ZITAt (Michael H @ 2007-10-08, 20:08) Warum sollte Sony auch nur eine Minute Zeit investieren, um den Schrott von Sigma geradezubiegen, wenn sie keinen Cent von Sigma dafür erhalten haben oder jemals werden, wenn nichtmal Sigma selbst daran ein Interesse hat, wenn Sigma im Grunde die Konkurrenz von Sony ist, wenn Sony trotzdem gut ohne Sigma leben könnte, und wenn dadurch die Kompatibilität zu den eigenen Produkten riskiert wird? Sony tut meiner Meinung nach genau das richtige (so wie in der Beziehung auch die anderen Marken).[/quote]
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich begrüße Sigmas Politik in diesem Punkt absolut nicht. Faktisch läßt Sigma seine Kunden im Regen stehen, ein Grund, warum ich inzwischen zu vermeiden versuche, Sigma-Objektive zu kaufen, sofern es Alternativen gibt.
Aber es geht nicht um die Schuld, sondern um die Lösung. Und die Lösung kann nunmal nur darin bestehen, daß die neuen Gehäuse wieder kompatibel mit den fraglichen Objektiven werden. Jedes Objektiv mehr, das kompatibel zum Gesamtsystem ist, steigert die Attraktivität des Systems. Und in Bereichen, wo weder Minolta, Konica Minolta noch bisher Sony je Objektive angeboten haben, war es Sigma, die das A-Bajonett überhaupt erst interessant gemacht haben.
Mein Punkt ist, daß ich von Sony gar keine großangelegte Aktion erwarte, um die Gehäuse mit den alten Objektiven kompatibel zu machen. Daß sie mit den alten Gehäusen funktionieren, zeigt ganz klar, daß es keine nicht ausräumbaren technischen Gründe gibt und meine Erfahrung als Entwickler im Bereich Betriebssysteme/Embedded Systems lehrt mich, daß es grundsätzlich sehr einfach wäre, diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Ich habe das oft genug schon selbst gemacht - solche "Kludges" oder "Hacks" gehören einfach zum besseren Handwerkszeug dazu - kein System ist perfekt. In der Regel kann man sowas auf das bestehende Design draufsetzen, ohne dessen Integrität oder Stabilität dadurch negativ zu beeinflussen (es wird nur etwas schwieriger wartbar, was aber kein Problem ist, wenn es um relativ lokal begrenzte Änderungen geht). In seltenen Fällen gibt es einen Konflikt, daß man nicht "richtig" und "falsch" gleichzeitig unterstützen kann, und es auch nicht möglich ist, aus dem Kontext heraus zu erkennen, welcher Fall in einem bestimmten Moment gerade der richtige wäre. Dann bekommt natürlich "richtig" den Vorzug (und für "falsch" wird ggfs. eine spezielle Konfigurationsdirektive eingeführt, mit der Betroffene das Verhalten ändern können.) Das ist - bis auf ganz wenige Ausnahmen, die ich erlebt habe - nicht viel Aufwand, und nur soviel würde ich eigentlich auch von Sony erwarten.
ZITAt (Michi @ 2007-10-08, 20:18) Auch bei Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Leica... gehören Fremdobjektive nicht zum System.[/quote]
Bei den Herstellern nicht. Aber bei den Anwendern schon. Ich kann nachvollziehen, warum ein Hersteller aus strategischen Gründen sowas vielleicht gerne ignoriert. Aber ich kann es - aus Anwendersicht - absolut nicht gutheißen, es ist nicht im Sinne des (potentiellen) Kunden. Der will einfach nur zwei Sachen zusammenschrauben und es soll funktionieren.
Darüberhinaus ist es meine Überzeugung, daß sich langfristig gesehen die flexiblere, kompatiblere, "intelligentere" Lösung durchsetzen sollte - und daß ein Hersteller nicht durch Abschottung, sondern durch überzeugende Funktionalität bis ins Detail gewinnt. Und mir liegt einiges daran, daß es "unser" System sein wird...
ZITAt (opelgt @ 2007-10-08, 20:45) Eine hohe Kompatibilität stellt einen zusätzlichen Kaufanreiz dar. Die Nikon System Kompatibilität ist für viele Nutzer ein wichtiges Kriterium und bindet
an die Marke. Und wer z.B. ein gutes M42 Objektiv oder andere MF Linsen sinnvoll nutzen möchte, wird deßhalb nicht automatisch weniger neue Objektive kaufen.[/quote]
Genau.
Viele Grüße,
Matthias