Ein Nachtrag wird nun fällig.
Den Film habe ich leider noch nicht entwickeln lassen. Habe schon einen zweiten in der Kamera. Ob das eine gute Idee war, wird sich zeigen.
Gestern habe ich nun doch plötzlich wieder etwas Dreck zwischen Mattscheibe und Prisma gehabt, vermutlich (Rest-)Brösel von irgendeiner Lichtdichtung.
Da ich das ja nun schon einmal gemacht habe, ging es recht schnell, die Scheibe zu entnehmen, vorsichtig zu reinigen und wieder zu montieren. Danach stellte ich fest, daß die im vorhergehenden Beitrag beschriebene Korrektur wieder Geschichte war - Unendlich-Einstellung bei mehreren getesteten Objektiven wieder ganz leicht unscharf. Der Mikroprismenring flimmerte beispielsweise auch während der Fokussierung meines 24mm auf unendlich bei einem 70m entfernten Gebäude. Im Sucher meiner XK - alles gut.
Da mich das geärgert hat, habe ich mir die Mattscheibe und deren Fassung / Halterung nochmals genauer angesehen und festgestellt, daß sie zwar einen Anschlag hat und irgendwie auch einrastet, aber nicht so definiert, wie ich es mir gewünscht hätte.
Durch Hineindrücken der vorderen Nase mittels Zahnstocher und leichter Bewegung läßt sich ihre Position um ein paar Hundertstel Millimeter verändern / verkippeln. Mein Exemplar hat also sozusagen keine spielfreie Fixierung, was nicht weiter schlimm ist, da die hintere Blattfeder die Scheibe mit genügend Druck gegen die vordere Kante schiebt, sodaß sie, wenn erstmal positioniert, dennoch ausreichend fest sitzt und mechanischen Einflüssen wie Vibration und leichten Stößen widerstehen kann.
Während ich nun die Lage der Scheibe schrittweise variierte bzw. verkippelte, mußte ein Prüfverfahren her. Mir ist übrigens völlig klar, daß ich mit der im Folgenden beschriebenen Verfahrensweise keinen Blumentopf gewinnen kann ...
Ein erster Sichttest war immer die Unendlichstellung des 2/28 an der Kamera, auch im Vergleich zur XK.
Ich habe dann sehr hemdsärmelig, aber auch aus Mangel an technischen Möglichkeiten, die Kamera auf ein Stativ geschraubt und auf einen flachen Lichschalter an der Wand gerichtet, ein 1,7/50 angesetzt und von der Markierung der Filmebende zur Wand mit einem Zollstock die Abstände nach Fokussierung gemessen. Dabei habe ich versucht, auf der Entfernungsskala des Objektivs eindeutige Marken zu finden, indem ich das Stativ solange verschoben habe, bis es paßte.
Im Zuge dieses Vorgehens habe ich dann, relativ schnell sogar, eine Position für die Scheibe gefunden, in der erstmal alles stimmte.
Fazit:
- Im Sucher sieht's wieder sehr sehr gut aus.
- Die parallele Ausrichtgung der kurzen Seitenkannten der Scheibe relativ zum Prisma ist hier absolut unsicher.
- Ich muß weitertesten und hege immer noch den frommen Wunsch, auf den oben angesprochenen Kollimator verzichten zu können
Gruß Sven