Die Minolta Vect" /> Forum Übersicht - V-Bajonett-Gehäuse » Die Minolta Vectis S-1

RE: Die Minolta Vectis S-1

#1 von Neither ( gelöscht ) , 30.06.2005 08:30

...um hier auch einmal etwas produktives beigetragen zu haben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Die Minolta Vectis S-1 ist eine spritzwassergeschützte, analoge Autofokus-Spiegelreflexkamera für APS-Filme.

Sie verfügt über ein systemeigenes V-Bajonett mit dem sich auschließlich Objektive der V-Reihe verwenden lassen. Die Auswahl der verfügbaren Objektive ist daher etwas eingeschränkt. Insbesondere auf lichtstarke Festbrennweiten muß man leider verzichten. Die V-Reihe ist inzwischen von Minolta eingestellt. Neben der S-1 erschien das einfachere Schwestermodell S-100 und die digitale RD-3000, die alle das V-Bajonett benutzten.

Über den Sinn (oder Unsinn) des APS-Filmformates möge an anderer Stelle diskutiert werden. Unbestritten ist die Bildqualität der verfügbaren APS-Filme für viele alltägliche Anwendungen ausreichend.

Die Kamera liegt sehr gut in der Hand und vermittelt ein sicheres und angenehmes Gefühl. Das Gehäuse in sich ist sehr stabil. Durch die seitliche Drop-In Ladeautomatik für die APS-Filmrollen gibt es keine bewegliche Gehäuserückwand die bei vielen - auch hochwertigeren Kleinbild-Spiegelreflexkameras - dann doch ein vergleichsweise spürbares Spiel haben können.
Die Verarbeitung ist mustergültig und das Gehäuse ist auch im härteren Dauereinsatz bedenkenlos zu empfehlen.

Das Sucherbild ist hell und klar, für Brillenträger ist ein Dioptrenausgleich integriert. Durch den Verzicht auf das bei Spiegelreflexkameras übliche Pentaprisma konnte eine eher ungewöhnliche Gehäuseform gewählt werden, weshalb die S-1 vom Äußeren her problemlos als Digitalkamera durchgehen könnte.

Der Autofocus ist ausreichend schnell, aber leider bei schlechteren Lichtverhältnissen manchmal nicht so sicher wie man es von einer beispielsweise von einer aktuellen Dynax her kennt. Dennoch ist die Anzahl unscharfer Bilder bei dieser Kamera sehr gering, was aber auch auf die ausschließliche Schärfepriorität zurückzuführen ist. Kann die Kamera nicht scharf stellen ist ein Auslösen nicht möglich. Einerseits verhindert dies unscharfe Bilder, andererseit aber auch manchen schönen oder interessanten Schnappschuß wenn der Autofocus noch hin- und herfährt und den "Punkt" nicht finden will. Abhilfe schafft hier nur das Fokussieren auf einen anderen Punkt oder das manuelle Nachstellen über das Objektiv. Interessanterweise ist dies jederzeit ohne explizite Umschaltung möglich. Nach dem Loslassen des halb gedrückten Auslösers schaltet die Kamera automatisch wieder in den Autofocusbetrieb.
Nicht alle Objektive der V-Reihe lassen sich manuell fokussieren. Als Beispiel sei hier das sehr kleine und leichte 28-56, 1:4-5.6 genannt. Aber auch alle anderen Objektive die manuelle Fokussierung anbieten, greifen bei manueller Fokussierung tatsächlich steuernd auf den Motor des Autofokussystems zurück. Ein interessantes Feature, allerdings ohne echte Vor- oder Nachteile im alltäglichen Einsatz.

Durch das kleinere Filmformat des APS-Films ergibt sich bei den Brennweiten der Objektive ein Umrechnungsfaktor von etwa 1,25 (das 28-56 mm Objektiv ist so gesehen mit einem 35-70 mm Objektiv zu vergleichen) - wobei man mich wegen das Faktors gerne korrigieren kann.

Die meisten Bedienungselemente und das LCD-Display sind auf der Gehäuserückwand untergebracht. Die Knöpfe sind klar und einfach. Dennoch will es oft nicht gelingen, die Kamera zu bedienen ohne die Kamera vom Auge zu nehmen - zu ähnlich sind die Tasten. Unter einer kleinen Klappe auf der Gehäuserückwand sind zusätzlich weniger wichtige Funktions-Knöpfe versteckt, mit denen in erster Linie APS-spezifische Funktionen bedient werden können.

Man hat die Wahl zwischen zwei Betriebsmodi. Einerseits manuelle Belichtungseinstellung mit Zeitautomatik, Blendenautomatik und vollständig manueller Einstellung. Andererseits automatische Belichtunseinstellung mit fünf Motivprogrammen. In beiden Betriebsmodi, zwischen denen man über einen kleinen Hebel auf der Rückseite hin- und herschalten kann, gibt es zusätzlich ein Vollprogramm für die Belichtung. Schaltet man zwischen den Betriebsmodi hin- und her, wird immer das jeweils letzte Motivprogramm, bzw. die letzte Betriebseinstellung wiederhergestellt – das Arbeiten mit den verschiedenen Programmen wird dadurch zu einer angenehmen und schnellen Sache. Durch einen kleinen Knopf auf dem Umschalthebel stellt man wieder auf das Vollprogramm zurück.
Neben der Spotmessung bietet die S-1 vieles was man von einer guten Spiegelreflexkamera erwarten kann, lediglich eine Abblendtaste mag man vermissen.

Mit dem eingebauten Blitz lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen - lediglich das Geräusch beim Aufklappen ist etwas zu laut.

Der Preisverfall der analogen Kameratechnik, insbesondere bei gebrauchten Kameras für das fast schon etwas exotisch anmutende APS-Filmformat, bietet die Möglichkeit eine Vectis S-1 in sehr gutem Zustand für vergleichsweise wenig Geld zu erhalten. Besonders in Verbindung mit dem Makro-Objektiv 50mm, 3,5f hat man die Möglichkeit preisgünstig in die Makrofotografie einzusteigen.

Fazit
Die S-1 ist in jeder Beziehung eine bemerkenswerte Kamera für viele Einsatzgebiete. Ihre außerordentliche Robustheit, die kompakten Objektive und der überraschend gute integrierte Blitz machen sie zu einem ständigen Begleiter. Die Bedienungselemente könnten eindeutiger und besser angeordnet sein. Die Zuverlässigkeit des Autofokus und die Geschwindigkeit des Motors für den Filmtransport könnten ebenfalls besser sein.
Die verfügbaren Objektive haben eine gute Qualität.
Die Vectis S-1 mag nicht für jeden und auch nicht für jeden Einsatzzweck die erste Wahl sein – eine hervorragende Kamera ist sie auf jeden Fall und sie bietet sehr viel! Und es mag die kühne Prognose erlaubt sein - wer heute eine S-1 besitzt oder noch kauft, wird diese problemlos genauso lange im Einsatz haben können wie eine aktuelle digitale Spiegelreflexkamera - die Wette gilt! /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />



Neither

RE: Die Minolta Vectis S-1

#2 von fcn4ever ( gelöscht ) , 30.06.2005 09:13

Ich habe die S-100 zu Hause mit ich glaub einem 28-70 und 70-170 mm Objektiv (weiß ich aber nicht genau). Wir haben sie uns kurz vor unserem ersten Kenya-Urlaub 2002 gekauft. Gesehen in einem Fotoladen, überlegt auf Grund des "veralteten" APS-Formats, mitgenommen.

Bereut haben wir den Kauf NIE! Die Kamera hat ganz ganz tolle Bilder gemacht und auch die Variationen mit den verschiedenen Bildgrößen haben wir ausgenutzt. Im Jahr darauf haben wir uns aber trotzdem eine neue SLR gekauft, eine 505si super, gebraucht. Eigentlich nur deshalb, weil da gleich drei Objektive dabei waren, sonst hätten wir wahrscheinlich jetzt noch die S-100 im fleißigen Einsatz und keine Dynax 7D.

Ich habe kurzzeitig mal überlegt, die S100 samt Objektive zu verkaufen, es aber sein lassen, weil es sich nicht lohnt. Die Preise sind im Keller und man bekommt kaum noch was dafür. Und wer weiß, vielleicht wird sie ja doch ab und an genutzt ;-)

alex



fcn4ever

RE: Die Minolta Vectis S-1

#3 von Neither ( gelöscht ) , 30.06.2005 10:39

Zitat von MiLLHouSe
Und wer weiß, vielleicht wird sie ja doch ab und an genutzt ;-)


Leider habe ich die S-100 bisher noch nicht selbst in Händen halten können, aber tatsächlich scheint mir auf den Abbildungen des Gehäuses die Anordnung der Tasten und des Stellrades wesentlich überlegter zu sein als dies - IMHO etwas ungeschickt - bei der S-1 der Fall ist.
Kann man die Tasten gut erreichen/ bedienen ohne die Kamera vom Auge zu nehmen?`

Mfg
Stephan



Neither

RE: Die Minolta Vectis S-1

#4 von fcn4ever ( gelöscht ) , 30.06.2005 12:04

Nein, ist meines Erachtens auch nur dann einzustellen, wenn die Kamera weg vom Auge ist. Wobei ich damals auch nicht allzuviel eingestellt habe, da es wie gesagt unsere erste SLR war und ich keine Zeit mehr hatte, mich vorher damit auseinanderzusetzen. Gleich am nächsten Tag nach dem Kauf gings schon nach Kenya ;-)



fcn4ever

RE: Die Minolta Vectis S-1

#5 von u. kulick , 30.06.2005 20:55

Ich hab eine S-1 mit 22-80 mm Objektiv, aber noch nicht viel damit fotografiert- immerhin ein paar nette Aufnahmen von einem Blueskonzert. Es ist immer ein lustiges Blitzgewitter mit Autofocus-Blitz, Rotaugenblitz (trotzdem rote Augen) und endgültigem Blitz. Gibt es außer dem 50er-Objektiv noch Festbrennweiten für die Kamera. Ist das 50er ein gutes Portrait-Objektiv? Könnte etwa einem 80er entsprechen, oder?

Bei Spiegelreflex-APS-Cams könnte auch die Canon-IX eine gute Wahl sein. Neulich hat ein Objektiv-Test ergeben, daß bei Digi-SLRs die Normal-Objektive auf Sensoren im APS-Format wesentlich besser abbilden als auf 36x24-Format-Sensoren. Und die IX verwendet als einzige Normal-Objektive für APS-Format. Theoretisch könnte das eine hervorragende Abbildungsleistung auch auf APS-Film bedeuten. Leider ist mein Investitions-Budget erschöpft. eine IX neu mit 50/1,8 neu käme auf etwa 150 €. Aber noch eine Kamera würde noch mehr Batteriekäufe etc. verursachen. Werde also bei der S-1 bleiben, macht ja ordentliche Bilder /good.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="good.gif" />



u. kulick  
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RE: Die Minolta Vectis S-1

#6 von klaga , 30.06.2005 21:40

Es gibt noch ein 17er und ein 400erSpiegeltele

Klaus



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RE: Die Minolta Vectis S-1

#7 von Neither ( gelöscht ) , 01.07.2005 08:10

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Zitat von u. kulick
Ist das 50er ein gutes Portrait-Objektiv? Könnte etwa einem 80er entsprechen, oder?

Bei Spiegelreflex-APS-Cams könnte auch die Canon-IX eine gute Wahl sein.


Den Vorblitz gegen rote Augen würde ich vielleicht bei einem Konzert ausschalten.
Oder besser das richtige Blitzgerät nehmen.

Die 50er Brennweite müßte rein rechnerisch etwa 62,5 mm bei einer Kleinbildkamera entsprechen. Da die Lichtstärke mit 3,5 auch nicht besonders hoch ist würde ich ehrlichgesagt bei dem 22-80er bleiben.
Außerdem ist es schon etwas gruselig wenn man bei ungünstigen Lichtverhältnissen nicht fokussieren kann und der Tubus der Optik ganz rein- und wieder rausfährt - denn als Makroobjektiv hat das 50er da einen langen Weg zurückzulegen /dry.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="dry.gif" /> /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />

Da ich gerne mit Festbrennweiten fotografiere und die Makrofotografie einmal probieren wollte hatte ich mir das 50er recht günstig bei Ebay ersteigert - aber die Makrofotografie ist bei aller Faszination nicht so sehr meine Richtung und als Festbrennweite ist die Lichtstärke und das Fokussierverhalten bei schlechten Bedingungen (siehe oben) nicht die erste Wahl.
Ich versteigere es deshalb jetzt wieder bei Ebay.

Zur Canon kann ich nicht viel sagen. Die APS-Spiegelfreflexmodelle von Canon waren ja auch recht extravagant.
In einem Fotogeschäft hier stehen auch beide Modelle staubbedeckt als neu zum Verkauf - zum alten Einstandspreis /blink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="blink.gif" />
Bei Ebay werden IMHO auch überhöhte Preise für die IX Modelle verlangt.



Neither

RE: Die Minolta Vectis S-1

#8 von u. kulick , 17.07.2005 19:15

Gestern war ich doch noch mal in Versuchung, die IX 7 im Laden zu holen, neu für 50 Euri, war aber schon ausverkauft. Habe das Geld stattdessen jetzt doch für das Vectis-50er verwendet, das bei einem US-ebayer noch neu zu haben war. Wird meine erste APS-Festbrennweite. Dafür gibt es tatsächlich nur drei optisch herausragende Alternativen: IX 7/240 mit Canon 50er (zus. ca. 150&euro, S1/S100 mit Festbrennweite (zus. ca. 100 &euro oder eine Contax Tix 38er (evtl. für 300 € bei Oehling noch zu haben).



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RE: Die Minolta Vectis S-1

#9 von u. kulick , 30.07.2005 23:48

mein 50er V-Objektiv ist noch nicht eingetroffen, aber ein Versteigerungsbeobachter wies mich auf folgenden Link hin, der zu einer Minolta-Vectis-S1-Diskussionsrunde führt:

http://groups.yahoo.com/group/MinoltaVectisS1/



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