RE: Infrarotfotografie

#16 von WinSoft , 15.10.2005 08:15

Um es mal auf zwei Punkte zu bringen:

1) Ob die jeweilige Kamera IR-geeignet ist, muss jeder für sich oder aus Forenberichten herausfinden.

2) Wer digitale IR-Bilder sehen will, findet einige (auch ganz unten) in http://forum.digitalkamera.de/dcboard.php?..._id=76102&page=



 
WinSoft
Beiträge: 1.147
Registriert am: 25.09.2003


RE: Infrarotfotografie

#17 von Dennis , 15.10.2005 20:31

Zitat von Mark
So würde ich das nicht bezeichnen.


Ich schon. Ein Belichtungsmesser misst eine Graukarte für normales Licht immer korrekt an, aber nicht für IR-Licht, und das ist genau der Unterschied. Erfahrungswerte oder Interpretationen sind eine andere Geschichte. Bei IR stimmt schon mal die Grundlage nicht, da der Beli nicht auf IR geeicht ist.

ZITATIR-Fotografie erfordert sorgfalt, heißt es lohnt sich die Daten zu jedem Bild zu notieren und hinterher zu interpretieren. Nur machen Belichtungsreihen IMHO wenig Sinn[/quote]

Ich meine selbstredend Belichtungsreihen mit Notation der Parameter, das ist doch wohl selbstverständlich. Wir reden hier von Fotografie und Systematik, nicht von Knipserei. Der Vorteil einer Belichtungsreihe ist, daß man natürlich schneller zu Erfahrungswerten kommt (weil der "richtige" Schuß mit dabei ist, und man nicht eine Korrektur schätzen muß, und die Chance höher ist, auch gute Bilder zu erhalten. Wenn man nur ein Bild pro Motiv macht, dann hat man vielleicht hinterher eine schöne Aufnahme versemmelt.

ZITATMeiner Meinung nach ist nicht die Belichtungsreihe der Weg zum erfolg, sondern die Interpretation der gemachten Aufnahmen.[/quote]

Wie gesagt, ich sprach von einer systematischen Belichtungsreihe mit Interpretation.

ZITATIch dachte die wären allgemein bekannt und ich müsste sie nicht extra aufführen.[/quote]

/huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" /> Wie soll ich wissen, was du meinst. Auch wenn wir das gleiche meinen, müssen wir es erst mal definieren.

ZITATDie besonderen Effekte sind die stark streuenden Belichtungen des IR-Lichtes und die daraus resultierenden Schärfen/Unschärfen, wo Licht des sichtbaren Spektrums scharf abbildet und das IR-Licht Unschärfen und Auren bildet.[/quote]

Das ist alles?! /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

ZITATwie oft hast du schon die Belichtungskorrektur der Kamera verwandt um das (augenscheinlich) empirische Messergebnis deines Belichtungsmessers zu korrigieren /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />.[/quote]

Es ist ein Unterschied, ob ich einen "korrekten" Belichtungswert verändere, um einen bestimmten Effekt zu erzielen oder ein ungeeignetes Messfeld/-verfahren zu korrigieren, oder ob ich einen "falschen" Messwert korrigieren muß, weil der Belichtungsmesser mit der Lichtart nicht zurechtkommt.



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#18 von Dennis , 15.10.2005 20:36

Zitat von 01af
aber trotzdem: Man kann aus normalen Digitalbildern per EBV nicht oder nur sehr unzureichend IR-artige Bilder erzeugen.


Moment! Es war hier nie die Rede davon, aus einem "normalen" Digi-Bild einen IR-Bild zu zaubern, sondern den oder die Effekte der analogen IR-Fotografie mit der digitalen IR-Fotografie zu erreichen. Nicht, daß hier Missverständnisse aufkommen! Mark ist der Meinung, daß sich eine analoge IR-Aufnahme von einer digitalen IR-Aufnahme signifikant unterscheidet. Ich bin der Meinung, daß sie sich unterscheiden, aber man mit einer digitalen IR-Aufnahme sehr wohl auch analoge IR-Aufnahmen "simulieren" kann.



