RE: Fingerabdruck eines Fotos

#1 von GerdS , 31.03.2006 20:09

In der aktuellen Technology Review wird in einem kurzen Artikel über die Möglichkeit berichtet,
aus dem Rauschen einer Kamera auf den Kameratyp zu schließen.
Wie beim abgeschossenen Projektil auf eine Waffe.

Der Artikel verweist auf das Dokument siehe hier.

Falls einen von euch der Artikel aus der TR interessiert kann ihn von mir (ein Scan) erhalten.
Veröffentlichen möchte ich ihn nicht (verboten?).

Viele Grüße
Gerd



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RE: Fingerabdruck eines Fotos

#2 von ingobohn , 31.03.2006 21:49

Und noch ein 1.-April-Artikel... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />



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RE: Fingerabdruck eines Fotos

#3 von RudiWin ( gelöscht ) , 01.04.2006 14:15

Würde mich nicht darauf verlassen, daß das ein April-Scherz ist. Die Sache hat einen durchaus realistischen Hintergrund und die Identifikation von elektronischen Bauelementen anhand ihres Rauschspektrums ist eigentlich schon länger möglich.

Hier noch etwas mehr Info.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#4 von ingobohn , 01.04.2006 16:33

Aha, und wenn z.B. die Nikon D50 und D70 denselben Chip haben, wie soll man die dann auseinanderhalten?



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RE: Fingerabdruck eines Fotos

#5 von RudiWin ( gelöscht ) , 01.04.2006 19:15

Hallo Ingo,

das ist vollkommen egal. Selbst zwei Dynax 5D kann man auseinanderhalten, weil JEDER Chip fertigungsbedingt eine andere Rauschcharakteristik aufweist. Selbst bei zwei weitestgehend exakt gepaarten Chips, die sehr weitgehend gleiche Parameter haben, ist das Rauschverhalten, und damit die Erscheinung des Rauschens im Bild, unterschiedlich. Das hängt mit der kristallinen Struktur des Werkstoffes (Silizium) zusammen. Die Kristalle wachsen bei der Fertigung der Rohzapfen halt nun mal nicht gleichmäßig einheitlich (ähnlich wie Bergkristall) und so weist jede "Scheibe" (Wafer), die daraus geschnitten und geschliffen wird eine in sich uneinheitliche Struktur auf. Diese unteschiedlichen Strukturen führen dann zu unterschiedlichem Rauschverhalten der Chips, die aus dieser "Scheibe" gefertigt werden.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#6 von christoph.ruest , 01.04.2006 19:31

Hallo Rudi,

Dieses Thema wurde hier schon eimal ausführlich diskutiert.
Das Ergebnis war das gleiche wie eben schon: es ist nicht möglich, ein Bild einer Kamera zuzuordnen. Und fertig.

Schon mal was von EBV gehört?
Nimm irgend ein Bild, mach irgend eine Kompression, irgend eine EBVliche Veränderung und speichere es in irgend einem Format und schon siehst du vom ursprünglichen (originalen) Rauschverhalten nix mehr.
Ich denke, ich muss dir nicht erklären, wie das Ganze ausschaut, wenn sich aus Altersgründen o.Ä. mal irgend ein Pixel auf dem CCD verabschiedet...

Gruss

Christoph

PS: Im Radio wurde gerade gesagt, dass auf der Baustelle des neuen Fussballstadions in St. Gallen bei einer Bohrung ein Ölfeld entdeckt wurde, dass die Erdölversorgung der Schweiz für die nächsten 20 Jahre sicherstellt. Eventuell dürfte das die gleiche Interessentengruppe ansprechen...



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RE: Fingerabdruck eines Fotos

#7 von RudiWin ( gelöscht ) , 01.04.2006 20:15

Hallo Christoph,

für Dich und manchen anderen hier vielleicht nicht vorstellbar, nichts desto trotz, doch möglich.

Zitat aus dem oben von mir verlinkten Artikel :

"In preliminary tests, Fridrich’s lab analyzed 2,700 pictures taken by nine digital cameras and with 100 percent accuracy linked individual images with the camera that took them."

Und der Artikel ist bereits 50 Tage alt, hat also sicher nichts mit 1. April zu tun.

Mag es jeder sehen, wie er's will, zu Zeiten von Echelon hat auch jeder behauptet es sei nicht möglich solche Datenmengen zu analysieren und zu verarbeiten, heute haben wir ein Mautsystem, das mit zahllosen Infrarot- und Realbild-Kameras bestückt ist, die bis zu 4000 Bilder/sek. aufnehmen können und diese Datenflut wird, zusätzlich zu den übrigen Überwachungsdaten aus den anderen Kamera- und Kommunikationsnetzen, auch verarbeitet und ist zusammenführbar.

Prinzipiell ist es sicher möglich Bilder mittels EBV weitgehend zu "verunstalten" (Vektorisierung etc.) doch in dem Artikel geht es ja nicht um derart nachbearbeitete Bilder, sondern um Bilder mit geringem bis mittlerem Manipulationsumfang und in diesem Rahmen bleiben kameraspezifische Eigenheiten eben schon erhalten.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#8 von ausgeburt ( gelöscht ) , 01.04.2006 23:28

Es ist kein gesichertes Verfahren, es fehlen umfassende Studien an einer ausreichenden Anzahl von Kameras. Somit völlig unbedrohlich. In einem Atemzug Echolon und damit nachrichtendienstliche Tätigkeit zu thematisieren, bringt diese Story vor einen Hintergrund, dem sie gar nicht mehr gerecht wird. Sinnvoll wäre für einen Nachrichtendienst solche Zuordnung nur, wenn er über entsprechende Beispielbilder jeder oder fast jeder verkauften Digi verfügen würde.

Interessanter ist da wohl eher die Tatsache, dass einige Hersteller ihre bildgebenden und Kopierverfahren so gestalten, dass die Kopie, der Print und auch das Bild die Seriennummer des erstellenden Gerätes verschlüsselt tragen. Aber selbst hier ist das verschwörungstheoretische Potential grösser als die tatsächlich sich daraus ergebenden Machtmittel.

Echolon und Maut in einem Vergleich grosser Datenmengen? Skuril.

Von weitestgehender Verunstaltung via EBV sprach Christoph nicht, sondern von einem schlichten Komprimierungsvorgang, der das Bild soweit entstellt, dass man annehmen muss, dass sich die Rauchdaten egalisieren.

Und Rudi, wenn bedroht das denn überhaupt? Und wodurch?



ausgeburt

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#9 von matthiaspaul , 02.04.2006 00:34

ZITAt (ausgeburt @ 1.04.2006 - 23:28) Von weitestgehender Verunstaltung via EBV sprach Christoph nicht, sondern von einem schlichten Komprimierungsvorgang, der das Bild soweit entstellt, dass man annehmen muss, dass sich die Rauchdaten egalisieren.[/quote]
In Schall und Rausch wahrscheinlich. /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />

SCNR. Viele Grüße,

Matthias



matthiaspaul  
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RE: Fingerabdruck eines Fotos

#10 von RudiWin ( gelöscht ) , 02.04.2006 02:32

ZITAt (ausgeburt @ 1.04.2006 - 22:28) Es ist kein gesichertes Verfahren, es fehlen umfassende Studien an einer ausreichenden Anzahl von Kameras. Somit völlig unbedrohlich. In einem Atemzug Echolon und damit nachrichtendienstliche Tätigkeit zu thematisieren, bringt diese Story vor einen Hintergrund, dem sie gar nicht mehr gerecht wird. Sinnvoll wäre für einen Nachrichtendienst solche Zuordnung nur, wenn er über entsprechende Beispielbilder jeder oder fast jeder verkauften Digi verfügen würde.

