Hallo,
ich habe beide Minolta Lupen-Objektive, das 12,5 und das 25 mm, der genannte Preis von 300.- Euro für ein gebrauchtes Lubenobjektiv dieser Minolta-Qualität ist zu niedrig angesetzt. Diese Objektive sind meines Wissens identisch mit den Zeiss-Objektiven, diese Objektive wurden gemeinsam entwickelt, so habe ich das in Erinnerung. Mit diesen Objektiven erreicht man ein Abbildungsmass-stab von 5:1 bis 20:1, ich hoffe ich schreibe die Vergrößerung richtig herum. Auf jeden Fall erreicht man bis zu einer 20-fachen Vergrößerung. Dann habe ich noch das Zeiss Luminar 16 mm, das ist aber nicht zu verwechseln mit dem von Dir genannten 16mm Objektiv für Bildprojektoren. Meines Wissens machen diese 16mm Objektive von Projektoren grauenhaft schlechte Bilder und werden dabei zu horrenden Preisen als Zeiss-Lupenobjektive verkauft. Hier ist grösste Vorsicht geboten, damit man nicht hereinfällt!
Dann habe ich noch das 100mm Makro von Minolta mit Zwischenring (abgestimmt auf dieses Objektiv, ich habe die Verlängerung nicht auswendig), mit dem kommt man auf ein Abbildungs-maßstab von 1:1 oder 2:1. Leider habe ich nicht das 50mm Makro von Minolta, nehme aber statt dessen das bzw. die Objektive von meinem Schwarz-Weis - Vergrößerer, 50mm und 35mm in Verbindung mit dem Minolta Balgengerät.
Was man mit den Lupenobjektiven erreicht, ist schwer zu beschreiben. Die Bilder sind einfach fazinierend, bei mir entsteht dabei fast ein Endeckergefühl. Um nur mal ein Beispiel zu nennen, auch wenn es lächerlich klingt, ist mir egal: Ich habe vor langem von meiner Freundin eine Uhr geschenkt bekommen, wenn man genau hinsieht, ist auf der 12 ein kleiner Diamant (oder Glassplitter) gefasst, keine Ahnung. Dass habe ich mit 12,5 mm Lupenobjektiv aufgenommen. Das sah dermaßen toll aus, so ein Winzling, aber professionell geschliffen und gefasst, und hat aufgrund der schrägen Beleuchtung in allen Farben geleuchtet, ..., da sieht man mal, was ich meiner Freundin wert bin ... Aber wirklich nicht zu glauben: ich würde sagen, so gross wie ein Sandkorn, aber wirklich gefasst und geschliffen, das meine ich unter "entdecken".
So, und wenn mann nun solche Makro- oder Mikro-Aufnahmen, oder wie auch immer diese nun bezeichnet werden, nochmals in Details vergrößert, erhält man einen Einblick in "ein neues Land", vielleicht auch in eine andere Welt. Und dafür benötigt man dann wirklich Lupenobjektive bester Qualität. Denn wenn schon das Negativ von geringerer Qualität ist, dann tritt diese mangelnde Qualität um so deutlicher beim Vergrößern zu Tage.
Aber es stimmt, die Lupenobjektive sind Liebhaberei, aber ist das nicht bei der gesamten Fotografie so? Wenn man es genau nimmt, dann kauft man sich doch am billigsten ein Foto von einem bekannten "Star-Fotografen" und lässt es ordentlich Rahmen. Wenn man dafür um die 500.- bis 1000.- Euro ausgibt, bekommt man ein wirkliches Kunstwerk.
Ich fotografiere halt lieber selber, das sind keine Kunstwerke, aber manche Bilder gefallen mir dabei so gut, dass ich diese an die Wand hänge. So geht es mir, aber so muss es nicht anderen gehen, alles ist Geschmacksfrage, manche würden solche Bilder langweilig finden.
Übrigens verwende ich diese Objektive noch bei der "analogen" Fotografie, ich bin aber dabei, meine Ausrüstung für Makro- und Mikro - Fotografie auf digital umzustellen, und da nehme ich diese Objektive "mit". Aber ich habe schon gelesen, das es für digitale Fotografie spezielle Lupenobjektive gibt, von daher rate ich von der Anschaffung dieser "alten" Objektive ab. Die neuendigitalen Objektive fangen aber bei 1000.- Euro an, und das ist natürlich erst der Anfang ...
Anmerkung: ich habe übersehen, dass die Ursprungs-Beiträge jetzt schon 6 Jahre alt sind, aber jetzt habe ich meinen Senf dazugegeben, witzig, wer lesen kann, braucht keine Lupenobjektive.
Gruß
Werner