Okay, dann nehme ich mir kurz mal die Zeit einige Dinge über PRag zu schreiben.
Fotografie - Einkauf / Verkauf
Es gibt in Prag sehr viele Künstler, das merkt man relativ schnell. Klar, dass die Fotografie auch ihren Sitz hat. Es gibt sehr viele Läden die Occasion-Kameras verkaufen. An jeder Ecke. Jeder Laden der Filme und Bilder oder sonstwas verkauft hat auch eine Vitrine mit alten Kameras. Wer meint, er könne ein AF-Objektiv zu Schnäppchenpreisen ergattern liegt allerdings falsch! Das fällt schon in die Kategorie "neu" und ist nur bei grossen zu haben, und dort zu normalen, westlichen Preisen. Man weiss - bei allem - ziemlich genau was es Wert ist und verkauft es auch entsprechend. Schnäppchen kann ma nalso nicht unbedingt machen, vorallem nicht bei gefragtem. Trotzdem lohnt es sich die Augen offen zu halten. Es hat eine riesige Auswahl aller Marken und Modelle. Da findet sich das eine oder andere, für das man hier wesentlich mehr azhlen würde, einfach weil es hier nicht so verbreitet ist auf dem Gebruachtmarkt.
Fotoskoda ist der grösste Laden der mir einfällt. Er hat eine riesige Occasion-Abteilung und natürlich auch alles neue. Man findet fast das ganze Hama-Sortiment an Kleinteilen (ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt), Manfrotto-Ausrüstungen zum Abwinken, alle möglichen Taschenmarken (falls mal die eigene kaputt gehen sollte oder man spontan aufgrund der Occasion-Käufe eine grössere benötigt). Die angeboteten Occasionen reichen von Canon, Minolta, Nikon über Leica bis hin zu gängigen Mittelformatmarken bis hin zu Modellen, deren Marke man nicht mal mehr kennt. Als ich da war hatten bspw. alle Praktica-Modelle 10-50% Rabatt, sie hatten einfach zuviele davon. Aber leider besass meine Freundin schon eine (BC2, sehr gute Kamera!, da erübrigte sich ein Kauf.
Gleich gegenüber von Fotoska (einige Meter weiter) findet sich ein Geschäft, dass ausschliesslich mit Occasionen handelt. Es ist leicht zu finden: das SChaufenster ist VOLL von alten Holz-Balgenkameras. Eine Augenweide. Man findet dort sehr sehr viel. Allerdings nicht als Selbstbedienung sondern via Thresen. Man sollte also die Sprache beherrschen. Ich weiss nicht wie gut sie Englisch verstehen. Manchmal helfen einem aber sicherlich die anderen im Laden. Man findet dort auch viele alte Ersatzteile wie bspw. Sucher, Sucherlupen für diverse Marken, Kleinteile und sonstiges Zeugs. Einen Sucher für meine Exacta hatten sie allerdings nicht
Wer Filme sucht sollte Fotoskoda in Betracht ziehen. Er ist nicht der billigste, aber hat so ziemlich alles. Inkl. Diafilm, alle möglichen Arten von s/w (das ganze Ilford Sortiment inkl. Papier, Chemikalien etc) usw. Wenns ein Standardfilm sein soll ist man ev. bei kleinen Fotogeschäften besser beraten. MAn findet überall welche. Am besten einfach nicht an den Haupttouristen-Strassen kaufen. Das wird wieder teuer. Logisch ;-)
Entwickeln würde ich bei Fotoskoda. Farbig machen sie im Haus, s/w geht ausser Haus und dauert darum 2 Tage länger. Sie haben ein sehr gutes Angebot. Es gibt auch STationen wo man Bilder von der Speicherkarte entwickeln lassen kann. Die Preise sind okay. Wenn es grössere Formate sind wirds halt ziemlich teuer, da sind sie ev. nicht die billigsten. Habe aber auch nicht den direkten Vergleich).
