RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#16 von WinSoft , 30.12.2005 21:05

Das Problem ist wohl - bitte verbessern! -, dass das Monitorprofil explizit der Graphikkarte mitgeteilt werden muss. Das tut offenbar Windows nicht, sondern nur die Spyder-Software. Denn mit dem "Profile-Chooser" von Colorvision Spyder2Pro kann man ein früher erstelltes Profil auswählen und erhält SOFORT die veränderte Farbdarstellung.

In Windows/Systemsteuerung/Anzeige/Einstellungen/Erweitert/Farbverwaltung tut sich demgegenüber bei Auswahl eines anderen Profils als Standad nichts.



 
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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#17 von akknoepfel , 30.12.2005 21:07

Ich habe jetzt einfach mal versucht mein bisheriges Verständnis von der Sache in Form von zwei Diagrammen festzuhalten. Vielleicht hilft es ja ein wenig weiter.

Zunächst eine Anwendung unter Windows, die ohne explizite ICC-Profilunterstützung arbeitet (die zweite Grafik folgt im nächsten Beitrag):


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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#18 von akknoepfel , 30.12.2005 21:12

und jetzt eine Anwendung unter Windows, die mit expliziter ICC-Profilunterstützung arbeitet. Ich glaube, die Modelle vertragen sich recht gut mit dem was alle hier bisher beigetragen haben. Die spannende Komponente auf die sich meine Fragen beziehen, müssten im zweiten Bild das Quellprofil und das Arbeitsraumprofil sein.

Dem Vorschlag von Raymond folgend habe ich ein Bild von meiner Digitalkamera (F200) einmal im originalen JPEG-Format in Photoshop eingelesen und einmal als BMP-Datei. In der JPEG-Datei ist als Quellprofil sRGB hinterlegt, im BMP fehlt dieser Eintrag. Obwohl beide Dateien durch Irfanview identisch angezeigt werden, werden sie durch Photoshop unterschiedlich dargestellt - Photoshop wählt als Defaultfarbraum AdobeRGB (1998). Wenn ich jetzt beim Schreiben noch einmal darüber nachdenke, wird bei Photoshop wohl als Arbeitsraumprofil das Quellprofil gewählt und diese Profile weichen in der Regel von der normalen Windowsdarstellung ab...


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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#19 von akknoepfel , 03.01.2006 15:03

Hallo,

das Thema Farbmanagement und ICC-Profile lässt mich immer noch nicht ganz los. Von einigem denke ich, dass ich es mittlerweile verstanden habe, anderes ist mir weiterhin unklar.

Verstanden habe ich beispielsweise, dass mit jedem ICC-Farbprofil eine präzise Codierungs- bzw. Interpretationsvorschrift für einen Ausschnitt der vom Menschen wahrnehmbaren Farben durch Zahlenwerte festgelegt ist. Beispielsweise bedeutet dies, dass der RGB-Wert (0,10,0) für eine Bilddatei, zu der als Quellprofil der Farbraum sRGB angegeben ist, ein anderes Grün beschreibt, als dergleiche RGB-Wert (0,10,0) für einer Bilddatei, zu der als Quellprofil der Farbraum ECI-RGB angegeben ist.

Was bedeutet dies aber für die Darstellung? So deckt der Farbraum ECI-RGB Farbbereiche ab, die zwar das menschliche Auge wahrnehmen kann, die aber außerhalb des sRGB-Raumes liegen und auch viele Drucker und Monitore gar nicht darstellen können. Beispielsweise deckt mein Sony-Monitor 17SE1, der sicherlich ein recht brauchbares Gerät ist, laut meiner Spyder-Messung, die ich bei http://www.iccview.de eingegeben habe, gerade einmal sRGB vollständig ab. Wenn ich nun ein Bild darstellen möchte, das Farben enthält, die außerhalb des Farbraumes liegen, der durch mein Zielgerät abdeckbar ist, was soll dann passieren?

Eine Variante könnte wie folgt aussehen: Innerhalb des darstellbaren Bereiches findet eine exakte Darstellung statt, außerhalb wird alles entsprechend gekappt (Beschneiden des Quellfarbraumes) - vergleichbar dem klassischen Ausfressen der weißen Bereiche bzw. Absaufen der Schatten in der Schwarz/Weiß-Fotographie.

Eine andere Variante könnte eine "Stauchung" des Quellfarbraumes darstellen, dass Bild würde dann weniger kontrastreich erscheinen, aber ist dies in jedem Fall möglich? Wenn ein Monitor z.B. grundsätzlich einen Blaustich hat, wäre dies ja nicht möglich - wie soll dann vorgegangen werden?

Letztlich ist damit auch die Frage verbunden, welche Methode letztlich bei der Anwendung von Profilen, wie sie mit dem Spyder oder anderen Farbmessgeräten erstellt werden, zum Einsatz kommt? Wie arbeitet Photoshop? Kann man wählen? Wie sieht es bei der Bildschirmdarstellung (Projektorvorführung! aus?

Auch ein wenig untergegangen ist die Frage, welche Bildbetrachtungsprogramme denn nun ICC-Profile bzw. eine Farbdarstellung, die Photoshop gleicht, unterstützen?

Vielleicht hält einer von Euch ja ein paar Anworten bereit? - Ich würde mich freuen /smile.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="smile.gif" />

Gruß,
Andreas



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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#20 von Koch , 03.01.2006 15:39

<Wie sieht es bei der Bildschirmdarstellung (Projektorvorführung! aus?
Für Projektoren und auch Fernseher gibt es eine Spyder Version!
Siehe hier, da findet Du auch einiges zu deinen Fragen.



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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#21 von Dat Ei , 03.01.2006 15:43

Hey Andreas,

ich denke, Du bist mit Deinem Verständnis schon recht weit gekommen. Das CMS (color management system) sorgt dafür, daß die Farben des einen Farbraums in die Farben des anderen Farbraums konvertiert werden. Da dies nicht immer vollständig gelingen kann (unterschiedlich große Gamuts), verwendet ein CMS eine Methode für die Konvertierung, einen sogenannten "rendering intent". Für diese Methoden gibt es verschiedene Algorithmen und Zielsetzungen. So gibt es rendering intents, die den Farbraum stauchen, wenn ein Bild in einen kleineren Farbraum überführt werden soll, andere kappen Farben, wiederum andere versuchen möglichst den visuellen Eindruck der Farbe zu erhalten. Im Photoshop kannst Du im Menüpunkt "Farbmanagement" selber entscheiden, welcher rendering intent verwendet werden soll. Für uns, die wir meist mit Photographien hantieren, ist meist der rendering intent namens "perzeptiv" der richtige. Er versucht möglichst den visuellen Eindruck der Farben zu erhalten.


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RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#22 von alfafan ( gelöscht ) , 03.01.2006 23:54

Zitat von akknoepfel
Hallo,

wenn ich von dem ausgehe was Dat Ei schreibt, dann müsste es doch eigentlich auch möglich sein, irgendwo ein Printer Profile zu definieren. In Photoshop Elements kann ich dies nicht, was vielleicht auch eine Restriktion des Programms sein kann - hier wäre es interessant zu erfahren, ob dies in der Vollversion von Photoshop möglich ist.

Wie auch immer - im DiMage Viewer von Minolta gibt es diese Möglichkeit ein Printer Profil anzugeben. Um genau zu sein, kann man über den Dialog "Color Preferences" über die Option "Color Matching On" zunächst einmal überhaupt erst das ganze Spiel Farbabgleich aktivieren. Darunter gibt es drei Einstellungen:

(1) Color Space
(2) Monitor ICC Profile Name
(3) Printer ICC Profile Name

Bei Color Space ist bei mir sRGB eingetragen (Voreinstellung)
Bei Printer ICC Profile Name ist bei mir nichts eingetragen (Voreinstellung).

