Der Zeiger mit der Meßkelle verstellt sich, wenn du Zeit, Blende oder ASA verstellst. Der andere Zeiger zeigt die gemessene Belichtung an. Du mußt beide Zeiger in Deckung bringen. Der Durchmesser der Meßkelle beschreibt einen Belichtungsumfang von 1 EV, liegt die Meßnadel also am oberen oder unteren Rand des Kreises an, dann hast Du eine Über- oder Unterbelichtung von 1/2 Blendenstufe. Zum Batterie-Check mußt Du den Schalter unten auf B.C. drehen, dann muß der Zeiger bei der Markierung stehen bleiben. Die Batterien sind das Hauptproblem: Die SRT's sind für 1.35V Quecksilberbatterien ausgelegt, und die sind seit vielen Jahren verboten. Einen adäquaten Ersatz gibt es nicht, alles andere ist mehr oder weniger zuverlässig. Wenn Du jetzt einfach eine 1.5V Batterie reinmachst, dann stimmen logischerweise die Meßwerte nicht mehr (der Belichtungsmesser ist einfach ein Spannungsmesser, der die Spannung am lichtempfindliche CdS-Widerstand misst). Man kann die Kamera umkalibrieren:
Aber das ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß, da diese Batterien lange nicht so spannungskonstant sind, wie die Quecksilberbatterien.
Den Spiegel nur freipusten (Blasebalg) oder mit einem weichen Linsenpinsel abstauben. Es ist ein sehr empfindlicher Spiegel, bei dem eine dünne Aluminiumschicht auf Glas aufgebracht wurde. Er verkratzt extrem Leicht, daher nicht einfach abwischen! Außerdem besteht die Gefahr, daß man die Alu-Schicht wegreibt.
[EDIT: Hinweis des Moderators: Der obige Link funktioniert nicht mehr. Nachdem Dick Sullivans Web-Seite offline ist, finden sich aber einige rekonstruierte Artikel hier: http://www.mi-fo.de/forum/viewtopic.php?t=23259]
Danke, die Funktion des Belichtungsmesser habe ich nun auch raus gefunden nachdem ich eine neue Baterie eingelegt habe. Kannte bisher nur Belichtungsmesser die etwas anders angezeigt haben. Leider wuste ich das mit den 1,35V nicht und habe nun eine 1,5V Batterie drin. Hatte zwar im "Fotofachgeschäft" extra nach gefragt ob die geht (bei der alten Stand keine Spannung drauf) aber man sagte mir die V625U past, vorher war eine V625PX drin.
Hm, kann man da nicht einfach einen Faktor ermitteln und denn dann immer drauf rechnen? Also einen Blende mehr oder so etwas? Oder welche Batterie (evtl. mit Adapter) kann man sonst verwenden mit 1,35V?
Spiegel lasse ich erst mal so wie er ist, hat nach später mit der Bildqualität nichts zu tun. Objektive habe ich aber nun mal gereinigt.
Nachtrag: Wenn ich auc B.C. gehe steht der Zeiger aber genau auf dem Block wo er doch auch stehen soll. Müßte er bei Überspannung nicht woanders stehen?
Zitat von AcJoker...aber man sagte mir die V625U past...
Jo, passen tut sie ja auch. Leider hat sie die falsche Spannung.
ZITATHm, kann man da nicht einfach einen Faktor ermitteln und denn dann immer drauf rechnen?[/quote]
Leider nein, denn der Messfehler ist nicht linear. Du hast also bei Dunkelheit eine andere Abweichung, als bei Helligkeit. Hinzu kommt, daß diese Batterien über die Zeit hin ständig an Spannung verlieren, also ändern sich die Meßwerte auch noch zeitlich.
ZITATOder welche Batterie (evtl. mit Adapter) kann man sonst verwenden mit 1,35V?[/quote]
Vergiss es. Es gibt einen C.R.I.S Adapter mit einer Schottky-Diode, der kostet einen Haufen Geld und ist nichts wert. Laß die Batterie drin, hol Dir einen Kodak BW 400 CN, stelle die ISO auf 100, unf probier das mal aus. Wenn die Negative zu dünn sind, dann gehe eben mit der ISO noch ein wenig runter. Das Gefühl dafür, um wieviel Du bei welcher Helligkeit dazu- oder wegaddieren musst, musst Du Dir leider selber erarbeiten. Falls Du einen Handbelichtungsmesser hast, kannst Du damit Trockenübungen machen.
