Ich interessiere mich seit einiger Zeit für Infrarotfotografie und würde das selber gerne mal ausprobieren.
Leider weiß ich nicht, ob mein Equipment dafür geeignet ist. Ich habe auch schon unterschiedliche Informationen gefunden.Mal heißt es, daß im Grunde jede Kamera dafür geeignet ist, dann wieder, daß man nur Kameras mit Metallgehäuse verwenden sollte?!? Ich bin verwirrt! /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Kann man die Dynax 40 oder 300si dafür verwenden? Oder muß ich mir dafür die Dynax 7 zulegen?
Ich habe keine Erfahrung mit IR-Fotografie. Da gibt's nur so vier, fünf Cracks hier im Forum.
Ich kann Dir auf jeden Fall aber schon mal sagen, dass gerade die Dynax 7 nicht geeignet ist, da sie den Filmtransport mit einer Infrarotdiode überwacht. Da hättest Du also ständig Fehler auf den Filmen. Ob 300si oder Dynax 40 prinzipiell geeignet sind, kannst Du aus dieser Tabelle ablesen: http://www.mhohner.de/sony-minolta/bodies.php?lang=e
Im Allgemeinen dürften manuell zu fokussierende Kameras aber besser geeignet sein, da auf den MC- und MD-Objektiven meistens noch eine Markierung zu finden ist, wie weit man nach dem (visuellen) Scharfstellen den Fokus verändern muss, um ein scharfes IR-Bild zu bekommen (roter Punkt neben der Entfernungsskala). Bei AF-Objektiven ist diese Markierung seltener, da müsste man dann nach Gefühl nachregulieren.
Über die Suche wirst Du aber zahlreiche Tipps und Hinweise zur IR-Fotografie finden (z.B. Andruckplatte mit Aluminumfolie überziehen, um Reflexionsmuster auf dem Film zu vemeiden o.ä.).
Meine Erfahrung ist, dass jedes (! Gehäuse ohne IR-Diode für den Filmtransport nutzbar ist. Die Geschichte mit den Kunststoffgehäusen halte ich persönlich für einen Mythos, der immer weiter erzählt wird, den aber nie jemand persönlich gehabt hat. Falls ich mich irre, nur zu.
Der Liste nach soll die si-Reihe unkritisch sein. Wobei über den Einfluss der IR-Diode auch immer wieder gestritten wird. Es hängt wohl auch stark vom verwendeten Material ab. Ein Kodak HIE ist hier sicherlich kritischer als ein MACO IR820c oder die Ilford und Konica Dinger.
Im Zweifelsfall würde ich einen Film opfern, denn mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit werden die ersten Filme Testobjekte, weil es keine allgemeingültigen Regeln für IR gibt. Die Belichtung hängt stark vom benutzten Filter, vom Film und auch von der Entwicklung ab.
Mein Rat: Lass dich nicht davon abhalten, auch wenn alles erstmal recht kompliziert klingt. Ich war auch kurz davor, den Plan zu den Akten zu legen und bin froh, dass ich es nicht getan habe. Und im Endeffekt war alles doch viel einfacher, als zuerst angenommen.
Zitat von skadiIch interessiere mich seit einiger Zeit für Infrarotfotografie und würde das selber gerne mal ausprobieren.
Hast Du eventuell auch erwogen, das digital zu machen? Das ist wesentlich einfacher. IR-Film ist nicht gerade billig, Du mußt ihn bei völliger Dunkelheit laden und entnehmen. Du hast nur grobe Anhaltswerte für die Belichtung und mußt manuell fokusieren nach IR-Marke (falls vorhanden, wenn nicht -> Blindflug). Außerdem mußt Du zur Ausrichtung der Kamera etc den Filter abnehmen, und ihn immer für die Aufnahme wieder draufschrauben. Digital mit einer geeigneten Kamera ist das wesentlich einfacher, da Du den Filter einfach immer drauflässt, AF und Belichtungsautomatik funktionieren und Du sogar auf dem Monitor das IR-Bild sehen kannst.
Also ganz so dramatisch wie Dennis das schildert ist es nicht /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />, aber ganz simpel ist es wirklich nicht.
Was du benötigst ist eine Kamera die den Film nicht mit einer IR-Diode makiert, die belichtet den Film immer ein wenig, bei dem einen Modell,em anderen mehr. Ich persönlich verwende gerne MF-Modelle, da dort 90% der Objektive eine IR-Marke haben. Wenn du dann Objektiv und Kamera hast, benötigst du noch einen passenden Film und das passende Filter.
Für den Einstieg versuche es mal mit dem MACO 750 oder dem Ilford SFX200 (wenn man ihn denn noch bekommt). Beide müssen nicht in vollständiger Dunkelheit eingelegt werden und benötigen auch "nur" ein Rotfilter (Dunkelrot, Wratten #25). Diese Filme sind bis ~750nm Lichtwellenlänge sensibilisiert und sind gesundes Mittelmaß, eben was zum übern. Der Effekt ist hier nicht maximal ausgeprägt, aber dafür ist das Handling deutlich einfache.
Richtig zur Sache geht es mit dem Kodak HIE oder MACO IR820c, beide sind sehr viel weiter sensibilisiert und dementsprechend stärker ist die Ausprägung der gewünschten Effekte. Damit verbunden ist auch ein deutlich komplizierteres Handling. Beide Filme müssen bei absoluter Dunkelheit verarbeitet werden (die Filme müssen in absoluter Dunkelheit, Wechselsack, in die Kamera und aus der Kamera). Der HIE kommt mit einem Dunkelrotfilter sehr gut zurecht. Das hat den Vorteil das man durch das Filter fokussieren kann. Der MACO ist deutlich langsamer und benötigt einen RG695 oder restrtiktiveres Filter. Beide Varianten sollten unbedingt auf dem Stativ verwandt werden.
Das man nur "grobe Anhaltswerte" hat, sehe ich auch nicht ganz als realistisch an, 50-60% der Aufnahmen mit dem HIE durch das Rotfilter (Messung durch das Filter bei 400ASA) gelingen. Mit etwas Erfahrung und Können steigt dieser Wert auch noch zugunsten des Fotografen.
Am Ende möchte ich hier auch noch einmal anbringen das digitale und analoge IR-Fotografie nicht viel gemein haben. Beide Arten haben ihren Reiz, aber die dabei entstehenden Effekte unterscheiden sich doch deutlich.
ZITATFür den Einstieg versuche es mal mit dem MACO 750 oder dem Ilford SFX200 (wenn man ihn denn noch bekommt). Beide müssen nicht in vollständiger Dunkelheit eingelegt werden und benötigen auch "nur" ein Rotfilter (Dunkelrot, Wratten #25).[/quote]
Ah, okay. Ich habe mich mehr auf Infrarot-Farbfilme bezogen.
ZITATDas man nur "grobe Anhaltswerte" hat, sehe ich auch nicht ganz als realistisch an, 50-60% der Aufnahmen mit dem HIE durch das Rotfilter (Messung durch das Filter bei 400ASA) gelingen.[/quote]
Genau das von Dir beschriebene meine ich, die Angaben des Belichtungsmessers sind nicht zuverlässig, und wenn damit nur 50% gelingen, ist das wohl nicht mehr als ein Anhaltswert.
ZITATAm Ende möchte ich hier auch noch einmal anbringen das digitale und analoge IR-Fotografie nicht viel gemein haben. Beide Arten haben ihren Reiz, aber die dabei entstehenden Effekte unterscheiden sich doch deutlich.[/quote]
Das behauptest Du immer wieder, ohne dafür Beispiele zu geben. Als Kontrapunkt behaupte ich mal, die Effekte des analogen Filmes sind digital auch zu erzielen. Beschreibe doch mal, welche Effekte sich wie unterscheiden. Vielleicht können wir das auch an Hand von Bildbeispielen festmachen.
ZITATGenau das von Dir beschriebene meine ich, die Angaben des Belichtungsmessers sind nicht zuverlässig, und wenn damit nur 50% gelingen, ist das wohl nicht mehr als ein Anhaltswert.[/quote]
Ich schrieb 50-60%, mit Erfahrung eher mehr, da komme ich nicht auf 50% sondern eher auf ~65%. Was ich für ziemlich gut halte. Aber das ist sicher eine Frage des Betrachtungswinkels.
