...um hier auch einmal etwas produktives beigetragen zu haben /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />
Die Minolta Vectis S-1 ist eine spritzwassergeschützte, analoge Autofokus-Spiegelreflexkamera für APS-Filme.
Sie verfügt über ein systemeigenes V-Bajonett mit dem sich auschließlich Objektive der V-Reihe verwenden lassen. Die Auswahl der verfügbaren Objektive ist daher etwas eingeschränkt. Insbesondere auf lichtstarke Festbrennweiten muß man leider verzichten. Die V-Reihe ist inzwischen von Minolta eingestellt. Neben der S-1 erschien das einfachere Schwestermodell S-100 und die digitale RD-3000, die alle das V-Bajonett benutzten.
Über den Sinn (oder Unsinn) des APS-Filmformates möge an anderer Stelle diskutiert werden. Unbestritten ist die Bildqualität der verfügbaren APS-Filme für viele alltägliche Anwendungen ausreichend.
Die Kamera liegt sehr gut in der Hand und vermittelt ein sicheres und angenehmes Gefühl. Das Gehäuse in sich ist sehr stabil. Durch die seitliche Drop-In Ladeautomatik für die APS-Filmrollen gibt es keine bewegliche Gehäuserückwand die bei vielen - auch hochwertigeren Kleinbild-Spiegelreflexkameras - dann doch ein vergleichsweise spürbares Spiel haben können.
Die Verarbeitung ist mustergültig und das Gehäuse ist auch im härteren Dauereinsatz bedenkenlos zu empfehlen.
Das Sucherbild ist hell und klar, für Brillenträger ist ein Dioptrenausgleich integriert. Durch den Verzicht auf das bei Spiegelreflexkameras übliche Pentaprisma konnte eine eher ungewöhnliche Gehäuseform gewählt werden, weshalb die S-1 vom Äußeren her problemlos als Digitalkamera durchgehen könnte.
Der Autofocus ist ausreichend schnell, aber leider bei schlechteren Lichtverhältnissen manchmal nicht so sicher wie man es von einer beispielsweise von einer aktuellen Dynax her kennt. Dennoch ist die Anzahl unscharfer Bilder bei dieser Kamera sehr gering, was aber auch auf die ausschließliche Schärfepriorität zurückzuführen ist. Kann die Kamera nicht scharf stellen ist ein Auslösen nicht möglich. Einerseits verhindert dies unscharfe Bilder, andererseit aber auch manchen schönen oder interessanten Schnappschuß wenn der Autofocus noch hin- und herfährt und den "Punkt" nicht finden will. Abhilfe schafft hier nur das Fokussieren auf einen anderen Punkt oder das manuelle Nachstellen über das Objektiv. Interessanterweise ist dies jederzeit ohne explizite Umschaltung möglich. Nach dem Loslassen des halb gedrückten Auslösers schaltet die Kamera automatisch wieder in den Autofocusbetrieb.
Nicht alle Objektive der V-Reihe lassen sich manuell fokussieren. Als Beispiel sei hier das sehr kleine und leichte 28-56, 1:4-5.6 genannt. Aber auch alle anderen Objektive die manuelle Fokussierung anbieten, greifen bei manueller Fokussierung tatsächlich steuernd auf den Motor des Autofokussystems zurück. Ein interessantes Feature, allerdings ohne echte Vor- oder Nachteile im alltäglichen Einsatz.
Durch das kleinere Filmformat des APS-Films ergibt sich bei den Brennweiten der Objektive ein Umrechnungsfaktor von etwa 1,25 (das 28-56 mm Objektiv ist so gesehen mit einem 35-70 mm Objektiv zu vergleichen) - wobei man mich wegen das Faktors gerne korrigieren kann.
Die meisten Bedienungselemente und das LCD-Display sind auf der Gehäuserückwand untergebracht. Die Knöpfe sind klar und einfach. Dennoch will es oft nicht gelingen, die Kamera zu bedienen ohne die Kamera vom Auge zu nehmen - zu ähnlich sind die Tasten. Unter einer kleinen Klappe auf der Gehäuserückwand sind zusätzlich weniger wichtige Funktions-Knöpfe versteckt, mit denen in erster Linie APS-spezifische Funktionen bedient werden können.
Man hat die Wahl zwischen zwei Betriebsmodi. Einerseits manuelle Belichtungseinstellung mit Zeitautomatik, Blendenautomatik und vollständig manueller Einstellung. Andererseits automatische Belichtunseinstellung mit fünf Motivprogrammen. In beiden Betriebsmodi, zwischen denen man über einen kleinen Hebel auf der Rückseite hin- und herschalten kann, gibt es zusätzlich ein Vollprogramm für die Belichtung. Schaltet man zwischen den Betriebsmodi hin- und her, wird immer das jeweils letzte Motivprogramm, bzw. die letzte Betriebseinstellung wiederhergestellt – das Arbeiten mit den verschiedenen Programmen wird dadurch zu einer angenehmen und schnellen Sache. Durch einen kleinen Knopf auf dem Umschalthebel stellt man wieder auf das Vollprogramm zurück.
Neben der Spotmessung bietet die S-1 vieles was man von einer guten Spiegelreflexkamera erwarten kann, lediglich eine Abblendtaste mag man vermissen.
Mit dem eingebauten Blitz lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen - lediglich das Geräusch beim Aufklappen ist etwas zu laut.
Der Preisverfall der analogen Kameratechnik, insbesondere bei gebrauchten Kameras für das fast schon etwas exotisch anmutende APS-Filmformat, bietet die Möglichkeit eine Vectis S-1 in sehr gutem Zustand für vergleichsweise wenig Geld zu erhalten. Besonders in Verbindung mit dem Makro-Objektiv 50mm, 3,5f hat man die Möglichkeit preisgünstig in die Makrofotografie einzusteigen.
Fazit
Die S-1 ist in jeder Beziehung eine bemerkenswerte Kamera für viele Einsatzgebiete. Ihre außerordentliche Robustheit, die kompakten Objektive und der überraschend gute integrierte Blitz machen sie zu einem ständigen Begleiter. Die Bedienungselemente könnten eindeutiger und besser angeordnet sein. Die Zuverlässigkeit des Autofokus und die Geschwindigkeit des Motors für den Filmtransport könnten ebenfalls besser sein.
Die verfügbaren Objektive haben eine gute Qualität.
Die Vectis S-1 mag nicht für jeden und auch nicht für jeden Einsatzzweck die erste Wahl sein – eine hervorragende Kamera ist sie auf jeden Fall und sie bietet sehr viel! Und es mag die kühne Prognose erlaubt sein - wer heute eine S-1 besitzt oder noch kauft, wird diese problemlos genauso lange im Einsatz haben können wie eine aktuelle digitale Spiegelreflexkamera - die Wette gilt! /wink.gif" style="vertical-align:middle" emoid="" border="0" alt="wink.gif" />