Interessanter ist da wohl eher die Tatsache, dass einige Hersteller ihre bildgebenden und Kopierverfahren so gestalten, dass die Kopie, der Print und auch das Bild die Seriennummer des erstellenden Gerätes verschlüsselt tragen. Aber selbst hier ist das verschwörungstheoretische Potential grösser als die tatsächlich sich daraus ergebenden Machtmittel.

Echolon und Maut in einem Vergleich grosser Datenmengen? Skuril.

Von weitestgehender Verunstaltung via EBV sprach Christoph nicht, sondern von einem schlichten Komprimierungsvorgang, der das Bild soweit entstellt, dass man annehmen muss, dass sich die Rauchdaten egalisieren.

Und Rudi, wenn bedroht das denn überhaupt? Und wodurch?[/quote]

Zunächst möchte ich einmal feststellen, daß ich nicht von einer Bedrohung gesprochen habe. Die Erkennung der Einsatzmöglichkeiten solcher Verfahren hat auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, das ist Blödsinn.

Weiterhin ist das Verfahren immerhin soweit gediehen, daß darauf Patente beantragt wurden, wie aus dem Text des Artikels hervorgeht. U.A. ist dort zu lesen, daß es ausreicht eine begrenzte Anzahl von (selbst manipulierten) Bildern zur Verfügung zu haben, um eine ausreichend genaue Klassifizierung vorzunehmen und so die Bilder später - ohne Vergleichsbilder jeder verkauften Kamera - einer bestimmten Kamera zuordnen zu können, wie dies bei Kugeln einer Schusswaffe auch möglich ist. Die verschlüsselten Daten der erstellenden Kamera kann man mit jedem Texteditor / Hexeditor einfachst aus den Bildern löschen - eine Rauschcharakteristik nicht.

Das Mautsystem als Mautsystem ist sicher auch nicht gefährlich, aber warum warnt der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung (vor ca. einer Woche) vor der mißbräuchlichen Verwendung der von diesem System gelieferten Daten und der Zusammenführung dieser Daten mit anderen z.B. aus der gesamten Breite der Telekommunikation verfügbaren Informationen - u.A. auch durch Industrie, Marketing-Firmen und Sicherheitsdienste - und das auch noch in einer öffentlichen Diskussion zu diesem Thema auf 3Sat?

Der Einsatz dieser Informationen, wie er auf der o.g. Seite beschrieben ist, ist sicher sehr zu Begrüßen, nur darf man nicht übersehen, daß es auch andere Verwendungsmöglichkeiten gibt. Daher ist es vielleicht sinnvoll doch einmal etwas mehr über die Folgen solcher Technologien nachzudenken, bevor diese zum Einsatz kommen, als hinterher stirnrunzelnd feststellen zu müssen, daß man das so ja nicht gewollt hat.

Auch bei Echelon gab es Leute die diese Technologien auf die leichte Schulter nahmen - heute geht selbst in der Wirtschaft nichts mehr ohne Informationen, die auf gleichem Weg gewonnen werden und Bad Aibling funktioniert heute noch - besser denn je. Doch Echelon habe ich nur als ein Beispiel von Vielen angeführt bei dem Viele sagten "...ach das kann doch gar nicht sein, das ist ja technisch überhaupt nicht möglich.", bis es dann als Thema im Europarat totdiskutiert wurde.

Aber wie schon gesagt mag es jeder sehen, wie er's will, mich stimmen solche Berichte immer auch etwas nachdenklich.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#11 von ausgeburt ( gelöscht ) , 02.04.2006 11:48

ZITAt (RudiWin @ 2.04.2006 - 2:32) Zunächst möchte ich einmal feststellen, daß ich nicht von einer Bedrohung gesprochen habe. Die Erkennung der Einsatzmöglichkeiten solcher Verfahren hat auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, das ist Blödsinn.[/quote]
Die Erwähnung des Verfahrens Echolon im Zusammenhang ist Blödsinn.

ZITATWeiterhin ist das Verfahren immerhin soweit gediehen, daß darauf Patente beantragt wurden, wie aus dem Text des Artikels hervorgeht.[/quote]
Patente werden auf viel beantragt, vor allem auch auf ungediehene und ungeprüfte Verfahren. Da sehe ich keinen qualitativen Hinweis.

ZITATU.A. ist dort zu lesen, daß es ausreicht eine begrenzte Anzahl von (selbst manipulierten) Bildern zur Verfügung zu haben, um eine ausreichend genaue Klassifizierung vorzunehmen und so die Bilder später - ohne Vergleichsbilder jeder verkauften Kamera - einer bestimmten Kamera zuordnen zu können, wie dies bei Kugeln einer Schusswaffe auch möglich ist.[/quote]
Das Verfahren an den Zügen einer Schusswaffe ein Projektil zuzuordnen lebt von dem Beschuss der zuständigen Behörde, bzw. von dem Vorhandensein einer Vergleichswaffe. Es wurde über Jahrzehnte hinweg getestet und verfeinert, bevor es massgebliche Beweissicherheit vor Gerichten erlangte.

ZITATDie verschlüsselten Daten der erstellenden Kamera kann man mit jedem Texteditor / Hexeditor einfachst aus den Bildern löschen - eine Rauschcharakteristik nicht.[/quote]
Die verschlüsselten Daten muss man erstmal finden.

ZITATDas Mautsystem als Mautsystem ist sicher auch nicht gefährlich, aber warum warnt der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung (vor ca. einer Woche) vor der mißbräuchlichen Verwendung der von diesem System gelieferten Daten und der Zusammenführung dieser Daten mit anderen z.B. aus der gesamten Breite der Telekommunikation verfügbaren Informationen - u.A. auch durch Industrie, Marketing-Firmen und Sicherheitsdienste - und das auch noch in einer öffentlichen Diskussion zu diesem Thema auf 3Sat?[/quote]
Der Bundesdatenschutzbeauftragte ist Berufswarner. Das ist sein Job.

ZITATDer Einsatz dieser Informationen, wie er auf der o.g. Seite beschrieben ist, ist sicher sehr zu Begrüßen, nur darf man nicht übersehen, daß es auch andere Verwendungsmöglichkeiten gibt. D[/quote]
Gibt es immer. Nur ob sie sinnvoll sind? Echolon als schönes Beispiel war ein Flop und ist es auch unter heutigen techn. Voraussetzungen immer noch. Nochmal Rudi, ein Nachrichtendienst kann mit einer Information nur arbeiten, wenn er sie zuordnen kann. Wenn ich als LfV, BND, MAD oder NSA usw. über eine Bildinformation verfüge ist sie für mich einen feuchten Kehricht wert, wenn ich keine Zuordnungsmöglichkeit habe.

ZITATaher ist es vielleicht sinnvoll doch einmal etwas mehr über die Folgen solcher Technologien nachzudenken, bevor diese zum Einsatz kommen, als hinterher stirnrunzelnd feststellen zu müssen, daß man das so ja nicht gewollt hat.[/quote]
Siehe Echolon ... tatsächliche Folgen = 0.

ZITATAuch bei Echelon gab es Leute die diese Technologien auf die leichte Schulter nahmen - heute geht selbst in der Wirtschaft nichts mehr ohne Informationen, die auf gleichem Weg gewonnen werden[/quote]
Bitte?

ZITATund Bad Aibling funktioniert heute noch - besser denn je. Doch Echelon habe ich nur als ein Beispiel von Vielen angeführt bei dem Viele sagten "...ach das kann doch gar nicht sein, das ist ja technisch überhaupt nicht möglich.", bis es dann als Thema im Europarat totdiskutiert wurde.[/quote]
Eine Anekdote: eine Archäologiestudentin findet bei Ausgrabungen bei Gizeh ein wunderlich aussehendes steinartiges kleines Gebilde. Sie findet es nicht nur schön, sondern auch interessant und glaubt, dass ihre Entdeckung von besonderem Wert wäre. Sie trägt es mit sich herum, denkt darüber nach, schaut es sich Abends im Bett an und ist ganz stolz über ihre Entdeckung. Daheim befragt sie ihren Professor zu ihrer Entdeckung. Dieser eröffnet ihr, dass es sich um versteinert Hundescheisse handelt.