Oft werden einem Zink-Luft-Batterien angedreht, aber die haben 1.4V und sind recht kurzlebig. Wenn Du noch irgendwo Quecksilber-Markenbatterien bekommst, dann schlag zu.
Ich welche Richtung geht die Belichtungsmessung denn durch 1,5V falsch? Also zeigt mir die Messung eher zu helle Bedingungen oder zu dunkle Bedingungen an? Sollte man also lieber mit etwas größerer Blende oder kleinerer Blende als angezeigt arbeiten?
Der Zeiger schlägt durch die höhere Spannung zu weit nach unten aus. Wenn Du Zeiger und Messkelle in Deckung bringst, liegt also die "wahre" Position des Zeigers darüber. Du produzierst also eine Unterbelichtung. Daher hatte ich Dir auch geraten den nominalen 400er Film auf ISO 100 einzustellen. Wenn Du die Filmenpfindlichkeit nominal einstellst, dann mußt du die Messkelle immer ein Stück oberhalb der Nadel plazieren. Wieviel hängt jetzt wieder von Typ und Alter der Batterie ab, und von der Lichtsituation.
Danke. Naja ich hoffe mal das die V625PX bald kommt und funktioniert, dann ist das Problem erst mal beseitigt. Und zu Weihnachten soll ja eh eine DSLR wahrscheinlich alá EOS 350D oder 20D her.
Aber das man diese Batterien einfach so abschaft ohne entsprechenden Ersatz ist echt übel und kann ich gar nicht verstehen. sicher ist Quecksilber drin aber in den kleinen Zellen auch nicht sooo viel. Da hätte man sicher eine Sonderregelung für machen können. Kameras aus der Zeit gibt es ja sicher genügend. Nun ja, da macht man nun aber leider nichts mehr dran.
Für die paar alten Kameras macht sicherlich niemand extra Batterien. Das Problem ist wohl auch vor allem die extreme Umweltbelastung bei der Herstellung. Du erinnerst Dich an die Geschichten in Indien vor 15 bis 20 Jahren. Damit hier in der Zivilisation fotografiert werden konnte, sind dort unten verkrüppelte Kinder geboren worden.
Die Quecksilberbatterien haben eine einzigartige Eigenschaft: Sie liefern extrem lange eine absolut konstante Spannung. Es gibt keinen Ersatz dafür, den kann man auch nicht einfach so erfinden.
Zitat von DennisDie Quecksilberbatterien haben eine einzigartige Eigenschaft: Sie liefern extrem lange eine absolut konstante Spannung. Es gibt keinen Ersatz dafür, den kann man auch nicht einfach so erfinden.
Genau, und genau darum ist diese Abschaffung doch wohl sehr fraglich.
Zumal es sicher nicht nur ein "paar" Kameras betrieft, das werden wohl schon einge mehr sein. Nur halten die Batterien sehr lange und darum ist das wohl vielen einfach nicht so aufgefallen. Das geht dann schleichend und viele finden sich schnell damit ab. Hab nun auch mal bei meinem Vater in die Spiegelreflex geschaut, und siehe da zufällig auch Quecksilber und natürlich grade leer. Beim letzten neukauf der Batterie gab es noch Quecksilber. Also halten die eben sehr lange und keinem fällt so etwas auf.
Zitat von AcJokerGenau, und genau darum ist diese Abschaffung doch wohl sehr fraglich.
/blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" /> Äh, hallo? Bitte was genau hast Du an diesen Worten nicht verstanden: ZITATDas Problem ist wohl auch vor allem die extreme Umweltbelastung bei der Herstellung. Du erinnerst Dich an die Geschichten in Indien vor 15 bis 20 Jahren. Damit hier in der Zivilisation fotografiert werden konnte, sind dort unten verkrüppelte Kinder geboren worden.[/quote] Das ist es Dir wert, damit Du ein paar olle Fotos's schießen kannst?! Ist das jetzt Zynismus oder bist Du nicht von hier?
ZITATZumal es sicher nicht nur ein "paar" Kameras betrieft, das werden wohl schon einge mehr sein.[/quote]
Ja, ein paar mehr! Na und? Die Technologie ist tot. Es gibt keinen Bedarf mehr. Die paar Kameras, die noch Queckies brauchen sind nur ein Bruchteil der Zahl, die monatlich weltweit neu verkauft werden, und schon mehr als 30 Jahre alt.