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#19 von 01af , 16.10.2005 02:17

Zitat von Mark
Na jetzt überrascht mich mal alle beide, vielleicht habe ich ja einfach keine Ahnung davon. Was sind denn nun die typischen IR-Effekte, mal abgesehen davon das der Film IR-Licht sichtbar machen kann (das Blattgrün lasse ich da mal nicht gelten, dann das hat ja wohl nichts mit dem IR-Effekt an sich zu tun).


/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> äh ... wie meinen? Jetzt muß ich aber wirklich an der Vollzähligkeit irdener Trinkgefäße in deinem Küchenmobiliar zweifeln! Der IR-Effekt eines Infrarotfilmes besteht tatsächlich darin, daß er infrarotes Licht (bzw. infrarote Strahlung, für diejenigen, die den Begriff "Licht" etwas enger definieren) sichtbar machen kann! Wie bitteschön könnte man davon absehen? Alles andere folgt daraus -- denn IR-Licht hat andere Eigenschaften als sichtbares Licht:

So wird es durch Teilchen in der Luft weniger stark gestreut, was in zweifacher Weise bildwirksam wird: Erstens wird der Kontrast zwischen direkt und indirekt beleuchteten Motivteilen größer als üblich -- also zwischen Licht und Schatten, oder zwischen Himmel und Wolken. Das ist im Prinzip derselbe Effekt wie bei der Verwendung eines Rotfilters, nur in einem Maße verstärkt, wie es im sichtbaren Spektrum nicht möglich wäre. Zweitens wird dadurch die Luftperspektive ausgeschaltet ... oder zumindest stark reduziert. Ferne Dinge stehen da wie zum Greifen nah, was Infrarotbildern diese oftmals surreale Atmosphäre verleiht -- zusammen mit dem ...

... Wood-Effekt (benannt nach seinem Entdecker, der zufällig Wood hieß. Das ist der Effekt, daß lebendes Pflanzengrün wegen seiner extremen Reflektivität für IR wesentlich heller erscheint als im sichtbaren Spektrum. Und das ist, bitteschön, DER wichtigste Infraroteffekt von allen; diesem Effekt verdanken wir überhaupt erst die Existenz des bekanntesten aller IR-Filme, den Kodak HIE High-Speed Infra-Red. Sein ursprünglicher Zweck war nämlich der, auf Luftaufnahmen Tarnnetze von echtem Pflanzengrün unterscheiden zu können. Und dieser Effekt ist auch hinsichtlich der Wirkung in der bildmäßigen Fotografie der auffälligste und wesentlichste.

Des weiteren wird menschliche Haut sehr hell und irgendwie wächsern dargestellt, was ebenfalls eine surreale Wirkung ergibt und insbesondere bei Aktaufnahmen im Freien eine hinreißende Bildwirkung erzeugen kann. Doch speziell diesen Effekt bildwirksam auszunutzen ist recht schwierig, weil hierfür die Belichtung sehr genau getroffen werden muß, damit es "richtig" aussieht.

Wenn hier eine Sache "nichts mit dem eigentlichen IR-Effekt zu tun hat", dann sind das jene für Kodak HIE typischen Auren. Auch diese tragen zwar sehr schön zur Wirkung von manchen IR-Aufnahmen bei, beruhen aber letztlich nicht (bzw. nur indirekt) auf den Eigenschaften des infraroten Lichtes, sondern genaugenommen auf dem mangelnden Lichthofschutz mancher IR-Filme. Wegen der oben schon erwähnten geringen Streuung längerwelliger Strahlen und der daraus resultieren "Durchdringungsfähigkeit" schützt eine normale Lichthof-Schutzschicht nur schlecht gegen infrarote Überstrahlungen. Aber daß es kein Hexenwerk ist, eine entsprechend stärkere Schutzschicht zu produzieren, zeigen ja viele IR-Filme, die dankenswerterweise frei sind von diesen Auren ... und man könnte dieselben Auren mit normalen Filmen auch erzeugen, indem man die Lichthof-Schutzschicht ganz wegließe.


Zitat von Dennis

Zitat von "01af"
... aber trotzdem: Man kann aus normalen Digitalbildern per EBV nicht oder nur sehr unzureichend IR-artige Bilder erzeugen.


Moment! Es war hier nie die Rede davon, aus einem "normalen" Digi-Bild ein IR-Bild zu zaubern ...



