RE: Filter

#1 von thilo ( gelöscht ) , 28.11.2002 03:10

Bringen UV/Infrarot Sperrfilter wirklich was beim Digitalen Fotografieren?

Hat jemand Erfahrungen damit gesammelt?

Wenn es meinen Sensor vor Beschaedigungen schuetzt, macht es wohl auf jeden Fall Sinn?

Thilo



thilo

RE: Filter

#2 von Bernd , 28.11.2002 09:06

Hallo Thilo,

was die Nützlichkeit eines UV-Filters angeht, so gehen die Meinungen sehr stark auseinander.

Zunächst mal - Du schreibst "meinen Sensor vor Beschädigungen schützt"
Welche Beschädigungen?
Mechanische Beschädigung ist ausgeschlossen, da der Sensor ja tief im inneren des Gehäuses sitzt.
Beschädigung durch einfallende Sonnenstrahlen ist sehr unwahrscheinlich - Dazu müsstest Du die Kamera bei voller Telestellung lange Zeit direkt in die Sonne richten.
Und falls Du das wirklich tun würdest (was ich doch sehr stark bezweifele /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> ), könnte Dir der UV-Filter auch nicht mehr helfen, da durch die Brennglaswirkung der Sensor irgendwann anfängt zu bruzzeln /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Ich habe jedoch von noch keinem Fall gehört, wo der Sensor durch Sonnenstrahlen in irgendeiner Form geschädigt wurde.

Kommen wir also zu den Vor-/Nachteilen eines UV-Filters:

Vorteil
Der Filter schützt die Frontlinse vor Staub, Schmutz und "Fettfingern"
Man kann ihn einfacher reinigen ohne allzu vorsichtig sein zu müssen und sollte er wirklich einmal verkratzt sein, kann man ihn - ohne große Kosten - einfach austauschen.

Der bei analoger Fotografie gerne genannte Vorteil des besseren Kontrastes kommt bei digitalen Aufnahmen nicht so zum Tragen.

Nachteile
Der eben genannte Vorteil kann sich leider auch sehr schnell ins Negative verwandeln.
Bei unglücklicher Fremdeinwirkung kann der Filter zersplittern und die kostbare Frontlinse duch Splitter irreparabel schädigen.
Gut - bei einem so kleinen Filterdurchmesser von 35,5mm hält der Filter mehr aus, wie bei einem 62er Durchmesser, aber die Möglichkeit ist gegeben und sollte berücksichtigt werden.

Die Objektive von Digitalkameras sind exakt für das Modell, bzw. den Sensor berechnet, um höchstmögliche Qualität zu leisten.
Jede zusätzliche Glas-Luft-Fläche durch Anbringen von Filtern verschlechtert zwangsläufig das optische Verhalten. Und dies nicht nur bei "billigen" Filtern.
Auch hier kann man wieder einschränkend sagen, dass dies bei einer 3MP-Kamera und Abzügen bis 10x15 wohl kaum zum Tragen kommt, aber ich wollte es erwähnt haben, schließlich kann ich nicht wissen, was Du noch alles so vorhast.

So - Jetzt habe ich Dir wieder etwas Stoff zum Nachdenken gegeben /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Abwägen und Entscheiden musst Du Dich alleine, je nachdem, was für Dich wichtiger ist.



 
Bernd
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RE: Filter

#3 von thilo ( gelöscht ) , 28.11.2002 22:30

Hi Knofie,

danke fuer die Antworten.

Schau dir bitte mal diese Seite an, dort 'Spezialfilter fuer Video und Digital':

http://www.heliopan.de/start1.html

Und schreib mir mal kurz was du davon haelst. Wollen die nur Geld machen oder ist was dran?

Gruesse aus Down Under

Thilo



thilo

RE: Filter

#4 von Bernd , 29.11.2002 10:10

Hallo Thilo,

ich habe mir die Seite mal angeschaut und auch die zugehörige Preisliste heruntergeladen.

Ganz schön saftige Preise für die "Digital-Filter" im Vergleich zu den "analogen" Modellen. Natürlich kann ich es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich halte dies schon zum Teil für Geldmacherei.

Mir persönlich wäre es den Preis nicht wert.

Und - was das dort genannte kritische infrarote Licht betrifft: Gerade aus diesem Grund haben viele Digitalkameras (ob es alle sind, kann ich nicht sagen) einen sog. "Infrarot-Sperrfilter" eingebaut. Deswegen kann man mit vielen Digitalkameras auch nicht die beliebten Infrarot-Fotos machen (weisse Bäume, schwarzer Fluss usw.).

Aus der Praxis kann ich sagen, dass meine Bilder im hellsten Sonnenschein auch ohne Filter einwandfrei gelingen.

Aaaaber - Du wohnst ja in einer etwas anderen Ecke /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
Dies hatte ich bisher noch nicht berücksichtigt.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei Dir die Sonneneinstrahlung um einiges kritischer sein dürfte, besonders in den nächsten Monaten /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
BTW: Habt ihr noch Frühling oder schon Sommer? *neidig auf die Klimatabelle schau* /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

So könnte bei Dir ein UV-Filter doch eine unterstützende Wirkung haben. Nur würde ich nicht gleich für teures Geld einen "Digital-Filter" kaufen, sondern eine ganz normale Version. Solltes Du feststellen, dass es doch nichts gebracht hat, hast Du wenigstens nicht ganz so viel Geld ausgegeben.

Querverweis auf Dein anderes Posting (Filtergewinde) ->
In der Heliopan-Preisliste kann man schön sehen, dass es die Filter mit größerer Steigung sogar extra noch mal als "Slim-Version" gibt (Diese ist dann, der Vignettierung wegen, nicht ganz so hoch).



 
Bernd
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RE: Filter

#5 von thilo ( gelöscht ) , 01.12.2002 22:59

Hi Bernd,

wir haben noch Fruehling. Der ist aber recht warm ( heute sollen's 31 Grad werden /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />, vor ein paar Wochen hatten wir schon 36 ). Der Sommer faengt erst im Januar an. Unser Weihnachtsbaum hat schon nach einem Tag die Ohren haengen lassen.

Kann der Sensor wirklich kaputt gehen oder beschaedigt werden? In die Sonne fotografiert man ja normalerweise nur bei Sonnen Auf- oder Untergang.

Probleme habe ich draussen eher mit der Belichtung, weil doch sehr starke Helligkeitsunterschiede auftreten. Und dagegen wird wohl auch kein Filter helfen.

Thilo



thilo

RE: Filter

#6 von Bernd , 02.12.2002 08:34

Hallo Thilo,

31 Grad im Frühling? - Ich frag lieber nicht, was dann im Sommer kommt /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Was den Sensor betrifft - Das dürfte ein rein theoretisches Problem sein. Wie Du schon sagst, man fotografiert ja normalerweise nur bei Sonnenauf- und Untergängen direkt in die Sonne. Man sollte halt nur darauf achten, die Kamera nicht längere Zeit ungeschützt in die pralle Sonne zu richten, aber das ist bei analogen Modellen ja auch nicht anders.

Für starke Helligkeitsunterschiede wüsste ich auch keinen geeigneten Filter.
Allenfalls, damit Du nicht immer die Blende total schliessen musst, ein neutraler Graufilter. Dieser verlängert die Belichtungszeit, bzw. Du kannst die Blende weiter aufmachen, um wenigstens ein bisschen Schärfentiefe zu erreichen.

Lohnenswert, zumindest für Landschaftsaufnahmen, könnte auch ein Polfilter sein.
Da sollte es aber, bedingt durch die Klimaverhältnisse, nur ein sehr guter nach Käsemann sein (z.B. von B&W) und die sind nicht ganz billig.



 
Bernd
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