Man kann über nahezu alles nachdenken.

matthiaspaul: nein, klar. du hast recht. komprimierung ändert nichts an den bilddaten.



ausgeburt

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#12 von RudiWin ( gelöscht ) , 02.04.2006 13:37

ZITAt (ausgeburt @ 2.04.2006 - 10:48) Siehe Echolon ... tatsächliche Folgen = 0.[/quote]
Sieh es wie Du willst. Offenbar hast Du die 3SAT-Sendung am Freitag vor 8 Tagen nicht gesehen. Fakt ist, daß verschiedene "Fusionen" und "Übernahmen" ohne Echelon und Carnivore gar nicht zustande gekommen wären und so manche Globalisierungserscheinung geht auf diese Systeme und ihre Nachfolger zurück. Wahrscheinlich glaubst Du das Märchen, daß Daimler die amerikanische Chrysler übernommen hat heute noch.

Informiere Dich doch mal über die Aktivitäten z.B. der RAND Corporation, welche über die auf ihrer WEB-Site Veröffentlichten hinausgehen, oder im Customer Bereich DoubleClick und Falk, von denen jeder Internet-Nutzer mindestens einmal in seinem Computer-Leben ein Cookie auf dem Rechner hatte. Oder suche mal unter dem Stichwort "Info-Warfare" auf den Internet-Seiten der amerikanischen Regierung. Und über die Aufgaben, Tätigkeiten und tatsächlichen Einflußmöglichkeiten des "Berufswarners", wie Du ihn so schön bezeichnest, des Bundesdatenschutzbeauftragten sagen wohl die in den letzten Jahren erfolgten Änderungen der TKÜV, der StPO und des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland genug aus. Realitäten haben nur sehr wenig mit Verschwörungstheorien zu tun und das Leugnen der Auswertung und Anwendung gegebener technischer Möglichkeiten, zu welchem Zweck auch immer, ist schlicht Dummheit.

Mehr will ich dazu gar nicht schreiben, denn diese Diskussion gehört eigentlich nicht in dieses Forum.

Gruß,

Rudi.



RudiWin

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#13 von ausgeburt ( gelöscht ) , 02.04.2006 21:41

Rudi!

Wir fangen beim letzten Satz an, weil Du schon wieder gewahr bist, dass Du Unsinn mit eigenem Unsinn zusammenbölkst. So einen Wahnsinn kann man kaum stehen lassen. Du wirfst ja geradezu wahnhaft Informationen zusammen.

Echolon ist und bleibt auch mit allen Rechenkräften der Welt ein Flop. Echolon macht nichts weiter als wild Telefongespräche und vor allem andere Datenwege zu scannen. Dabei präferenziert es vor allem nach Inhalten. Die einstige Stärke von Echolon sollte darin liegen, dass es erkennt, wenn in den weltweit umspannten Netzen von Telefonie u.a. Schlüsselworte fallen. Das Problem dabei ist, dass diese Schlüsselworte ständig fallen und selten im richtigen Zusammenhang ("Bombenwetter", während Kriminalbeamte schon bei legalen TKÜ-Massnahmen bei Straftätern mäßiger Qualität Probleme haben, überhaupt gerichtsverwertbare Fakten zu sammeln, da Straftäter und Terroristen mit schöner Regelmäßigkeit eben keinen Klartext mehr sprechen und schreiben. Bei dieser subjektiven Interpretation von auch bei intensiver Betrachtung oberflächlicher Kommunikation hilft auch keine Rechenkraft.

Für Wirtschaftsspionage hingegen braucht man nicht im Speziellen Echolon. Echolon soll die Unbekannten finden, die Leistungsträger hingegen sind bekannt. Hier wird klassisch spioniert, abgehört oder einfach geschmiert für Informationen. Der Aufwand dabei ist ziemlich hoch. Nicht alle weltweit geführten Kommunikationen laufen über die durch die USA zugreifbaren Knotenpunkte.

Der Datenschutzbeauftragte und seine Einflussmöglichkeiten? Welche denn? Letztlich wurden die meisten der gesetzlichen Vorhaben durchgedrückt, auch gegen alle Widerstände. Die Veränderungen der StPO, der Telekommunikationsüberwachungs-Verordnung, der FAG (Gesetz über Fernmeldeanlagen u.a. haben insgesamt wenig mit den technischen Möglichkeiten, sondern mit den staatlichen (vermeintlichen) Sicherheitsbedürfnissen zu tun. Um zu erkennen, dass es Mißbrauchsrisiken birgt, braucht es keinen Berufswarner wie den Datenschutzbeauftragten. Er ist ein Alibifunktionär im staatlichen Einsatz.

Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass jede Handlung eines Menschen auch eine komplexe Spur hinterlassen kann. Die Auswertung solcher Spuren und die Erforschung der Möglichkeiten ist weder zu verbieten noch zu verhindern. Der Mißbrauch ist offenkundig und liegt in der Art des Menschen begründet. Selbst beim analogen Photoapperat wäre eine Sammlung von "Fingerabdrücken" möglich (Charakteristika des Objektives, Bildfehler durch Beschädigungen, Kratz und Führungsspuren auf dem Film, Zerrspuren des Transportrades). Welche Beweiskraft jedoch vorliegt ist immer eine ganz andere Frage.

Ich rede nicht davon, dass es die Möglichkeiten nicht gibt, Rudi. Ich rede davon, dass Möglichkeiten schon immer genutzt werden. Nachrichtendienste sind das Paradebeispiel dafür, dass gesetzliche Regeln und Normen nicht nur strapaziert, sondern auch mit großer Freude und Regelmäßigkeit weit überschritten werden. Bestes Beispiel: USA. Dabei entziehen sich diese "Behörden" jeglicher Kontrolle mit den bekannten Selbstbegründungen ("Geheimdienst". Wenn dann die Rechtsbrüche zu groß werden, bedienen sich landeseigene Nachrichtendienste der Informationen gewonnen durch ausländische Nachrichenaktivitäten (Guantanamo und Co., ausländ. Agenten in DE, Abhöraktivitäten im Ausland an deut. Leitungen) und fängt an zu tauschen. Sorry, bist Du gerade erst aufgewacht?

Das zu verhindern, geht nur über folgende Wege auf jegliche Technologie zu verzichten, weil genau diese erst Datenmengen erzeugen und damit nachrichtendienstliche und behördliche Bedürfnisse nach Kontrolle.

Und wie immer, wenn Du wild mit Infos um Dich wirfst, ziehst Du Dich aus der Affaire mit "Das gehört nicht hierher". Jo Rudi, hättest dann mal da gelassen, wo es hingehört.



ausgeburt

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#14 von ausgeburt ( gelöscht ) , 02.04.2006 22:12

Und noch etwas, Rudi. Es kommen ohnehin Datenmengen von ganz anderer Brisanz auf uns zu. Warenhäuser, Onlineanbieter etc. führen mittlerweile Datenbestände über den Verbraucher, die darüber Auskunft geben, ob er kritisch, unangenehm und wehrhaft etc. ist. Gem. dieser Bestände, prognostizieren Verbraucherschutzverbände, könnten Firmen zukünftig insgeheim darüber entscheiden, ob und welche er Kredit erhält, an Supporthotline bevorzugt und kompetenter Hilfe erhält oder ob er beim Verhandeln angenehmere Preise angeboten bekommt.

Das ist alles längst nicht mehr kontrollierbar. Oder dachtest Du, dass diese Firmen, dass die Behörden und vor allem die Nachrichtendienste alle bei Deinem Herren Datenschutzbeauftragten Schlange stehen und eine Errichtungsanordnung beantragen?



ausgeburt

RE: Fingerabdruck eines Fotos

#15 von ingobohn , 02.04.2006 22:18

Die Illuminaten sind mitten unter uns!



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