ZITAt (myname @ 2007-01-16, 10:13) Also was man fotografieren muss, auf was man bei den Vergleichsfotografien achten muss?[/quote]
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, aber einige allgemeine Hinweise doch noch:
- wechselnde Einflüsse ausschließen, d.h. Stativ, Spiegelvorauslösung, manuelle Fokussierung, bei digital manueller Weißabgleich, M-Modus um gleiche Blende, ISO-Zahl und Verschlusszeit sicherzustellen,...
- auf Vignettierung achten
- Kontraste / kontrastreiche und kontrastarme Übergänge vergleichen: wie gut werden die Unterschiede dargestellt, wie ist der Übergang: klar abgegrenzt, bilden sich Halos, wirkt das flau oder knackig, etc.
- Farbwiedergabe: wie warm, kalt sind die Bilder, sind Farbstiche vorhanden, wie naturgetreu sind die Farben,...
- Schärfe und Detailreichtum: wie gut werden kleine Details aufgelöst, z.B. Haare etc.: verschwimmt das zu einem Brei oder lassen sich die Details gut herauserkennen (als Vorübung zum Lernen ist da ganz gut ein Makro mit einem Billigramschzoom zu vergleichen...)
- ist die Bildqualität im Bildzentrum und den Bildecken annähernd gleich? (gleiches Objekt einmal im Zentrum einmal in jeder Ecke fotografieren)
- gibt es Verzerrungen und Verzeichnungen (werden die Köpfe zu Eiern,...)
- Bokeh/Art der Wiedergabe des Unschärfebereichs: verläuft das harmonisch und cremig, oder ist das grobkörniger Grieß
- wie ist die Verarbeitung: wackelt es, quietscht es, geht es schwergängig, etc.
und und und
letzlich sind das alles nur Hinweise, die recht subjektiv auf Deinen Verwendungszweck hin orientiert werden müssen. Große Schärfe ist bei Makros gewünscht, bei Portraits manchmal kontraproduktiv; stehst Du eher auf leicht rottönige, auf neutrale oder auf leicht blaustichige Bilder - alles eine Frage subjektiver Geschmacksrichtungen.
Objektive Tests wie MTF-Reihen sind für Dich sowieso nicht zu machen und ihre Aussagekraft ist auch begrenzt für die Praxis. Vertraust Du anderen Testaussagen von Fotografen aus der Praxis, muss das nicht auf Dich und Deine Situation zutreffen, doch kristallisieren sich so schon gewisse Übereinstimmungen heraus, denen man folgen kann.
Prinzipiell habe ich für mich festgestellt: Am Anfang kann man das Potenzial eines Objektives noch gar nicht ausschöpfen, das ergibt sich erst nach langer Fotografierpraxis, wenn der Blick geschult, das Wissen erweitert und die Ansprüche (mit Begründung) gestiegen sind.