Hallo, Stative habe ich bisher nur gebraucht gekauft und dabei hauptsächlich gute Erfahrungen gemacht. Gerade bei knappem Budget sollte man vorher überlegen, was man braucht. → Ein Stativ ist dazu gedacht, die Kamera ruhig zu halten (lange Belichtungszeit, Tele- oder Makro-Aufnahmen). Leichte Stative sind meistens nicht steif genug dazu. Deshalb gibt es den Trick an, seine Fototasche als Zusatzmasse ans Stativ zu hängen oder sich selbst darauf zu stützen. Dafür wiederum muss das Stativ entsprechend tragfähig sein. Mit etwas Übung kann man sogar ein Einbeinstativ auch durch seinen eigenen Körper zum Dreibein ergänzen, indem man sich selbst schräg dagegen lehnt. Wenn die Klemmungen das nicht aushalten, sollte man das Einbein lieber im Laden lassen.
Die Auswahl lässt sich in ganz wenige Kategorien einteilen: Stabil und schwer, stabil und leicht und sehr teuer, sowie Spezialstative für Makro, Tabletop oder Trickaufnahmen. Natürlich sollte die Arbeitshöhe zur Aufnahme-Aufgabe passen. Aus der ersten Kategorie würde ich jederzeit das gute alte Benbo empfehlen. Es kann bedenkenlos bis an den Teleskopauszug in morastigen Boden oder ins Wasser gestellt werden und gestattet akrobatische Verrenkungen der Stativbeine. Letzteres is in unwegsamem Gelände genauso praktisch, wie in beengten Innenräumen. Das Benbo wurde in drei Größen hergestellt ("normal", "mini" und das extra-hohe MKII). Die leichter gebaute Ausführung Benbo Traveller finde ich im Originalzustand nicht empfehlenswert, weil die Schraubklemmen zu zierlich und weich ausgeführt sind. Aus der zweiten Kategorie fallen mir hauptsächlich die hochwertigen CFK-Stative von Gitzo ein. So ein Schätzchen habe ich mir noch nie geleistet.
Möchte man Nahaufnahmen auf dem Tisch oder am Boden machen, so geht das dann auch mit einem großen Stativ, wenn die Kamera zwischen den Beinen des Stativs hängend befestigt werden kann. An vielen Stativen kann zu diesem Zweck die Mittelsäule umgedreht eingesetzt werden. Ein gutes kleines Tischstativ wie das faltbare 14100 von Leica kann man manchmal zu einem manierlichen Preis gebraucht in der Bucht bekommen, sogar als originales Minolta-Teil, denn ein Zwilling genau dieses Leica-Stativs wurde als Zubehör z. B. für die Minolta CLE angeboten, sogar mit einem passenden Etui. Dazu gibt es einen bemerkenswert tragfähigen Kugelgelenkkopf (niedrige und hohe Form erhältlich). Als "Immerdabei"-Kombo kann solch ein Stativ mit dem hohen Leica-Kugelgelenkkopf 14110 auch als Bruststativ verwendet werden, oder man lehnt es fest gegen einen Baumstamm/Laternenpfahl oder z B. eine Wand oder einen Türrahmen. Dieses Stativ wird seit Jahrzehnten fast unverändert hergestellt. Deshalb muss man beim Kauf auf die Gewindegröße achten. Alte Modelle haben das größere 3/8"-Gewinde, einige Kugelköpfe haben Wende-Einsätze mit 3/8" und 1/4"-Gewinde, die jüngeren Ausführungen haben nur 1/4"-Gewinde.
Übrigens: Ein guter Stativkopf in angemessener Qualität kostet gerne ähnlich viel, wie das Stativ selbst. Es gibt Ausführung Es ist auf das Anschlussgewinde für Stativ und Kamera zu achten, oder ggf. auf die Type der verwendeten Schnellwechselplatte oder Klemmplatte. Zu unterscheiden sind hauptsächlich Typen mit Kugelgelenk und solche mit mehreren separat ausgeführten einachsigen Gelenken. Letztere Ausführung gibt es auch mit Getriebe-Verstellung, um die Lage der Kamera in drei Achsen besonders feinfühlig einzustellen. Für Videoaufnahmen gibt es spezielle Schwenkköpfe mit einstellbarer Dämpfung für ruckfreie Bewegung. Außerdem gibt es Spezialköpfe für Panorama-Aufnahmen, Panaorama-Schwenks, motorgetriebene Köpfe usw.