RE: Polfilterfragen

#1 von mhermann , 16.03.2007 08:49

Hallo zusammen,

ich habe einige Fragen zu Polfiltern. Als ich kürzlich mit der X-700 meine erste SLR ersteigerte, habe ich mir ebenfalls per Auktion einen Polfilter dazu gekauft. Von Vivitar, linear, für keine fünf Euro. Ich hatte gelesen, dass Polfilter für Draußenfotografie bei schönem Wetter, also für Landschaften, Stadtansichten, Architektur - meine Motive - fast Pflicht seien, und ich wollte ergründen, ob dies auch für mich zutrifft.

Nun habe ich einige Spaziergänge mit der Kamere unternommen, und bin von der wolkenverstärkenden, dunstvemindernden, farbkräftigenden Wirkung ziemlich angetan. Allerdings haben sich auch einige Fragen ergeben, die ich hier mal in der Hoffnung auf Antworten aufzählen will:

* Ist der Polfilter einer zum immer drauf lassen, wenn man bei im Freien unterwegs ist? Oder bringt das auch Nachteile? Schärfeverlust, eintönige Ästhetik, ungeeignet für Portraits?

* Um mir selbst den Effekt zu verdeutlichen habe ich einige Motive mit und ohne Filter aufgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal, aber nicht immer, die Farben mit Polfilter etwas kühler sind. Ich dachte eigentlich, dass gerade durch die Filterung des himmelblauen Streulichts der Effekt eher umgekehrt sein müsste. Liegt's vielleicht am billigen Filter?

* Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein teurerer Filter, z.B. von Heliopan oder B+W, besser verarbeitet ist, vielleicht kratzunempfindlicher oder schmutzabweisender, etc. Doch was wären die im Bild sichtbaren Eigenschaften, die sich verbessern würden? Hörere Transmissivität, genauere Farbtreue (siehe vorige Frage), stärkerer "Polfiltereffekt"?

So, das wär's (erstmal /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />). Freue mich über Antworten.

Marc


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RE: Polfilterfragen

#2 von steffens , 16.03.2007 08:57

Hallo Marc,

1. also ich wuerde den Polfilter nicht immer drauflassen. Stichwort Schaerfeverlust ist schon mal ganz gut, bei billigen Polfiltern sicher staerker als bei sehr hochwertigen. Zudem frisst der Polfilter noch Licht weg, was auch nicht immer gut ist, und dann kommt noch dazu dass man nciht alle seine Bilder in der "Polfilter Optik" haben moechte, manchmal wirkt das schon sehr stark uebertrieben.
Fuer Portraets erachte ich einen Polfilter als sinnlos. Im Prinzip vermindert er Spiegelungen und kraeftigt die Farben, kann auch Dunst entfernen, das sind alles Sachen die bei einem Portraet nciht von Nutzen sind. Du musst halt wissen was fuer einen Effekt der Polfilter hat und diesen dann gezielt einsetzen.

Zu Punkt 2 + 3 kann ich nciht viel sagen /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />


Gruss,
Steffen.


 
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RE: Polfilterfragen

#3 von J.L. , 16.03.2007 09:35

Hallo Marc,

Ein Polfilter ist kein Filter zum immer-drauflassen. (Eigentlich gibt es keine "immer-drauf-Filter", da alle Filter irgendwo die Optik auch negativ beeinflussen). Du schraubst den Filter also nur drauf, wenn Dein Motiv und die von Dir gewünschte Bildaussage dies erfordern. Z.B. zur Verstärkung des Himmelsblau und kontrastreichere Wolken bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen. Oder um Spiegelungen von Wasserflächen oder Glas gezielt zu unterdrücken oder gezielt zu verstärken.

Bei dunstigem Himmel bringt ein Polfilter nix und ist daher wegzulassen.
Bei Verwendung von Weitwinkelobjektiven können starke Helligkeitsverläufe im Himmel entstehen, was auch nicht immer schön aussieht bzw. unnatürlich wirkt.

Ein Polfilter schluckt ziemlich viel Licht, von daher ist es auch nicht ratsam, den immer drauf zu haben.

Daß ein Polfilter kräftigere Farben erzeugen soll, stimmt so nicht. Er unterdrückt nur polarisiertes Licht, das bei bestimmten Reflexionen entsteht. Wenn z.B. eine farbige Oberfläche (auch grünes Laub im Sonnenschein) neben dem farbigen Licht auch weißes (polarisiertes) Licht reflektiert, kann man das letztere mit dem Filter teilweise unterdrücken, so daß die Farbe nicht mit diesem weißen Licht vermischt wird. Aber mit Unterdrückung des himmelsblauen Streulicht hat das nix zu tun.

