ZITAt (Peanuts @ 2008-02-18, 18.48 h) ZITAt (kjebo02 @ 18. 2. 2008, 17.37 h) Was ist eigenlich die Ursache für derartige AF-WW-Problemchen? Technische Hintergründe?[/quote]Unterschiedliche spektrale Empfindlichkeit von Bildsensor und AF-Sensor in Verbindung mit chromatischer Aberration im Objektiv. [...] Damit nun der AF halbwegs genau arbeitet, braucht er Korrekturdaten, die diesen Offset beschreiben.[/quote]
Das ist Quatsch. Wenn chromatische Aberrationen die Ursache wären, so wäre das Problem bei langen Brennweiten größer als bei kurzen. Und wenn unterschiedlich präzise Korrekturdaten die Ursache wären, so wäre das Problem nicht grundsätzlich bei kurzen Brennweiten größer als bei langen, sondern bei billigen/älteren/fremden Objektiven größer als bei teuren/neueren/originalen, unabhängig von der Brennweite.
ZITAt (Peanuts @ 18. 2. 2008, 20.08 h) Bei reiner Auszugsfokussierung ist die Defokussierung nur von der Blende, nicht aber von der Brennweite abhängig.[/quote]
Wie kommst du auf dieses dünne Brett?
ZITAt (Peanuts @ 18. 2. 2008, 20.08 h) Ich vermute, dass WWs einfach etwas stärkere chromatische Aberrationen haben. Schließlich gibt's ja kaum Apo-WWs.[/quote]
Und was glaubst du, warum es keine Apo-Weitwinkel gibt? Weil deren chromatische Aberrationen stärker seien als bei Teles? /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITAt (Peanuts @ 19. 2. 2008, 9:40) Hast DU gelesen, was ICH geschrieben habe? Der Fehler hat in beiden Fällen die gleiche Auswirkung.[/quote]
Hat er nicht. Wie Jakob sehr richtig schrieb, wirkt sich ein und derselbe Stellfehler bei kurzen Brennweiten weitaus schlimmer auf die Bildschärfe aus als bei langen Brennweiten. Einem weitverbreiteten Irrglauben zufolge reagierten Weitwinkel wegen ihrer größeren Schärfentiefe weniger kritisch auf Einstellfehler als langbrennweitige Objektive. Doch maßgeblich für die Empfindlichkeit gegen Stellfehler ist gar nicht die (gegenstandsseitige) Schärfentiefe, sondern die (bildseitige) Fokustiefe. Und die verhält sich sich grad entgegengesetzt zur Schärfentiefe -- wo diese groß ist, ist jene klein, und umgekehrt. Weitwinkel haben also eine kleine Fokustiefe und müssen daher genauer eingestellt werden als Teles.
Zu allem Überfluß nimmt die Meßgenauigkeit auch noch -- bei der Entfernungsmessung durch das Objektiv -- etwa proportional zur ansteigenden Genauigkeitsanforderung ab. Wir müssen genauer einstellen, messen aber weniger genau. Ein Phänomen, das eigentlich jedem vertraut sein sollte, der schon einmal versucht hat, ein mäßig lichtstarkes Weitwinkel über einen Spiegelreflexsucher einzustellen -- das ist übrigens auch der Grund, warum Meßsucherkameras im Weitwinkelbereich eine höhere Einstellgenauigkeit aufweisen als Spiegelreflexkameras: sie messen die Entfernung nicht durchs Objektiv. Beide Effekte zusammen erschweren bei SLRs die präzise Fokussierung kurzer Brennweiten gleichsam im Quadrat, einerlei ob manuell oder per AF. Und bei automatischer Fokussierung kommen noch ein, zwei weitere technische Probleme hinzu, die in erster Linie direkt oder indirekt mit Größe und Lage der Austrittspupille zusammenhängen -- diese sind es, die im Prinzip kameraseitig durch Korrekturdaten aufgefangen werden können.
-- Olaf
Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.