Ich wollte die Frage mal etwas genereller stellen?
Der Grund dafür ist der, dass einige neue Mitglieder unserer Foto-AG gefragt haben, mit welcher Art Kamera man denn am besten die Grundlagen lernen kann (auf technischer Seite, dass ein geschultes Auge auch dazu gehört ist klar).
Was muss Eurer Meinung nach eine solche Kamera an Funktionen & Möglichkeiten haben, damit man mit ihr lernen (und mein Zusatz wäre: ... und auch wachsen) kann?
Es müssen jetzt keine konkreten Kameravorschläge kommen (vor allem nicht nur Minolta-Modelle), aber schaden können sie sicherlich nicht (das erspart mir dann die Arbeit etwas darauf passendes zu finden).
#3 von
fr_wi_nietzsche
(
gelöscht
)
, 01.11.2003 12:34
schliesse mich stefan an. hab auch gleich eine empfehlung: x-700 mit einem 1,4 oder 1,7 50mm (alles von minolta). bekommt man gebraucht sehr günstig und man kann extrem günstige und hochwertige objektive nachkaufen, wenn man auf AF verzichten kann.
leicht abweichend von meinem Vornamensvetter sehe ich folgende Eigenschaften als unbedingt notwendig an (das meiste sollte eigentlich selbstverständlich sein, hin und wieder trifft man jedoch auf Kameras, wo solche Eigenschaften zugunsten werbewirksamerer Features wie hohe Pixelzahl (bei Digitalkameras), schnellem AF, kürzester Verschlusszeit, schnellerem Filmtransport etc. zum Opfer fallen) -Belichtungsautomatiken A und M -Belichtungsmesswertspeicher -Möglichkeit zur Belichtungskorrektur -Belichtungsmessung Spot -Möglichkeit zur manuellen Scharfeinstellung -Abblendtaste -Klarer Sucher mit möglichst großem Blickfeld und Informationen über Blende und Belichtungszeit (am besten auch im Dunkeln ablesbar) -Stativanschluss und Möglichkeit zur Langzeitbelichtung "bulb" - Internes Blitzerät oder Steuerung eines externen Blitzgerät zum Aufhellblitzen Am wichtigsten meiens Erachtens jedoch: -hohe Ergonomie/ein gutes Gefühl, wenn man die Kamera in der Hand hat und durch den Sucher guckt => Deshlab vor dem Kauf Kamera unbedingt in die Hand nehmen -Diafilme oder Digital oder bei Negativfilmen Kontrolle über den Entwicklungsprozess
-Weitwinkel-, Normal- und Telebrennweite, um ein Gefühl für die unterschiedlichen Bildwirkungen zu bekommen (beispielsweise auch als Standardzoom)
Zur Grundausstattung gehören meiner Meinung nach dann auch noch: -Polfilter -Dreibein-Stativ
Im Fotoclub/Foto-AG besteht hier auch die Möglichkeit untereinander Objektive/Fitler, Stative, Auszuleihen, wenn man kompatible Geräte besitzt).
Damit beginnt gehäusemäßig bei Minolta im analogen Bereich das geeignete Spektrum aktuell mit der Dynax 5.
Sicherlich hat Stefan recht, wenn er sagt everything follows. Trotzdem sollte man vorher schon mal den eine oder anderen Gedanken daran verschwenden, was da noch alles auf einen zukommen kann)
Weitere Anmerkungen: -Belichtungsreihen kann man auch manuell einsteuern, ich finde es aber in der Praxis eine große Arbeitserleichterung, wenn man diese als eigene Funktion zur Verfügung hat -Wenn man damit wachsen will, wird wahrscheinlich je nach Schwerpunkt irgendwann der Wunsch nach Spiegelvorauslösung (aktuell bei Minolta ab Dynax 7) aufkommen. -Ich persönlich finde ein Bedienkonzept wie z.B. bei der Dynax 7 mit verschiedenen Einstellrädern und Knöpfen wesentlich besser als das Menüeinstellrad der Dynax 5. - Auch das Navigationsdisplay der 7 finde ich sehr hilfreich: Speicherung der Fotodaten wie Brennweite, Bel.zeit, Blende, etc. und vor allem die Darstellung der Belichtungsverteilung in den Messwaben sind ebenfalls eine Arbeitserleichterung, die ich nicht mehr missen möchte. - Wenn man häufig fotografiert, wir man langfristig auch über die Anschaffung eines Zweitgehäuses nachdenken. Meist wird dann das alte erstgehäuse zum zZweitgehäuse - deswegen muss die erste Kamera nicht gleich der Alleskönner sein. -Positiv wirkt sich auch je nach Anwendungsgebiet auch eine kurze Blitzsynchronzeit aus.
Andreas hat natürlich recht. Die X-700 ist m.E. eine ausgezeichnete Kamera, um das Fotografieren zu erlernen. Einzig die Spotmessung vermisse ich an ihr. Und ein älteres/gebrauchtes Modell hilft Geld sparen.
Im Endeffekt bestättigt ihr meine eigenen Gedanken.
Die Punkte Spotmessung und Ablendtaste grenzen die Auswahl leider ganz schön ein. Was könnt ihr denn an älteren Modellen (AF wie MF) nennen, die trotz ihres Alters zuverlässig sind? Mir vielen bis jetzt folgende ein, die mir so (teilweise als "Klassiker") bekannt sind. Manche kenne ich leider nur vom Namen her - was meint ihr zu denen?:
- Minolta X-700 - Minolta Dynax 600si - Minolta Dynax 800si - Minolta Dynax 5 - Minolta Dynax 4 (Abblendtaste fehlt, aber halt sehr günstig) - Pentax MX oder LX - Praktica BX20s - Nikon F75 - Rollei SL 35 E - Canon AE-1 oder A-1 - Canon EOS 50 - Canon EOS 5
Welche Objektive erachtet ihr am wichtigsten? Ein lichtstarkes 50mm wäre auch meine erste Wahl.
Meiner Meinung nach reicht ein Kamera ohne Automatik und Schraubgewinde. Ich habe nach langer Zeit der Abstinenz eine alte Ricoh 401 TLS genommen. Die hat einen Sucher, in dem man von oben und hinten reinschauen kann und auch Spotmessung. Reicht vollkommen, gute Objektive sind günstig. Matthias
@Dynax 7Top wozu der (schnelle) Internetanschluß? Mir hat der beim Fotografieren noch nie geholfen. Es geht doch um die Grundlagen der Fotografie, IMo besteht kein Zusammenhang zwischen Blende und Bandbreite. Für das lesen von Foren oder Homesites hilft das Internet sicher, doch das ist eine Flatrate wohl effektiver als ein DSL-Anschluß.
Rein ausrüstungstechnich denke ich ist eine MF mit 50er wohl der einfachste Weg um die Fotografie zu erlernen. Ich habe meinem Cousin meine Praktica SuperTL 1000 "geliehen", da er einsteigen wollte und siehe da es wird. Mit einer MF-Kamera möglichst ohne irgendwelche Automatiken (also nur "A" und "M") machen sich die Fehler am schnellsten bemerkbar und die Kosten dafür halten sich in einem überschaubaren Rahmen.
Bei Minolta würed ich für eine Einsteigerausrüstung allerdings eine SRT (101 oder 303) einer X-700 vorziehen, da die Kameras aus Metall sind, sind sie erheblich robuster.
@Mark Mit einem schnellen Anschluß macht es deutlich mehr Spaß sich Beispielbilder auf den vielen guten Fotoseiten im WWW anzusehen! Mit dem reinen Lernvorgang hat das aber tatsächlich nichts zu tun...
PS: Man braucht auch noch viel Zeit, ein wenig Geld fürs Verreisen (ja, auch das hilft etwas), und viel Geduld!
Unabhängig von der technischen Ausstattung MF oder AF, der Marke und Ausstattung im Detail denke ich, dass drei parallele Dinge helfen: a) Lesen lesen lesen um die Technik zu verstehen, die Auswirkungen hat auf die Bildgestaltung (Schärfe, Licht usw.) B) wie Dynax 7Top schon schrieb Bilder ansehen und analysieren, egal ob im Internet oder Bild- und Fotobände, aber nicht nur reine Fotolehrbücher. c) selber üben üben üben - bin ich auch noch bei. Und es gibt viel Ausschuß. Hier kursieren Sprüche wie "die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten" und "12 gute Fotos im Jahr sind eine gute Ausbeute". Is was Wahres dran!
ZITATRein ausrüstungstechnich denke ich ist eine MF mit 50er wohl der einfachste Weg um die Fotografie zu erlernen.[/quote] Im Prinzip stimme ich dem zu, ich selbst habe mit einer Edixa mit 4/28mm, 2,8/50mm und 4/135mm fotografieren gelernt. Trotzdem würde ich heute kenem empfehlen sich zum Start eine MF Kamera zuzulegen, das bietet einfach keine Zukunft (Bei Nikon und Pentax mit "Aufwärtskompatibilität" ist das vielleicht anders). Wenn wir bei Minolta bleiben, würde ich eine 600si empfehlen: Die Kamera hat ein klares, einfaches Bedienungskonzept, ideal zum Einsteigen. Uns sie ist leicht und preiswert und hat eine Abblenttaste. Manfred
Meine allererste SLR war eine Fujica STX mit 1,7/50mm, voll-manuell ohne jeden Schnickschnack. Das Gefühl mit dieser Kamera zu fotografieren war ganz anders als mit allem, was danach kam. Der Hauptunterschied war einfach der, daß diese Kamera überhaupt nichts von alleine machte, außer vielleicht die Belichtung zu messen.
Auch mit einer 600si ist das nicht das gleiche, weil man ja auf Automatismen ausweichen kann, wenn man will.
Ich sah diese Kamera zuletzt in der Gebraucht-Vitrine eines Fotohändlers, leider hatte jemand ein Pentax-Objektiv drangeklatscht /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> und das dürfte wohl das Ende dieser Kamera bedeutet haben. Sonst hätte ich sie mitgenommen! Ich würde auch jedem Anfänger so eine Kamera empfehlen!
Wenn man das Fotografieren dann gelernt hat kann man ja immer noch auf Minolta umsteigen.
Die Frage, der ganzen Dinge neben der Technik/des Lernen selbst stellt sich mir (hier) nicht - Bilder und Texte in Büchern oder im Internet gibt es genug, und schließlich haben wir ja die AG um mit- oder von einander zu lernen.
Als problematisch an der Kameraempfehlung finde ich was neben den absolut notwendigen Sachen, auch an nützlichen Funktionen dabei sein sollte?
Als absolut notwendig erachte ich einen gut funktionierenden TTL-Belichtungsmesser, und da Blitzen unabwendbar scheint auch einen TTL-Blitzbelichtungsmesser (lässt aber kaum noch Kameras übrig, nicht?). TTL halte ich halt für wichtig, da es einen mühseliges Rechnen beim Blitz oder bei Filtern erspart. Eine Zeitautomatik erachte ich als genauso wichtig, da sie auch viel Zeit spart, aber trotzdem veraussetzt, dass man sich überlegt welche Blende man wählt.
Bei den Belichtungsmessmethoden bin ich mir schon nicht so sicher. Reicht mittenbetont integral, wie es bei den meisten MF-Kameras der Fall ist. Wäre die Mehrfeldmessung der AF-Kameras nicht präziser? Und muss es auch Spot sein (ist eben ein KO-Kriterium für viele ältere Modelle)?
AF/MF oder nur MF? Ich denk ja auch, dass eine MF-Kamera erst mal reichen würde, nur würde mir bei reinen MF-Kameras die Möglichkeit fehlen, der Kamera das Fokussieren zu überlassen, wenn ich mir selbst unsicher bin, richtig scharfzustellen - ebenso erfordern manche Objekte halt auch schnelles Reagieren. Bei den meisten alten AF-Kameras sehe ich das Problem, dass der AF zwar da ist, aber nicht wirklich treffsicher und eher lahm ist. Ab wann war denn der Autofokus wirklich brauchbar? (mehr auf die Zuverlässigkeit als auf die absolute Geschwindigkeit bezogen)
Abblendtaste und Belichtungsspeichertaste sind auch sehr nützlich, aber braucht man sie wirklich so oft?
Bei MF-Kameras ist es auch eine Frage der Umweltverträglichkeit und der Beschaffung passender Batterien. Manche brauchen Quecksilber-Batterien und wurden mit Stoffen gebaut, die hoffentlich nie mit jemanden in Kontakt kommen (man kann ja nie wissen). Außerdem sind die speziellen Batterien auch schwer zu finden. Auch da weiß ich nicht, welche da noch übrig bleiben würden?