ZITATDas behauptest Du immer wieder, ohne dafür Beispiele zu geben. Als Kontrapunkt behaupte ich mal, die Effekte des analogen Filmes sind digital auch zu erzielen.[/quote]
Ich behaupte das basierend auf meinen Erfahrungswerten. Ich denke das mein "Skilllevel" in Puncto EBV ziemlich hoch ist, schliesslich gibt es Leute die mich gut dafür bezahlen. Aber ich persönlich bin nicht in der Lage die analogen IR-Effekte auf ein normal aufgenommenes s/w Bild abzubilden. So weit mir bekannt gibt es auch keinen Emulator dafür. Daher würde es mich freuen wenn du deine Behauptung untermauern könntest. Ich wäre nicht böse drüber.
Bildbeispiele habe ich übrigens schon gegeben, sie sind in der Galerie zu finden.
ZITATdie Angaben des Belichtungsmessers sind nicht zuverlässig[/quote]
Für mich ist zum gelingen eines Bildes mehr notwendig als ein zuverlässiger Belichtungsmesser (beziehungsweise die genauen Angaben desselben).
Zitat von MarkIch schrieb 50-60%, mit Erfahrung eher mehr, da komme ich nicht auf 50% sondern eher auf ~65%. Was ich für ziemlich gut halte.
Es läuft darauf hinaus, daß Du die Belichtung nicht messen kannst, sondern schätzen musst. Daß das mit Erfahrung besser wird, ändert daran nichts. Ich sagte ja nicht, daß es unmöglich ist, sondern nur schwierig. Man kann also nicht gerade den ersten Film frei verknipsen, sondern sollte systematisch Belichtungsreihen machen, damit man später an Hand der Negative/Dias dann auch zu Erfahrungswerten kommt.
ZITATIch behaupte das basierend auf meinen Erfahrungswerten. Ich denke das mein "Skilllevel" in Puncto EBV ziemlich hoch ist...[/quote]
/huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" /> Mark, das hat weder jemand angezweifelt, noch interessiert es hier. Du hast von speziellen Effekten gesprochen, als musst Du auch wenigstens diese Effekte aufzählen und beschreiben. Dann können wir gemeinsam diese Punkte beharken. Das war zwar ein eleganter Versuch von Dir, aber ich kann da wirklich nichts zu beitragen, solange ich nicht weiß, wovon Du sprichst.
ZITATFür mich ist zum gelingen eines Bildes mehr notwendig als ein zuverlässiger Belichtungsmesser (beziehungsweise die genauen Angaben desselben).[/quote]
/shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" /> Ach nee! /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" /> Wir waren hier aber nicht bei gelungenen Bildern, sondern bei der Vorstufe: Korrekt belichteten Bildern. Und dazu ist ein zuverlässiger Belichtungsmesser eine Grundvoraussetzung. Mit Erfahrung kann man dann die Messwerte entsprechend verändern.
Ich meine, ich hätte gelesen,daß die Dynax 7 geeignet ist. Vielleich hab ich das jetzt aber auch mit der Dynax 9 verwechselt.
Wenn ich den Link richtig deute, dann eignen sich meine beiden wohl nicht zur Infrarotfotografie. Oder? Vielleicht sollt ich es aber trotzdem mal probieren.
An die Anschaffung einer digitalen Kamera hab ich noch nicht gedacht. Denn ich muß wirklich sagen die Dynax 7D z.B. ist mir mit 1500€ einfach zu teuer.
Es geht aber auch nix über die Vorfreude beim Fotografieren eines Supermotives und die Enttäuschung, wenn die entwickelten Fotos nix geworden sind. Gell?! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> Trotzdem geb ich die analoge Fotografie nicht auf! /laugh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="laugh.gif" />
ZITATEs läuft darauf hinaus, daß Du die Belichtung nicht messen kannst, sondern schätzen musst.[/quote]
So würde ich das nicht bezeichnen. Ich würde es mal beurteilen oder interpretieren der Messwerte nennen. Denn das ist ja des öfteren in der Fotografie notwendig. Ich denke wir gehen darin konform das ein gutes Bild entsteht wenn der Fotograf in der Lage ist die Messwerte korrekt zu interpretieren und seine Erfahrung und Wissen gezielt einsetzt.
ZITATIch sagte ja nicht, daß es unmöglich ist, sondern nur schwierig. Man kann also nicht gerade den ersten Film frei verknipsen, sondern sollte systematisch Belichtungsreihen machen, damit man später an Hand der Negative/Dias dann auch zu Erfahrungswerten kommt.[/quote]
Genau das war der Punkt dem ich entgegentreten wollte. Nach meiner Erfahrung ist genau das nicht notwendig. IR-Fotografie erfordert sorgfalt, heißt es lohnt sich die Daten zu jedem Bild zu notieren und hinterher zu interpretieren. Nur machen Belichtungsreihen IMHO wenig Sinn, wenn Bilder in die Hose gehen dann sind sie meist mehr als eine 1/3 oder 1/2 Blende fehlbelichtet. Wolfgang Mothes (einer der Pioniere der IR-Fotografie in Deutschland), geht einen ähnlichen Weg und vertritt eine ähnliche Meinung.
Meiner Meinung nach ist nicht die Belichtungsreihe der Weg zum erfolg, sondern die Interpretation der gemachten Aufnahmen. Mehrere verschiedene Standorte und Motive herlfen da eher weiter als ei8ne Belichtungsreihe à 5 Bilder von einem. Denn ein geübter Fotograf erkennt doch schon an einem Bild ob es fehlbelichtet ist und benötigt keine Reihe dafür.
ZITATDu hast von speziellen Effekten gesprochen, als musst Du auch wenigstens diese Effekte aufzählen und beschreiben.[/quote]
Ich dachte die wären allgemein bekannt und ich müsste sie nicht extra aufführen. Die besonderen Effekte sind die stark streuenden Belichtungen des IR-Lichtes und die daraus resultierenden Schärfen/Unschärfen, wo Licht des sichtbaren Spektrums scharf abbildet und das IR-Licht Unschärfen und Auren bildet.
Ich für meinen Teil habe das in Form eines Algorhythmus versucht abzubilden und damit die Effekte auch auf digitale erzeugte Bilde (oder digitalisierte Bilder) zu übertragen, aber dieses habe ich irgendwann aufgegeben, da auch digitale Kameras (Scanner) nur interpretieren und kalkulieren. Das was am Computer sichtbar wird, ist ja schon verfälscht und nicht mehr verwertbar.
ZITATWir waren hier aber nicht bei gelungenen Bildern, sondern bei der Vorstufe: Korrekt belichteten Bildern[/quote]
Hand auf's Herz Dennis, wieviele deiner Bilder wäre in die Hose gegangen wenn du dich auf die (augenscheinlich) korrekten Belcihtungsergebnisse deiner Kamera verlassen hättest, wie oft hast du schon die Belichtungskorrektur der Kamera verwandt um das (augenscheinlich) empirische Messergebnis deines Belichtungsmessers zu korrigieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.
Zitat von "Dennis"Du hast von speziellen Effekten gesprochen, also musst Du auch wenigstens diese Effekte aufzählen und beschreiben.
Ich dachte, die wären allgemein bekannt, und ich müsste sie nicht extra aufführen. Die besonderen Effekte sind die stark streuenden Belichtungen des IR-Lichtes und die daraus resultierenden Schärfen/Unschärfen, wo Licht des sichtbaren Spektrums scharf abbildet und das IR-Licht Unschärfen und Auren bildet.
Au weia! /ohmy.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ohmy.gif" /> Nein, das hat mit Infrarotfotografie generell nichts tun! Dennis tat also tatsächlich gut daran, noch einmal nachzufragen, wovon du eigentlich sprichst. Was du da beschreibst, sind nur die charakteristischen Mängel eines bestimmten IR-Filmes. Du solltest diese nicht übermäßig wichtig nehmen und unangemessen verallgemeinern!
Die typischen, entscheidenden IR-Effekte sind ganz andere, von denen du keinen einzigen aufgezählt hast -- aber trotzdem: Man kann aus normalen Digitalbildern per EBV nicht oder nur sehr unzureichend IR-artige Bilder erzeugen. In dem Punkt hast du leider völlig recht. In manchen Fällen geht's ein bißchen ... aber nie richtig.
ZITATDie typischen, entscheidenden IR-Effekte sind ganz andere, von denen du keinen einzigen aufgezählt hast[/quote]
Na jetzt überrascht mich mal alle beide, vielleicht habe ich ja einfach keine Ahnung davon. Was sind denn nun die typischen IR-Effekte, mal abgesehen davon das der Film IR-Licht sichtbar machen kann (das Blattgrün lasse ich da mal nicht gelten, dann das hat ja wpohl nichts mit dem IR-Effekt an sich zu tun /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />)