Hallo zusammen, ich habe jetzt schon einige Male gelesen, dass Bilder durch das Abblenden schärfer würden. Ist nun damit gemeint, dass lediglich der Bereich der Schärfentiefe größer (und z.B. bei Makroaufnahmen das Objekt dadurch insgesamt schärfer abgebildet) wird oder werden tatsächlich die Aufnahmen schärfer, vielleicht aufgrund bestimmter Eigenschaften der Linse (oder optischer Gesetze, die ich nicht verstehe)? Gruß, Wurzelmann
beide stimmt, es sei denn man übertreibt es. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />
Im allgemeinen nimmt auch die Gesamtschäfte des Bildes (also die Schärfe der Objekte innerhalb der Schärfentiefe zu), weil man den äußeren Bereich der Linsen ausblendet und nur noch den mittleren Teil verwendet. Gerade der äußere Teil ist aber schwerer zu korrigieren, das heiß typische Objektivfehler treten hier stärker zutage (weshalb lichtstarke Objekteive mit großer Anfangsöffnung auch teurer sind: sie erfordern mehr Maßnahmen zur Korrektur).
Man kann es mit dem Abblenden aber auch übertreiben: Bei sehr kleinen Blenden wird ein weiteres Problem wichtig: die Beugung des Lichts an der Blendenkannte. Das führt dann wieder zu einer Verschlechterung der Allgemeinschärfe. Wann es kritisch wird hängt von der Größe des Films bzw. Chips ab. Während man an Kleinbildfilm problemlos bis Blende 16 gehen kann, wird es bei einigen Kompaktdigitalen schon ab Blende 5.6 schlechter.
ZITAt (Alison @ 2006-10-30, 14:18) Man kann es mit dem Abblenden aber auch übertreiben: Bei sehr kleinen Blenden wird ein weiteres Problem wichtig: die Beugung des Lichts an der Blendenkannte.[/quote] Stichwort zum Weitersuchen und -lesen ist hier "förderliche Blende"
ZITAt ("opelgt @ 30. 10. 2006, 13.27 h) Laut diesem interessanten Bericht sind Blenden über 13 aufgrund der Sensorgröße und der Beugungsunschärfe bei der Dynax 7D nicht sinnvoll ...[/quote] Na ja ... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />
Die in jenem Artikel dargestellten Zusammenhänge zwischen Blende, Pixelabstand und Beugung sind im Prinzip richtig. Aber die Zahlen in all jenen Tabellen sind unsinnig, weil sie auf einer Milchmädchenrechnung basieren. Der Autor versteht die Materie selber nur zur Hälfte. Insbesondere die naive Vorstellung, die Streuscheibchen dürften ohne Folgen für die Auflösung bis zur Größe des Pixelabstandes anwachsen, ist falsch. Für die Gesamtauflösung einer bilderzeugenden Kette ist die resultierende Auflösung R nämlich nicht einfach gleich der des schwächsten Gliedes (wie jener Autor fälschlich annimmt). Sondern es gilt vielmehr: 1/Rgesamt = 1/R1 + 1/R2 ... + 1/Rn. Das heißt, selbst wenn von zwei Objektiven das schlechtere Streuscheibchen erzeugt, die immer noch kleiner sind als der Pixelabstand, so wird das bessere Objektiv auf demselben Sensor trotzdem das schärfere Bild erzeugen.
Welche Blende sinnvoll ist, hängt von einer ganzen Menge von Faktoren ab -- darunter der Objektivqualität und vor allem dem Motiv und der Bildabsicht. Ein einzelner Tabelleneintrag kann der Komplexität der Materie überhaupt nicht gerecht werden. Bei einem guten Objektiv wird bei der Dynax 7D ein Nachlassen der Auflösung durch Beugung schon ab Blende 11 erkennbar -- aber nur im direkten Vergleich zu einer bei f/8 erstellten Aufnahme, wenn man auf 200-%-Ansicht geht und ganz genau hinsieht. Dennoch kann die Bildqualität unterm Strich bei f/11, f/16 oder gar f/22 trotz Beugung besser sein als bei f/8, und zwar dann, wenn das Motiv eine hohe Schärfentiefe erfordert. Ohne Not sollte man bei APS-C-Format nicht weiter als etwa bis max. f/11 abblenden, bei Kleinbild-Vollformat bis max. f/16, und bei Vierdrittel-Format bis max. f/8. Dennoch darf man sich durch diese Faustregel nicht davon abhalten lassen, auch über diese Grenze hinaus die Blende so weit wie nötig zuzudrehen, wenn man die Schärfentiefe braucht. Im Zweifelsfalle mache man mehrere Aufnahmen bei verschiedenen Blenden.
