RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#1 von kzk , 11.09.2006 14:32

Da wir alle umweltbewußt und anständig sind, lassen wir unsere fotochemischen Abfälle auch fachgerecht entsorgen, statt sie einfach wegzukippen. Trotzdem haben wir alle den Natürlichen Spartrieb und wollen möglichst wenig Geld dafür ausgeben.

Wo kann ich in Dortmund meine Chemikalien am günstigsten entsorgen lassen? Habe gerade schon versucht zu googeln, aber leider nix gefunden.



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#2 von klaga , 11.09.2006 14:44

Erkundige Dich doch mal bei Deinem örtlichen Müllentsorger.
Bei uns kommt alle 2 Monate ein Umweltmobil,da kann man haushaltsübliche Mengen kostenlos entsorgen.



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#3 von ingobohn , 11.09.2006 15:05

Entwickler (vor allem die "neuen" von Moersch und z.B. XTOl) lassen sich problemlos in den Abguß kippen, das Stoppbad ebenfalls. Einzig kritisch ist die Fixierlösung, da sie ausgeschwemmtes Silber (=Schwermetall) enthält. Bei uns (MA) gibt es ab und an auch kostenlose "Gefahrstoffsammlungen" in haushaltsüblichen Mengen. Falls Deine gesammelten Abfälle - etwa, weil Du recht viel selbst entwickelst - "haushaltsbübliche Mengen" zu übersteigen drohen (leider ist der Begriff von den Schadstoffsammelstellen nie exakt definiert), kannst Du versuchen, die Lösung einzudicken. Ich mache das so, indem ich meinen 5L-Plastikkanister einfach auf meinem Balkon (Südseite) an sonnigen Sommertagen ohne (! Deckel stehen lasse, so daß Wasser mit der Zeit verdampft, wodurch die Lösung eindickt und volumetrisch abnimmt.

P.S.: Manche Abfallentsorger haben auch "Werstoffhöfe" (Öffnungszeiten erfragen oder ergoogeln), wo man auch selbst seine Sachen abgeben kann.



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#4 von kzk , 11.09.2006 15:09

Hm. Da wird mir wohl nix anderes übrig bleiben, als bei der nächsten Müllkippe vorbeizugehen und zu fragen.



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#5 von christoph.ruest , 11.09.2006 15:12

Bei uns gibt man solches Zeugs einfach bei der nächsten Abwasser-Reinigungsanlaage ab. In den meisten Fällen (von Gemeinde zu Gemeinde etwas unterschiedlich) ist das gratis (sofern man nicht gerade mit dem Tanklastwagen vorfährt).

Gruss

Christoph



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#6 von Mark , 11.09.2006 15:12

Als Ergänzung zu Klaus, falls dein Müllentsorger und der Zuständige fürs duale System (grüner Punkt) nicht derselbe ist. Normalerweise ist nicht der Müllentsorger der richtige Ansprechpartner, sondern der fürs duale System.
Also entweder den oder einen Wertstoffhof in deiner Nähe anrufen. Egal wie, in haushaltüblichen Mengen ist die Abnahme kostenlos.

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#7 von derspecht ( gelöscht ) , 11.09.2006 16:30

Nicht gewerbliche Chemikalien kannst Du in Dortmund umsonst bei jedem EDG-Recyclinghof abgeben.
Z.B. in der Innenstadt Ost in der Alten Straße, in Dortmund Hörde (?) oder in Dortmund Aplerbeck an der Wittbräuker Str.


mfg

specht



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#8 von kzk , 11.09.2006 22:06

Umsonst? geil!



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#9 von steffens , 12.09.2006 11:49

Naja, bei der Gefahrgutsammlung muss man auch nix zahlen. Wuerde das fuer kleine Mengen auch noch was kosten, was meinst du wieviele Leute ihre Loesungsmittel und anderes Zeugs auf einmal nichht mehr fachgerecht entsorgen? /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />



 
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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#10 von marksman ( gelöscht ) , 12.09.2006 16:58

ZITAt (ingobohn @ 2006-09-11, 15:05) Entwickler (vor allem die "neuen" von Moersch und z.B. XTOl) lassen sich problemlos in den Abguß kippen, das Stoppbad ebenfalls. Einzig kritisch ist die Fixierlösung, da sie ausgeschwemmtes Silber (=Schwermetall) enthält. ... kannst Du versuchen, die Lösung einzudicken. Ich mache das so, indem ich meinen 5L-Plastikkanister einfach auf meinem Balkon (Südseite) an sonnigen Sommertagen ohne (! Deckel stehen lasse, so daß Wasser mit der Zeit verdampft, wodurch die Lösung eindickt und volumetrisch abnimmt.[/quote]
Mache ich auch so! Entwickler und Stoppbad in den Ausguss.

Den Fixierer sammle ich wegen des giftigen Silbers in einem 5L-Kanister. Allerdings fälle ich darin das Silber mit Natrium-Dithionit aus. Das Silber sammelt sich dann als schwarzer Schlamm am Boden des Kanisters. Die klare Lösung oberhalb giesse ich dann von zeit zu zeit in den Ausguss, da sie kein Silber mehr enthält. Nachdem die Scheideanstalten aufgrund des niedrigen Silberpreises kein Interesse mehr an dem Silber-Schlamm haben, werde ich den dann wohl irgendwann zum Wertstoffhof bringen. Oder ich finde noch einen, der mir den einschmilzt. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Gruss, Christian



marksman

RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#11 von christoph.ruest , 12.09.2006 20:09

ZITAt (marksman @ 2006-09-12, 16:58) Oder ich finde noch einen, der mir den einschmilzt. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />[/quote]

Ich weiss nicht, wie das mit Silber aussieht, aber ein Schützenkollege von mir schmilzt jeweils das Bleischrot aus den Kugelfängen ein. Er giesst es in kleine Förmchen, die die Form eines Goldbarrens haben.
Danach malt er die Barren mit Sprayfarbe goldig an und stellt sie als kleine "Goldbarren" in seiner Wohnung zur Dekoration auf.

So hat er schon etliche kg Blei "entsorgt" /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

Gruss

Christoph



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#12 von marksman ( gelöscht ) , 12.09.2006 22:04

ZITAt (christoph.ruest @ 2006-09-12, 20:09) ZITAt (marksman @ 2006-09-12, 16:58)
Oder ich finde noch einen, der mir den einschmilzt. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />[/quote]

Ich weiss nicht, wie das mit Silber aussieht, aber ein Schützenkollege von mir schmilzt jeweils das Bleischrot aus den Kugelfängen ein.
[/quote]
Hmmm ... mit Silber sieht das leider anders aus!
Ich habe zwar auch ein paar Schützenkollegen, die enorme Mengen Blei schmelzen. Aber mit dem Equipment geht das leider nicht. Reines Blei hat einen Schmelzpunkt von 327,46 °C, Silber allerdings schmilzt erst bei 961°C. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> (Beide Temperaturen natürlich bei Normaldruck und nicht gültig für Legierungen mit anderen Stoffen.) Die zum Schmelzen verwendeten Geräte schaffen diese Temperatur bauartbedingt leider nicht.

Gruss, Christian



marksman

RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#13 von christoph.ruest , 13.09.2006 01:32

ZITAt (marksman @ 2006-09-12, 22:04) Hmmm ... mit Silber sieht das leider anders aus!
Ich habe zwar auch ein paar Schützenkollegen, die enorme Mengen Blei schmelzen. Aber mit dem Equipment geht das leider nicht. Reines Blei hat einen Schmelzpunkt von 327,46 °C, Silber allerdings schmilzt erst bei 961°C. /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> (Beide Temperaturen natürlich bei Normaldruck und nicht gültig für Legierungen mit anderen Stoffen.) Die zum Schmelzen verwendeten Geräte schaffen diese Temperatur bauartbedingt leider nicht.

Gruss, Christian[/quote]

Hallo Christian,

Also dass Blei eine völlig andere Schmelztemperatur hat als Silber, ist schon sonnenklar.

Ich meinte, wie es aussieht (im wortwörtlichsten Sinn zu verstehen).
Also ob es schön wird, wenn man altes Silber einfach so einschmilzt und giesst, oder nicht.
Bei Gold z.B. ist es ja so, dass das Giessen mit einem recht grossen Aufwand verbunden ist (ganz bestimmte Temperaturen, Temperaturwechsel, etc). Wenn da etwas schief läuft, bekommt man nur einen dunklen Klotz.

Selbstverständlich kann man Silber nicht in einem Schmelztiegel verflüssigen, der für Blei ausgelegt ist.
Aber die Temperatur (knapp 1000°C) ist nicht so schwierig hinzubekommen.
Eine Propan-Flamme eines Handbrennser (Stichwort Bunsenbrenner) erreicht schon von Natur aus ca. 1000 bis 1500°C (je nach Einstellung des Luftventils). Wenn man am Lufteinlassventil (Oxidator) anstatt Raumluft reinen Sauerstoff zuführt, kommt man weit über diese Temperatur hinaus. Bei solchen Temperaturen empfiehlt sich der Einsatz eines hitzeresistenten Glas- oder Keramikgefässes als Schmelztiegel.
Die Temperatur ist also überhaupt kein Problem.
Ich frage mich eben nur, wie es am Ende optisch aussieht (also ob das Ergebnis bei Silber auch so schön wird, wie bei Blei).

Gruss

Christoph



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#14 von marksman ( gelöscht ) , 13.09.2006 11:50

ZITAt (christoph.ruest @ 2006-09-13, 1:32) ... Ich frage mich eben nur, wie es am Ende optisch aussieht (also ob das Ergebnis bei Silber auch so schön wird, wie bei Blei).[/quote]
Hallo Christoph,

so wie ich gehört habe soll das eigentlich ganz gut gehen. Allerdings sollte man beim schmelzen etwas Kupfer zugeben, um die Giessfähigkeit zu verbessern. Wenn ich genug Silberschlamm beisammen habe, muss ich mal sehen, wo ich einen geeigneten Schmelztiegel auftreibe. Hast Du eine Idee?


Gruss, Christian



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RE: Wo Chemie am günstigsten entsorgen?

#15 von ingobohn , 13.09.2006 11:52

Kuck mal, ob Du in der Nähe der naturwissenschaftlichen Fakultäten der Ludiwg-Maximilians-Universität einen Laden für Laborbedarf findest. Meistens in der Nähe von Chemie/Physik.



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