RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#1 von antishake ( gelöscht ) , 15.10.2005 18:21

Funktioniert der Bildstabilisator der Dynax 5D oder Dynax 7D auch mit Fremdobjektiven?

Im Forum finden sich einige Vergleiche der Superzooms von Sigma und Tamron.
Offen bleibt aber die Frage, ob die jeweiligen Objektive tadellos mit der Kamera harmonieren.

Nun hat KM auch ein 18-200mm Zoom, aber das basiert offenbar auf Tamron,
welches in Sachen Schärfe und Kontrast eher schlechter als die entsprechenden
Sigmas abschneidet.
Wenn Sigma (oder auch Tokina) Linsen jedoch dazu führen, daß der Bildstabi
nicht gut arbeitet, sondern "irgendwie", relativieren sich die o.g. Vergleiche.



antishake

RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#2 von Sunny ( gelöscht ) , 15.10.2005 18:44

Der Bildstabilisator sitzt in der Cam, also funktioniert er auch.

Das ist ja das geniale Konzept der xD



Sunny

RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#3 von Dat Ei , 15.10.2005 19:56

Hey Sunny,

Du hast fast zu 100% Recht, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Das Minolta Fisheye sowie das Minolta 3x-1x Makro sind z.B. nicht für den AS geeignet. Der AS braucht die grobe Angabe des Abbildungsmaßstabs, um zu funktionieren. Nachdem die beiden oben genannten Objektive nicht funktionieren, gibt es wohl Grenzen für den Abbildungsmaßstab, innerhalb denen der AS funktioniert. Solange die hier nachgefragten Objektive von Sigma und Tamron halbwegs ihre Brennweite vernünftig an die Kamera kommunizieren (mir ist bis dato kein Gegenbeispiel bekannt), wird der AS vernünftig funktionieren.


Dat Ei



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#4 von antishake ( gelöscht ) , 16.10.2005 12:30

Jetzt kommen wir der Sache schon näher.
Die nötige Korrekturbewegung des Bildsensors hängt direkt von der Brennweite ab.
Ohne Weitergabe der aktuellen Brennweite kann der Bildstabi nur mit Schätzwerten
arbeiten (mittlere Brennweite), also "halbgut".

Bei 18-200mm Zooms ist die mögliche Spanne riesig, daher muß die Brennweite
sozusagen in Echtzeit an die Kamera weitergegeben werden.
In Fotomagazinen wird dieser Punkt bei Objektivtests gar nicht angesprochen
(siehe DigitalPhoto 11/2005).
Der Sigma Kundendienst spricht von Kompatibilität, meint aber die Blendensteuerung
und schweigt bei näherer Nachfrage.
Konica-Minolta garantiert die Funktion des Bildstabis nur für Originalobjektive.
Also bleibt nur der Praxistest übrig.

Wer hat Sigma 18-125 3.5-5.6,
Sigma 18-200 3.5-6.3,
Sigma 24-135 2.8-4.5,
Tamron 18-200 3.5-6.3 oder
Tokina 24-200 3.5-5.6
schon ausprobiert?

Wenn der Bildstabi funktioniert, müßte er bei langen Brennweiten die vierfache
Belichtungszeit zulassen. Bei kurzen Brennweiten etwa die doppelte.



antishake

RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#5 von Michael H , 16.10.2005 12:36

Den AS direkt zu testen, das wird schwierig, weil man das Wackeln schwierig reproduzieren kann. Einfacher ist es, in den EXIF-Daten nachzuschauen, ob die Brennweite halbwegs genau gemeldet wird. Bei kürzeren Brennweiten sollten die Daten präziser sein als bei den längeren.



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#6 von josefnemecek , 16.10.2005 12:53

An sich muss jedes Objektiv die aktuelle Brennweite präzise an die Kamera übertragen, da auch der Motorzoom des Blitzes angepasst werden muss. Beim Zoomen rattert der Blitz auch artig mit von Stufe zu Stufe. Die Zoomstufen sind teilweise sehr eng und darum denke ich, dass diese Werte gut übertragen werden.

Allerdings verschiebt sich der Sensor nur bei gleichmässigen, unbeschleunigten Bewegungen. Wenn man also beim Belichten an einen Scheitelpunkt der Zitterbewegung kommt oder aber beim Belichten etwas beschleunigt, dann kann der AS Mühe haben. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass die Kamera bei langsamem, gleichmässigem Zittern (Atmung, Puls, Muskelzittern) besser zurechtkommt als bei hochfrequentem, künstlichen Zittern (Handgelenk, Vibrationen).

Soweit ich weiss, sind im Gehäuse Winkel- und Beschleunigungssensoren eingebaut, welche den aktuellen Bewegungsablauf analysieren. Wahrscheinlich wird es bei den AS-Mechanismen der 2. und 3. Generation immer mehr geben, was das AS abfangen kann. Ebenso war es beim AF (Prädiktions-AF, Nachführ-AF, DMF). Machen wir uns also auf was gefasst...

Zumindest würde ich mich auf eine D9 Mark2 freuen, welche AS mit dem Film macht. Ich weiss nur nicht, wie man das technisch bewerkstelligen würde...

Grüsse, Josef.



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#7 von Dennis , 16.10.2005 16:02

Zitat von antishake
Wenn der Bildstabi funktioniert, müßte er bei langen Brennweiten die vierfache
Belichtungszeit zulassen. Bei kurzen Brennweiten etwa die doppelte.


Das verstehe ich nicht. Vierfache/doppelte Belichtungszeit von was? Der "normalen" Freihandgrenze von ~(1/f)s?



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#8 von josefnemecek , 16.10.2005 17:01

Der AS-Mechanismus korrigiert die Winkelveränderung. Die 5mm, welche der Sensor in alle Richtungen verschoben werden kann (bzw. 1cm, wenn der Sensor antizipatorisch vor dem Hochklappen des Spiegels in die "richtige" Richtung verschoben würde, vielleicht schon implementiert, vielleicht eine Verbesserung für die 2. Generation), müssen genügen, um die Bildbewegung während der Belichtung auszugleichen, die der Fotograf mit den Zittern macht.

Die 5mm, welche dem AS zu Verfügung stehen, entsprechen einem Fünftel der horizontalen und und einem Drittel der vertikalen Sensorbreite (23.5x15.7). Je enger der Winkel ist, den das Objektiv abbildet (Tele), umso kleiner ist der Spielraum für das Zittern.

Darum würde ich eher im Gegenteil dazu tendieren, dass bei Weitwinkel-Aufnahmen der AS-Mechanismus mehr Spielraum hat als bei Tele-Aufnahmen. Der Grund dafür ist der, dass man bei allen Brennweiten gleich stark zittert, die Bildverschiebung bei Teleobjektiven jedoch grösser ist.

Grüsse, Josef.

EDIT: Die Winkelverschiebung ist auch der Grund, warum bei Fischaugen der AS ausgeschaltet werden muss, da Objekte in der Bildperipherie zunehmend mehr verzerrt werden als in der Bildmitte.



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#9 von Dennis , 16.10.2005 17:10

Zitat von josefnemecek
Darum würde ich eher im Gegenteil dazu tendieren, dass bei Weitwinkel-Aufnahmen der AS-Mechanismus mehr Spielraum hat als bei Tele-Aufnahmen. Der Grund dafür ist der, dass man bei allen Brennweiten gleich stark zittert, die Bildverschiebung bei Teleobjektiven jedoch grösser ist.


Ich tendiere eigentlich eher dazu, daß der AS bei allen Brennweiten die gleiche Zahl an Zeitstufen bringt, ausgehend von der normalen Freihandgrenze. Absolut gesehen bringt er natürlich bei den kurzen Brennweiten die längsten Zeiten.