Für Spiegelreflexkameras sind lineare Polfilter eigentlich nicht so geeignet. Hier müßtest Du einen zirkularen Polfilter einsetzen. Grund ist, daß die spiegelnden Flächen in der Kamera (Spiegel und Prisma) ebenfalls polarisierende Wirkung haben und dadurch erstens im Sucher das Bild anders aussieht, als es nachher auf dem Film wiedergegeben wird, und zweitens der Belichtungsmesser auch dann was falsches mißt. In diesem Fall: Belichtung ohne Polfilter messen, dann bei der Aufnahme mit Polfilter an der Kamera eine um den verlängerungsfaktor des Polfilters (2,5?) längere Belichtung einstellen.

Gruß,
Jochen


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RE: Polfilterfragen

#4 von Alison , 16.03.2007 10:07

ZITAt (MarcHermann @ 2007-03-16, 8:49) . Dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal, aber nicht immer, die Farben mit Polfilter etwas kühler sind. Ich dachte eigentlich, dass gerade durch die Filterung des himmelblauen Streulichts der Effekt eher umgekehrt sein müsste. Liegt's vielleicht am billigen Filter?[/quote]


Hallo Marc,

also das ist meiner Meinung nach so eine typische Sache, bei der alle Fotobücher von einander abschreiben, nach dem Motto "Weniger Reflexionen = Mehr Farbe = Mehr Bild = Ganz toll". Und richtig, wenn du einen Palmenstrand hast, und willst dass er so wie im Prospekt aussieht, dann brauchst du einen Polfilter.

Wenn du dir eine Landschaft bei Sonne mal ohne Kamera (und ohne polarisierende Sonnebrille /glare.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="glare.gif" /> ) anschaust, siehst du, dass die Farben in der Tat ziemlich flau sind (sofern es nicht gerade geregnett hat) weil eben überall (auf Blättern und so weiter) heftige Reflexionen sind.

Nun nehmen wir diese Reflktionen zwar selten bewusst war, aber wir wissen schon, dass sie zu einem Sommertag dazugehören. Wenn du sie also mit einem Polfilter entfernst sieht man vielleicht mehr Farben, aber eben auch weniger "Sommer" - kommt also mal wieder darauf an was du denn haben will.

Gruß,

Alison


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RE: Polfilterfragen

#5 von BerndFranzen , 16.03.2007 10:16

ZITAt (MarcHermann @ 2007-03-16, 8:49) * Um mir selbst den Effekt zu verdeutlichen habe ich einige Motive mit und ohne Filter aufgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal, aber nicht immer, die Farben mit Polfilter etwas kühler sind. Ich dachte eigentlich, dass gerade durch die Filterung des himmelblauen Streulichts der Effekt eher umgekehrt sein müsste. Liegt's vielleicht am billigen Filter?[/quote]
Die Wirkung eines Polfilters hämgt von der Richtung des Lichteinfalls nd von der Stellung des Polfilters ab. Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen: Versuch einmal den Polfilter zu drehen und beobachte die Wirkung im Sucher.


"Wer ein guter Fotograf sein will, muss mehr sehen als die anderen und anders sehen als die anderen. Wenn er auf den Auslöser gedrückt hat, dann muss er auch wissen, wie er aus dem Filmmaterial Negative macht, mit denen er alle Ideen verwirklichen kann, die ihm bei der Verarbeitung kommen." (Chargesheimer)

Bernd


 
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RE: Polfilterfragen

#6 von Wolfchen , 16.03.2007 11:20

Hier wurde ja schon viel zum Thema geschrieben. Vielleicht sollte man noch hinzufügen, daß der Aufnahmewinkel zum Motiv nicht mehr als 45 Grad betragen sollte.
lg, Wolfgang


meine Bilder


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RE: Polfilterfragen

#7 von japro , 16.03.2007 11:28

ZITAt (Wolfchen @ 2007-03-16, 11:20) Aufnahmewinkel zum Motiv nicht mehr als 45 Grad betragen sollte.[/quote]
Welchen Winkel meinst du genau? *verwirrt*


Better implies different.
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RE: Polfilterfragen

#8 von WinSoft , 16.03.2007 13:01

ZITAt (MarcHermann @ 2007-03-16, 8:49) * Ist der Polfilter einer zum immer drauf lassen, wenn man bei im Freien unterwegs ist? Oder bringt das auch Nachteile? Schärfeverlust, eintönige Ästhetik, ungeeignet für Portraits?[/quote]
Man kann das Polfilter immer drauf lassen, aber es schluckt halt IMMER rund 1.5 Blenden/Zeitstufen, unabhängig vom Drehwinkel.
Bei guten Polfiltern hat man keinen Schärfeverlust. Nur im Gegenlicht kann es durch die 8 (acht! Refelexionsflächen zu Geisterbildern (LensFlares) kommen.

