RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#1 von nepu.muk ( gelöscht ) , 15.08.2007 20:23

Das metallurgische Institut, in dem ich arbeite, ist schon vor Jahren auf Digitalfotografie umgestiegen. Nun konnte ich einiges an Durst-Equipment abgreifen:

-Vergrößerer-Unterbau 3000
-Vergrößerungskopf Femokit
Kondensoren
-Femocon 151 und 152
-Femocon 80 mit eingesetztem Femocon 50 (! ja, der 50er lässt sich nicht allein einsetzen!
Negativbühne
-Bühne Femoneg
-Masken Femomask 35N und 69N

Außerdem sind zwei Rodenstock-Objektive dabei: Rodagon 105 (wohl für 6x9?) und Rodagon 50

Nun zu meinen Fragen:

-Ich konnte schon nach etwas Googelei herausfinden, dass es sich um ein "Punktlicht-Vergrößerungssystem" handelt. Die Lampe lässt sich in der Tat durch zwei Rädchen in Winkellage und Position verstellen. Das Licht wird über einen 45° schräg angeordneten Spiegel in den Kondensor geleitet.
Vorn ist eine dunkelgrüne Rasterscheibe, ich dachte, sie dient als Einstellhilfe oder ähnliches. Aber man sieht nichts durch sie, weil ja auf der Innenseite der Spiegel davor ist. => ?

-Die Kondensoren... 151 und 152 sind groß, etwa gleich groß wie der Kondensor in meinem alten Meopta Opemus Standard 2 (für KB und 6x6), aber aufgrund der Namensgebung möchte ich fast vermuten, dass der "80er" zusammen mit dem "50er" für KB gedacht ist, nur der "80er" vielleicht für 6x6 und die anderen dann halt, aufgrund der beiliegenden Negativmasken, wohl irgendwie für 6x9... => ?

-Die Fokussierung ist mir auch noch nicht ganz klar. Es gibt einen Grob- und einen Feintrieb. Aber ist das dann auch schon die volle Erkenntnis oder gibt es da noch irgendwelche bedienerischen Kniffe?

By the way: Wieso gilt es eigentlich als Faustregel, die formatgebundene Normalbrennweite (KB 50mm) beim Vergrößern zu verwenden? Ich hätte gedacht, dass, da 50mm bei größerem Format ja bereits Weitwinkel bedeutet, man dann bei geringerem Abstand zwischen Linse und Papier größer Printen kann. (?)


nepu.muk

RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#2 von nepu.muk ( gelöscht ) , 16.08.2007 13:49

Ich habe nun überall gesucht und konnte außerdem durch bloßes Herumprobieren das System für 6x9 in funktionalen Zustand versetzen. Ich konnte also in der Semidunkelheit meines Wohnzimmers schon mal das Rechteck der Negativmaske scharfstellen, mit augenscheinlich gleichmäßiger Illumination.

Herausgefunden habe ich vor allem, dass das System unter der Bezeichnung "Laborator 1200" vertrieben wurde.
Hat jemand vielleicht eine Bedienungsanleitung in digitaler Form, die er mir mailen mag, oder als Hardcopy, die er zu verkaufen bereit ist, oder mir kopieren kann? Ich würde natürlich etwaige Kosten übernehmen.

Ansonsten die eigentlich letzte Problemstellung:
Mit dem Kondensor 80 mit dem 50er-Einsatz, der laut Broschüre (auf einer amerikanischen Website gefunden) für KB gedacht ist, der KB-Negativmaske und dem 50er-Objektiv sehe ich, unabhängig von der Lampenposition, auf dem Grundbrett nur eine Projektion der Lampenform. Also eine echt hübsche Birne, die mir aber leider nicht weiterhilft!
Was mache ich falsch? Es wird wohl kaum der Fall sein, dass ich zusätzlich zum "80-50er"-Kondensor noch einen der anderen, 151 oder 152, dazupacken muss, zumal das zusammen gar nicht ins Kondensorfach passt. Und die Einbaurichtung ist auch vorgegeben. Genauso sollte die Kombination mit dem 50mm-Objektiv doch korrekt sein. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />


nepu.muk

RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#3 von Tetrapak ( gelöscht ) , 23.08.2007 11:14

Späte Antwort ist bessser als keine Antwort...

Die Gitterscheibe hat meines Wissens nach keinen Nutzen, ist eher Deko.

Bei der Fokussierung gibt es keine "Tricks" oder dergleichen. Einfach so lang drehen bis es stimmt.

Manche Kondensoren (meiner z.B.) haben an der Seite einen Hebel zur Umstellung zwischen Mittelformat und KB.

Ansonsten würde ich mal versuchen, einfach den Mittelformat-Kondensor mit dem 50er fürs KB zu verwenden. Außer einer geringeren Helligkeit dürfte da kein Unterschied bestehen.