Ja, schon recht. Aber der Versuch, mit einer vorhandenen Digitalkamera IR-Bilder zu machen, läuft oft genug darauf hinaus. Einfach weil moderne Digitalkameras so gut wie gar nicht IR-tauglich sind. Weil IR-Tauglichkeit für normale Aufnahmen zu viele Nachteile hätte. Und dann versucht man halt irgendwie, per EBV einen infrarotartigen Bildeindruck zu produzieren. In gewissen Grenzen und bei geeigneten Motiven funktioniert das sogar halbwegs ...


Zitat von Dennis
... sondern den oder die Effekte der analogen IR-Fotografie mit der digitalen IR-Fotografie zu erreichen.


Na, das ist doch eine unsinnige Diskussion! Wenn man eine infrarottaugliche Digitalkamera hat, dann unterscheiden sich die damit geschossenen IR-Bilder nicht grundsätzlich von IR-Bildern auf Infrarot-Film. Nicht mehr jedenfalls als sich normale analoge Bilder von normalen Digitalbildern unterscheiden, oder auf verschiedenen Infrarotfilmen aufgenommene analoge IR-Bilder untereinander.

-- Olaf



01af  
01af
Beiträge: 2.871
Registriert am: 05.03.2005


RE: Infrarotfotografie

#20 von Mark , 16.10.2005 13:07

ZITATäh ... wie meinen? Jetzt muß ich aber wirklich an der Vollzähligkeit irdener Trinkgefäße in deinem Küchenmobiliar zweifeln![/quote]

Na da wünsche ich den Herren noch viel Spaß beim diskutieren, ich suche dieselben dann mal wieder.

EOD

Mark



Mark  
Mark
Beiträge: 6.890
Registriert am: 03.05.2003


RE: Infrarotfotografie

#21 von Dennis , 16.10.2005 16:15

Zitat von Mark
Na da wünsche ich den Herren noch viel Spaß beim diskutieren, ich suche dieselben dann mal wieder.


Das ist wirklich enttäuschend, Mark. Du stellst Behauptungen auf, und dann beginnt eine Folge von Ausweichmanövern, wenn man Dich bittet, Dich zu präzisieren oder die Behauptungen irgendwie zu untermauern. Du erweckst wieder mal den Eindruck, als gäbest Du hier nur Google-Ergebnisse zum Besten, und hast nicht im entferntesten die Ahnung, die Du vorgibst. Hatten wir alles schon mal. Stattdessen kommst Du mit oberfaulen Argumenten ("Ich behaupte das basierend auf meinen Erfahrungswerten. Ich denke das mein "Skilllevel" in Puncto EBV ziemlich hoch ist, schliesslich gibt es Leute die mich gut dafür bezahlen." - absolute Lachplatte! und komplett sinnlosen Aussagen (Stichworte: Blaufilterung bei IR-Diafilm, Wood-Effekt hat nichts mit IR-Effekt zu tun). Ist wieder mal Märchenstunde angesagt? /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" />



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#22 von Dennis , 16.10.2005 16:32

Zitat von 01af
Aber der Versuch, mit einer vorhandenen Digitalkamera IR-Bilder zu machen, läuft oft genug darauf hinaus.


Trotzdem war das nicht das Thema.

ZITATEinfach weil moderne Digitalkameras so gut wie gar nicht IR-tauglich sind[/quote]

Diese Aussage ist in dieser Form falsch. Es gibt einige Kompakt-Digi's die weniger geeignet sind, da sie zB einen "Hot Spot" in der Bildmitte haben, oder seltsame Reflexionen zeigen. Manchmal ist der Hot Spot nicht so störend, oder es gelingt, ihn einigermaßen zu retuschieren. Aber grundsätzlich ist man mit diesen Kameras gekniffen. Es scheint sehr herstellerabhängig zu sein, mit Minolta gibt's wohl immer irgendwelche Probleme, bei Canon, Nikon, Sony und Olympus habe ich bisher viele einwandfreie Beispiele gesehen. Ich selber habe das nur mit einer Canon G3 ausgiebig praktiziert, und das klappte hervorragend. Mit Filter R72 muß man eben Belichtungszeiten zwischen 1/15s und 1/2s aktzeptieren. Naürlich steht das interne IR-Cut-Filter dem Vorhaben grundsätzlich im Wege, aber da der alles andere als steilflankig ist, bleibt bei einem gemäßigtem IR-Pass-Filter, wie dem R72, noch genügend Licht übrig, um schöne IR-Bilder zu erhalten. Bei restriktiveren Filtern werden die Bilder zusehends monochrom, und natürlich benötigt man längere Zeiten. Es gibt inzwischen auch einige Anleitung im Netz, wie man das interne IR-C-Filter entfernt, um dann die ultimative "IR-Waffe" zu erhalten. Auch mit einer "modernen Digitalkamera" ist es also durchaus möglich.

