Beim schreiben der Kurzkritik zu meinen Sigma 5,6/400mm APO Makro ist mir aufgefallen, daß offenbar weder von mir noch von sonst jemanden eine zusammenfassende Kurzkritik des Minolta AF Macro 4/200mm APO G existiert. Ein unhaltbarer Zustand, bei diesem edelsten all meiner Objektive!
Also los:
Hands on:
- Das Objektiv ist ein schweres Kaliber! Auf den ersten Blick würde man es eher für ein 4/300mm halten. Wer jedenfalls das Minolta 2,8/200mm oder auch das 4/70-210mm kennt, der wird schwer überrascht sein! Das voll-Metall-Gehäuse macht sich bemerkbar und vermittelt "Solidität".
-Diese "Solidität" bezieht sich auch auf die Verarbeitung! Da wackelt nichts und man hat beim handling fast das Feeling früherer MF Objektive (da wird es jetzt Widerspruch seitens eingefleischter MF-Enthusiasten geben, aber trotzdem).
Der Autofokus eines Makros kann naturgemäß nicht mit nicht-Makros konkurieren. Dennoch arbeitet die Innenfokussierung recht flott, ist sicher schneller, als der AF beim 2,8/100mm Makro oder alten des 4/70-210mm Zooms.
Die Bildqualität ist das beste, was ich kenne!
-Die Schärfe ist schon bei Offenblende hervorragend, beim Abblenden mag die Qualität theoretisch noch besser werden, in der Praxis spielt das keine Rolle!
-Vignettierung und Verzeichnung sind mir noch nie aufgefallen, ich habe das aber noch nicht kritisch überprüft.
-Schon wegen der zurückversetzten Frontlinse, und der guten GeLi, ist das Objektiv wenig Streulichtempfindlich, Schleier sieht man fast keinen, wenn die Sonne, oder sehr helle Lichtquellen im Bild sind, kann es zu Abzeichnungen kommen.
Das beste überhaupt ist die Kombination des Minolta AF Macro 4/200mm APO G mit dem Minolta 1,4x Konverter II. Die Bildqualität des resultierenden "5,6/280mm" ist praktisch unverändert im Vergleich zum Objektiv alleine! Die Fokussierung in dieser Kombination wirkt aber seltsam "indirekt", das ist aber eher ein Feeling, der Einstellgenauigkeit schadet es nicht. In dieser Kombination hat Minolta den AF per Software deaktiviert, Das 200er mit meinem Soligor 2x TC kann dagegen AF – bei günstigem Licht. In dieser Kombination ist die Bildqualität zwar immer noch gut, aber nicht mehr auf gleichem Niveau.