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#10 von Goodspeed , 16.10.2005 20:20

Zitat von josefnemecek
Allerdings verschiebt sich der Sensor nur bei gleichmässigen, unbeschleunigten Bewegungen. Wenn man also beim Belichten an einen Scheitelpunkt der Zitterbewegung kommt oder aber beim Belichten etwas beschleunigt, dann kann der AS Mühe haben. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass die Kamera bei langsamem, gleichmässigem Zittern (Atmung, Puls, Muskelzittern) besser zurechtkommt als bei hochfrequentem, künstlichen Zittern (Handgelenk, Vibrationen).


Nach meinem technischen Verständnis wird die Kamera auf gleichmäßige Bewegungen wohl eher nicht reagieren können. Woher sollte sie die Informationen bekommen. Welche Sensoren sind in der Lage, eine kurze, gleichförmige, unbeschleunigte Bewegung zu zu messen? Oder meinst Du mit "gleichmäßiger Bewegung", eine gleichbleibende Frequenz? Dem könnte ich mich anschließen. Dass der AS bei gleichbleibender Zitterfrequenz besser arbeitet als bei ständig variierender, kann ich mir gut vorstellen.

ZITATSoweit ich weiss, sind im Gehäuse Winkel- und Beschleunigungssensoren eingebaut, welche den aktuellen Bewegungsablauf analysieren.[/quote]

Eben. Siehe oben. Will man aus einem Beschleunigungssignal eine Information über die Geschwindigkeit bekommen, muss man integrieren. Das halte ich aber für äußerst unwahrscheinlich, da mir das unter den gegebenen Voraussetzungen als nicht praktikabel erscheint.

Christian



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#11 von antishake ( gelöscht ) , 16.10.2005 20:47

Hier die Erklärung für meine Faustformel bezüglich der Belichtungszeit:
Normalerweise gilt: Belichtungszeit = 1/ Brennweite im Kleinbildformat

Der Bildstabi ermöglicht längere Belichtungszeiten,
jedoch braucht man in der Praxis mindestens 1/20s, auch bei 35mm Weitwinkel.
Dies hängt mit der großen Bildtiefe zusammen und natürlich auch mit
der Bewegungsunschärfe (sofern man keine Gebäude fotografiert).

Im Telebereich kann der Bildstabi seine Vorteile voll ausspielen,
weil die bei langen Brennweiten erforderlichen sehr kurze Belichtungszeiten
nur wegen der Verwacklungsgefahr eingestellt werden.

Mit meiner Lumix FZ20 habe ich etwa 7000 Bilder geschossen,
mit der FZ1 etwa 10000 (KB-Brennweiten von 35-420mm).
Im Mittel haben sich die genannten Verlängerungsfaktoren in der
Praxis gezeigt. (4 bei Tele und Normalbrennweite, 2 bei Weitwinkel)



antishake

RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#12 von sal69 , 16.10.2005 21:02

also wenn ihr mich fragt bringts AS in der Praxis vorallem bei Teleaufnahmen von Vorteil. Bei WW sind die möglichen Zeiten ohne AS auch schon ganz ordentlich ausser Bewegungsunschärfen sind egal.

aber bei z.b. 210mm mit 1/60 noch schön scharfe Fotos zu machen is schon was wert =).

Achja ich verwende ein 28-70/2.8 Prosv von Tokina und AS funktionert einwandfrei.

mfg sal



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#13 von miccy.b , 16.10.2005 23:43

also ich habe heute mein Tamron 28-300 auf meiner Dynax 5D getestet und hatte fast nur katastrophale Ergebnisse. Als ich gestern von meinem Zoobesuch mit fast nur verwackelten Bildern nach Hause kam, hatte ich es noch auf meine "Zitterhand" geschoben (obwohl ich von AS schon mehr erwartet hätte)

http://www.michaelbeiler.de/zoo1.jpg
150mm
F/5,6
1/100sec
ISO 400


so oder ähnlich waren alle Bilder des Tages (ca.100)

aber die Ergebnisse heute, die nur dem Objektivtest dienten sahen fast alle so oder ähnlich aus.

