ZITAT(Ewald @ 7. 9. 2006, 13.03 h) ZITAT("01af @ 7. 9. 2006, 12.14 h) So etwas gibt es meines Wissens nicht ... und wozu auch? Ich finde es sehr sch...ade, daß die von den Kleinbild-SLR-Kameras abgeleiteten DSLRs stur-heil an dem kranken 3:2-Seitenverhaltnis des 35-mm-Formates festhalten. Ich wünschte, die Hersteller würden das endlich aufgeben und ihre DSLR-Kameras mit Sensoren im 4:3-Format ausstatten.[/quote]Olaf, erklär mir doch mal kurz, warum das Seitenverhältnis "krank" ist ...[/quote]
Es ist ein unharmonisches Seitenformat, das zu den üblichen Seitenformaten 4:3, 5:4 und 6:5 gar nicht passen will. Ursprünglich ist es als reines Zufallsprodukt zustandegekommen, als man den 35-mm-Kinofilm erstmals auch für die Stehbildfotografie benutzen wollte und der Einfachheit halber und ohne groß nachzudenken kurzerhand zwei der üblichen 18×24-mm-Kinobilder zu einem 24×36-mm-Format zusammenfaßte. Daß dieses "Experimentalformat" Jahrzehnte später einmal zum weltweit meistgenutzten Fotoformat werden sollte, war damals noch gar nicht absehbar.
Sicher gibt's vereinzelt immer wieder auch Bildkompositionen, die nach dem länglichen 3:2-Format schreien ... doch die sind die Ausnahme. Nur wer seit jeher nichts als Kleinbildkameras kennt und nie etwas anderes kennengelernt hat, kann dieses lange, schmale Handtuchformat als "normal" empfinden. Wer mit allen möglichen unterschiedlichen Formaten arbeitet, der empfindet das 3:2-Verhältnis als mindestens so extrem wie das 1:1-Quadrat -- und dabei als wesentlich schwerer und seltener sinnvoll nutzbar in der Bildkomposition ... nicht unmöglich, aber schwierig. Für ein "normales" Bild zu schmal, für ein Panorama nicht schmal genug. Nicht umsonst bezeichnetete Mamiya ihr 6×7-cm-Mittelformat über Jahrzehnte hinweg als "Idealformat" (dessen Seitenverhältnis allerdings nicht 7:6, sondern etwa 5:4 (genau: 9:7) entspricht -- Nennformat 6 × 7 cm = Istformat 56 × 72 mm). Und Olympus hat für ihr völlig neues, von verzopften Altlasten unbelastetes Vierdrittel-Format aus guten Gründen das Seitenverhältnis 4:3 gewählt. Und sämtliche modernen Digitalrückteile für Mittelformat-Systeme weisen ebenfalls das für allgemeinen Gebrauch optimale 4:3-Seitenverhältnis auf.
Je länger und schmäler das Seitenverhältnis des Bildes, desto geringer der Format-Wirkungsgrad (= Verhältnis von genutzter zu gesamter Bildkreisfläche) des Objektives. So gesehen wäre von allen Vierecken das Quadrat optimal, doch man muß für den schlußendlichen Gesamt-Wirkungsgrad auch das Format des fertigen Bildes berücksichtigen -- und das soll eher selten quadratisch sein. Gerade wenn man ältere, ursprünglich für 24×36-mm-Film konzipierte Objektive für digital weiternutzen möchte, sollte einem dieser Aspekt nicht völlig schnuppe sein. Wir APS-C-Fotografen mit Kleinbildobjektiven haben eigentlich kein Prozent Wirkungsgrad zu verschenken.
Und deshalb ist 3:2 für DSLR-Kameras krank.
ZITAT(Ewald @ 7. 9. 2006, 13.03 h) Dennis, wir möchten einfach das, was im Sucher (und somit auf dem Chip) zu sehen ist, auch auf dem Bild haben.[/quote]
Und warum wollt ihr euch das Seitenformat eurer Bilder vom Seitenformat der Kamera vorschreiben lassen? Normalerweise diktiert der Bildinhalt das Seitenverhältnis, nicht die Kameratechnik. Natürlich ist es angenehm, wenn das Seitenverhältnis der Kamera von dem am häufigsten genutzten Seitenverhältnis der Bilder nicht allzu sehr abweicht ... aber entscheidend ist das nicht.
ZITAT(Ewald @ 7. 9. 2006, 13.03 h) Üblicherweise wird vorwiegend noch 2:3-Papier benutzt ...[/quote]
Also ... in der Welt, in der ich lebe, ist das häufigste Papierformat immer noch 4:3. Und 5:4 ist auch recht weit verbreitet. Das Format 3:2 ist erst in den letzten zehn, fünfzehn Jahren aufgekommen als Zugeständnis an die Massen von Kleinbbild-Fotografen, die sich ihre Bilder unbedingt von ihrer Kamera diktieren lassen wollen
-- Olaf