Okay - ich hab's befürchtet. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Nachdem ich am ersten Arbeitstag im Büro sowohl Tisch als auch Mailprogramm großzügig geputzt habe, habe ich auch Zeit, was von Island zu erzählen.
Fotografisches:Das Stativ habe ich bis auf einmal nicht gebraucht. Hab's aber immer brav mitgeschleppt, ich Depp. /pardon.gif" style="vertical-align:middle" emoid="ardon:" border="0" alt="pardon.gif" /> Die Dynax 7D hat jeden Tag rumgemuckt, ab dem 3. oder 4. Tag habe ich die Kamera prinzipiell immer eingeschaltet, Sensorreinigung aktiviert, Kamera aus und wieder an. Einmal war es sogar ganz kraß: Am Gullfoss fotografiert, Kamera ins Auto gelegt, ins Café gegangen, Kamera ca. 1h später wieder in die Hand genommen - ERR58. Die Kamera muß dringend zum Service... Wenn sie dann aber funktioniert hat, dann sehr zuverlässig.Ich kam pro Tag immer locker mit einer 2 GB Karte aus, abends habe ich immer gleich auf den Image Tank kopiert und die Karte formatiert. Der Image Tank (von Norma) hat brav funktioniert, ich mußte ihn einmal aufladen.Ich habe 13 GB an Bildern geschossen, wobei ich bei kritischen Situationen gerne die Belichtungsreihe verwendet habe, so daß statt 1 eben 3 Bilder gemacht wurden. Ich habe mit der Dynax 7D knapp 1.100 Bilder gemacht, die ich nach erster Durchsicht auf 650 eingedampft habe. Ich habe immer RAW+ fotografiert. Aber letztendlich habe ich gestern beim Zusammenstellen des Fotobuchs (http://www.myphotobook.de, 96 Seiten mit 48 Bildern, Flexcover) kein einziges Mal auf RAW zurückgreifen, sondern habe immer JPEG verwendet.80% der Fotos habe ich mit der Kitlinse 18-70 gemacht, den Rest mit dem 100-200er (vor allem bei der Gay Pride in Reykjavik, um Personen aus der Masse zu lösen, und bei wenigen Naturfotos, z.B. kläglichen versuchen ganz oben im Norden an der Steilküste einzelne Vögel aus der Tiefflieger-Angriffsstaffel zu erwischen). Ich bleibe dabei: Das 18-70er macht eine sehr gute Figur. Das bald erscheinende Zeiss 16-80er würde den nutzbaren Brennweitenbereich bei noch etwas besserer optischen Güte (reine Vermutung/Hoffnung meinerseits) für Urlaube noch ausdehnen. Das mitgenommene 3.5/17-35er blieb unbenutzt. /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> Das lag daran, daß ich bei den Touren vor Ort dann doch der Mobilität wegen und der hohen (sic! Tagestemperaturen meist nur eine leichte Schultertasche mit beschränktem Platz mitnahm.Die Panasonic FX01 hat gut mitgehalten und macht bei gutem Wetter echt starke Fotos. Hut ab. Die Kanutour, das Paddeln, den Hundeschlitten etc. hat sie gut überstanden.Polfilter und Grauverlauf habe ich sehr oft verwendet. Und es hat sich gelohnt. Die Belichtungsausreißer wie ich sie sonst von der Dynax 7D "liebe" sind fast ausgeblieben aufgrund des Grauverlauffilters.Reise:Wir hatten im Gegensatz zu hier bärig gutes Wetter. Die ersten 2-3 Tage in Reykjavik war's ab und an noch bedeckt und hat genieselt, ab dem 4. Tag (Gullfoss) wurde es richtig gut. Ab Akureyri waren Sonnenbrille und T-Shirt angesagt. Erst wieder am allerletzten Tag vor dem Abflug regnete es.Das Land ist wirklich von vorne bis hinten ein großer Gegensatz - und das macht es so interessant! Sowohl was Land als auch Leute angeht. Von kargem Lavafeld (kilometerlang) z.B. im Askia-Hochland bei mittlerem Sandsturm (dort haben die Amis die Mondlandung trainiert) bis hin zu saftig grünen Gegenden (z.B. Myvatn) oder giftig blubbernden Solfataren gibt es alles. Ebenso bei den Leuten: In Reykjavik viel buntes Volk (inklusive Schwulenparade am ersten WE), auf dem Land viel einsames Gehöft mit Bauern, die wohl wenig Umgang mit Menschen haben.Wir haben insgesamt fast 4.000 km zurückgelegt, bis auf einen Steinschlag in der Scheibe und einem platten Reifen ist nix passiert, obwohl manche Schotterpisten echt sehr übel sind und einiges abverlangen. Das Furten war gefahrlos, da im Sommer die Flüsse weniger Wasser führen.Am besten hat mir die Region im Norden um Myvatn gefallen. Dort hat aber auch alles gepaßt: die Landschaft, die Solfatare, das Wetter, die Leute, die Hütte...An "Action" war eine Rafting-Tour dabei, Paddel-Tour auf dem Meer ganz im Norden, Schlittenhundefahrt auf dem Gletscher im Süden und eine Fahrt zwischen Eisbergen mit einem Amphibienfahrzeug.Das witzige war, daß ich kaum in einem Urlaub so oft die Badehose (! benutzt habe wie auf Island. Es gibt immer und überall heiße Quellen (sog. "Hot Pots", wo man baden kann. Einmal sind wir sogar in einem warmen Kratersee geschwommen (Adamsköstum als "Badehose".Wir haben in Reykjavik die Elfenschule besucht und der Leiter hat uns einen Kochtopf gezeigt, den er von "hidden people" bekommen hat. /cool.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="cool.gif" /> Na ja, und teuer war's, aber das war ja klar. Eine erste Überschlagsrechnung zeigt 3.800 EUR... Aber es hat sich gelohnt! /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />Puh - wir haben so viel erlebt und unternommen, ich weiß gar nicht recht, was ich noch alles erzählen soll. Die Auflistung der einzelnen Punkte/Orte erspare ich mir, die habe ich ganz zu Anfang des Threads ja schon genannt. Davon sind wir bis auf eine Ausnahme - Landmannalaugar wegen der Reifenpanne - auch nicht abgewichen. Es ist ungeheuer entspannend, dort zu reisen. Die Isländer sind zwar nicht "aufdringlich", aber wenn man sie um Hilfe bittet, sind sie sofort bereit zu helfen. Ein Busfahrer in Reykjavik hat sogar extra an einer anderen Straße gehalten, damit wir direkt zur Elfenschule kommen konnten. Auch vor Ort die Betreiber der Hütten/Farms waren immer hilfsbereit. Man schließt auch nach einer Weile gar nicht mehr sein Auto oder seine Hütte ab, sondern läßt alles offen stehen. /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" /> An einer Hütte lagen Schlüssel mit Namen der Gäste auf dem Tresen, aber niemand war da. Wir haben uns einfach unseren Schlüssel geschnappt und sind aufs Zimmer. Als dann später jemand vom Hotel da war, hieß es "ach, Sie sind ja schon da, wie nett, alles okay?" Und nicht etwa wie in Deutschland "werrr hattt Ihnän denn errrlaubt, den Schlüssälll zu nähmän?".
Mit dem 90er Tempolimit und dem geringen Verkehr war auch ein angenehmes und entspanntes Fortkommen auf den Straßen möglich. Manche F-Straßen sind schon harter Tobak für die verwöhnten Deutschen, aber mit unserem kleinen Geländewagen kein Problem.
Als Chemiker hat mich die geologisch aktive Region um den Myvatn sehr gefallen. Wenn man sich die Solfatare anschaut, meint man, man kann der Erdgeschichte ein paar Millionen Jahre in den Schlund schauen.
Das Essen war für mich als Quasi-Vegetarier (eher: Fleischverweigerer) schon etwas schwierig. Der Isländer ißt halt gern Fleisch. Zudem gab es nur wenig frische Beilagen (meist ein Salateckchen, was aber eher als Deko gedacht war). In Reykjavik haben wir aber tatsächlich ein Veggi-Resto entdeckt. Die hatten u.a. ein unglaublich gutes, dunkles Körnerbrot. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" /> Ums Fleischessen kam ich also nicht rum, aber ich mochte noch nie Lamm - und das wird dort oft angeboten. So habe ich denn meistens Fisch gegessen - auch nicht schlecht... Oder wir haben in Reykjavik und Akureyri nach italienischen oder asiatischen Restaurants Ausschau gehalten. Für unterwegs haben wir immer Vesper im Bonus oder Samkaup gekauft und über Mittag zu uns genommen. Die Frühstücke in den Hotels waren von "na ja" bis "wirklich gut und reichlich".
Wunderbar war, daß es fast überall Karottenkuchen gab, den mag ich so. Ich habe mich gewundert, wieso ausgerechnet dieser Kuchen eine Art "Nationaldessert" Islands sein soll, bis mir eine nette Kellnerin in Reykjalith am Myvatn erklärt hat, daß Karotten im Ggs. zu anderem Gemüse auf Island doch recht leidlich gedeiht. Das beste Essen hatten wir dort, wo wir es nie erwartet hatten: ganz im Norden in Raufarhöfn im Hotel "Nordurljos"! Der Besitzer ist passionierter Koch und hat ein Lamm-Carpaccio gemacht (ja, das habe sogar ICH gegessen), bei dem ist der Gaumen Purzelbaum geschlagen! Er war dann auch ganz stolz, als wir ihn fragten, wie er denn das mache. Ach ja, etwas enttäuscht war ich vom Brennivin. Da bin ich härteres Kraut gewohnt. Ein leicht ouzoähnlicher Schnaps mit knapp 40% - aber als Verdauerle nach dem Essen immer gern genommen.
Dort im Norden meinte Erlingur dann auch, wir könnten seine Boote haben, drückte uns Paddel und Schwimmweste in die Hand und schickte uns raus aufs Meer. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Alles easy going auf Island. Das war sehr angenehm. Hatte ich das weiter oben schon erwähnt. Ja? Macht nix - kann man nicht oft genug sagen.
Unterwegs haben wir wenig Deutsche getroffen, dafür recht viele Italiener, Franzosen und Holländer - und fast alle hatten ihre eigenen Fahrzeuge (! dabei. Wenn man bedenkt, daß die Anreise per Fähre über die Färöer-Inseln in 4 Tagen erfolgt...
Viele Radfahrer haben wir gesehen - einen abends um 17h00 bei Askia, 80 km F-Piste bis zur nächsten Zivilisation, wie er das Rad schob. Keine Ahnung, was der Wahnsinnige dort noch trieb. Mein Ding wär's wirklich nicht.
*puh* Ist der Bericht doch etwas länglich geworden... Falls ihr noch Fragen habt: nur zu!
EDIT: Zig Tippfehler beseitigt.