Der besagte Unterschied, den ich im Eingangsbeitrag angesprochen habe, wird sichtbar, wenn ich im Feld "Monitor ICC Profile Name" das mit ColorVision erstellte Profil eintrage und er verschwindet, wenn ich keines eingetragen habe. Wenn ich das Monitor-Profil (und kein Printer-Profil) eingetragen habe, werden im DiMage Viewer die Farben genauso wie in Photoshop dargestellt. Daher kann ich mir fast nicht vorstellen, dass die Farbabweichung ((nur?)) etwas mit den Druckeinstellungen zu tun hat.

Dennoch schon einmal vielen Dank für Eure bisherigen Antworten.
Trotzdem: Irgendwie lässt mir das Thema immer noch keine Ruhe. /rolleyes.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="rolleyes.gif" />

Gruß,
Andreas


Hallo Andreas,

ich möchte an dieser Stelle kurz meine Erfahrung mit der Monitorkalibrierung darlegen.

Adobe Gamma zur Monitorkalibrierung ist schon besser als nichts. Ich benutze zur Monitorkalibrierung ColorPlus. Adobe Gamma muß dann im Autostart ausgeschaltet sein! Beim Start von Windows lädt ColorPlus das gemessene Profil für den Monitor.

In der Windows Bild- und Faxanzeige ist der dunkle Kreis im Feld zur Kontrasteinstellung meines Test-jpgs von PixelNet im Vergleich einen Hauch dunkler als in PSE 4.0 oder auch in PS CS.
Das "blau" im Hintergrund des Clowns ist im von PixelNet ausbelichteten Foto nicht so blau wie auf dem Bildschirm - Ich benutze einen Philips TFT 190B. - . Ansonsten stimmen die Farben der Ausbelichtung ziemlich gut mit der Darstellung des Testbilds auf dem Monitor überein.

In PSE 4.0 steht die Farbmanagement-Einstellung auf " Farben immer für Computerbildschirme optimieren." Beim Ausdruck auf einem Canon Pixma 4000R benutze ich das druckereigene Farbmanagement.
Mit PS CS verwende ich "Allgemeine Standardeinstellung für Europa" beim Farbmanagement und beim "Drucken mit Vorschau" für den Druckfarbraum ebenfalls das Profil "Drucker-Farbmanagement".

Sowohl beim Ausdruck über Easy-PhotoPrint ( Canon eigenes Druckprogramm, welches nur die Canon-eigene Druckprofil-Auswahl unterstützt) als auch beim Ausdruck aus PSE 4.0 und PS CS heraus erhalte ich in allen 3 Ausdruckvarianten so gut wie ununterscheidbare Ausdrucke, die mit der Bildschirmdarstellung sehr gut übereinstimmen.

Nur am Rande: Meine Bilder lasse ich am liebsten bei Foto-Quelle ( Internet Print Service) ausbelichten. Bei deren Upload-Programm lässt sich die automatische Bildoptimierung und sogar auch die Kompression der Bilddateien ausschalten. Und Qualität und Preis sind auch akzeptabel.

Gruß
Helmut



alfafan

RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#23 von Marewa ( gelöscht ) , 18.01.2006 21:59

Hallo,

ich wollte dieses Thema noch mal aufgreifen. Irgendwie blicke ich da nicht so ganz durch, entweder will ich zu viel, oder es geht einfach nicht beides. Mein Problem ist, das unter Windows (WEB, Windows Bild und Faxanzeige) und Photoshop CS ich die Bilder unterschiedlich dargestellt bekomme.

Meine Arbeitsumgebung: WinXP mit CRT Monitor, Kalibriert mit Spyder2PRO, PhotoshopCS mit sRGB als Standart Arbeitsfarbraum, die Bilddatei auch in sRGB aufgenommen und weiterverarbeitet. Die gleiche Bilddatei wird in PS und Windows unterschiedlich dargestellt. Von den zwei Darstellungen habe ich ein Bildschirmausschnitt gemacht und hier angehängt (links PS, rechts Windows Darstellung).

Welche von den beiden ist denn jetzt die richtige? :

Wen die von PS? Warum bekomme ich dann in PS die gleiche Bilddarstellung wie unter Windows, wenn ich in PS von dem Standart sRGB Profil auf meinen, mit Spyder erstellten Profil ändere (Farbeinstellung -> Arbeitsraum)? Also ignoriert PS meine Monitorkalibrierung und steuert die Grafikkarte direkt mit dem sRGB Profil an. Wozu dann überhaupt die Monitorkalibrierung, wenn ich im Bildbearbeitungsprogramm nicht Farbtreue Darstellung habe?

Wenn die unter PS und Windows ignoriert meine Kalibrierung (oder das eingebettete sRGB Profil), wie kann ich dann sicherstellen dass das was ich im WEB sehe auch tatsächlich die Farben hat wie die seien sollen? Und wider die gleiche Frage – warum dann die Monitorkalibrierung wenn ich unter Windows (WEB) nie die korrekte Darstellung habe, sondern nur in Programmen die auch Farbmanagement beherrschen?

Ich will jetzt keine tief greifende Theorien erklärt bekommen, sondern lediglich eine Einstellung mit der ich sicherstellen kann, dass das was ich sehe (sowohl unter PS so auch unter Windows) das ist, was ich auch aus dem Labor bekomme (ich verwende überhaupt keine Drucker, also lassen wir die Druckerprofile außen vor).


Gruß Eduard.


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Marewa

RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#24 von Marewa ( gelöscht ) , 19.01.2006 22:31

Hat wirklich keiner zu diesem Thema was Konstruktives beizutragen? Oder sind alle so über die Minolta Pressemeldung enttäuscht, dass die Lust zum Bildermachen weg ist?
Wirklich schade…. /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier viele lieber über Spekulationen, System Wünsche oder auch zu Herstellerkritiken was schreiben, als zu der Fotografie als solche. Dann muss ich wahrscheinlich die Antwort auf meine Frage in den anderen Foren suchen…



Marewa

RE: Monitorkalibrierung, Anwendung von ICC-Profilen

#25 von WinSoft , 20.01.2006 10:27

Zitat von Marewa
Hat wirklich keiner zu diesem Thema was Konstruktives beizutragen? Oder sind alle so über die Minolta Pressemeldung enttäuscht, dass die Lust zum Bildermachen weg ist?
Wirklich schade….  /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass hier viele lieber über Spekulationen, System Wünsche oder auch zu Herstellerkritiken was schreiben, als zu der Fotografie als solche. Dann muss ich wahrscheinlich die Antwort auf meine Frage in den anderen Foren suchen…


Langsam, langsam! Ich beteilige mich auch nicht am "Minolta weg"-Thread. Das macht keinen Sinn! Die Entscheidung seitens Minolta ist gefallen - so leid es einem tun kann -, aber es ist ein Faktum, und damit muss man (weiter)leben...

Also, zur Grundfrage der korrekten Monitor-Kalibrierung und -Profilierung und der Farbanzeige in diversen Programmen wurde hier schon viel gesagt. Wenn noch offene Fragen bestehen, gebe ich gern via Mail oder PN Auskunft über meine Vorgehensweise und meine Monitordarstellungen.

Nur so viel vorab: Nach der Kalibrierung und Profilierung zeigt der Monitor in JEDEM Programm, also auch im Windows-Desktop (!, die Farben so, wie sie per ColorVision Spyder2Pro Studio korrigiert wurden. Allerdings zeigen Farbmanagement und nicht Farbmanagement unterstützende Programme dasselbe Bild farblich unterschiedlich an. Aber das hat mit der Monitorkalibrierung und -Profilierung direkt nichts zu tun. Wen das stört, der sollte das Monitor-ICC-Profil deaktivieren und auf sRGB-Standard zurücksetzen.



 
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