Nun habe ich aber selbst auch noch eine Frage: Ich habe mir einen Durst M605 mit Farbkopf gebraucht gekauft in dem bereits eine Lampe drin war. Nun scheint mir aber das Licht dieser Lampe ziemlich violett zu sein, was sich bei der Arbeit mit Kontrastwandelpapier nicht unbedingt positiv auswirken würde. Kann ich testen, ob das bloß eine Täuschung ist, oder die Lampe tatsächlich violett leuchtet? Welchen Lampentyp sollte man überhaupt in Farbköpfen verwenden?


Tetrapak

RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#4 von J.L. , 23.08.2007 13:08

ZITAt (Tetrapak @ 2007-08-23, 11:14) Nun habe ich aber selbst auch noch eine Frage: Ich habe mir einen Durst M605 mit Farbkopf gebraucht gekauft in dem bereits eine Lampe drin war. Nun scheint mir aber das Licht dieser Lampe ziemlich violett zu sein, was sich bei der Arbeit mit Kontrastwandelpapier nicht unbedingt positiv auswirken würde. Kann ich testen, ob das bloß eine Täuschung ist, oder die Lampe tatsächlich violett leuchtet? Welchen Lampentyp sollte man überhaupt in Farbköpfen verwenden?[/quote]

In den Durst M305 Color gehört eine 12Volt-100Watt Halogen Kaltlichtspiegellampe rein, Kostenpunkt ca. 10 EUR.
Der violette Stich wird aber nicht an der Lampe liegen, warum sollte eine Halogen-Glühbirne violett leuchten?

Du solltest zuerst mal alle Farbfilter auf Null drehen,
mit dem Hebel links am Farbkopf die Farbfilter abschalten,
und die Zusatzfilterung (B-Filter?) mit dem kleinen Drehknopf an der Front des Farbkopfes (bei älteren Modellen versteckt an der Rückseite) ausdrehen.

Gruß,
Jochen


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RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#5 von Tetrapak ( gelöscht ) , 23.08.2007 21:19

Das ist ja gerade das komische, die Lampe selbst leuchtet violett. Wenn man den Vergrößerer aufschraubt und die Glühbirne sieht, leuchtet sie mit dem gleichen Violettstich.


Tetrapak

RE: Wer hat Ahnung von Durst-Vergrößerern?

#6 von J.L. , 24.08.2007 11:10

ZITAt (Tetrapak @ 2007-08-23, 21:19) Das ist ja gerade das komische, die Lampe selbst leuchtet violett. Wenn man den Vergrößerer aufschraubt und die Glühbirne sieht, leuchtet sie mit dem gleichen Violettstich.[/quote]

In welcher Umgebung hast Du das Lampenlicht denn betrachtet? Vielleicht wirkt es auf Dich ja nur violett, weil die Umgebung aus der Komplementärfarbe davon besteht oder damit beleuchtet wird. Und unser Sehsinn kompensiert vieles.

Betrachte den Lichtkegel, den die Birne auf eine weiße Wand wirft, und nicht den seitlich und nach hinten durch den Kaltlichtspiegel diffundierten Anteil.

Wird die Lampe mit der richtigen Spannung versorgt? Bei zu niedriger Spannung geht es eigentlich in richtung rotoranges Funzellicht, bei zu hoher lebt die Birne nicht mehr lang. Falls Du mit dem elektronisch geregelten Netzteil von Durst arbeitest, kann es vorkommen, daß die Steuerung nicht mehr richtig abgeglichen ist (wegen gealterter Bauteile oder weil ein Vorbesitzer dran rumgebastelt hat). Für die Elektroniker: Durch die Phasenanschnittsteuerung hat die Spannung keinen sinusförmigen Verlauf. Beim Messen und Abgleichen der Spannung ist ein Meßgerät zu verwenden, das den echten Effektivwert anzeigt (True RMS). "Normale" Digitalmultimeter, die mittels Gleichrichtung und Formfaktor arbeiten, zeigen hier etwa 9V bei tatsächlichen 11,8V Glühbirnenspannungseffektivwert an. Habe hier auch Lehrgeld zahlen müssen: Nach einem Defekt im Trafo mit viel Rauchentwicklung (Kondensatoren können nach langer Lagerzeit austrocknen) habe ich die Elektronik repariert und über die beiden Trimmer abgeglichen - allerdings wegen falschem Meßgerät auf eine viel zu hohe Spannung. Die Lampen haben ich dann so oft austauschen müssen (teuer!, wie Entwickler oder Fixierbad.

Hast Du zu Hause ein Halogen-Seil- oder Schienensystem als Deckenbeleuchtung? Dann nimm doch mal davon drei 35-Watt-Lampen (ergeben zusammen ca. 100 Watt), befestige diese dicht nebeneinander auf einem kurzen Schienenstück und betreibe das mit dem Halogentrafo für dieses Schienensystem. Sieht das Licht, das diese drei Lampen abgeben, genauso aus wie das Deiner Vergrößerer-Lampe? Und deren Lichtkegel, von der gleichen Stelle aus auf die gleiche Raufasertapete geworfen? Mit einem Belichtungsmesser kannst Du dann auch nachprüfen, ob beide Systeme gleich hell sind.

Viel Spaß,
Jochen


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