ZITAt (Georg Kiesewetter @ 19.03.2006 - 10:13) 1. Balgengerät
Man setzt zwischen den Body und einem Objektiv einen Balg. So Teile kosten nicht viel, man muss aber mit der Hand fokussieren. Ausserdem hab' ich noch nicht verstanden welche Anschlusssysteme (Adapterringe) zwischen den Komponenten ich brauche und welche angeboten werden.[/quote]
Von NOVOFLEX gibt's ein Balgengerät, das das Minolda A-Bajonett hat. Das paßt problemlos auf die Dynax 5D.
Gebrauchtkauf scheint da ein Risiko zu sein, da die flexible Leiterfahn, die die Kontakte zum Objektiv durchschleift, nicht zu den langlebigsten Teilen gehört. Reparatur ist bei NOVOFLEX zwar möglich, aber auch nicht ganz billig.
Und dazu braucht man auf jeden Fall noch ein ordentliches Objektiv. Da würde ich mit den vorher erwähnten Zooms nicht arbeiten, sondern je nach gewünschter Objektdistanz zu einer entsprechend langen Festbrennweite greifen.
Vorteile:
- sehr große Abbildungsmaßstäbe sind möglich
- Abbildungsmaßstab ist stufenlos änderbar
Nachteile:
- Festbrennweite erforderlich
- nicht mehr "von Hand" einsetzbar (Stativ & Einstellschlitten erforderlich)
- viel Aufbau-Aufwand
- kein Autofocus
Ich persönlich arbeite sehr gerne mit dem "alten" Minolta Auto Bellows III für das manuelle Minolta MD-System. Da muß ich zwar von Hand abblenden bzw. bei Arbeitsblende arbeiten, aber das Balgengerät kann die Frontstandarte verschieben und verdrehen (Shift & Tilt). Somit habe ich noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf die Schärfeebene.
Diese Lösung paßt allerdings nur mit Adaptern auf die Dynax 5D. Ich verwende A-Bajonett -> T2 und T2 -> SR-Bajonett Adapter und habe somit keine verlustbehafteten zusätzlichen Linsensysteme.
ZITAT2. Vorsatzlinsen
Man setzt eine zusätzliche Linse ins Filtergewinde. Ist ebenfalls preisgünstig aber qualitativ wohl nicht das Gelbe vom Ei.[/quote]
Das sehe ich etwas anders:
Gute Linsen vorausgesetzt, lassen sich durchaus qualitativ gute Ergebnisse erzielen.
Gute Linsen heißt in diesem Falle: Achromaten (bestehen aus 2 verkitteten Linsen).
Eine sehr gute Empfehlung kommt hier aus dem "eigenen Hause": Minoltas Achromaten Close-Up Lens 0, 1, und 2. Die sind in E55 (55mm) Filtergewinde recht häufig gebraucht zu bekommen und bieten sehr gute Abbildungsleistungen!
Allerdings würde ich auch die Nahlinsen nicht an den Zooms, sondern entsprechend den Brennweiten-Empfehlungen von Minolta an guten Festbrennweiten einsetzen.
Vorteile:
- wenig Pack-, Transport- und Aufbauaufwand
- noch ohne Stativ einsetzbar
- für Nahaufnahmen die billigste Lösung
Nachteile:
- Festbrennweite erforderlich
- keine großen Abbildungsmaßstäbe möglich
ZITAT3. Distanzringe
Ähnliches Funktionsprinzip wie ein Balgengerät aber Autofokussierung bleibt u.U. erhalten. Gute Lösung, wenn's 'nen Anbieter für meine Kamera gibt, denke ich. Kosten?[/quote]
Anbieter gibt's einige für Minolta Autofocus.
Preislich liegt's etwas unter dem Balgengerät.
Generell gilt in etwa dasselbe wie für das Balgengerät - nur daß die Zwischenringe eben keine stufenlose Verstellung möglich machen.
Vorteil:
- große Abbildungsmaßstäbe sind möglich (je nachdem wieviele Zwischenringe verwendet werden)
- Autofocus funktioniert bei kleineren Abbildungsmaßstäben
- einfach in der Handhabung
Nachteile:
- Festbrennweite erforderlich
- Abbildungsmaßstab ist nicht stufenlos änderbar
- bei langer auszugsverlängerung nicht mehr "von Hand" einsetzbar (Stativ & Einstellschlitten erforderlich)
ZITAT4. Festbrennweiten Objektiv mit entsprechender Abbildungscharakteristik.
Hört sich teuer an und ich weiß nie, welche Objektive 1:1 abbilden UND auf meine Kamera passen.[/quote]
Das ist tatsächlich die etwas teurere Lösung - aber mE für Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 die sinnvollste.
Wie gesagt: Das Objektiv muß für Minolta A-Bajonett passend sein.
Klassische Macro-Objektive haben 50mm, um die 100mm und um die 200mm und bieten einen Abbildungsmaßstab von 1:1, wobei dieser bei manchen erst mit einem passenden Achromaten erreicht wird (Abbildungsmaßstab ohne ist dann 1:2).
Ideal wären Original-Minolta-Objektive. Da weiß man, was man bekommt!
(Abzuraten wäre nur vom ganz frühen AF50/2,8 Macro: Da scheint es öfters zu Reflexionen an der Rücklinse zu kommen, die an den DSLR das Bild stören)
Mit dem 50mm muß man schon ziemlich nah ran - die 100er und gar die 200er bieten mehr Distanz zum Objekt (Freigrenze), was bei "flüchtigen" Objekten (Insekten...) sehr wünschenswert ist.
Für mich hat sich die 100mm Brennweite als praktisch ideal erwiesen.
Vorteile:
- flexibel auch als "normales" Objektiv einsetzbar
- Autofocus funktioniert
- zum Teil noch ohne Stativ einsetzbar
- sehr wenig Aufbau-Aufwand
Nachteile:
- teuer
- begrenzt auf 1:1
Die billigste Lösung, ich ich für mich gefunden habe, bis ich ein unschlagbar günstiges Minolta AF100/2,8 Macro bekomme, ist ein Soligor/Voigtländer/Vivitar/Cosina 100mm 1:3,5 Makro. Das geht zwar nur bis 1:2 (mit Achromat wieder bis 1:1) und ist mechanisch der reinste Plastikbomber - aber gerade letzteres sieht man den Bildern absolut nicht an!
Und es ist für knapp über 100,-- Euro zu bekommen!