kamera weg. da wäre mir mehr Nähe oder mehr Verstellmöglichkeit lieber.
Ansonsten ist die Schiene clever gemacht: Die erlaubt mehrere Positionen für den Verschraubung der Kamera und hat einen "Durchgriff" zur Rückspulentriegelung der Kamera.
Zudem ist die Schiene sehr solide und massiv. Kein Vergleich mit der Metz-Schiene mit ihrer "Sollburchstelle"!

Der Schnellverschluß hat zwar etwas Spiel, mutet aber im Vergleich zur Metz-Lösung geradezu massiv an.
Da der AE450 Blitzkopf weder separat gedreht noch geschwenkt werden kann muß die Befestigung der Blitzschiene dafür genutzt werden: Wenn die Schelle nicht allzu fest gezogen wurde läßt sich der Blitzstab mit etwas Nachdruck drehen. Das ersetzt die fehlende Drehmöglichkeit des Kopfes. Die fehlende Schwenkmöglichkeit wird durch Verdrehen im Schnellverschuß der Schiene kompensiert. Arrettiermöglichkeit gibt es bei 90°, 0° und in einer Stellung dazwischen. Allerdings ist die Verriegelung stark genug so daß praktisch stufenlos verstellt werden kann.

Stichwort Schnellverschluß: Die Schiene läßt sich blitzschnell vom Blitz trennen. Diese Lösung finde ich mustergültig, da sowohl Kamera als auch Blitz gegen Herabfallen zwangsläufig gesichert sind: Zur Entriegelung muß der Blitz mit einer Hand gefaßt werden um dann zwei Tasten zu drücken. Nun kann die Kamera samt Schiene nach oben entnommen werden. Nach unten ist sie gegen Herabfallen gesichert. Narrensicher!

Was ich im Vergleich zu den späten Metz 45ern vermisse ist der Zweitreflektor. Allerdings muß man den Minolta AE450 fairerweise mit den frühen 45er Metz vergleichen - und die kommen auch ohne aus. Daß TTL-Blitzen fehlt kann man dem Blitz auch nicht wirklich ankreiden.

Fazit:
Der Minolta Auto Electroflash 450 Stabblitz ist solide gefertigt mit teils guten konstruktiven Ideen. Die Ausstattung ist zeittypisch (und nach heutigen Gesichtspunkten mager) und die Bedienung selbsterklärend. Nun zum Negativen: Schwenken und Drehen des Blitzkopfes sind zwar möglich aber etwas umständlich gelöst.
Dieser Blitz ist für mich eine gute - allerdings ziemlich rare - Alternative zum Metz 45CT1 oder 60CT1.
Schließlich wollen die alten Minolta Kamera-Schätzchen ja keinen 360PX auf sich haben... /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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... zur Interpunktion:
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(Terry Pratchett in "Schöne Scheine")

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Ich behalte mir vor, Beiträge, die die in unserem Sprachraum allgemein übliche Groß- und Kleinschreibung ohne nachvollziehbare Begründung vermissen lassen, komplett zu ignorieren.


 
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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#2 von fwiesenberg , 04.01.2008 21:37

Nachtrag:

Im direkten Vergleich fällt auf, daß man die Kombination XM samt AE450 wesentlich lieber auch in der linken Hand (am Stabblitz) herumträgt als die SR-T am Metz6 45CT1. Grund dafür ist die bruchgefährdete Verbindung von Blitzschiene und 45CT1. Wenn man einmal weiß, daß dort fast schon eine Art Sollbruchstelle ist traut man sich gar nicht mehr, die Kombination unbefangen nur am Metz herumzutragen.
(Noch gravierender ist dies mit dem Metz 50MZ5 bzw. 70/76er, da die noch am Stabblitz über eine verführerische Handschlaufe verfügen - aber leider über die genauso schmale Verbundung zur Schiene!

Noch ein Vorteil des Minolta AE450: Der Blitz läßt sich zum manuellen Herumschwenken mit nur einem Handgriff von der Blitzschiene entkoppeln. Beim Metz mit man erst die Rändelschraube lösen und dann die Entriegelungstaste finden.

