Wenn ich für Zuhause mal auf unterstem Level mit Fotografieren beginnen möchte, was brauche ich neben dem Stativ und einem Hintergrund noch für eine Beleuchtung? Brauche ich z.B. überhaupt Blitz oder reichen zwei gute Lampen z.B. 500 W? Ich weiss irgendwie überhaupt nicht, wo beginnen. Wie schon in einem andern thread angetönt, möchte ich erste Versuche auf tiefem Niveau unternehmen (mehr liegt für mich gar noch nicht drin) und mich langsam rantasten. Da ich Skripte für den Unterricht selber herstelle, müsste ich mit der Beleuchtung v.a. Personen in voller Grösse vor einem neutralen Hintergrund aufnehmen können (statische Positionen). Wer hilft mir mit Markennamen, links, Büchern was auch immer? Zudem: Die Aufnahmen sind häufig hochformatig. Was gibt es noch für das Stativ zu beachten (es kommt eine Dynax 5d drauf...wird am Donnerstag gekauft)?
#2 von
heinrichloch
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gelöscht
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, 17.01.2006 16:34
@ lantian bei digitaler Fotografie ist es nicht wie beim Film mit der Farbtemparatur. Hier kann man mit dem Weissabgleich korrigieren. Ich habe vier Baulampen mit jeweils 150 Watt. Auf alte Stative montiert (handwerkliche Fähigkeiten setze ich vorraus). Damit kann man sowohl Sach- als auch Portaitaufnahmen machen. Eine Lampe kostet etwa 10€. Gruss Heinz
Danke erstmal Heinz, aber wird das nicht saumässig heiss? Und müssen es gleich vier Stück sein? Dann noch: Für meine Bedürfnisse (siehe oben) bräuchte ich ja dann keine Blitzanlage sondern einfach eine gleichmässige Ausleuchtung, oder? Gruss lantian
Wenn es Dir um die Hitze Geht, bietet Westfalia "Baustrahler" an, welche durch Energiesparlampen realisiert werden. Die Lichtintensität entspricht etwa 150 Watt, dabei heizt das Teil nur minimal. Ich benutze die Dinger für das Fotografieren meiner Katzen.
also wenn du Personen beleuchten willst/musst, dann kann ich von Lampen nur abraten. Menschen bewegen sich auch mal, da sind kurze Belichtungszeiten von Vorteil und ein wenig abblenden wirst du wahrscheinlich auch noch wollen. Mit Lampen wirst du dich in puncto Lichtleistung schwer tun und Baustrahler sind bestenfalls ein akzeptabler Kompromiss für Leute, die nur gelegentlich mal was ausleuchten wollen und bei denen Zeit keine Rolle spielt, wenns drum geht das Licht einzustellen und zu formen.
Etwas noblere (und deutlich teurere) Fotolampen sind gut geeignet für Aufnahmen von kleinen Sachen und dafür setze ich meine 300 Watt Fotoleuchten auch gerne ein - aber nur dafür! Personen möcht ich damit nicht ausleuchten müssen.
Daher rate ich dir, einen Studioblitz samt stabilem Stativ anzuschaffen (200er sollte dicke reichen) und zwar bevorzugt von einem renommierten Hersteller (Multiblitz, Hensel, Richter o. ä.). Die sind zwar ein bischen teurer als chinesische oder koreanische Nonames, aber bieten dafür ein ordentliches Sortiment an Zubehör (z. B. Lichtformer) und Service, falls mal was damit sein sollte. Von den ach so beliebten Sets mit allerlei Unfug (Schirmchen usw.) würde ich erst mal Abstand nehmen, denn für den Anfang reicht ein Blitz + ein wenig Styropor zum reflektieren des Lichts. Wenn du damit ein wenig Erfahrung gesammelt hast, kannst du dir bei Bedarf dann immer noch einen zweiten Blitz zulegen und bis dahin dürftest du dann auch ziemlich genau wissen, wie du dein Equipment weiter ausbauen willst.