ZITATNa, das ist doch eine unsinnige Diskussion![/quote]

Das war aber das, was ich eigentlich herausfinden wollte, bis Mark jetzt gekniffen hat, und es so aussieht, daß seine Aussage anscheinend völlig aus der Luft gegriffen ist. Ich habe ja nicht behauptet, daß es da unüberwindbare Unterschiede gibt.



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#23 von skadi ( gelöscht ) , 16.10.2005 18:18

Ahja...die letzen Beiträge verwirren mich irgendwie... /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />

Aber noch viel Spaß beim Fachsimpeln /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Ich probiers einfach mal aus.

skadi



skadi

RE: Infrarotfotografie

#24 von Mark , 16.10.2005 18:18

ZITATDas ist wirklich enttäuschend, Mark. Du stellst Behauptungen auf, und dann beginnt eine Folge von Ausweichmanövern, wenn man Dich bittet, Dich zu präzisieren oder die Behauptungen irgendwie zu untermauern.[/quote]

Dennis, was willst du überhaupt von mir? Ich habe nichts herausgefordert und sehe auch nicht was ich dir gegenüber rechtfertigen oder untermauern möchte oder gar müsste. Ich habe auch keine Ausweichmanöver geplant oder ähnliches.

Was aber Fakt ist, ist das ich nicht in diesem Ton diskutieren werde, weder in deinem noch in dem von Olaf.

ZITATDu erweckst wieder mal den Eindruck, als gäbest Du hier nur Google-Ergebnisse zum Besten, und hast nicht im entferntesten die Ahnung, die Du vorgibst. Hatten wir alles schon mal. Stattdessen kommst Du mit oberfaulen Argumenten ("Ich behaupte das basierend auf meinen Erfahrungswerten. Ich denke das mein "Skilllevel" in Puncto EBV ziemlich hoch ist, schliesslich gibt es Leute die mich gut dafür bezahlen." - absolute Lachplatte! und komplett sinnlosen Aussagen (Stichworte: Blaufilterung bei IR-Diafilm, Wood-Effekt hat nichts mit IR-Effekt zu tun). Ist wieder mal Märchenstunde angesagt?[/quote]

Schönes Beispiel, Google Wissen zu posten halte ich für ziemlich sinnlos, da ich stark vermute das du weißt wie man Google benutzt. Zum zweiten, auf anderen Ergebnissen als meinen eigenen basierend kann ich nicht argumentieren und urteilen, deine deine Erfahrungswerte kenne ich ja nicht.

Der Punkt EBV ging in die Richtung das ich es nicht für möglich halte den mit einem s/w IR-Film gewonnenen Effekt auf einem digitalen s/w Bild nachzubilden. Zumindest kann ich es nicht.
IR-Bilder die mit digitalen Kameras gewonnen sind halte ich für mich für völlig uninteressant (aber auch so weit waren wir schon einmal), da sie für mich nichts interessantes hervorbringen. Wenn dir das Spaß macht, deine Beerdigung.

ZITATDas war aber das, was ich eigentlich herausfinden wollte, bis Mark jetzt gekniffen hat, und es so aussieht, daß seine Aussage anscheinend völlig aus der Luft gegriffen ist. Ich habe ja nicht behauptet, daß es da unüberwindbare Unterschiede gibt.[/quote]

Ich zitiere mich mal von weiter oben:
ZITATAm Ende möchte ich hier auch noch einmal anbringen das digitale und analoge IR-Fotografie nicht viel gemein haben. Beide Arten haben ihren Reiz, aber die dabei entstehenden Effekte unterscheiden sich doch deutlich.[/quote]

Nichts weiter habe ich behauptet und diese Aussage steht auch weiterhin, denn die Effekte die in der analogen IR-Fotografie entstehen sind andere als wenn du digital fotografierst. Die Olaf angeführten Auren und Überstrahlungen sind digital nun einmal nicht möglich und offensichtlich auch nicht "künstlich" abbildbar. In meinen Augen ist das ein unüberwindbarer Punkt. Aber vielleicht hast du ja ein Ass im Ärmel das ich auf Google oder in Grimms Märchen nicht gefunden habe, ich wäre dankbar für die Ergänzung meiner Abendlektüre. Ich verspreche dich im Impressum von "Marks Märchen" zu erwähnen.

Ach so, Thema Blaufilter, vielleicht solltest du mal einen Falschfarbenfilm nehmen und einen Balufilter draufschrauben und einfach schauen was dabei entsteht. Hoffentlich mehr als solch ein dummer Spruch /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />. Da bekomme ich dann ja vielleicht noch etwas von dir zu sehen und nicht nur dieses kindische "gedisse".

Mark



Mark  
Mark
Beiträge: 6.890
Registriert am: 03.05.2003


RE: Infrarotfotografie

#25 von Mark , 16.10.2005 18:30

ZITAT... Wood-Effekt (benannt nach seinem Entdecker, der zufällig Wood hieß. Das ist der Effekt, daß lebendes Pflanzengrün wegen seiner extremen Reflektivität für IR wesentlich heller erscheint als im sichtbaren Spektrum. Und das ist, bitteschön, DER wichtigste Infraroteffekt von allen; diesem Effekt verdanken wir überhaupt erst die Existenz des bekanntesten aller IR-Filme, den Kodak HIE High-Speed Infra-Red. Sein ursprünglicher Zweck war nämlich der, auf Luftaufnahmen Tarnnetze von echtem Pflanzengrün unterscheiden zu können. Und dieser Effekt ist auch hinsichtlich der Wirkung in der bildmäßigen Fotografie der auffälligste und wesentlichste.[/quote]

Da gehen wir dann ja konform, denn ein wenig Provokation sei ja auch mir gestattet /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />, nicht war Olaf.
Nach Beruhigung über das Geschirrproblem, komme ich aber zu dem was ich eigentlich erklären wollte. Der Woodeffekt so wie die augenscheinlich klarere Abbildung (die Minderung von Dunst) sind die Effekte die durch das infrarote Licht als solches entstehen. Sprich hier macht es theoretisch keinen Unterschied ob ich eine analoge oder eine digitale Kamera verwende, beide würden bei gleichen Abbildungseigenschaften das Gleiche abbilden. Den Unterschied machen die Auren, sprich die Streuung die durch die Rückwand und die Zweitbelichtung (durch das von der Rückwand reflektierte Streulicht). Die Auren sind es ja auch dann die analoge Aufnahmen so charakteristisch machen und sofort erkenntlich.

Das digitale Kameras die Effekte nicht abbilden wie analoge ist ja etwas völlig anderes, doch theoretisch könnten sie es.

Eine Frage, warum stören dich die Reflexionen? Ich empfinde gerade die als wichtiges Element in der analogen IR-Fotografie, die sich sehr gut gestalterisch nutzen lassen.


Mark



Mark  
Mark
Beiträge: 6.890
Registriert am: 03.05.2003


RE: Infrarotfotografie

#26 von Dennis , 16.10.2005 19:22

Zitat von Mark
Dennis, was willst du überhaupt von mir?


Das, was ich die ganze Zeit schreibe: Einen Vergleich zwischen einer digitalen IR-Aufnahme und einer analogen IR-Aufnahme ziehen, und zwar fachlich und systematisch, und dann am Ende das Resumée ziehen, inwiefern sich Aufnahmen auf s/w- und Farbdia-IR-Film von digitalen IR-Aufnahmen unterscheiden. Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher ausdrücken soll. Einfach mal lesen.

ZITATDer Punkt EBV ging in die Richtung das ich es nicht für möglich halte den mit einem s/w IR-Film gewonnenen Effekt auf einem digitalen s/w Bild nachzubilden. Zumindest kann ich es nicht.[/quote]

Das klingt schon wieder nach Missverständnis: Ich sprach die ganze Zeit (nachlesbar) von einem digitalen IR-Bild, also IR-Pass-Filter (zB R72) auf die Kamera und fotografieren. Nicht von einer normalen digitalen Aufnahme, die dann per EBV irgendwie nach IR aussehen soll. Daß das nicht funktionieren kann, ist ja wohl trivial, und das müssen wir bestimmt nicht diskutieren.

ZITATdigitale und analoge IR-Fotografie nicht viel gemein haben. Beide Arten haben ihren Reiz, aber die dabei entstehenden Effekte unterscheiden sich doch deutlich.[/quote]

Genau das möchte ich gerne objektiv, sachlich und unvoreingenommen auf professionellem Niveau herausfinden. Dazu müssen wir aber erst mal definieren, welche Effekte es bei analogen IR-Aufnahmen gibt, also sowohl s/w als auch Farbdia-/Falschfarben-Film, und dann versuchen, diese mit digital gewonnenen IR-Aufnahmen nachzubilden. Mit letzteren kann ich gerne dienen, was ich nicht noch irgendwo auf Platte habe, kann ich neu fotografieren.

ZITATThema Blaufilter, vielleicht solltest du mal einen Falschfarbenfilm nehmen und einen Balufilter draufschrauben und einfach schauen was dabei entsteht.[/quote]

Das könnte ich machen, aber ehrlich gesagt finde ich die analoge Falschfarbenfotografie nicht sooo reizvoll, es wäre also ein nicht besonders billiges Experiment. Es ist allerdings eine dokumentierte Tatsache, daß bei diesen Filmen alle Schichten blauempfindlich sind, daher wird auch kategorisch für farbdifferenzierte Aufnahmen von Seiten der Hersteller empfohlen, Filter zu verwenden, die Blau sperren, also von Gelb über Orange zu Rot, bis hin zu einem veritablen IR-Pass-Filter. Was Du vorschlägst, ist mE völlig sinnlos, da Du in allen drei Schichten alle Spektren bis auf Blau sperrst, insbesondere das IR-Spektrum. Was für einen Sinn ein IR-Film machen soll, wenn Du ein IR sperrendes Filter verwendest, ist mir schleierhaft. Allerdings solltest Du das doch wissen, ich dachte, Du hättest das schon ausprobiert?



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#27 von Dennis , 16.10.2005 19:27

Zitat von Mark
Den Unterschied machen die Auren, sprich die Streuung die durch die Rückwand und die Zweitbelichtung (durch das von der Rückwand reflektierte Streulicht).


Aha, das ist also der einzige Effekt, auf den Du Dich beziehst? Man müßte also eine digitale IR-Aufnahme so "umbauen" daß auch diese Auren im s/w-Auszug existieren, richtig? Ohne es probiert zu haben, halte ich das für machbar. Ich werde heute Abend mal ein wenig experimentieren.



Dennis  
Dennis
Beiträge: 5.313
Registriert am: 17.11.2004


RE: Infrarotfotografie

#28 von Mark , 16.10.2005 19:45

ZITATDas, was ich die ganze Zeit schreibe: Einen Vergleich zwischen einer digitalen IR-Aufnahme und einer analogen IR-Aufnahme ziehen, und zwar fachlich und systematisch, und dann am Ende das Resumée ziehen, inwiefern sich Aufnahmen auf s/w- und Farbdia-IR-Film von digitalen IR-Aufnahmen unterscheiden. Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher ausdrücken soll. Einfach mal lesen.[/quote]

Das ist leicht, denn will und werde ich dir nicht liefern. Ich habe nur kurz Experimente mit Falschfarben und digitalen Kameras gemacht und die ergebnisse für nicht interessant eingestuft. Ich kann dir einzig zu analogen s/w IR-Aufnahmen etwas sagen. Zu mehr will ich auch gar nichts sagen. Diese dort entstehenden Effekte lassen sich digital nicht nachbilden.

ZITATGenau das möchte ich gerne objektiv, sachlich und unvoreingenommen auf professionellem Niveau herausfinden. Dazu müssen wir aber erst mal definieren, welche Effekte es bei analogen IR-Aufnahmen gibt, also sowohl s/w als auch Farbdia-/Falschfarben-Film, und dann versuchen, diese mit digital gewonnenen IR-Aufnahmen nachzubilden. Mit letzteren kann ich gerne dienen, was ich nicht noch irgendwo auf Platte habe, kann ich neu fotografieren[/quote]

mit analogen Aufnahmen kann ich dienen, s/w findest du in der Galerie, für falschfarbiges muss ich an meine Dia's (die ich hoffentlich irgendwann mal wieder sehe).
Nur sehe ich nicht wo das hinführen soll, was willst du als Erebnis sehen.

ZITATAllerdings solltest Du das doch wissen, ich dachte, Du hättest das schon ausprobiert?[/quote]

Ich habe das gemacht, aber du zweifelst ja das Ergebnis an. Vielleicht ist hier ein kleiner Versuch interessanter als die trockene Analyse des Datenblattes. Daher erneuere ich gerne meinen Vorschlag, nimm einen Flaschfarbenfilm, schraube einen Blaufilter davor und sieh was rauskommt. Wenn ich ehrlich bin, hat mich das Ergebnis überrascht, mit nachdenken hätte ich es aber erahnen können.

ZITATAha, das ist also der einzige Effekt, auf den Du Dich beziehst? Man müßte also eine digitale IR-Aufnahme so "umbauen" daß auch diese Auren im s/w-Auszug existieren, richtig? Ohne es probiert zu haben, halte ich das für machbar. Ich werde heute Abend mal ein wenig experimentieren.[/quote]

Erstmal sehe ich darin die Essenz des Unterschiedes zwischen analoger und digitaler IR-Fotografie. Beide Verfahren bilden infrarotes Licht im sichtbaren Spektrum ab. Also sind in der Theorie die Effekte identisch (vorrausgesetzt beide Medien interpretieren identisch). Bleibt am Ende nur der Unterschied im Verfahren an sich, was auf die Reflexionen hinausläuft.

Ach so als Rahmen für das Ergenis, Auren zu produzieren ist eigentlich leicht, Maßgabe ist sie im Verhältnis zum existierenden IR-Licht abzubilden. Sprich aus der Essenz (einem) Bild den infraroten Anteil zu extrahieren und danach die Reflexion und Streubelichtung zu "errechnen".
Das habe ich an Hand der Grauwerte versucht zu simulieren, habe aber (leider)kein befriedigendes Ergebnis erhalten. Basis dafür waren MACO PO100c Aufnahmen, die dem Spektrum einens IR820c am nächsten kommen (ausgenommen die erweiterte Sensibilisierung), aber selbst bei so hohen Ähnlichkeiten ist ein solchens "Vorrausahnen" nicht effizient möglich. EBV lösst leider nicht alles.

Mark



Mark  
Mark
Beiträge: 6.890
Registriert am: 03.05.2003


RE: Infrarotfotografie

#29 von 01af , 16.10.2005 20:00

Zitat von Mark
Nach Beruhigung über das Geschirrproblem ...


Tut mir leid, wenn dich meine scherzhaft gemeinte Neckerei so hart getroffen hat.


Zitat von Mark
... komme ich aber zu dem was ich eigentlich erklären wollte.


Ich hatte dich schon verstanden. Und ich widerspreche dir in deinem wesentlichen Punkt.


Zitat von Mark
Der Woodeffekt sowie die augenscheinlich klarere Abbildung (die Minderung von Dunst) sind die Effekte, die durch das infrarote Licht als solches entstehen. Sprich hier macht es theoretisch keinen Unterschied, ob ich eine analoge oder eine digitale Kamera verwende, beide würden bei gleichen Abbildungseigenschaften das Gleiche abbilden.


In diesem Punkt sind wir uns offensichtlich einig.


Zitat von Mark
Den Unterschied machen die Auren, sprich die Streuung die durch die Rückwand und die Zweitbelichtung (durch das von der Rückwand reflektierte Streulicht). Die Auren sind es ja auch dann die analoge Aufnahmen so charakteristisch machen und sofort erkenntlich.


Und in diesem Punkte widerspreche ich. Denn diese Auren entstehen nur mit manchen IR-Filmen, nicht mit allen, und sie sind kein spezifischer Infrarot-Effekt. Willst du sie ohne IR haben, einerlei ob analog oder digital, so verwende einfach einen Weichzeichner. Oder nimm einen Film ganz ohne Lichthofschutzschicht (in der Praxis etwas schwierig, so einen zu finden, zugegeben). Auch per EBV lassen sich diese Auren nachbilden. Nur weil du das noch nicht zufriedenstellend hingekriegt hast, heißt das ja noch lange nicht, daß es nicht ginge.


Zitat von Mark
Eine Frage, warum stören dich die Reflexionen? Ich empfinde gerade die als wichtiges Element in der analogen IR-Fotografie, die sich sehr gut gestalterisch nutzen lassen.