Leider ist die 7000AF (und deren Zeitgenossen 5000Af und 9000AF) die letzte Minolta Kamera, an der sich der AE450 ohne Adapter benutzen läßt. Aber selbst (oder gerade! mit der macht das "dicke Ding" Spaß (weil sie AF hat und man somit mit der linken Hand seiner Blitzpostionskreativität freien Lauf lassen kann...)!


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Frank.


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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#3 von clintup , 01.01.2010 23:54

Die letzte Ankunft im alten Jahr war ein 450-er Blitz! So etwas habe ich echt noch nicht gesehen: Verarbeitung auf höchstem Niveau!

ZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Beim 450er Minolta ist die Diffusorscheibe über dem Reflektor von vorne zur Aufbewahrung hineingeschoben und muß zur Benutzung herausgenommen und vor den Reflektor geklemmt werden. Das geht einfacher als die Scheibe wieder abzunehmen...[/quote]
Das stimmt allerdings und ist der mechanische Schwchpunkt dieses Blitzes.

ZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Das mir nun vorliegende Kabel verfügt übrigens über einen zweiten Sensor (der andere ist im Blitzkopf), der in den Blitzschuh der Kamera eingeschoben wird.[/quote]
Oh, da habe ich wohl ein Kabel "zweiter Wahl". Es ist offenbar schon 'mal geflickt; immerhin löst es aus.

ZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Das Batteriefach ist per Bajonettverschluß abnehmbar. Das Abnehmen geht sehr fix - das Ansetzen weniger. Im Vergleich zum 45er Metz ein Patt.[/quote]

Kann ich so nicht bestätigen: Geht beides sehr fix und leichtgängig. Und die mechanische Qualität dieser beiden Bajonettscheiben ist 1A. Jetzt freue ich mich über erste Einsätze (an der Autocord? Wäre sicher eine Traumpaarung!.


Gruß, clintup


 
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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#4 von matthiaspaul , 02.01.2010 01:20

ZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 21:37) Im direkten Vergleich fällt auf, daß man die Kombination XM samt AE450 wesentlich lieber auch in der linken Hand (am Stabblitz) herumträgt als die SR-T am Metz6 45CT1. Grund dafür ist die bruchgefährdete Verbindung von Blitzschiene und 45CT1. Wenn man einmal weiß, daß dort fast schon eine Art Sollbruchstelle ist traut man sich gar nicht mehr, die Kombination unbefangen nur am Metz herumzutragen.[/quote]
Ich kenne zwar nicht den Auto Electroflash 450 Stabblitz, aber wo Du's erwähnst, auch ich laufe oft mit dem Control Grip CG-1000 nebst Program Flash 4000AF herum, die über eine modifizierte BR-1000 Schiene an die Dynax 9 (oder über die unmodifizierte Schiene an die 9000AF) montiert sind. Dabei halte ich das mitunter schwere Setup oft allein in der linken Hand, wenn ich es zur Entspannung am langen Arm nach unten baumeln lasse. Oft genug habe ich auch schon im Gedränge heftige Stöße etc. abbekommen, aber die Verbindung zwischen der BR-1000 Schiene und dem CG-1000 Stabblitzteil hält, einmal eingerastet, bombenfest. Man muß allerdings bei der Steckmontage darauf achten, daß die Schiene wirklich satt mit Klick einrastet (da muß man manchmal etwas nachhelfen). Auch der Program Flash 4000AF im CG-1000 hält durch die zusätzlichen Kontakte für den Hochspannungsgenerator ziemlich sicher (wenig Gefahr für abgebrochene Blitzfüße), lediglich der Blitz im Kamerablitzschuh ist bei Stößen relativ stark gefährdet.
ZITATNoch ein Vorteil des Minolta AE450: Der Blitz läßt sich zum manuellen Herumschwenken mit nur einem Handgriff von der Blitzschiene entkoppeln. Beim Metz mit man erst die Rändelschraube lösen und dann die Entriegelungstaste finden.[/quote]
Auch das geht beim CG-1000 genauso einfach, zumindest im Original-Setup an der 9000AF/7000AF/8000i/7000i: Sicherung wegschieben, Entriegelungsknopf drücken und rausziehen, fertig.
ZITATLeider ist die 7000AF (und deren Zeitgenossen 5000Af und 9000AF) die letzte Minolta Kamera, an der sich der AE450 ohne Adapter benutzen läßt. Aber selbst (oder gerade! mit der macht das "dicke Ding" Spaß (weil sie AF hat und man somit mit der linken Hand seiner Blitzpostionskreativität freien Lauf lassen kann...)![/quote]
Wie sieht es denn mit der Zündkreisspannung des Auto Electroflash 450 aus? Der Blitz arbeitet ja offenbar intern mit einer Hochspannung von um die 510V. Das ist eine ganze Menge mehr, als die späteren Minolta-Blitze brauchen. Bleibt die Zündkreisspannung zwischen "F1" und "F0" trotzdem im akzeptablen Bereich, oder liegen da ebenfalls hohe Spannungen an, die moderne Kamera gefährden könnten?