Zitat von klickalso wenn du Personen beleuchten willst/musst, dann kann ich von Lampen nur abraten.
Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen. Wenn Du Personen ganzflächig ausleuchten willst, dann brauchst Du recht viele Baustrahler. Ich habe hier ein Stativ mit 4 x 500W dran, das kann ich nur als Einstellicht zum Fokusieren verwenden, zur ausleuchtung reicht das niergends hin. Wenn ich da einen Diffusur davorhalte (ohne den das Licht schlicht unbrauchbar ist), kommt fast nichts mehr am Modell an. Ich pfuschel dann mit ISO 800 und 1/15s bei f/2.8 rum, das ist einfach nix. Ich würde mal sagen, unter 4000W brauchst Du gar nicht anfangen. Abgesehen davon ist das Farbspektrum für Haut nicht gut geeignet. Ich habe mich nach Tageslichtlampen umgesehen, und die Kompaktlampen mit E27-Sockel in Spiralform gefunden. Die gibt es auch in recht hohen Leistungsstufen (äquivalent zu 450W Strahler), kosten dann aber auch schlappe 30 Euro das Stück. Und davon bräuchte man dann auch einen ganzen Haufen. Alternativ überlege ich gerade, ob es Sinn macht, große Lichtboxen mit Leuchtstoffröhren zu basteln. Es gibt zB von Osram Vollspektrum-Röhren mit 6500°K (Typ 965, wobwi die 9 für einen Ra-Wert von > 90% steht), oder auch mit 5000°K. Davon 5 58W-Röhren in eine Kiste bauen, könnte vielleicht was werden.
Komm to the forum, da wird you geholfen! Vielen Dank Leute. Langsam sehe ich klarer. Also zum Anfang (puh, bin direkt froh) reicht 1 Studioblitz (wie stark muss so ein Studioblitz sein?) und einmal was zum Aufhellen (Styropor oder so was).
Dann bräuchte ich für meine Dynax 5d dann aber noch den Adapter PCT 100 oder so, gelle? Und Stative gibt es, bei der ich die Kamera hochkant klappen kann?
#8 von
Nachtmensch
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gelöscht
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, 18.01.2006 12:10
Etwas Geduld und Glück vorausgesetzt kann man bei ebay eine Studioblitzleuchte mit Schirm für 50 EUR bekommen. Ein Stativ für 10 EUR. Das sind dann die kleinen scharzen runden Anfängermodelle, aber die reichen locker, wenn du nicht gerade ganze Zimmer ausleuchten willst. Bei den Strompreisen hat man die Mehrkosten zum Baustrahler schnell wieder drin.
Zitat von lantianwie stark muss so ein Studioblitz sein?
Ich würde schon einen Studioblitz mit 300Ws oder besser 500Ws nehmen, falls Du mit Softboxen arbeiten willst. Ohne Softbox kommst Du wohl auch mit weniger aus, je nach Motiv.
Zum Auslösen kannst Du auch den internen Blitz nutzen, falls der Studioblitz eine Fotozelle hat, was ja bei fast allen der Fall ist.
Zitat von Nachtmensch... die kleinen scharzen runden Anfängermodelle, aber die reichen locker, wenn du nicht gerade ganze Zimmer ausleuchten willst.
Genau die Teile meinte ich mit koreanisch/chinesischen Nonames ... und bei denen bin ich skeptisch ... ok für den Anfang zum rumspielen und rauskriegen was man eigentlich will und braucht mögen sie brauchbar sein, aber auf Dauer?
Vielleicht sollten wir mal klären, in wie der finanzielle Rahmen abgesteckt ist - diskutieren wir jetzt die Lösung für "Hauptsache billig" oder eine solide, ausbaufähige Einsteigerlösung die auch ein paar Euronen kosten darf?
so, und jetzt mal Nägel mit Köpfen: schau dir da mal bei den Kompaktblitzen z. B. den Style FX400 an. Bei Multiblitz, Hensel, Richter usw. sind ähnliche Modelle zu finden.