Sicher kann man mit den Auren gestalterisch eine Menge anfangen. Dasselbe gilt z. B. auch für einen Weichzeichner, aber deshalb will ich trotzdem nicht alle meine Bilder weichzeichnen. Und ich will nicht alle meine IR-Aufnahmen mit diesen Auren verziert haben. Ich mag nun einmal scharfe, feinkörnige (na ja) und überstrahlungsfreie Infrarotbilder.


Zitat von Mark
Ach so, Thema Blaufilter, vielleicht solltest du mal einen Falschfarbenfilm nehmen und einen Balufilter draufschrauben und einfach schauen was dabei entsteht.


Dabei entsteht nur Mist. Der Kodak-IR-Farbfilm ergibt nur dann schöne Effekte, wenn das blaue (und evtl. auch noch das grüne) Licht zurückgehalten wird. Deshalb benutzt man ihn üblicherweise mit dunklen Gelb- und hellen bis mittleren Orangefiltern. Je nach Lichtverhältnissen und Bildabsicht kann auch mal ein Rotfilter sinnvoll sein. Wenn aber mit einem Blaufilter alles außer blau zurückgehalten und blau noch betont wird, dann sieht das Ergebnis noch dröger aus als ohne Filter. Nicht zu empfehlen.

-- Olaf



01af  
01af
Beiträge: 2.871
Registriert am: 05.03.2005


RE: Infrarotfotografie

#30 von Mark , 16.10.2005 20:13

ZITATUnd in diesem Punkte widerspreche ich. Denn diese Auren entstehen nur mit manchen IR-Filmen, nicht mit allen, und sie sind kein spezifischer Infrarot-Effekt. Willst du sie ohne IR haben, einerlei ob analog oder digital, so verwende einfach einen Weichzeichner. Oder nimm einen Film ganz ohne Lichthofschutzschicht (in der Praxis etwas schwierig, so einen zu finden, zugegeben). Auch per EBV lassen sich diese Auren nachbilden. Nur weil du das noch nicht zufriedenstellend hingekriegt hast, heißt das ja noch lange nicht, daß es nicht ginge.[/quote]

Da muss ich widersprechen. Ich verwende für den HIE (wie von Kodak empfohlen) ein Dunkelrotfilter (Wratten #25 oder #29). Der Effekt ist ähnlich ausgeprägt, aber mit dem Dunkelrotfilter leichter zu handhaben. Der HIE hat zu dem einen Lichthofschutz, der besitzt zwar nur halbe Stärke wie üblich bei s/w Filmen, aber er funktioniert sehr zufriedenstellend im sichtbaren Spektrum. So weisen Aufnahmen ohne Filter z.B (fast) keine Auren auf. So entsteht im Bild eine Mischung aus scharf (sichtbares Licht) und unscharf (infrarotes Licht). Auf meinen Bildern in der Galerie ist das sehr gut zu beobachten.

Dadurch ist ein einfacher Weichzeichner polemisch sehr zugstark aber viel zu einfach. Denn der reicht nicht aus um den Effekt zu simulieren.

ZITATDabei entsteht nur Mist. Der Kodak-IR-Farbfilm ergibt nur dann schöne Effekte, wenn das blaue (und evtl. auch noch das grüne) Licht zurückgehalten wird. Deshalb benutzt man ihn üblicherweise mit dunklen Gelb- und hellen bis mittleren Orangefiltern. Je nach Lichtverhältnissen und Bildabsicht kann auch mal ein Rotfilter sinnvoll sein. Wenn aber mit einem Blaufilter alles außer blau zurückgehalten und blau noch betont wird, dann sieht das Ergebnis noch dröger aus als ohne Filter. Nicht zu empfehlen.[/quote]

Das bei solchen Experimenten was für die Galerie entsteht oder gar was empfehelnswertes habe ich nicht behauptet. Meiner Meinung nach ist es bei falschfarbigen Filmen völlig balanglos welches Filter drauf ist, was gutes kommt da nie bei raus, das Thema ist insgesamt nicht empfehlenswert.

Mark



Mark  
Mark
Beiträge: 6.890
Registriert am: 03.05.2003


   


  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
| 2002- © so-fo.de | minolta-forum.de |
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz