Danke, Olaf, das ist ein sehr gutes Beispiel, und bestätigt auch die Tendenz, die von Lars aufgezeigt wurde:
ZITAt (01af @ 7.07.2006 - 0:46) Wenn man ganz genau hinsieht, wird man darüber hinaus merken, daß das obere und das mittlere annähernd, aber nicht ganz exakt die gleiche Farbwiedergabe haben. Das obere ist noch ein klein wenig gesättigter als das mittlere.[/quote]Das führt uns nun direkt zu der Frage, warum die AdobeRGB-Bilder, die in PS nach sRGB konvertiert wurden, etwas knalliger sind, als die direkt in sRGB "aufgenommenen" (genauer gesagt, diejenigen, welche in der Kamera nach sRGB konvertiert) wurden.
Ich kann da nur vermuten, aber folgendes scheint mir logisch:
Photoshop kann RGB-Konvertierungen nur relativ kolorimetrisch (farbmetrisch) vornehmen, das ist eine Eigenheit von PS und in der Natur der verwendeten Profile begründet. Das bedeutet also, dass alle OOG-Farben (Ou Of Gamut - außerhalb des Farbraumes liegende) von AdobeRGB radikal abgeschnitten werden, und durch den nächsten Randwert von sRGB ersetzt werden. Die In-Gamut-Farben werden 1:1 (bezogen auf Lab-Werte) übernommen. Das kann in stark gesättigten Bereichen zu Zeichnungsverlust führen da mehrere eng beienander liegende Farbschattierungen auf die gleiche Farbe reduziert werden. Nun könnte der Kamerhersteller das vermeiden wollen, und so kameraintern ein perzeptives Farbrendering vornehmen. Dabei werden die OOG-Farben in den Zielfarbraum "gemappt", also hineingequetscht. Wenn gequetscht wird, müssen alle ein wenig zusammenrücken, das heißt dann aber auch, dass sich die In-Gamut-Farben ein wenig verschieben - und zwar in Richtung der Grauachse, also der ungesättigteren Töne. Das würde erklären, warum das Kamera-sRGB-JPEG ein wenig blasser ist.
Ist aber nur eine Vermutung.