QUOTE (01af @ 2008-04-04, 0:01) Erstens brauchst du keine Vollformat-Kamera, um die Qualität deiner Kleinformat-Abzüge (der analogen wohlgemerkt) mühelos um ein Vielfaches zu übertreffen.[/quote]
Hallo Olaf,
erstmal Dank für die Antwort, der Thread wurde ja schon ein bischen zum Monolog.
Ich habe in meinen Posting leider die Worte "für mich" an entscheidender Stelle vergessen. Natürlich braucht man keine Vollformatkamera, um eine gute Bilfqualität zu erreichen. Mich (subjektiv! würde es aber nerven, wenn alle sich meine Objektive plötzlich anders verhalten. Ich "mag" mein 90mm/2.8 so wie es ist und habe auch wenig Lust mir ein neues Standardzoom zu kaufen. Und eine neues Weitwinkel, was mir den gleichen Blickwinkel wie mein 17-35 leifert. Ach ja und natürlich ein neues Blitzlicht. Wie sieht es eingentlich inzwischen mit der Größe und Helligkeit der Sucher aus? Alpha 700 im Vergleich zur Dynax 7? Außerdem liebäugel z.B. ich seit langem mit dem 135 STF - auf ein "200" STF habe ich weniger Lust. Ich mag es auch, mal einen anderen Film benutzen zu können, z.B. einen echten oder chromogenen Schwarzweißfilm (ja, ich weiß dass man auch digital SW bilder machen kann und mehr Möglichkeiten z.b. bei der Farb"filtereung" hat).
Die anderen Gründe analog zu fotografieren gehen noch mehr ins Esoterische: ich mag es z.B. auch, dass es keine Möglichkeit gibt, das Ergebniss direkt anzusehen, denn es hilft mir mich auf das Motiv zu konzentieren und außerdem habe ich Tage später dann den Überraschungseffekt wie die Bilder denn geworden sind. Zum Glück ist das für mich eben nur ein Hobby und ich kann es mir leisten wenn mal etwas völlig daneben geht.
Was die Kostenrechnung angeht: Ich mache etwas 100 Filme pro Jahr. Bisher musste ich aber keine 15 Euro sondern 2,75 Euro für die Entwicklung und Abzüge ausgeben, dazu kam dann noch ein Euro für den Film - und dass war weit weg von den Anschaffungskosten für ein digitales System. Mir war immer klar, dass man von diesen Abzügen keine Wunder erwarten darf, aber sie hatten eine angenehme Qualität: angemessene Schärfe und schöne (nicht "richtige" Farben. Mein Problem ist dass eben diese Option nun weggefallen ist.
Trotz der obigen Argumente werde ich also die Option einer DSLR jetzt ernsthaft prüfen, aber eine Quelle für bezahlbare gute Abzüge wäre mir lieber.
ich hatte bei DM mal mal 1 Hochzeitsbild 90 mal abziehen lassen, leider sah das weiße Kleid 90 mal grau aus, obwohl der Erstabzug vom Fachlabor damals sehr gut war. Auch beim 2. Versuch waren alle Fotos wieder mies. --> Danach habe ich es bei DM seingelassen.
* Wenn ich meine Farbnegativfilme zu DM gebe (Berlin und Köln getestet) und mattes Normalpapier ankreuze bekomme ich recht neutrale (bzw. filmtreue) Abzüge.
* Nachbestellungen werden bei DM (und Rossmann) immer auf Premiumpapier gemacht und da scheint man wohl immer eine nicht-abschaltbare "Premium-Optimierung" mitzukaufen. Ich vermute, dass dies bei Erstabzügen auf Premiumpapier auch der Fall sein wird.
* Also gab ich Nachbestellungen der besten Bilder immer in ein Fachlabor mit Fuji Frontier und lege zudem den gelungenen Erstabzug als Referenz dazu. Klappte bislang prima.
* Ich bin dazu übergegangen, zumindest auf Reisen nur noch Diafilme zu verwenden, weil die Farben so nicht von der den Vorstellungen des Laboranten oder eines Computer beeinflusst werden.
* Ich habe mir einen Scanner gekauft, den Canoscan 8800F, mit dem ich meine Dias (Negative noch nicht getestet) einlese und nach meinem Dafürhalten nachbearbeite. Reicht bei der Ausbelichtung von der Schärfe her bis 13x18 und die Farben sind stets wie gewünscht (wenn ich über FCprints ausbelichte). Wenn ich größere Fotos brauche, lasse ich professionell scannen oder nutze ein Fachlabor.
* Schwarzweißfilme lasse ich bei Fotoimpex in Berlin von Hand entwickeln. 10x15-Abzüge der guten Bilder lasse ich bei Rossmann machen, denn die benutzen SW-Papier ohne Farbstich. Die besten Bilder kommen bei Fotoimpex auf PE-Papier oder Baryt.
Hier noch eine Ergänzung zu meinem obigen Beitrag:
Ich habe bei DM jüngst vergessen Normalpapier anzukreuzen und habe statt dessen Abzüge auf mattem Premiumpapier bekommen. Die sind ebenfalls relativ farbneutral und ohne Überschärfung und andere Überraschungen. Vielleicht liegt das Geheimnis im matten Papier? Digitalbilder gibt es bei DM und Rossmann nämlich nur glänzend und so durchlaufen Negative für mattes Papier vielleicht keine "digitale Optimierung".
danke für deine Anregungen, ich wollte auch schon lange darauf antworten. Ich fürchte allerdings dass deine Erfahrungen was Großlabors angeht sich nicht verallgemeinern lassen. Wir haben hier so ziemlich alles ausprobiert und immer wieder die gleiche miese Qualität bekommen (auch auf mattem Papier) – ganz anders als noch vor zwei Jahren.
Meine Frau hat sich deshalb mal an Telefon gehängt und letztlich einen kompetenten Menschen bei Fuji ans Telefon bekommen. Der war sehr ehrlich und hat zugegeben, dass die Qualität mit der Umstellung auf die digitalen Maschinen nachgelassen hat. Allerdings bekommen sie für die analogen keine Ersatzteile mehr (Agfa) und sind außerdem aus Kostengründen gezwungen umzusteigen, im Massenmarkt muss es halt billig sein. So ein Gespräch wie mit meiner Frau führe es zweimal im Jahr …
Wir haben es deshalb aufgeben . Ich bringe die Filme zwar noch ins Großlabor aber nur als bessere Kontaktabzüge. Wir werden jetzt mal ein paar Fachlabore ausprobieren, dann wohl nur noch für die wirklich guten Bilder.