ich habe eine analoge Minolta X-300. Als ich sie letztens benutzen wollte, musste ich feststellen, dass die LEDs immer wieder ausgingen. Ich nahm also an, die Batterien müssten ausgewechselt werden. Das habe ich getan (sogar mehrfach, immer mit neuen Knopfzellen vom Typ SR44, vorher waren SR44W drin). Das Problem besteht jedoch immer noch. Es lässt sich wie folgt rekonstruieren:
1. Kamera einschalten 2. Auslöser leicht andrücken, um den Batterietest auszulösen (d.h. im Sucher leuchten die LEDs für 15 Sekunden auf) 3. Auslöser betätigen (mit dem Ziel ein Foto zu machen). Dies hat zur Folge, dass einfach alle LEDs erlöschen - es wird kein Foto geschossen.
Hat schon einmal jemand so ein Problem gehabt oder kann es erklären?
Ich werde ansonsten Anfang nächster Woche zu einem Fotogeschäft gehen und dort mal nachfragen.
ZITATHat schon einmal jemand so ein Problem gehabt oder kann es erklären?[/quote]
Eine gute und eine schlechte Nachricht:
Die gute: Ja, das Problem ist wohlbekannt! Die schlechte: So wie es aussieht, hat ein Elko (Elektrolyt-Kondensator) in der X-300 den Dienst quittiert.
Vielleicht noch eine gute hinterher: Das ist mit etwas Geschick zur Not auch selbst zu reparieren - falls man sich diffizile Elektro-Lötereien zutraut.
Danke für die schnelle und präzise Antwort. Du weißt nicht zufällig auch, wie teuer eine Reparatur in etwa wäre, oder? Ich habe zwar einen Onkel, der Elektrotechniker (oder etwas in der Art) ist, allerdings wäre es im Moment recht umständlich, ihm die Kamera zukommen zu lassen (zurück das gleiche Problem). Naja, im Notfall wäre das auf jeden Fall eine Lösung.
Gruß, Jannis
Nachtrag: Auf http://www.ruedig.de/kamera/x300.htm habe ich auch noch eine Anleitung zur Reparatur gefunden. Entspricht aber grundsätzlich dem schon genannten Lösungsweg.
Zitat von JannisDanke für die schnelle und präzise Antwort. Du weißt nicht zufällig auch, wie teuer eine Reparatur in etwa wäre, oder?
Die X300 hat nur einen Kondensator, und der ist leicht erreichbar unter der Bodenplatte.
Eine Reparatur in irgendeiner der Kamerawerkstätten ist immer teurer als sich einen Elektroniker im Bekanntenkreis zu suchen, der das Ganze erledigt. Kennst Du da niemanden in Deiner Nähe? In welcher Gegend sitzt Du denn?
ZITATDanke für die schnelle und präzise Antwort. Du weißt nicht zufällig auch, wie teuer eine Reparatur in etwa wäre, oder?[/quote]
Da kann ich nur raten (und das wäre etwas unseriös...). Allerdings denke ich, daß man gerade bei der X-300 recht schnell in dem Bereich ist, wo eine Reparatur mehr kostet, als die Kamera noch wert ist- vom emotionalen Wert mal abgesehen... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
(Für die letzte X-300, die ich verkauft habe, gab's gerade mal 35,-- Euro. Ich denke, daß seriöse Werkstätten dafür nichts machen KÖNNEN, da sie ja auch auf Reparaturen Gewährleistung geben müssen... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> )
Vielleicht wäre die Lösung mit dem Onkel gar micht so schlecht... /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />
Zitat von fwiesenbergAllerdings denke ich, daß man gerade bei der X-300 recht schnell in dem Bereich ist, wo eine Reparatur mehr kostet, als die Kamera noch wert ist- vom emotionalen Wert mal abgesehen... /sad.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="sad.gif" />
(Für die letzte X-300, die ich verkauft habe, gab's gerade mal 35,-- Euro. Ich denke, daß seriöse Werkstätten dafür nichts machen KÖNNEN, da sie ja auch auf Reparaturen Gewährleistung geben müssen... /ninja.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="ninja.gif" /> )
Ja, das ist auch wahr. Ich werde mich mal drum kümmern. Ansonsten versuche ich es selbst (wäre nicht das erste Mal, dass ich einen Lötkolben in der Hand hätte), bei der X-300 scheint es mit dem einen, großen Kondensator ja noch vergleichsweise einfach zu sein.
Berichten brauche ich vom (hoffentlichen) Erfolg wahrscheinlich nicht, das haben ja hier schon einige gemacht (ich bin in der Zwischenzeit noch auf einige andere Berichte gestoßen).