Preislich liegen Blitze dieser Klasse bei den meisten Herstellern so zwischen 500 und 600 Euronen. Schau dir Einstellmöglichkeiten und Ausstattung der Blitze genau an, achte auch auf so gern unterschätzte Kleinigkeiten wie Feststellhebel, Tragegriffe und Lichtformersortiment. Wichtig ist IMHO, dass der Blitz einfach und schnell zu bedienen ist und auf einem stabilen Stativ (bieten die meisten Blitzhersteller als Zubehör an) sitzt. Komplizierte langwierige Fummeleien an Blitzgeräten auf womöglich wackeligen, grazilen Stativen ist so ziemlich das Letzte was man beim Fotografieren braucht.
Hey danke Leute, vor allem an klick für die konkreten Hinweise. Beim Budget bin ich nicht so eingeschränkt, aber ich habe was dagegen, mich als Anfänger mit Topware einzudecken, bei der ich ausser dem on/off-Schalter nichts Bekanntes erkennen kann. Vielleicht noch als Detail: Wenn ich vor allem Ganzpersonen-Aufnahmen machen will (jedenfalls jetzt zu Beginn), wo es um das Darstellen von einzelnen Positionen und Techniken geht (rein statisch), brauche ich demzufolge gleichmässiges Licht auf der ganzen Person. Reicht da der genannte Blitz (FX 400 von elinchrom) oder wären Reflektoren/Softboxen (welche von beiden?) besser?
ok, sorry, hab nicht dran gedacht - einen Reflektor bzw. besser eine Softbox brauchst du natürlich dazu, am allerbesten beides. Denn du wirst wahrscheinlich nicht ausschließlich mit direktem, gesoftetem Licht arbeiten wollen.
Zur vollständigen Ausleuchtung von Personen solltest du - soferns Platz und Geldbeutel zulassen - zu einer der größeren Softboxen greifen - z. B. zu der da oder zu der (für die zweite brauchst du allerdings einen entsprechenden Adapterring).
Beim Reflektor würd ich erst mal zu einem Standardreflektor mit 50 oder 60 Grad greifen.
Dazu brauchst du dann noch ein paar große Styroporplatten (die dicken aus dem Baumarkt) und wenns ganz bequem werden soll, kannst du dir noch ein weiteres Stativ und eine oder zwei Styroporgabeln z. B. von Manfrotto zulegen - letzteres muss aber nicht unbedingt sein - was die Halterung von Styroporplatten angeht, kann man sich auch ganz gut anderweitig behelfen - sind ja nicht schwer die Dinger.
Ich halte von den Blitzanlagen von Elinchrom, Hensel, Richter, Multiblitz etc nicht allzuviel, da ich sie für zu teuer halte. Da gebe ich lieber noch ein paar Mücken mehr aus, und bekomme was gescheites, zB Profoto. Viel interessanter bei Foto-Müller sind die Interfit Stellar-Kompakt-Blitze. Ein regelbarer Bereich von 6 Blendenstufen (fälschlicherweise als 5 Stufen ausgegeben), proportionales Einstellicht und akustische Bereitschaftsanzeige - die Dinger machen einen guten Eindruck. Aber der Hammer ist der Preis: Bei B&H in New York (weltweit der größte Foto-Versandhändler) werden die Teile unter dem Namen Paterson verkauft, und dort kostet der 600er schlappe 270 Euro!
Und 400Ws sind sehr wenig, wenn man eine komplette Person per Softbox ausleuchten will. Ich musste bei meinem Renter mal mit 2 600ern vorlieb nehmen, da die größeren schon vergeben waren. Katastrophe! Die Softbox musste fast das Model küssen, und aufblenden musste ich auch noch... Softboxen fressen wahnsinnig Licht, wenn man da noch etwas Platz zum Model haben möchte, kommt man 400Ws nicht weit. Bei freier Wahl würde ich mir mindestens einen 1000er oder 1200er holen, der andere reicht dann eventuell in der 400-600Ws Region.