ZITAt (01af @ 2006-10-30, 15:00) Na ja ... /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />[/quote]Das ist noch nett ausgedrückt... da steht ja nicht mal die halbe Wahrheit drin. Es wäre vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass die Beugungsunschärfe bei großen Abbildungsmaßstäben (Makroaufnahmen) stark zunimmt.
ZITAt (Dennis @ 30. 10. 2006, 19.30 h) Es wäre vielleicht noch wichtig zu erwähnen, dass die Beugungsunschärfe bei großen Abbildungsmaßstäben (Makroaufnahmen) stark zunimmt.[/quote] Na ja ... das hängt ganz von der Betrachtungsweise ab. Tatsache ist jedenfalls, daß die absolute Beugung nur von der relativen Öffnung abhängt, nicht vom Abbildungsmaßstab. Es ist zunächst einmal die effektive relative Öffnung, die sich mit zunehmendem Abbildungsmaßstab immer weiter vom Nennwert entfernt. Ob also die Beugung mit zunehmendem Abbildungsmaßstab "stark zunimmt", hängt ganz davon ab, ob du die am Blendenring bzw. im Kamera-Display ablesbare (und strenggenommen nur bei Unendlich gültige) Nennblende oder die tatsächliche Blende betrachtest.
Und vom Einfluß des Pupillenmaßstabes auf die effektive Öffnung (mit damit indirekt auch auf die Beugung) bei großen Abbildungsmaßstäben wollen wir gar nicht erst anfangen ...
ZITAt (opelgt @ 2006-10-30, 14:27) Laut diesem interessanten Bericht sind Blenden über 13 aufgrund der Sensorgrösse und der Beugungsunschärfe bei der Dynax 7D nicht sinnvoll:[/quote] Da haben wir doch in Bad Honnef mit einem Motiv und verschiedenen Blenden herumgespielt. Wer war das und sind die Bilder noch vorhanden?
ZITAt (01af @ 2006-10-31, 13:22) Ob also die Beugung mit zunehmendem Abbildungsmaßstab "stark zunimmt", hängt ganz davon ab, ob du die am Blendenring bzw. im Kamera-Display ablesbare (und strenggenommen nur bei Unendlich gültige) Nennblende oder die tatsächliche Blende betrachtest.[/quote]Nö, das Beugungsscheibchen wird größer mit größerem Abbildungsmaßstab - völlig egal, welchen Blendenwert Du jetzt zu Grunde legst. Der Abbildungsmaßstab geht als Faktor (1+m) in die Berechnung ein, somit nimmt die Beugungsunschärfe für m>1 sehr stark zu.
ZITAt (Dennis @ 31. 10. 2006, 16.59 h) ZITAt ("01af @ 31. 10. 2006, 13.22 h) Ob also die Beugung mit zunehmendem Abbildungsmaßstab "stark zunimmt", hängt ganz davon ab, ob du die am Blendenring bzw. im Kamera-Display ablesbare (und strenggenommen nur bei Unendlich gültige) Nennblende oder die tatsächliche Blende betrachtest.[/quote]Nö ...[/quote] Doch.
ZITAt (Dennis @ 31. 10. 2006, 16.59 h) ... das Beugungsscheibchen wird größer mit größerem Abbildungsmaßstab -- völlig egal, welchen Blendenwert Du jetzt zu Grunde legst.[/quote] Da verwechselst du Ursache und Wirkung ... was aber -- zugegeben -- für die Praxis nahezu egal ist, da Nennblende, Effektivblende, Abbildungsmaßstab und Beugung direkt miteinander korreliert sind. Tatsache ist und bleibt aber, daß du, wenn du ein bestimmtes Maß an Streuung durch Beugung nicht überschreiten willst, eine bestimmte, nur vom zulässigen Beugungsmaß abhängige (effektive) Blendenzahl nicht überschreiten darfst -- völlig egal, welchen Abbildungsmaßstab du jetzt zugrunde legst.
ZITAt (Dennis @ 31. 10. 2006, 16.59 h) Der Abbildungsmaßstab geht als Faktor (1+m) in die Berechnung ein, somit nimmt die Beugungsunschärfe für m > 1 sehr stark zu.[/quote] Ach!? Und jetzt rate einmal, in welcher Weise der Abbildungsmaßstab in die effektive Blende eingeht ... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
ZITAt (01af @ 2006-10-31, 18:04) Und jetzt rate einmal, in welcher Weise der Abbildungsmaßstab in die effektive Blende eingeht ... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />[/quote]Stimmt ja, das ist ja eigentlich der Korrekturfaktor für die Blendenzahl k! Danke für die Korrektur!