Hallo :-)
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich jetzt das Zigview endlich mal ausprobieren. Man hatte mir dummerweise einen falschen Kamera-Adapter gesendet, der dann auch noch in einer mit Minolta beschrifteten Tüte steckte und ich sicher war den richtigen Minolter-Adapter in der Hand zu haben (danke für den Denkanstoß, Matthias). Nach stundenlangen Herumprimeln gab ich's schließlich auf und schickte das ganze Paket zurück nach England. Nur 1(! Woche später brachte mir dann der Postbote die Ersatzlieferung. Rekordverdächtig.
In der Verpackung finden sich außer dem Gerät selbst 2 Tütchen mit je einem Nikon bzw. Canon Adapter, Schraubenzieher, eine Tüte Schrauben, eine gedruckte Anleitung, ein netter kleiner Beutel für das Gerät samt montiertem Adapter und ein Ladegerät mit ... englischem Steckeranschluss. /huh.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="huh.gif" /> Die erste Übung besteht also darin ein "Englisch auf Deutsch" Stromadapter anzuschaffen. So ein Ding ist hier gar nicht so leicht aufzutreiben. In Berlin gelang es mir selbst bei Conrad nicht. Bei eBay hab ich's dann doch gefunden. Der benötigte Minolta-Kamera-Adapter muss extra bestellt werden.
Das Zigview hat die Farbe schwarz, aber scheinbar gibt es es auch in silber. Zumindest steht dies auf der Verpackung.
Der erste Ladevorgang dauerte 2 Stunden, dann war das Gerät bereit. Das Anbringen des benötigten Adapters geht mit den beigefügten Schrauben kinderleicht. Auf der linken Seite des Gerätes findet man den ON/OFF Schalter sowie einen eingelassenen Resetknopf. Rechts gibt's den Stromanschluss und einen "External Communication Port". Vorne befindet sich über dem Monitor ein Mini-Joystick mit dem man durch die Menus navigiert und 2 rot/grün Lade-Lämpchen .
Das Hauptmenu beinhaltet folgende Punkte:
SIZE ADJUST: zum Anpassen des Screens ähnlich wie bei einem PC-Monitor.
AE MODE: bietet Optionen die Belichtung des Monitors anzupassen:
avg: Mehrfeldmessung
cwe: Spotmessung
c1: 50% des Spots
c2: 25% des Spots
c3: 12% des Spots
AE COMPENSATION: regelt die Monitor-Helligkeit.
COLOR EFFECT: Normal Mode, B/W, Negativ.
RIGHT KEY DEF: weist einer Rechtsbewegung des Sticks entweder HLD (Bild wird eingefroren) oder MCH zu. Was MCH bedeutet habe ich noch nicht in Erfahrung gebracht. Es erscheint dann ROT auf dem Monitor und das Bild wird schärfer.
BACK LIGHT BRIGHTNESS: Hintergrundbeleuchtung 0-10.
EXTRA ZOOM OUT: OFF wählt einen Zoom-Bereich von 100-200%. ON von 50-200%.
BATTERIE STATUS: ON zeigt das Batterie Symbol, OFF nicht.
DISPLAY ZOOM STATUS: ON blendet die Prozente ein, OFF nicht.
SAVE AND LOAD: Hier lassen sich bis zu 5 User-Einstellungen speichern.
Die Anbringung des Gerätes geschieht durch Aufschieben auf den Sucher. Die Minolta Suchermuschel muss natürlich vorher entfernt werden. Der Sitz ist fest, nichts wackelt. Das ZV kann nun auch gedreht werden, so dass Seiten und Überkopffotos möglich sind. Nachteil: Nach oben/unten kann das Gerät nicht geklappt werden. Eine Unterbringung in der Tasche mit montiertem ZV ist zwar möglich, birgt aber Bruchgefahr.
Der 1.3 MP Sensor liefert auf dem 1.9Zoll Monitor ein sauberes Bild. Bei Bewegungen ruckelt es allerdings wie bei einer Aldi-Cam. Durch die verfügbaren Menu-Optionen lässt sich das Bild weitgehend schwierigen Situationen anpassen. Ich hab allerdings bisher nur die Standarts benutzt. Das Bild kann bis zu 200% mittels Joystick gezoomt werden. Trotz angepriesenen blendfreien Displaytreten, wie erwartet, bei Sonneneinstrahlung Probleme auf. Es wird schwierig Einzelheiten zu erkennen. Allerdings auch nicht mehr als bei jeder anderen Kamera. Eine Beurteilung der Bildkomposition ist trotzdem möglich. Demnächst werde ich eine Brando-Folie aufpappen und sehen wie's dann wird. Möglich ist auch dass bestimmte Menu-Optionen den Blendeffekt verringern. Wie gesagt, hab ich nicht probiert.
In der Praxis funktioniert das Ding wirklich ganz gut. Fotos aus der Froschperspektive lassen sich damit nun machen ohne sich im Schlamm zu wühlen. Insofern ist auch ein Vergleich mit dem Winkelsucher nicht ganz angebracht, da das Auge ja am Sucher sein muss und man so auch wieder im Dreck sitzt.
Eine manuelle Scharfstellung über das ZV ist zwar theoretisch möglich aber schwierig. Da man aber den AF Indikator gut erkennen kann, sollte es in dieser Hinsicht keine größeren Probleme geben. Meine Testfotos waren jedenfalls alle scharf.
Der Akku soll laut Handbuch 6 Stunden halten. Konnte ich nicht überprüfen, weil ich ihn bisher nach ca. 3 Stunden Spielerei noch nicht leer hatte. Ob man den Akku (Lithium Polymer Battery 1000mh) nach seinem Ableben selbst wechseln kann? Keine Ahnung. Darüber findet man im Handbuch kein Wort. Das Gerät lässt sich mit 4 Schrauben öffnen, hab ich aber noch nicht probiert. Durchaus denkbar dass geschickte Hände solch einen Wechsel selbst vornehmen können.
Bestellt habe ich das Zigview übrigens bei Morco.
Bezahlt wurde per Kreditkarte. Die Lieferung war schnell und auch der Umtausch (s.o.) ging problemlos in nur einer Woche (hin und zurück) über die Bühne. Sogar 10€ für das Porto wurde der Rücksendung an mich beigelegt. Insofern also ein empfehlenswerter Anbieter. Bezahlt habe ich samt Minolta Adapter und Porto 195€.
So, das war mein kurzer und natürlich total subjektiver Eindruck vom Zigview. Vielleicht kann ja jemand damit etwas anfangen.
Gruss Pitti