ZITAT...bei der X-300 scheint es mit dem einen, großen Kondensator ja noch vergleichsweise einfach zu sein.[/quote]
Es ist - besonders verglichen mit der X-700, bei der man noch die Oberkappe abnehmen und unter der Platine löten muß - wirklich ein Kinderspiel den Kondensator der X-300 zu tauschen.
Ein paar Tips trotzdem:
- Die originalen Elkos sind gepolt. Also die Pole nicht vertauschen!
- Nach Ausbau des alten Elkos die Stelle gut reinigen, da defekte Elkos oft undicht sind. Die Rückstände sind kaum sichtbar und verursachen später einen Kurzschluß. Handelsüblicher Leiterplattenreiniger ist dafür perfekt.
- Nach Reparatur Lötstelle von Flußmittelrückständen reinigen (s.o.)
Ach ja, hatte ich fast vergessen: - Der Lötkolben kann kaum zu klein sein. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Ich habe nun alles für die Reparatur Nötige besorgt und nun muss ich feststellen, dass selbst das Feinmechanikerwerkzeug nicht auf die Schrauben an der Unterseite passt. Hat jemand einen Vorschlag, was für Werkzeug ich da nehmen könnte/sollte?
ZITATIch habe nun alles für die Reparatur Nötige besorgt und nun muss ich feststellen, dass selbst das Feinmechanikerwerkzeug nicht auf die Schrauben an der Unterseite passt. Hat jemand einen Vorschlag, was für Werkzeug ich da nehmen könnte/sollte?[/quote]
Uuuups! was ist denn das für FEINmechanikerwerkzeug?!? /shok.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="shok.gif" />
Kreuzschlitz PH00x40 und PH00x50 passen ideal. PH01 ist meist schon zu groß.
Und bitte nicht daran sparen! Denn mit Billigwerkzeug ist ganz schnell ein Schraubenkopf vermurkst!
Empfehlenswert sind zB. die PicoFinish P261 von Wiha. /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" /> Gibt's in gut sortierten Baumärkten (und sogar in der Metro - da gibt's auch ein Sparset mit den o.a. beiden sowie 3 Schlitzschraubendreher; braucht man immer! /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" /> ).
Der kleinste war ein PH0, war allerdings auch zu groß. Ich werde morgen mal im Baumarkt vorbeischauen und hoffe, dass die da was Entsprechendes haben. Danke nochmals!
Falls es Beschaffungsprobleme mit den Miniatur-Elektrolytkondensaoren geben sollte (Reichelt hat sie aber man muß bestellen) kann man auch Tantalelkos nehmen, die sind sowieso sehr klein. nachdem ich feststellen mußte, daß Minolta selbst in der X700 auch Tantalelkos verwendet hat (die schwarze X700 auf twid.de aus der "another repair session" ist meine) sollte das also problemlos gehen.
Zitat von fwiesenbergKreuzschlitz PH00x40 und PH00x50 passen ideal. PH01 ist meist schon zu groß.
Und bitte nicht daran sparen! Denn mit Billigwerkzeug ist ganz schnell ein Schraubenkopf vermurkst!
Empfehlenswert sind zB. die PicoFinish P261 von Wiha. good.gif
Den P261 habe ich (in beiden Ausführungen) im Bauhaus bekommen, für zusammen knapp 5 oder 6 Euro.
Zitat von gromitFalls es Beschaffungsprobleme mit den Miniatur-Elektrolytkondensaoren geben sollte (Reichelt hat sie aber man muß bestellen) kann man auch Tantalelkos nehmen [...]
Den Elko habe ich ohne Probleme bekommen (bißchen mehr Volt, aber bei dem Wert sind Abweichungen laut meines Onkels nicht weiter tragisch). 40 Cent im urigen Bauteileladen am anderen Ende der Stadt. Danke trotzdem für den Hinweis.
Nachdem ich feststellen musste, dass der gekaufte Kondensator (wir erinnern uns: > 4 Volt, genauer gesagt 25 V) von den Ausmaßen her zu groß war (ja, das hätte ich auch vorher nachsehen können ...), habe ich bei Conrad online fünf Stück (6x7 mm und 10 V, glaube ich) für zusammen knapp 50 Cent (plus etwas über 5 Euro Versand ...) erstanden. Die kamen heute an.
Ich habe also die Kamera nochmal aufgeschraubt, den Kondensator angelötet und siehe da (war ja auch nicht anders zu erwarten) - es funktioniert!
Vielen Dank für eure Hilfe, speziell an fwiesenberg.