Essen
Ganz klar nicht in den Touristen-Gegenden. Viel zu teuer und das Essen ist nur halbwegs gut. Richtige bömische Küche zu anständigen, günstigen Preisen mit der entsprechenden Atmosphäre bekommt man ausserhalb des Zentrums. Namentlich wenn man einfach in eine Tramlinie steigt und einige Stationen wegfährt. Bspw. in Prag 3 gibt es an den Hauptstrassen einige kleine Lokale. Übern Mittag ist es voll von Arbeitern. Das ist eigentlich das beste Indiz für solide, gute Küche. Die Preise sind äusserst billig (für knappe 4 Euro eine Suppe, Knödel mit viel Fleisch und ein Bier, was will man mehr). Und das Essen gut. Wer also Zeit hat sollte einfach mal ein bisschen durch die Stadt irren, weg von allem Klamauk und Getummel und sich umschauen. Wenn keine Touristen mehr in der Gegend sind, ist man für gutes Essen richtig ;-)
Wem die bömische Küche nicht passt: es gibt erstaunlich viele gute italienische Restaurants mit guten Pizzen. Pizzen solcher Qualität suche ich in der SChweiz vergebens (ich bin halber Italiener und verbringe auch viel Zeit in Italien, weiss also wie eine gute Pizza schmecken muss!
Wie komme ich vorwärts
Wenn das Wetter gut ist sollte man alles zu Fuss machen. Ein Stadtplan sollte aber dabei sein beim ersten Mal, sonst verliert man sehr schnell die Orientierung. Nicht unbedingt den vielen Menschenmassen folgen sondern eine Strasse weitergehen, dort ist es meistens ruhiger und es gibt genausoviel zu entdecken. Wer zu Fuss geht bekommt eben am meisten der Stadt mit. Also lieber auf eine Besichtigung pro Tag verzichten, dafür alles zu Fuss machen.
Mit der Strassenbahn kommt man überall hin. Wochenfahrkarten o.ä. lohnen sich aber nur, wenn man 4x oder so pro Tag mit dem Tram unterwegs ist, oder noch mehr. Ich würde einfache Fahrkarte zum stempeln nehmen.
Die Metro lohnt sich, wenn man etaws weiter weg muss und ev. nicht schon wieder durcsh Stadtzentrum will. Aber Achtung: Wer Koffer dabei hat benötigt einen Extra Fahrschein für das Gepäck. In der Strassenbahn gelöste Tickets sind nur mit gewissen Einschränkungen auch ind er Metro gültig (das wurde nämlich geändert!. Hier also unbedingt vorher an den grossen Infotafeln informieren, was man darf und was nicht. In der Strassenbahn wird sehr selten kontrolliert, in der MEtro allerdings schon. Wer die Metrostation betritt (durch die Schranken geht), egal ob man damit fährt oder nicht, muss einen gültigen Fahrschein besitzen.
Empfehlenswerte Orte für die Fotografie
Man kann einen Touristenführer aufschlagen und alles abgehen. Gute Fotos wird man überall machen. Es werden aber immer Touristenfotos bleiben. Aber es gibt auch sehr gute Touristenfotos. Die Motive sind aber halt immer die gleichen. Aber sie gehören natürlich dazu. Zu empfehlen ist der jüdische Friedhof, gerade bei etwas dämrigem Licht sehr interessant. Aber es gibt auch sonst auf dem Altstädter-Ring, in der restlichen Stadt und auf den beiden grossen Burgen sehr interessante Motive. Man muss nu die Augen offen halten. Aber anbei einige Tips, die ev. nicht in den Reiseführern aufgeführt sind:
Fernsehturm: muss man einfach mal gesehen haben. Interessantes Bauwerk und herrlicher Blick über die Stadt!
Florence --> Fernsehturm: Bei der Metrostation Florence aussteigen und via Busbahnhof in Richtung Fernsehturm laufen. Die Gegend um den Busbahnhof, zwischen den Brücken und Gleisen ist sehr interessant und teilweise echt heruntergekommen. Bietet viele interessante Motive. Darauf folgt eine Hauptstrasse die sich zwischen zwei Häuserfassaden durchkämpft. Über den Dächern der 5stöckigen Häuser hat man eine Eisenbahnbrücke. WIe auf einer Modelleisenbahn getreu dem Motto: auf ner Modellanalge kann man sowas machen, aber im richtigen Leben würde niemand sowas komisches bauen. Naja gibts eben doch. Bietet einige sehr interessante Einstellungen und MOtive. Wenn man dann in Richtung Fernsehturm raufläuft ist man in einem sehr schönen Quartiier mit wunderbaren Häuserfassaden. Und das beste: keine Touristen, man hat seine Ruhe. Es geht bergauf. Die Quartierstrassen geben durch die STeigungen interessante Motive ab. Beim Fernsehturm angelangt einfach um 90° abbiegen und wieder in Richtung Museum laufen. Interessante Gegend. So erlebt man einen zentralen Teil von Prag, nämlcih das Leben in Prag selbst, mal losgelöst von den Touristen. So bekommt die STadt einen völlig anderen CHarakter.
Vyšehrad: die zweite Burg in Prag, die kleinere. OFtmals geht die komischerweise vergessen. Dabei ist sie auch sehr schön. Sie bietet einen schön grossen Park, in welchem sich auch viele Einheimishce niederlassen. In der einen Ecke hat es in der Sommer ein gemütliches Lokal mit schön viel Betrieb draussen. Eher etwas alternative, junge Leute, Künstler. Sehr interessant für Streetfotografie. Kann ich nur empfehlen. Aber vorallem auch gemütlich um einfach mal einen Nachmittag lang auszuspannen!
Am besten kommt man zur Vyšehrad zu Fuss. Man durchquert so automatisch ein interessantes Viertel (u.a. Emauzy) und kommt an einigen sehr schönen Häusern vorbei.
Brücken: die Karlsbrücke ist ein Muss. Zu empfehlen um vier Uhr morgens: da ist es dunkel (allerdings ist die Beleuchtung aus) und man hat keine Person auf der Karlsbrücke. Ansonsten in den frühen Morgenstunden, da ist sie auch relativ leer und man hat schon gutes Licht.
Wer die Zeit hat sollte alle anderen Brücken auch mal besichtigen. Gerade für Fotos sind die alten Eisenbahnbrücken aus Stahl interessant, vorallem auich was sich vor und nach der Brücke so versteckt...
Metro: sehr schön, gibt interessante Motive. Allerdings immer zu Zweit sein damit einer auf die Aufrüstung aufpassen kann. Zudem nicht zu nahe ans Gleis: jede Station ist mit Kameras bewacht und es kommen erstaunlich schnell Durchsagen man solle zurücktretten blablabla
Fotografieren in Gebäuden + auf der Strasse: unterdessen muss man fürs Fotografieren in Gebäuden bezahlen (Fototicket). Wenn man sich allerdings ruhig und unauffällig verhält, vielleicht nicht mit dem grössten OBjektiv und drei Blitzen anmarschiert, sollte es auch so gehen. Ich hatte zumindest (trotz relativ uaffälliger 7D) nie Probleme. Es kommt immer ein bisschen darauf an, wie man auftritt. Vielleicht versucht man sich generell eher so wie die Einheimishcen zu kleiden. Mag extrem bescheuert klingen, aber gerade jetzt im Winter habe ich versucht die einfachtsen Kleider mitzunehmen und mich wenn möglich im Stile der einheimischen, unauffälligen Bevölkerung zu kleiden. Keine Fototasche sondern einen einfachen, alten Rucksack. Eine Braune Jacke, alte, dunkle Jeans, einen typischen Hut mit Fell, Lederhandschuhe... Immer zielstrebig unterwegs sein und so tun, als wäre man nicht das erste Mal in der Stadt: man wird definitiv nicht als Tourist behandelt. Man wird angesprochen, auch in den Läden, und zwar nicht auf Englisch... Viele Einheimische sind verschlossen, gehen Skeptisch und mit Vorurteilen an die westlichen Touristen. Kann man ev. auch ein Stück weit verstehen. Wenn man die Regeln aber kennt und sich entsprechend benimmt, hat man es wesentlich angenehmer. MAn fällt nicht gleich als Fremdkörper auf (vorallem mti einer Kamera! und kann viel entspannter Arbeiten. Das ist für mich zumindest ziemlich wichtig, weil ich mich einfach viel wohler dabei fühhlen kann und automatisch auch besser arbeite.
Tipps
- sowenig wie möglich mitnehmen. MAn fällt weniger auf und hat weniger zu tragen
- Achtung Kriminalität. Wer als Tourist auftritt und sich so verhält, viel Equipment dabei hat, muss sich nicht wundern, wenn mal was weg ist! (mir ist noch nie was passiert, meiner Freundin, die von dort kommt ebenfalls nicht. Einige schreien aber, es sei extrem kriminell. Naja übertreiben muss man es auch nicht. Man sollte einfach immer gleich vorsichtig sein wenn man in einer fremden Umgebung ist!
- Im Sommer genug früh einen Dampftripp mit der Eisenbahn auf die Burg Sternberk buchen. Ist empfehlenswert aber schnell ausverkauft. Eine Woche im Voraus direkt am Bahnschalter sollte aber reichen
- Anfahrt: Car ist sehr sehr günstig!
- Lebensmittel einkaufen: es gibt in der Touristen-Gegend einige Geschäfte die Lebensmittel führen. Wer wirklich grosse Auswahl will: Tesko. Wer günstig was zu trinken, etwas Brot, Beutelsuppe, Pasta oder sonstwas kaufen will (zum selber kochen) sollte kurz 2-3 Strassen aus dem Getummel raus und in einen der vielen kleinen Supermärkte gehen. Sehr klein, oft 24h offen, aber - sofern man nicht im Touristenkuchen wühlt - moderatre bis gute Preise, und eben, 24h offen. Sehr praktisch
- Unbedingt mit einem Paddelboot auf der Moldau rumpaddeln. Macht Spass :-D
- Es gibt sehr viele Touristenattraktionen, Dinge die man unbedingt besucht haben muss, Museen in die man reingegangen sein sollte, Kaffees in denen man mal gessen haben muss, Türme die man besteigen soll... Es gibt einigie Dinge, die sind wirklcih eindrücklich. Irgendwann sollte aber Schluss sein: wenn man sowieso nu wenige Tage Zeit hat sollte man sich einfach einen Tag frei lassen und durch die Stadt ziehen, ziellos. Auch etwas ausserhalb. Man bekommt so viel mehr von der Stadt und Kultur selber mit als wenn man einfach den Touristenströmen folgt. Mag sehr serh selbstverständlich klingen. Aber Prag ist eben - wie viele andere Städte auch - sehr touristisch Orientiert und bietet natürlich auch entpsrechend viel. Da fällt es oft schwer sich einfach mal zu lösen, weil man ebene gar keine Chance dazu erhält, es gibt ja so viel dass man UNBEDING GESEHEN HABEN MUSS
Aber es lohnt sich eben doch. Die Stadt hat noch viel mehr zu bieten als alte Gebäude in die man horrenden Eintritt bezahlen muss...
Ich war bis jetzt erst zwei mal in Prag (innerhalb eines halben Jahres), werde aber nächsten Somer - wenn alles klappt - wieder dorthin fahren, für mind. 2 Wochen. (fällt einfach wenn man eine Wohnung dort hat). Die Stadt hat einen sehr eigenen Charakter, sehr interessant. Ich kann Prag nur empfehlen.
Einige Bilder von Prag die ich gemacht habe, hätte ich auch noch online, falls jemand Interesse an meinen fotografischen Ergüssen haben sollte. http://www.idiotic.info/portfolio/prag/ (möglich, dass es nicht bei allen funktioniert, sorry)