benötige dringend Eure Hilfe, habe nämlich ein Minolta 28 - 135 mm erstanden welches folgende Eigenart ( Fehler?) aufweist:
Ich fokussiere in der 135mm Stellung ein Objekt in ca 3,5 m Entfernung mit dem Spot AF an (Dynax 5 analog) und lese an der Entfernungsskala auch in etwa diese Entfernung ab.
Drehe ich nun den Zoomring auf 28mm und fokussiere erneut das gleiche Objekt, regelt die Kamera deutlich nach, und die Entfernungsskala steht bei etwas über 20 m!
Drehe ich nun wieder auf 135mm, ist das Objekt im Sucher deutlich unscharf abgebildet!
Bisher wiesen alle meine Zoomobjektive ( z. B. das 28 - 85mm) über den gesamten Zoombereich eine weitgehende Entfernungskonstanz auf, da regelt die Kamera bei Veränderung der Brennweite höchstens in Nuancen nach.
Schließe sonstige Fehler aus, habe auch extra ein flächiges Objekt anvisiert.
Habe versucht durch manuelles Fokussieren zu überprüfen, ist aber schwierig, da sich in der 28mm Stellung die Schärfe über den gesamten Bereich nur sehr geringfügig ändert .
Das Objektiv macht insgesamt einen deutlich gebrauchten Eindruck, die Einstellringe laufen fast schon zu leichtgängig und der vordere Tubus wackelt in der 135 mm Stellung deutlich.
Was meint Ihr, ist das Objektiv defekt, oder welche Servicestelle könnte ich mal anrufen?
ich kann dazu nichts sagen da ich dieses objektiv nicht habe. Aber es ist nicht in Ordnung, eine Reperatut dürfte mindestens 100 Euro zuzüglich MwSt und Porto kosten, und deshalb stellt sich die Frage ob sich das überhaupt lohnt.
Ansprechpartner wären für mich Minolta oder/und Fa. Kembouche. Adressen sowie Telefonummern gebe ich dir gerne auf Anfrage.
Hab's grad mal mit meinem 28-135er an der Dynax 9 mit aktiviertem Zentral-AF-Meßfeld (und nur dieses) getestet.
Es ist tatsächlich so, daß nach Fokussierung bei 135 mm auf ca. 3,5 m entfernte Objekte eine Nachfokussierung zu etwas längeren Entfernungen stattfindet, wenn auf 28 mm Brennweite gegangen wird. Bei mir waren es im schlimmsten Fall 3,5 m (135 mm) --> 7 m (28 mm).
Auffällig war, daß der Fehler umso großer war, je nicht-planer die anvisierte Testfläche war. 1) Anvisieren eines 1,5 x 2 m großen Gemäldes bei 135 mm ergab eine Entfernung von 3,5 m. Bei 28 mm Brennweite waren es 4 m. 2) Anvisieren eines ca. 40 cm tiefen Bücherregals, welches teilweise gefüllt war, ergab bei 135 mm eine Entfernung von 35 m, bei 28 mm Brennweite 7 m!
Offensichtlich spielt es bei WW-Einstellung eine viel stärkere Rolle für den AF, ob das Motiv flach oder tiefengestaffelt ist. Bei tiefengestaffelten Motiven scheint der AF zu längeren Entfernungen zu neigen. Vielleicht rechnet der AF jedoch auch die größere Tiefenschärfe bei kürzeren Brennweiten in seine Fokussierung mit ein.
Fazit: Differenzen der gemessenen Entfernungen zwischen 28 und 135 mm sind wohl normal und stark abhängig vom gewählten Motiv.
Ob jedoch DEINE Differenz 3,5 m vs. 20 m bei einem flachen Motiv normal ist, scheint mir dann doch etwas fraglich.
EDIT: Obwohl ich erst durch Deinen Beitrag auf diesen Sachverhalt beim 28-135er aufmerksam wurde, habe ich bisher in der Praxis (d.h. auf meinen Bildern) noch keine Fehlfokussierung (d.h. unscharfe Bilder) feststellen können.
Das Minolta AF Zoom 1:4-4,5/28-135 mm ist optisch ganz hervorragend, doch mechanisch recht empfindlich. Einige interne Fassungteile und Steuerkurven bestehen aus Kunststoff, um trotz des hohen Aufwandes Gewicht und Kosten halbwegs im Rahmen zu halten. Es geht das Gerücht, daß Minolta einst dieses Objektiv, obschon es nicht billig war, sogar noch unterhalb des Herstellungspreises abgegeben hatte, um das damals brandneue AF-System im Markt zu etablieren. Wenn das stimmt, dann hatten sie guten Grund zu sparen, wo es nur ging -- immerhin erfolgten Endmontage und Justage in aufwendiger Handarbeit.
Jedenfalls kann es leicht vorkommen, daß das AF 28-135 bei robustem Umgang und eifrigem Gebrauch mechanisch stark verschleißt oder gar Schaden nimmt. Fokussierung und/oder Zoom-Mechanik können dann außer Tritt geraten, so daß das Objektiv sein optisches Potential nicht mehr aufrechterhalten kann. Daher ist der Gebrauchtkauf dieses Modells stets auch ein gutes Stück Glückssache. In gutem Zustand bietet es hervorragende Leistung, doch viele gebrauchte Exemplare sind leider nicht mehr in gutem Zustand -- selbst wenn sie äußerlich einwandfrei aussehen.
ich kann die Aussagen von ingobohn nur bestätigen. Habe das geschriebene Fokussierverhalten des 28-135 an der D5 und der D7 auch mal kurz angetestet. In beiden Zoomstellungen (28 und 135) hatte ich auch niemals gleiche Einstellungen gehabt. Wobei ich bei der D5 die größten Differenzen als bei der D7 immer bekam. Die alte Minolta Optik ist zwar optisch sehr gut, doch musste ich öfters schon feststellen dass mit diesem Objektiv die Kamera am Fokus "vorbeifährt" und am Anschlag blinkend stehen bleibt (verglichen mit dem Sigma 2,2/28-70). Die Abweichungen waren auch desto großer, desto schwieriger die zu Fokussierende Oberfläche wahr. Die Fokussierreihenfolge hatte auch eine Bedeutung. Erst 28 dann 135 – wurde immer nachfokussiert, erst 135 dann 28 – seltener.
Danke, danke für Eure Antworten, habe inzwischen mal bei der Minolta Service - hotline angerufen, und auch dort war man der Meinung, daß ein bißchen Nachjustieren ok sei, der von mir geschilderte Fall ( 3,5m zu 20 m) jedoch eindeutig zu viel. Da das Objektiv auch ansonsten einen sehr gebrauchten Eindruck macht, werde ich versuchen es zurückzugeben, Artikelbeschreibung und Realität lagen wieder mal sehr auseinander.
Ich habe es bei meinem auch ausprobiert: Scharf fokussiert bei 28mm, dann auf 135mm gezoomt, unscharf! Also deutliches, aber sehr schnelles Nachfokussieren.
Kann es sich dabei um folgendes Phänomen handeln? Der Schärfebereich ändert sich mit dem Wechsel der Brennweite ... Das gab es z.B. bei einem Vivitar Serie 1-Zoom 28-85. Auch da musste nachjustiert werden. Die Dinge hießen damals Vario-Objektive (Sprachgebrauch von Vivitar) im Gegensatz zu Zoom-Objektiven, die - wie alle neuen Optiken - den Schärfebereich unberührt von der gewählten Brennweite gleich lassen.
Ich vermute mal, dass sich die angesprochenen Minolta-Leute mit diesem Objektiv nicht mehr so richtig auskennen.
Wenn die Nachfokussierung passiert wäre, wenn zuerst mit 28 mm und dann mit 135 mm fokussiert worden wäre - okay, von mir aus... Aber der Effekt ist ja genau umgekehrt! Also erst bei 135 mm fokussiert und dann bei 28 mm. Normalerweise ist die Tiefenschärfe bei 135 mm doch viel geringer, d.h. die Kamera müßte viel exakter fokussieren, bzw. umgekehrt ausgedrückt macht eine minimale (! Defokussierung bei 28 mm kaum was aus, weil bei Blende f/4 dann doch der anvisierte Punkt scharf ist.
Aber wie gesagt, "quaman" beschrieb ja gerade den umgekehrten 135-->28er Effekt.
Zitat von DirkKann es sich dabei um folgendes Phänomen handeln? Der Schärfebereich ändert sich mit dem Wechsel der Brennweite ... Das gab es z.B. bei einem Vivitar Serie 1-Zoom 28-85. Auch da musste nachjustiert werden. Die Dinge hießen damals Vario-Objektive (Sprachgebrauch von Vivitar) im Gegensatz zu Zoom-Objektiven, die - wie alle neuen Optiken - den Schärfebereich unberührt von der gewählten Brennweite gleich lassen.
Meines Wissens gibt es nur zwei sog. Variofokus-Objektive im Minolta AF- Programm. Die wurden vor langer, langer Zeit mal hier diskutiert: