Wenn ich das Ding in der Hand hätte oder wenigstens ein Foto sehen könnte, wäre es einfacher, die Handhabung zu erklären.
Keine Ahnung, was für einen Blitzfuß/-schuh eine Mamiya hat, aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Blitz mechanisch und elektrisch auch auf Deine Kamera passt. Da in der Beschreibung drin steht, dass er einen Mittenkontakt hat, müsste das der Fall sein.
Über die Farbtemperatur würde ich mir keine großen Sorgen machen. Die ist bei allen Blitzen sein und eher in Richtung Tageslicht als in Richtung Kunstlicht tendieren. 5700 K entsprechen in etwa Tageslicht.
Die Leuchtdauer ist auch egal. Da die längstmögliche Zeit 1/1000 s beträgt, wirst Du keine Probleme mit der Synchronzeit der Kamera bekommen, die nämlich ein Stück länger ist. Man kann aus den Daten aber erkennen, dass die minimale abzugebende Lichtmenge in etwa 1/30 von der maximalen Lichtmenge ist. Mit ein bisschen Leitzahlrechnerei kann man dann die minimal erforderliche Entfernung zwischen Kamera und Motiv zur Vermeidung von Überbelichtungen berechnen.
Die Leitzahl (LZ) sagt etwas über die Leistung des Blitzes aus. Dieser Blitz hier hat LZ 30 m bei ISO 100/21° und ohne Weitwinkel oder Televorsatz, also bei einem Ausleuchtwinkel, der in etwa 50 mm Brennweite entspricht*. Das ist schon ganz ordentlich.
Damit kannst Du schon mal die maximale Ausleuchtweite berechnen: stellst Du an der Kamera beispielsweise Blende 5,6 ein hast Du eine maximale Reichweite von LZ / Blendenzahl = 30 m / 5,6 = 5,35 m.
Wenn Du im manuellen Blitzbetrieb arbeitest, gibt der Blitz immer die maximale Lichtmenge ab. Dann musst Du im Prinzip vor jeder Aufnahme die Entfernung schätzen und dann über die Blendeneinstellung die korrekte Belichtung erzielen.
Gott sei Dank bietet Dein Blitz jedoch auch einen Automatikbetrieb mit sogenannten "Telecomputerblenden" an. Damit wird die Handhabung sehr viel einfacher: Zunächst musst Du am Blitz die Empfindlichkeit des in die Kamera eingelegten Films einstellen. Dabei wirst Du sehen, dass sich da Zahlen an der Skala, dem sogenannten Blendenrechner**, verschieben. Dir werden jetzt eine oder mehrere mögliche Blenden angeboten. Wie das genau aussieht, ist von Blitz zu Blitz unterschiedlich. Es könnten beispielsweise die Blenden 2,8 - 5,6 - 11 sein. An der Entfernungsskala kannst Du sehen, welche Reichweite der Blitz mit der jeweiligen Blende maximal hätte. Du brauchst jetzt aber nicht mehr exakt den richtigen Wert. Willst Du prinzipiell eher eine große Reichweite, wählst Du Blende 2,8, kommt es Dir auf Schärfentiefe an, nimmst Du eher 5,6. Die gewählte Blende musst Du mit dem Schieber sowohl am Blitz als auch an der Kamera einstellen. An beiden Geräten muss immer der gleiche Wert ausgewählt sein!
Außerdem (ganz wichtig) muss die Kamera auf ihre kürzeste Blitzsynchronzeit (X-Zeit) oder eine längere Zeit eingestellt werden. Auf keinen Fall eine kürzere Zeit wählen: dann gibts schwarze Balken auf dem Bild.
Blitz auf die Kamera schieben, festschrauben - und los geht's.
Mehr Informationen kann ich Dir nicht geben, ohne den Blitz zu sehen.
Christian
* Bei Verwenden des Televorsatzes vergrößert sich die LZ auf 43 m bei ISO 100/21°, mit dem Weitwinkelvorsatz wird sie auf 21 m reduziert. Bei Verwendung eines höherempfindlichen Films vergrößert sich die Leitzahl - und zwar um den Faktor Wurzel (2) = 1,414 je Empfindlichkeitsstufe. Bei weniger empfindlichem Film wird sie entsprechend verkleinert. Bei einem 200er-Film hättest Du also eine Leitzahl von 42 m, bei einem 400er-Film 60 m und bei einem 50er-Film 21 m.
** Blenden"rechner" deshalb, weil Du diese Skala auch im manuellen Betrieb zur Ermittlung der korrekten Blende verwenden kannst.