Vgl. auch: http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=23584

Solange man die volle Kraft des 450 nicht benötigt (Leitzahl 45 in Metern bei 50mm und ISO 100), ist an den AF-Kameras vielleicht die - wie oben geschilderte - ähnliche Kombination aus CG-1000 mit 4000AF besser geeignet (immerhin Leitzahl 40 in Metern bei 50mm und ISO 100, Leitzahl 45 bei 70mm)?

Viele Grüße,

Matthias


"All the important human advances that we know of since historical times began
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--Bertrand Russell

http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=13448 (Minolta Forum Thread Index)


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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#5 von clintup , 02.01.2010 12:30

ZITAT(matthiaspaul @ 2010-01-02, 1:20) Ich kenne zwar nicht den Auto Electroflash 450 Stabblitz,[/quote]

Solltest Du aber, unbedingt. Er ist ein absoluter Traum und gehört m.E. nach zu den fertigungstechnischen Highlights des gesamten Minoltaprogramms.


Gruß, clintup


 
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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#6 von matthiaspaul , 02.01.2010 21:23

ZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Die Bedienung ist recht einfach und man kommt ohne Bedienungsanleitung gut aus.[/quote]
Eine englische Bedienungsanleitung für den Minolta Auto Electroflash 450 von 1975 kann man übrigens hier finden:

http://www.vikenk.com/manuals/minolta_auto...roflash_450.zip

Die deutsche Bedienungsanleitung könnt Ihr bei Bedarf über das Forum beziehen.

Viele Grüße,

Matthias


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RE: Minolta Auto Electroflash 450 - Erfahrungsbericht

#7 von fwiesenberg , 03.01.2010 10:38

ZITAT(clintup @ 2010-01-01, 23:54) Die letzte Ankunft im alten Jahr war ein 450-er Blitz![/quote]
Mein Glückwunsch!

ZITATSo etwas habe ich echt noch nicht gesehen: Verarbeitung auf höchstem Niveau![/quote]
Der Kenner genießt und schweigt.

ZITATZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Das mir nun vorliegende Kabel verfügt übrigens über einen zweiten Sensor (der andere ist im Blitzkopf), der in den Blitzschuh der Kamera eingeschoben wird.[/quote]
Oh, da habe ich wohl ein Kabel "zweiter Wahl". [/quote]
Zweite Wahl würde ich nicht sagen: Standard war wohl das einfache Kabel zur PC-Buchse, siehe hier:
[attachment=6758:minolta_aef450_1.jpg]

Als Zubehör gab es denn "mein" Kabel mit dem zweiten Sensor zur Montage auf dem Blitzschuh der Kamera:
[attachment=6759:minolta_aef450_2.jpg]

(Bildquelle: Manual des Auto Elactroflash 450)

ZITATZITAT(fwiesenberg @ 2008-01-04, 14:06) Das Batteriefach ist per Bajonettverschluß abnehmbar. Das Abnehmen geht sehr fix - das Ansetzen weniger. Im Vergleich zum 45er Metz ein Patt.[/quote]
Kann ich so nicht bestätigen: Geht beides sehr fix und leichtgängig.[/quote]
Da habe ich mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt. Ich meine, daß man die Metz-Akkus/Batteriekörbe quasi blind schnell einstecken kann, während man (zumindest ich) am AEF450 nie auf Anhieb dies richtige Stelle zum Einklicken des Batteriefachs findet sondern immer etwas länger daran rumnestelt. Wenn man die richtige Stelle erst einmal gefunden hat geht es natürlich schnell und präzise.


Grüße aus dem Westen der Republik!
Frank.


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