Natürlich kannst Du ja mal der Batterie-Industrie so richtig Feuer unterm Arsch machen, was ihnen einfällt, wegen so ein paar zwangssodomierten engstirnigen Umweltfanatikern einfach keine Batterien für Deine fast noch neue High-End Kamera herzustellen! Schließlich wurde da ein dick zweistelliger Euro-Betrag investiert! Am besten packst Du sie mit der Schaffung-von-Arbeitsplätzen-Masche, das wirkt immer.
Zitat von DennisNatürlich kannst Du ja mal der Batterie-Industrie so richtig Feuer unterm Arsch machen, was ihnen einfällt, wegen so ein paar zwangssodomierten engstirnigen Umweltfanatikern einfach keine Batterien für Deine fast noch neue High-End Kamera herzustellen! Schließlich wurde da ein dick zweistelliger Euro-Betrag investiert! Am besten packst Du sie mit der Schaffung-von-Arbeitsplätzen-Masche, das wirkt immer.
Been there, done that, leider auf taube Ohren gestossen... /biggrin.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="biggrin.gif" />
Mal im Ernst, und um wieder zum Thema zurück zu kommen: Wenn der Fehler nicht linear ist, bringt dann auch die oft anzutreffende Rekalibirerung mittels Feintuning der variablen Resistoren im Boden nix, oder verändern die den Widerstand nicht-linear? Soweit ich weiss, ist das bisher noch nicht abschliessend geklärt worden. Ansonsten lohnt es sich wohl wirklich, new-old-stock Queckies zu hamstern. Allerdings sollten es bei der Lebensdauer 2-3 pro SRT tun, denn bis an min Lebensende werde ich bei aller Liebe sicher auch nicht mit den Dingern foten, da kauf ich mir lieber alle 10Jahre einen "neuen" Klassiker. /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Zitat von tschickenWenn der Fehler nicht linear ist, bringt dann auch die oft anzutreffende Rekalibirerung mittels Feintuning der variablen Resistoren im Boden nix, oder verändern die den Widerstand nicht-linear?
Soweit ich weiß, ist die Rekalibration nur in einem gewissen Bereich korrekt. Hm, vielleicht probiere ich das mal bei Gelegnheit aus, genügend SRT's, Queckies und 1.5-Völter habe ich ja vorrätig. Der Widerstand wird natürlich linear verändert, ist ja ein stinknormaler Poti in einem Gleichstromkreis.
@Dennis: Och ich bin schon von hier, keine sorge. Sicher ist Quecksilber nicht grade klasse und sollte auch möglichst gemieden werden. Darum sind auch normale Batterien inzwischen ohne Quecksilber, nur die paar Batterien die Quecksilber eben zwingend erfordern hätte man per Ausnahmeregelung erlauben könne. Ich schätze schon das ein Hersteller dann eine Produktionslinie nach modernen Richtlinien aufgebaut hätte, den das händeln von Quecksilber ist ja nicht unmöglich und auch heute noch gebräuchlich weil eben nicht anders machbar. Sehe auch dein Problem nicht, bzw. den Grund warum du mich hier so an machst. Es ist meine Meinung das man etwas nicht einfach ersatzlos streichen kann. Sicher geht es jetzt auch ohne aber viele mußten wohl deswegen umsteigen und das kubelt die Wirtschaft an, klasse. Aber das auf diesem Weg zu machen ist nicht wirklich schön für den Verbraucher. Verbot für Quecksilber nein, strengere Umwelt und Produktionsauflagen ja.
Weiterhin Hg-Batterien zu produzieren, wäre genauso falsch wie weiterhin verbleites Benzin anzubieten, nur weil irgendjemand denkt, immer noch mit seinem 76er-Passat durch die Gegend fahren zu müssen. Der Umstieg von einer SRT auf eine XD oder XE sollte wohl zumutbar sein.
Moderne Produktionsstraßen kosten Geld. Arbeit in Indien kostet ne Ecke weniger. Du kannst keine Firma verpflichten, die Batterien auf unbedenkliche Art und Weise herzustellen, weil Du keinen Einfluss auf die Vorschriften in Asien hast. Deshalb kann nur das Verbot der Hg-Batterien hier etwas bewirken. Im übrigen dürfte der Markt inzwischen so gering dafür sein, dass das Interesse von Varta, UCAR und Co. an einem Vertrieb dieser Typen gegen null gehen dürfte.
Wer dennoch auf keinen Fall auf seine SRT verzichten will, kann sich ja eine Schaltung zusammenbasteln, die konstant 1,35 Volt liefert und in einem Kästchen an der Kamera befestigen. Vielleicht eine Erweiterungsmöglichkeit für den HG-1, der HG-1+energy?