http://www.michaelbeiler.de/as2.jpg
300mm
F/6,3
1/1600sec
ISO 400

und bei 1/1600sec. sollte selbst ich nicht mehr verwackeln (auch bei 300mm)

ich weis ja nicht ob das was mit AS zu tun hat oder einfach das Objektiv generell nicht an der Kamera funktioniert, aber möglich wärs schon.

mein Sigma 2,8/28-70 und die beiden Minolta 1,7/50 und 2,8/100 macro liefern hervorragende Ergebnisse (obwohl ich da auch schon einige böse überbelichtete Bilder hatte, aber das muss ich noch weiter testen, woran das liegt)

und die Bilder von meinem WW Soligor 19-35 sind auch nie wirkich scharf.

an meinen analogen Kameras hatte ich mit allen Objektiven übrigens immer gute Ergebnisse erzielt.



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#14 von Dennis , 17.10.2005 00:42

Zitat von antishake
Der Bildstabi ermöglicht längere Belichtungszeiten,
jedoch braucht man in der Praxis mindestens 1/20s, auch bei 35mm Weitwinkel.


Sehr seltsam. Phil Askey bekommt das aber auch mit längeren Zeiten noch hin:

Dynax 7D
A200
A1



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RE: Funktion des Bildstabilisators mit Fremdobjektiven

#15 von josefnemecek , 17.10.2005 03:15

Wie bei allen technischen Hilfsmitteln muss man verstehen, wie diese funktionieren. Die Grenzen jedes Systems zu verstehen hilft Dir, optimale Ergebnisse ohne Enttäuschungen zu erreichen.

Die Belichtungsautomatik hilft Dir, die Belichtung optimal zu gestalten. Jedoch musst Du wissen, wie diese arbeitet, um Über- oder Unterbelichtungen zu vermeiden (High/Low-Key, metallische Oberflächen, grosse Rotanteile etc.). Beim Autofocus gibt's auch Grenzen, die man kennen muss, um Probleme zu vermeiden (Geschwindigkeit, Licht, Blende).

Auch das AS hat Grenzen, welche man kennen muss. Wenn man die Grenzen kennt, kann man dessen Fähigkeiten voll ausnützen. Ansonsten ist man nur enttäuscht. Die Faustregel für die zu haltende Belichtungszeit (max. Belichtungszeit = 1/Brennweite) gilt weiterhin, wobei man einerseits den Crop-Factor (Brennweite um 50% erhöhen), andererseits den "instablien Bereich" zwischen 1/2 und 1/15 berücksichtigen muss.

Für mein 300mm Tele heisst das, dass ich höchstens 1/500s halten kann. Dank AS kann ich - bei "normalem Shake-Verhalten" - bis auf 1/125 runter. Mit etwas Übung kann man noch weiter runter. Als Jäger und Schütze habe ich meine Tricks, um mit 85mm noch 1/8 halten zu können (Auflage, Körperhaltung, Atmungssteuerung, Puls berücksichtigen, Kamerahaltung).

Das AS hat den Vorteil, dass er erst beim Auslösen aktiv wird (und an die Stabilisierungsgrenze stösst). Währenddessen sind die optischen Stabilisatoren permanent on-line und man kann das Pech haben, dass man beim Auslösen schon kurz vor der Grenze ist und die Stabilisierung während der Aufnahme abgebrochen werden muss.

Leider ist das Funktionsprinzip des AS nicht gross dokumentiert und meine Behauptungen basieren auf persönlichen Erfahrungen. Ich habe festgestellt, dass die Stabilisierung bei niederfrequenten Störungen (Muskelzucken, Atmung, Puls) besser anspricht als bei höherfrequenten Vibrationen (künstliche Tests, Auflage auf Motorhaube, Bootsrumpf, Flugzeug). Hat vielleicht auch etwas mit den Motoren zu tun, welche den Sensor bewegen.

Grüsse, Josef.



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