ZITAT* Um mir selbst den Effekt zu verdeutlichen habe ich einige Motive mit und ohne Filter aufgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal, aber nicht immer, die Farben mit Polfilter etwas kühler sind. Ich dachte eigentlich, dass gerade durch die Filterung des himmelblauen Streulichts der Effekt eher umgekehrt sein müsste. Liegt's vielleicht am billigen Filter?[/quote]Sie müssen unterscheiden:
- Polarisation durch Reflexion (Spiegelungen)
- Polarisation durch Streuung (Himmelslicht)

Bei der Polarisation durch Reflexion wird Licht durch Spiegelung an elektrisch nicht leitenden Materialien (Wasser, Glas, Lacke, Holz, Blätter, Gräser, Haut) unter einem ganz bestimmten Winkel (rund 32° bis etwa 35° gegen die Reflexionsfläche gemessen) polsrisiert. Mit einem Polfilter kann man dieses Licht abschwächen oder ganz unterdrücken. Dabei kommen die Grundfarben des Objekts stärker/gesättigter zur Geltung.

Bei der Polarisation durch Streuung wird Himmelslicht an den Luftmolekülen gestreut und unter exakt 90° zur Richtung der Sonnenstrahlen polarisiert. Unterdrückt man dieses Licht, so wird der Himmel tief-dunkelblau. Bei trübem Wetter, bei bedecktem Himmel, bei Nebel, im Rücken- und Gegenlicht ist der Effekt gering bis Null.

ZITAT* Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein teurerer Filter, z.B. von Heliopan oder B+W, besser verarbeitet ist, vielleicht kratzunempfindlicher oder schmutzabweisender, etc. Doch was wären die im Bild sichtbaren Eigenschaften, die sich verbessern würden? Hörere Transmissivität, genauere Farbtreue (siehe vorige Frage), stärkerer "Polfiltereffekt"?[/quote]
Die "bessere" Qualität sehr guter Polfilter zeigt sich in
- Farbneutralität ohne jeden Farbstich
- Höherer Sperrwirkung

Die besten Polfilter sind gut randversiegelt gegen frühzeitiges Erblinden vom Rand her. Besonders in feuchter Umgebung erblinden billige und nicht randversiegelte Polfilter in kurzer Zeit. Beispiele von mir finden Sie in http://www.dffe.at/


 
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RE: Polfilterfragen

#9 von Dennis , 16.03.2007 13:07

ZITAt (MarcHermann @ 2007-03-16, 8:49) * Um mir selbst den Effekt zu verdeutlichen habe ich einige Motive mit und ohne Filter aufgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass manchmal, aber nicht immer, die Farben mit Polfilter etwas kühler sind.[/quote]
Antwort:ZITAT...habe ich mir ebenfalls per Auktion einen Polfilter dazu gekauft. Von Vivitar, linear, für keine fünf Euro.[/quote]Von einem Billig-Filter darf nicht zwingend neutrale Farben erwarten.

Außerdem solltest Du mal die Suchfunktion bemühen, über Polfilter wurde schon soooo viel geschrieben.

ZITAt (steffens @ 2007-03-16, 8:57) Fuer Portraets erachte ich einen Polfilter als sinnlos.[/quote]
Mehr noch, er ist eher kontraproduktiv: Er nimmt die kleinen Reflexionen weg und damit die Lebendigkeit des Gesichts.

ZITAt (Guthorst @ 2007-03-16, 9:35) Für Spiegelreflexkameras sind lineare Polfilter eigentlich nicht so geeignet.[/quote]
Das stimmt so pauschal nicht, jahrzentelang waren lineare Polfilter der Standard für SLRs. Erst mit Einführung von AF-Kameras, deren AF-Module im Boden des Spiegelkastens lagen, und somit das Licht durch einen (polarisierenden) Strahlenteiler geschickt werden musste, wurde das ein Thema. Mit manuell fokussierenden SLRs können lineare Polfilter bedenkenlos eingesetzt werden, nur bei AF-SLRs kann es zu Problemen kommen.


Viele Grüße,
Dennis.
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RE: Polfilterfragen

#10 von 01af , 16.03.2007 14:22

ZITAt (Guthorst @ 16. 3. 2007, 9.35 h) Daß ein Polfilter kräftigere Farben erzeugen soll, stimmt so nicht.[/quote]
Wie man's nimmt. Effektiv stimmt das schon.


ZITAt (Guthorst @ 16. 3. 2007, 9.35 h) Er unterdrückt nur polarisiertes Licht, das bei bestimmten Reflexionen entsteht.[/quote]
Eben. Und genau das bewirkt letztlich eine kräftigere Farbwiedergabe. Ob da nun die Farben selber gekräftigt oder deren Schwächung unterbunden wird, ist aus Anwendersicht doch egal.


ZITAt (Guthorst @ 16. 3. 2007, 9.35 h) Wenn z. B. eine farbige Oberfläche [...] auch weißes (polarisiertes) Licht reflektiert, kann man das letztere mit dem Filter teilweise unterdrücken, so daß die Farbe nicht mit diesem weißen Licht vermischt wird. Aber mit Unterdrückung des himmelsblauen Streulicht hat das nix zu tun.[/quote]
Doch, selbstverständlich hat das miteinander zu tun. Es ist nämlich derselbe Effekt.


ZITAt (Guthorst @ 16. 3. 2007, 9.35 h) Für Spiegelreflexkameras sind lineare Polfilter eigentlich nicht so geeignet.[/quote]
Unsinn! Für viele Spiegelreflexkameras sind lineare Polfilter einwandfrei geeignet -- insbesondere für die Minolta X-700, und für alle anderen Minolta-SLR-Kameras des SR-Systems auch. Zirkulare Polfilter sind nur erforderlich für SLR-Kameras mit Selektiv- oder Spotmessung, mit Autofokus oder mit feststehendem, teildurchlässigem Umlenkspiegel -- und das auch nur dann, wenn man den kamerainternen Belichtungsmesser nutzen will.

Übrigens, das Vivitar-Polfilter ... das habe ich auch. Das waren Zeiten![TM] Ich kaufte es als Schüler anno 1981 oder '82, als die Filter ganz neu waren in Vivitars damaliger Produktpalette. Es kostete damals in 55 mm Durchmesser ganze 24,50 DM, was konkurrenzlos billig war. Andere Polfilter in dieser Größe kosteten das zwei- bis dreifache. Erst viel später merkte ich, warum: die Polfilterwirkung war mittelmäßig, der Lichtverlust hoch, die Farbneutralität bescheiden, und vor allem die Qualität (Planparallelität) des Filterglas noch viel besch...ener. Bereits mit einem 135er Tele ist der Schärfeverlust schon im Sucher bemerkbar (wenn man genau hinsieht). Kurz -- das Vivitar-Polfilter taugt nichts ... zumindest mein Exemplar.

Heute benutze ich Minolta-Polfilter (gebraucht von eBay), die sind erstklassig. Ebenso gut sind die von Heliopan und von B+W. Am allerbesten (und auch am teuersten) sind sie in der sog. Käsemann-Ausführung.

-- Olaf


Politische Korrektheit und Vernunft sind nicht miteinander vereinbar, Am-Stock-Gehen ist eine Sportart, und Minolta baut keine Kameras mehr.


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RE: Polfilterfragen

#11 von torfdin , 17.03.2007 00:30

Hallo Marc,

Den Polfiter würde ich wegen seiner Lichtfresseigenschaften auch nicht ständig drauf lassen.
Der Filter besteht vom Prinzip her einfach aus zwei entsprechend fein gearbeiteten Streifen-Gittern, die sich so gegen einander verdrehen lassen, das bestimmte polarisierte Lichtwellen ausgelöscht werden.
Die Effekte wurden schon angesprochen.
Man kann den Filter natürlich trotzdem jederzeit auch als gestalterisches Mittel einsetzen, von daher ist jeder Einsatz denkbar.

Das Buch

Die Kunst der Farbfotografie
von John Hedgecoe
Unipart-Verlag GmbH

ISBN 3812230178

zeigt die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und durch viele Beispiele sehr schön was möglich ist, wenn man mit farbigem Licht auf chemische Film malt.

Die Farbigkeit der Bilder bei Tageslicht ist auch abhängig von der Tageszeit, also dem Einstrahlwinkel der Sonne.

Man kann auch mit einem Polfilter Licht absichtlich polarisieren, in den Strahlengang verspannte Plexiglas-Platten bringen und durch einen weiteren Polfilter die Farbeffekte fotografieren ...

Grüße
torfdin


Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde. - Henry Louis Mencken


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RE: Polfilterfragen

#12 von WinSoft , 17.03.2007 09:33

ZITAt (torfdin @ 2007-03-17, 0:30) Der Filter besteht vom Prinzip her einfach aus zwei entsprechend fein gearbeiteten Streifen-Gittern, die sich so gegen einander verdrehen lassen, das bestimmte polarisierte Lichtwellen ausgelöscht werden.[/quote]
Das ist falsch!!! Das (lineare) Polfilter enthält eine einzige Polfolie. Lesen Sie dazu einmal http://www.schneiderkreuznach.de/pdf/filte...ann_katalog.pdf gut durch!

Die zweite Folie (Lambda-Viertel Verzögerungsfolie) bei Zirkular-Polfiltern hat nur die Aufgabe, das linear polarisierte Licht in zirkular polarisioertes Licht umzuwandeln. Dadurch gibt es bei Hilfsspiegeln oder Prismen (spiegelnde Elemente! in damit messenden Kameras keine Fehlmessungen.

ZITATDie Farbigkeit der Bilder bei Tageslicht ist auch abhängig von der Tageszeit, also dem Einstrahlwinkel der Sonne.[/quote]Verstehe ich nicht! Was hat das mit dem Polfilter zu tun?

Vermutlich meinen Sie etwas ganz Anderes, nämlich die Ausschaltung einiger der Abertausenden von Spiegelungen auf Gräsern und Blättern. Dadurch kommen die Grundfarben höher gesättigt zur Geltung. Das aber hat mit dem Einstrahlwinkel der Sonne und mit der Tageszeit zunächst nichts zu tun, sondern ist völlig unabhängig vom Winkel zur Sonne und der Uhrzeit.

Eine ganz andere Sache ist die Dämpfung des polarisierten Himmelslichts (siehe Polarisation durch Streuung). Aber auch dieser Effekt ist unabhängig von der Uhrzeit!

ZITATMan kann auch mit einem Polfilter Licht absichtlich polarisieren, in den Strahlengang verspannte Plexiglas-Platten bringen und durch einen weiteren Polfilter die Farbeffekte fotografieren ...[/quote]
Das nennt man "Kreuzpolarisation". Anwendung in Analyse der Kräfteverteilung in Werkstück-Modellen. Damit kann man auch Glanzspiegelungen an elektrisch leitenden Materialien (metallischer Schmuck! dämpfen.


 
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RE: Polfilterfragen

#13 von Screamapillar , 17.03.2007 14:09

Nach meinem laienhaften Verständnis hätte der Stand der Sonne ja in der Praxis schon etwas mit der Wirkung des Filters zu tun.
Es zählt doch der Winkel zur Sonne bei der Effektivität des Filters, oder nicht?

Also wäre ja bei bestimmten, motiv-orientierten, Aufnahmewinkeln bei verschiedenen Sonnenständen verschieden stark ausgeprägte "Polarisationen" zu beobachten...

Aber Ich war noch nie gut in Fühsig und Geomähtrie... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" />
Also helft mir, wenn Ich Stuss verzapfe /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />

Anbei noch eine Frage:
Wie macht sich ein Polfilter bei SW-Photografie? Gut, oder wirkt alles eher unnatürlich (zu dunkler Himmel z.B.)?

Gruß,
Jan


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RE: Polfilterfragen

#14 von Dennis , 17.03.2007 15:48

ZITAt (Screamapillar @ 2007-03-17, 14:09) Nach meinem laienhaften Verständnis hätte der Stand der Sonne ja in der Praxis schon etwas mit der Wirkung des Filters zu tun.
Es zählt doch der Winkel zur Sonne bei der Effektivität des Filters, oder nicht?[/quote]
Ja, wenn man gezielt größere Reflexionen ausblenden will. Für den allegemeinen Effekt zur Steigerung der Farbsättigung ist das eher belanglos - im Sinne von: Da sollte man sich nicht verkopfen, sondern drauf mit dem Ding und rumdrehen.

ZITATWie macht sich ein Polfilter bei SW-Photografie?[/quote]Genauso, wie in der Farbfotografie: Er verstärkt Kontraste und beseitigt Spiegelungen.

ZITATGut, oder wirkt alles eher unnatürlich (zu dunkler Himmel z.B.)?[/quote]
Je nachdem, was gewünscht ist. Er kann den Himmel schon so dunkel machen, wie ein Rot-Filter, aber ohne dessen farbverzerrende Wirkung auf die Farben des Motivs.


Viele Grüße,
Dennis.
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RE: Polfilterfragen

#15 von Screamapillar , 17.03.2007 16:11

Und wieder schlauer! Bedankt! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />


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